- Drei ältere Herren am See tun beim Lesen schon weh
Kein gutes Buch und dennoch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises: Miku Sophie Kühmel verläppert die Geschichte einer Frau namens Pega
Warum wird das nie uninteressant: eine junge Frau und der Einblick in ihr Liebesleben? Pega ist Anfang 20 und begleitet ihren Vater Tonio zur Party eines befreundeten Paares, das zu Beginn glamourös wirkt und geladen hat zu seinem 20-jährigen Beziehungsjubiläum: ein gleichgeschlechtliches Paar, Max, der Archäologe, und Reik, der Künstler. Beide stehen erfolgreich im Leben, könnte man meinen. Doch was in aller Welt sucht eine junge Frau wie Pega auf dieser Party, die gar keine werden wird, weil die weiteren Gäste fehlen? Und warum begleitet sie ihren Vater?
Pega findet sich an einem vereisten See mit drei liebesamputierten älteren Herren wieder, die in einer grandios-mäandernden Selbstreflexion kein noch so verstaubtes Erlebnis auslassen. Ein ausladender Parcours der entstellten Vergangenheiten beginnt, und all das, was man sich für junge Mädchen wie Pega wünscht, bleibt ausgegrenzt: der Kampf um das Gefühl, etwa um Reik, in den sie sich verliebt haben könnte, und das sie mitrisse; die Sehnsucht nach dem schlagenden Herzen, der pulsierende Rhythmus der eigenen Leidenschaft. Stattdessen legen sich um alles die kalten Hände des Zynismus von Reik und Max und Tonio.
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