- Pekings rote Resterampe
Die Buchhandelskette Thalia sorgt dieser Tage mit einem dubiosen China-Deal für Schlagzeilen. Es ist nur der aktuellste Fall in einer Kette von versuchter Einflussnahme der chinesischen Kulturpolitik auf das Bild der Volksrepublik im Ausland.
Konfuzius sagt: „Der Dumme lernt aus seinen Fehlern, der Kluge aus den Fehlern der Anderen.“ Sollte der berühmte Lehrmeister aus der späten Zhou-Dynastie mit seiner edlen Weisheit Recht haben, dann muss man Michael Busch und seine Buchhandelskette Thalia vielleicht fortan in die Gruppe der Dummen einsortieren.
Denn in der Tat, das von Busch geführte Unternehmen mit Sitz im südwestfälischen Hagen hat aus eigenen Fehlern gelernt. Galt Deutschlands größter Sortimentbuchhändler über lange Jahre in der sich stetig ausdünnenden Szene der Leser und Papierliebhaber als knallharter Sanierer und Verdränger, der mit seinem Drei-Säulen-Modell aus stationärem Handel, eCommerce und Non-Book-Sparte wesentlich besser auf veränderte Kundenanforderungen reagieren konnte als die vielen kleinen Buchhandelsgeschäfte im heimischen Kiez, so hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren gekonnt ins ethische Marketing investiert.
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Niemand sollte sich Illusionen machen:
Die chinesische Regierung steht für ein Prinzip.
Und das heißt: "China und seine kommunistisch-materialistische Ideologie f i r s t!"
Hier liegen die Chinesen ganz auf Trump-Kurs, wenn auch ihr Stil ein anderer ist.
Alles, was sich in China ansiedeln will, wird auf Linie gebracht, ob das die katholische Kirche ist oder Kulturinstitute. Über alle wacht die chinesische Führung. Wer sich dem widersetzt, muß gehen oder wird "umerzogen".
Autoritäre Staatslenkung vom Feinsten.
Aber den meisten Chinesen scheint es zu gefallen -
so lange es materiell aufwärts geht.