Professor Hans-Peter Schwarz, Politikwissenschaftler und Zeithistoriker, aufgenommen am Montag (11.10.2010) auf einem Internationalen Strategiesymposium der Hanns-Seidel-Stiftung in München (Oberbayern).
Der Politik- und Zeitgeschichtswissenschaftler Hans-Peter Schwarz verstarb im Jahr 2017 / picture alliance

Christian Hacke liest... - Von Adenauer zu Merkel

Der Politikwissenschaftler Hans-Peter Schwarz gelangte mit einer Biografie über Konrad Adenauer zu Ruhm. Schwarz nahm selten ein Blatt vor den Mund und sträubte sich gegen jegliche Idealisierung. Nun erschien sein Buch „Von Adenauer zu Merkel“

Autoreninfo

Christian Hacke ist Politikwissenschaftler und lehrte als Professor an der Universität der Bundeswehr Hamburg und an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

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Die Lebenserinnerungen von Hans-Peter Schwarz, dem Doyen der deutschen Politikwissenschaft und Zeitgeschichte, der 2017 im Alter von 83 Jahren verstarb, geben Zeugnis von einem einzigartigen Gelehrtenleben: In Lörrach 1934 geboren, wurde Schwarz bei Arnold Bergstraesser im Alter von 23 Jahren promoviert, habilitierte sich bei Theodor Eschenburg in Tübingen 1966. Nach weiteren Stationen lehrte er von 1987 bis 1999 an der Universität Bonn.

Schwarz schildert die Stationen seines Werdegangs so einfühlsam, dass die zu Unrecht gescholtene akademische Welt der fünfziger und sechziger Jahre auf grandiose Weise aufersteht. Es war damals weniger Muff unter den Talaren und mehr geistige Aufbruchstimmung, als die gegenwärtige Diskussion vermuten lässt. Zu Ruhm gelangte Schwarz in den achtziger Jahren durch seine Biografie über Konrad Adenauer, dessen Ära er neu deutete, nicht mehr restaurativ, sondern innovativ und fortschrittlich: Konrad Adenauer als politischer Revolutionär, der die Bundesrepublik im Westen verankerte und im Innern demokratisch prägte.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 27. August 2018 - 13:55

weder zu Kohl, noch zu Merkel, vielleicht aber zu Biedenkopf und Schäuble?
Und von da aus kommt man auch zu einer gelingenden Wiedervereinigung und zum Euro.
Ich habe mich selten in einem Bundesland so sicher gefühlt wie in Sachsen, Biedenkopfs wegen, jetzt in Sachsen-Anhalt wegen Haseloff, Höppner habe ich nur in Dresden indirekt mitbekommen.
Es gibt Politik, mal besser mal schlechter, aber nur darin gedeihen Gesellschaften und man kann es sehr gut erkennen.
Die Politikerin statt Merkel wurde von der CDU wohl nicht erkannt oder soll ich sagen von Kohl?
Es hätte sehr gut eine "Ossi" sein können.
Ich befürchte aber, dass sie vor allem bei ihren Leuten im Osten waren.
ich glaube kaum, dass man sich im Westen realistisch vorstellen kann, welche Umbrüche es im Osten gab.
Die politischen Erfahrungen dieser Frauen werden der CDU wieder aufhelfen, soweit nötig.
Ich nehme es nur nicht hin, dass man verteufelt ohne zu verstehen.
Gehorchen ist keine Demokratie.
Aber bitte mit Kompass!

Joachim Wittenbecher | Mo., 27. August 2018 - 14:10

….. diese Charakterisierung, die den Punkt zu treffen scheint, macht Lust auf dieses Buch von Herrn Schwarz. Auch die Ablehnung des Stereotyps der angeblich "muffigen 50er Jahre" lässt aufhorchen. Noch wichtiger folgende Erkenntnis: Meinungsstreit bringt ein Land vorwärts; also aufgepasst liebe Regierende, Meinungsmacher, etc: Es droht die Rückkehr der demokratischen Normalität.