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Schreiben, aber richtig: Linguisten sorgen sich um steigende Fehlerquoten / dpa

Warum Schüler immer mehr Fehler machen - Auf dem Weg in die Schlechtschreibkatastrophe?

Die Rechtschreibung der Schüler hat erheblich gelitten. Ein Linguist warnt, Deutschland steuere auf eine Katastrophe zu. Dabei gibt der Rechtschreib-Papst Entwarnung. Und die Stadt Hamburg zeigt, wie man die fatalen Folgen der Methode „Lesen durch Schreiben" wieder ausbügeln kann.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Schon seit Jahrzehnten beklagen Unternehmen die Rechenkünste und Rechtschreibleistungen ihrer Lehrlinge. Und das offenbar nicht ohne Grund. In einer wissenschaftlichen Studie des „Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen“ (IQB) ist zum Beispiel zu lesen, dass rund ein Viertel der deutschen Grundschüler in Sachen Rechtschreibung nicht einmal den „Mindeststandard“ erreicht. Negativer Spitzenreiter ist dabei die Hansestadt Bremen mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent.

Schüler mit schlechten Rechtschreibleistungen landen aber dank der viel gepriesenen Bildungsexpansion irgendwann auch als Studenten an den Universitäten und werden möglicherweise sogar die Lehrer der Zukunft. Wenn also etwas dran ist am schleichenden Verfall der Rechtschreibkompetenzen von Schülern, müsste sich dieser Effekt letztlich wellenartig über die Generationen und Institutionen hinweg ausbreiten. Und zwar im Sinne einer Abwärtsspirale mit verheerenden, sich verstärkenden Effekten: Irgendwann würden dann die Legastheniker von heute die von morgen ausbilden.

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Achim Koester | So., 19. September 2021 - 09:44

in den Online-Magazinen lesen (selbst hier im Cicero und sogar bei Kommentatoren mit angeblichem Doktortitel oder Studenten), um sich Sorgen zu machen, wohin die mangelnden Rechtschreibkenntnisse führen. Groß-/Kleinschreibung: Verben und Adjektive groß geschrieben, das/dass sehr häufig verwechselt, das Wort Krise mit ie, und vieles mehr, was einem Germanisten die Haare zu Berge stehen lässt. Einfachste Grammatikregeln (z.B. trotz oder wegen mit Dativ) oder Interpunktion sind oft reine Glückssache. Wenn diese einfachen Dinge nicht in der Grundschule gelernt werden, kann die Uni es nicht mehr ausbügeln.

...werter Herr Koester und habe bereits eine Entschuldigung im Hintergrund. Meine Kommentare schreibe ich immer unter Zeitdruck. Oft sogar im Stehen. Nach der Ver-öffentlichung lese ich diese nochmals nach. Oh Gott denke ich oft, wie hast du das so und nicht korrekt geschrieben? Dativ oder Akkusativ. Dafür erhielten wir in der Schule sogar eine Eselsbrücke.

Bitte korrigieren Sie mich in einem meiner Kommentare. Nur ein kleiner Hinweis: Simon wieder falsch. In die Ecke. In welche? Links oder rechts, oben oder unten? Ach was. Ich kannte diese bereits bestens. Danke Herr Koester.

Dominik Roth | So., 19. September 2021 - 10:05

dass etwa 40 Prozent der STUDENTEN sehr große Probleme HABEN.

"Studierende" sind solche, die sich genau zum jetzigen Zeitpunkt neues Wissen im Rahmen ihres Studiums am Aneignen sind.

Man könnte natürlich erwidern:
In einer Zeit, in der Big-Tech-Spellchecks alles korrigieren tritt Rechtschreibung als Kompetenz in den Hintergrund; heute sind das Verständnis und die Bedienung digitaler Medien wichtiger. Stelle ich einfach mal in den Raum...

Walter Bühler | So., 19. September 2021 - 10:55

Antwort auf von Dominik Roth

Beide Formulierungen scheinen mir richtig zu sein:

„Ein Zehntel von denen, die zum Studium zugelassen sind, KANN nur stockend lesen und das Gelesene sachlich richtig wiedergeben.“
„Von denen, die zum Studium zugelassen sind, KÖNNEN nur zehn Prozent stockend lesen und das Gelesene sachlich richtig wiedergeben.“

Wie ist das zu erklären? Oder irre ich mich?
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Herr Brodkorb sollte in der SPD dringend dafür werben, dass die Schule wieder als eine Einrichtung zum Lernen und nicht als eine Kinderverwahranstalt aufgefasst wird, in welcher Erziehung zur Leistungsfähigkeit im Zentrum steht.

Dieter Freundlieb | So., 19. September 2021 - 10:57

Antwort auf von Dominik Roth

'Studierende' ist eine Form, die von Gender-Fans befürwortet wird. Ich halte das für unangebracht, aber es hat nichts mit Rechtschreibung zu tun.

Ob '40 Prozent der Studenten' die Pluralform 'haben' oder die Singularform 'hat' erfordert, ist wohl umstritten. Laut Duden muss es die Pluralform sein. Aber auch dieser Fall hat nichts mit Rechtschreibung, sondern mit Grammatik zu tun.

Christa Wallau | So., 19. September 2021 - 10:07

Wer einmal einen miserablen Grundschulunterricht durchlaufen hat, dem ist gewöhnlich nicht mehr zu helfen, es sei denn: Er hilft sich selbst oder läßt sich privat weiterhelfen.
Was Hamburg nun also macht, ist genau das, was vernünftige Grundschullehrer/-lehrerinnen (alt und weiß !) schon immer gesagt haben: Nehmt die bewährten Lehrmethoden, dann klappt's!
Laßt die Schüler viel (ab-)schreiben und viel lesen, übt täglich systematisch wichtige Wörter, schreibt oft kleine Diktate, laßt Fehler immer verbessern usw.
Einer der unzähligen Irrwege, die zu den heutigen, katastrophalen Rechtschreibleistungen geführt haben, war neben dem "Schreiben nach Gehör" auch die Annahme, durch die "Vereinfachte Ausgangsschrift" (DDR-Erzeugnis!), könne die Fehlerquote erheblich gesenkt werden.
Pustekuchen! Die Schüler, die diese kantig-häßliche Handschrift erlernten, hatten später nicht etwa weniger Fehler, sondern m e h r! Und zu allem Überfluß krakelten sie, als wäre ein Huhn über die Seiten gelaufen!

ist tatsächlich eine Vereinfachung. Sie ist sicher positiv einzuschätzen, und garantiert nicht für die angeblich gehobene Fehleranfälligkeit der Schüler*innen verantwortlich.

Tatsächlich dürfte ausgerechnet der doch ständig lauthals geforderten Digitalisierung - genauer die Anwendung digitaler Medien im privaten Bereich - mindestens eine Teilschuld zukommen. Wenn schon Sechsjährige irgendwelche Abkürzungen in ihr teures Smartphone eintippen bzw. ähnliche Leistungen am PC oder Tablett erbringen, dürfte das zweifellos auch auf ihre Rechtschreibfähigkeiten Auswirkungen haben.

Was ja auch für Erwachsene stimmt, dort aber oft folgenlos bleibt. Wenn der "Spelling Checker" (zu deutsch: die automatische Rechtschreibprüfung) das Nachdenken übernimmt, werden sich keine orthographischen Kenntnisse festsetzen.

Tatsächlich ist eine weitere Vereinfachung der deutschen Sprache überfällig - betreffend z.B. die Groß- und Kleinschreibung, die es in vielen anderen Sprachen nur begrenzt gibt).

…. Grund soll eine Vereinfachung der deutschen Sprache überfällig sein? Anpassung der Sprache und der Schrift an die Bequemlichkeit der Jugend bzw. deren Eltern? Sprache, lieber @Lenz ist mehr als binäres 0 1 0 1. Sprache ist ein in Jahrtausenden entwickeltes Kulturgut, mit dem sich „die Welt“ beschreiben und ausdrücken lässt. Oder sollen wir uns in die gendergerechte Klicklautsprache der afrikanischen Buschmänner (sorry, aber der Volksstamm heißt so und noch Buschmänner*innen oder Buschfrauen) zurückentwickeln?

... das DDR-Bildungssystem war um Längen besser. Nicht umsonst liegen die nordischen Länder (Finnland) bei PISA vorn. Die waren oft mit einigen Delegationen in der DDR und haben das Bildungssystem abgekupfert. Natürlich von der Ideologie befreit. Und die "vereinfachte Schulausgangsschrift" haben wir so - wie meine Tochter Jahrzehnte später in der BRD - auch nicht gelernt! Wir haben Schreibschrift gelernt! Nicht diese scheußliche Mischung aus Druckbuchstaben, mit der man sich die Handschrift völlig versaut! Wenn ich sehe, wie mein Kind heute schreibt, könnte ich nur heulen!
Zu den Fehlern hier im Forum: ja, Menschen machen Rechtschreib-Fehler, im Alter sogar mehr, fällt mir zumindest bei mir auf. Es wäre sehr hilfreich, wenn man eine Vorschau hätte, die gibt es in nahezu alle Foren wo man posten kann, dann liest man Korrektur und es fallen einem Tippfehler und Rechtschreibfehler auf. Das gibt es hier leider nicht und so ärgere ich mich jedesmal, wenn mir einer durchgerutscht ist!

Manfred Klein-Ilbeck | So., 19. September 2021 - 16:23

Antwort auf von Yvonne Stange

Man kann auch ohne "Vorschau" korrigieren, indem man das Geschriebene zunächst einmal durchliest, bevor der Absende-Button gedrückt wird.

Dieter Freundlieb | Mo., 20. September 2021 - 09:46

Antwort auf von Yvonne Stange

Sie schreiben: "Es wäre sehr hilfreich, wenn man eine Vorschau hätte, die gibt es in nahezu alle Foren wo man posten kann". Da gebe ich Ihnen recht. Aber was mich bei den Online-Kommentaren hier viel mehr stört, ist, dass man nur 1000 Anschläge zur Verfügung hat. Anderswo sind es meistens 2000. Bei jedem halbwegs komplexen Thema sind 1000 Anschläge VIEL zu wenig.

Ernst-Günther Konrad | So., 19. September 2021 - 10:18

Hat da jemand gegendert? Wäre bei diesem Wort ja noch vertretbar. Aber insgesamt hat Herr Dr. Bross aus meiner Sicht recht. Es war die letzten 30 Jahre u.a. meine Aufgabe Berichte und Aktenvermerke von Mitarbeitern vor Postausgang zu überprüfen. Und ja, ich stellte gerade in den letzten 10 Jahren eine Verschlechterung der Grammatik fest. Natürlich wurden viele Berichte nachts und am frühen Morgen geschrieben und das wurde auch berücksichtigt. Und ja, wir alle haben beim schnellen Niederschreiben oberflächliche Fehler drin, die man beim zweiten mal in Ruhe durchlesen bemerkt. Aber nicht nur Mitarbeiter mit Migrationshintergrund fielen schon mit eklatanten Schreib- und Formulierungsschwächen auf. Da mussten ganze Satzpassagen geändert werden, weil die grammatikalischen Fehler so schwerwiegend waren, dass sie komplett sinnentstellend waren.
Und das, obwohl alle ein Abitur nachweisen müssen, bevor sie in Hessen zur Polizei gehen können. Ich kann deshalb Herr Bross absolut zustimmen.

Romuald Veselic | So., 19. September 2021 - 10:19

Z "Seit Jahrzehnten gilt sie besonders engagierten Reformpädagogen als optimale Methode, um Grundschülern das Lesen und Schreiben beizubringen. Die Schüler werden dabei dazu angehalten, nicht auf Rechtschreibung zu achten, sondern die Worte so zu schreiben, wie sie sie sprechen. Die Korrektur von Fehlern durch den Lehrer gilt sogar als demotivierende Beschämung."

Und was sagen die D-Akademiker dazu? Wie soll man bei Diagnosen oder juristischen Aufsätzen o. Verträgen vorgehen, wenn man die Methode „Lesen durch Schreiben“ anwendet?
Solche Bullshit-Idiotie kann nur in D vorkommen. Man schreibt Lynx, indem man Links meint?
Deutschland ist komplett auf dem Weg intellektueller Selbstauslöschung. Warum sind Finnen, Österreicher, Ungar o. Russen bessere Schüler?

Herr Brodkorb, ich glaube der Fehler im Satz v. Dr. Bross liegt darin, dass er Wort "Studierende" anstatt richtig - "Studenten" verwendet.
Könnte seyn, dass Schreibschwäche die Begabung zum affektfreien Gendersprech fördert? ?

Manfred Bühring | So., 19. September 2021 - 10:23

Die Wozäb-Gesellschaft gebärt ihre Kinder. Hauptsache, wir vergessen das Gender* nicht. Vielleicht ist es ja eine natürliche Entwicklung in unserer Gesellschaft, Sprachästhetik, Sprachharmonie und Sprachschönheit als unnötigen Ballast einfach abzuschaffen. Sprache eben nicht mehr als Kulturgut und grandiose menschliche Leistung zu empfinden, sondern als bloßes Verständigungsinstrument bis hin zu den Gender-Klicklauten, wie sie manche Naturvölker in den afrikanischen Urwäldern seit Generationen schon verwenden. Das reicht doch allemal, um zu überleben. Der Rest ist unnützer Ballast.

Hans Meiser | So., 19. September 2021 - 10:23

Hier - wie in ALLEN Bereichen in Deutschland- sieht man, dass der Verzicht auf Bewertung oder Bezahlung noch Leistung genau dahin führt wo er einzig hinführen kann: in die Katastrophe.
Wer etwas anderes erwartet ist schlicht nur dumm.
Egal in welchem Bereich - in diesem Land darf niemandem mehr zugemutet werden, was er vielleicht als anstrengend oder unangenehm finden könnte. KÖNNTE, denn man eilt ja schon gehorsam voraus, bevor auch nur eine Vermutung in diese Richtung entstehen könnte.
Menschen mit Problemen wird auch nicht mehr geholfen. Gehen sie zum Psychologen, traut auch der sich nicht mehr Pferd und Reiter zu benennen. Niemand ist natürlich an irgendetwas selbst schuld.
Aber das ist offensichtlich jedem hier egal - solange es ihm ja gut geht. Die Bezüge oder Rente fließt und der Kühlschrank noch voll ist.
Aber, liebe Freunde: dass wird leider in Kürze vorbei sein, und die am weitesten verdrängten Ängste werden zeitnah war werden. Nur schlimmer ...
Aber das weiß ja Jeder!

G.Siegwart | So., 19. September 2021 - 12:20

Sogar in den Kommentaren zu diesem Artikel gibt es Rechtschreibfehler. Aber was soll’s. Wenn angehende Deutschlehrer im hochgelobten Baden-Württemberg am Ende ihrer Referendarzeit in der Staatsexamensarbeit auf jeder Seite mehrere (!) Fehler in Interpunktion, Grammatik und Satzbau „einstreuen“, ist das Niveau ihres Unterrichts abzusehen. Angehende Geschichtslehrer können die NS-Ideologie nicht darstellen. Beim Uniexamen wird der Prüfling zu „Der Tod in Venedig“ befragt (selbst gewähltes Spezialgebiet Novelle), der von Aschenbach angebetete Jüngling heißt dann Lazo, ich frage nach, ob er „Lazio Rom“ meine, und er antwortet: „Ja, genau.“ Immerhin konnte ich erreichen, dass er keine ausreichende Note bekam.
Das ist das Niveau heutiger Lehramtsstudenten. Alles selbst erlebt als Prüfungsvorsitzender.
Beim Unterrichtsbesuch einer Kollegin wies ich sie auf mehrere Rechtschreibfehler in ihrem Tafelanschrieb hin. Sie wurde Lehrkraft an der Universität.
Einzelbeispiele? Für mich klare Tendenz.

Fragen Sie mal einen älteren Mathematiklehrer, ob er/sie die in den 80er und 90er Jahren gestellten Klassenarbeiten heute noch so stellen könnte... Anders als Sprache ist Mathematik keinem (bzw. nur vernachlässigbarem) Erkenntnis- und Interpretationswandel unterzogen; das was vor Jahrzehnten galt, gilt da heute genauso. Die Leistung wird immer schlechter - trotz Rekordanzahl an Abiturienten. Ich würde behaupten, dass (bundeslandabhängig) so machner mit mittlerer Reife aus den 80er und 90er Jahren ein besseres Mathe-Verständnis hatte als heutige Abiturienten (ohne das belegen zu können)...

Jürgen Peters | So., 19. September 2021 - 12:52

Die nachlassende Fähigkeit zu korrekter Rechtschreibung und Grammatik sehe ich bei Junglehrern auch. Schlimmer finde ich allerdings die zunehmende Ungenauigkeit im Gebrauch von Wörtern, wodurch z.B. ein beschriebener Sachverhalt schnell missverstanden wird. Gespräche darüber stoßen schnell auf Unverständnis, da die ungenaue Sprache mit einem ungenauem Denken korrespondiert.

Und darin, in dieser bewussten Uneindeutigkeit, sehe ich ebenso eine der Ursachen, werter Herr Peters, für die Häufung von RS-Fehlern.

Mit unseren Kids haben wir zwei RS-Reformen durchgemacht. Jeweils den neuesten Duden erworben, nur um am Ende zu sehen, ach so...es sind jetzt beide Formen erlaubt.

M. E. haben unsere Kultusminister sich damit auf das niedrigste Niveau geeinigt.
Zum einen gingen sie damit Konflikten/Debatten aus dem Weg und einen Shitstorm gab es auch nicht.

Verloren haben aber alle.
Wir benötigen wieder Tugenden an unseren Schulen. Besser gleich im KiGa u. den Kitas damit anfangen.

Wer das nicht will der fliegt raus, oder dessen Sozialgelder (z. B. KiGeld) werden gekürzt.

Rob Schuberth | So., 19. September 2021 - 13:56

Man sehe sich diesen Mini-Stadtstaat nur mal in anderen belangen an.
Z. B. deren Aufnahmefreudigkeit weiterer Goldstücke.

Die haben fast immer viele Kids, aber oftmals keine Lust deutsch zu lernen.

Wohin das dann führt sieht man an dem Artikel.

Ich würde jedem der sich weigert deutsch zu lernen die Soz.leistungen stark kürzen.

Nur über das Geld bekommt man dort ein Umdenken hin.

Yvonne Stange | So., 19. September 2021 - 14:01

Hat das Verhältnis Volk und Sprache trefflich analysiert.

"Wer seine Sprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben; wer seine Sprache nicht versteht, versteht auch sein Volk nicht, denn in den Tiefen der Sprache liegt alles innere Verständnis und alle geistige Eigentümlichkeit des Volkes verhüllt."

Und es gibt noch mehr Zitate von dazu von ihm, sehr empfehlenswert.

Norbert Heyer | So., 19. September 2021 - 15:15

Ich habe jahrzehntelang junge Menschen zu Industriekaufleuten ausgebildet. Die Leistungen in Deutsch und Mathematik wurden von Jahr zu Jahr schlechter. Wenn ein Abiturient einen Langtext vom Diktiergerät abschreibt, und auf einer Seite über 20 (teilweise gravierende) Fehler fabriziert, ist das schon bedenklich. Wir haben den Text ausführlich durchgesprochen und siehe da: Diesmal waren es „nur noch“ 5 Fehler. Den Fehler beim dritten Versuch habe ich dann handschriftlich verbessert, Brief unterschrieben und rausgeschickt. Als noch Schriftverkehr auf dem Postweg abgewickelt wurde, erhielt man viele handschriftlich verbesserte Briefe. Meine letzte Auszubildende war endlich mal wieder ein Hoffnungsschimmer: Sie war in der Rechtschreibung sehr gut und auch Mathematik-Kenntnisse waren vorhanden. Sie hatte eine schnelle Auffassungsgabe und schon im zweiten Ausbildungsjahr könnte man sie unter Anleitung ziemlich selbstständig arbeiten lassen. Ein Lichtblick nach ganz vielen Enttäuschungen.

Bernd Muhlack | So., 19. September 2021 - 15:21

"Mit grohsem Interese habe ich ihr Stellenangebot auf ihre Hompage gelesen. Ich will mich deshalb ..."
Ist das ernst gemeint oder schreit das nach dem Schredder?
Gleichwohl ist bei solchen Bewerbungen höchste Aufmerksamkeit u Vorsicht geboten!
Falls der Autor eines solchen Pamphlets sich gar einer Minderheit zugehörig fühlt, ist Gefahr im Verzug. Wir haben insoweit sehr höflich formulierte Absage-Muster die jede individuelle Besonderheit berücksichtigen.
Zurück geschickt wird nichts; das ist jedoch von vornherein klar.

Hat man eine ansprechende sowie gut und korrekt formulierte Bewerbung, ist das schon sehr viel wert.
Dann folgen der Lebenslauf und die Zeugnisse; das Bild ist meist eher nachrangig, falls vorhanden.

Wenn man vielen Neubürgern erst einmal die neue Schriftart andienen muss, ist das ein großes Problem. Je nach häuslichem Umfeld klappt das gut, meist eher weniger.

& dann dieses unsägliche Gendern!
"Wenn die See, der Wind rau(h)er Wirt, gendert so manches Schiff, oder?"

G.Siegwart | So., 19. September 2021 - 19:23

Korrigierte Fassung:
In Baden-Württemberg wurde schon vor Jahren die Klausur im Staatsexamen an der Uni abgeschafft. Jetzt wird das Staatsexamen durch Bachelor/Master ersetzt. Damit gibt es keinen externen Prüfer bei der Prüfung. Master wird vor allem durch die Punkte in den Semestern erreicht. Fragen an die Professoren? Katastrophe.
Die angehenden Lehrer sind sogar zu blöde, die Rechtschreibprüfung durch Windows anzuklicken. Oder zu arrogant.
Und der Herr Lenz rechtfertigt wieder einmal jeden Schwachsinn. Schreiben nach Gehör? Wir müssen dringend das Niveau senken, damit auch Herr Lenz zufrieden ist. Wie tief soll es noch gehen? Schaffen wir die Lektüre von Literatur ab. Statt des Schreibens des eigenen Namens genügt der Fingerabdruck. Großschreibung: „Wir haben in Moskau L(l)iebe G(g)nossen.“ Herr Lenz? Er ist ja auf allen Gebieten „Experte“. Um Kretschmann (Grüne) zu zitieren: „riesiger Stuss“.

Artur Weinhold | Mo., 20. September 2021 - 08:46

Die abschließende Frage in Mathias Brodkorbs Artikel „Auf dem Weg in die Schlechtschreibkatastrophe?“ (CICERO vom 19. September 2021) ist eine erfreuliche Einladung zur Leserpartizipation und damit ein begrüßenswerter Beitrag zur Erfüllung jahrzehntelanger Forderungen nach Umkehr der Kommunikationsrichtung im Journalismus. Weiter so!

Inhaltlich allerdings fühle ich mich als Leser, der auch im fortgeschrittenen Alter hart an seiner schriftsprachlichen Kompetenz arbeitet, allein gelassen. Damit ich mir nicht den Rest der Woche mein Hirn zermartere, erbitte ich deshalb Aufklärung: Wo liegt er denn nun, der Fehler – „bereits im ersten Satz“ von Fabian Bross’ Aufsatz?

Uli Burkhardt | Mo., 20. September 2021 - 10:03

Die Rechtschreibqualität hat sehr deutlich abgenommen. Selbst Abiturienten und Studenten tun sich heute schwer mit der deutschen Sprache. Hierzu ein evtl. zum Schmunzeln anregendes Beispiel in zwei Varianten zur Fehlererkennung: "Kommt, Kinder, Opa, essen!" und: "Kommt Kinder, Opa essen!" Aber für die heutige Generation ist es offensichtlich wichtiger sozial richtig zu gendern. Hierzu auch noch ein Beispiel. Im Singular: Therapeut:in - klarer Fall also. Folgende Pluralform habe ich einer Fachzeitschrift entnommen: Therapeuten:innen. Heißt es gar grammatisch korrekt: Therapeut:en:innen? Hilfe, wir sind, auch dank untätiger KMK, auf bestem Wege zurück zum Infantilismus ...