Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) steht am 11.09.2017 in der Robert-Schumann-Kaserne in Müllheim (Baden-Württemberg) beim Besuch der deutsch-französischen Brigade vor einer Panzerfaust.
Dass sich die Bundeswehr in letzter Zeit lediglich mit Skandalen zu Wort meldet, stört offenbar niemanden / picture alliance

Wahlkampf - Warum Sicherheit und Verteidigung eine größere Rolle spielen sollten

Im Wahlkampf dominieren Themen wie die Zukunft des Diesels, sichere Renten und noch mehr soziale Gerechtigkeit. Dabei gibt es weltweit genug Konfliktherde, die es lohnen würden, die Sicherheitspolitik mehr in den Blick zu nehmen 

Autoreninfo

Erich Vad war General der Bundeswehr, langjähriger militärpolitischer Berater der Bundeskanzlerin und ist jetzt Unternehmensberater und Dozent an mehreren Universitäten im In- und Ausland.

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Nach manchen Gesprächen in Berlin, aber auch angesichts eines Wahlkampfes, der eigentlich keiner ist, gewinnt man den Eindruck, dass regierungsseitig der Bundestagswahl am 24. September sehr entspannt entgegengesehen wird. Während viele Beamte mit Blick auf die Wahl die wegen möglicher Personalveränderungen nicht ganz unberechtigte Frage bewegt „Was wird aus mir?“, wird die Bundeskanzlerin – wenn überhaupt - wohl eher die Frage beschäftigen „Mit wem mach ich weiter?“.

Angela Merkel hat einige ganz passable strategische Optionen: Weiter mit der SPD? Das wollen nicht wenige führende Sozialdemokraten zwar eher nicht, verspräche aber politische Stabilität und Kontinuität. Mit der FDP? Das wünschen sich viele Bürgerliche und die verbliebenen Konservativen in der Union, hätte aber den Nachteil, dass sich die politische Linke in der Opposition zusammenfinden könnte. „Jamaika“, also Schwarz-Gelb-Grün? Das hätte den machtpolitischen Vorteil, ein gemeinsames oppositionelles Linksbündnis zu verhindern und zwei kleinere, nicht gerade homogene Partner in die Regierung zu holen, um sie nach dem Prinzip „divide et impera“ gegenseitig zu neutralisieren.

Merkel steht für Stabilität in unsicheren Zeiten

Wir wissen nicht, welche politischen Konstellationen sich letztlich nach der Wahl ergeben. Nur eines scheint sicher: Die Bundeskanzlerin bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit im Amt. Und gerade das stimmt nachdenklich, denn selten können sich Politiker quasi kampflos an der Macht halten. Das ist schon fast einmalig.

Hilfreich beim eigenen Machterhalt sind Angela Merkel sicherlich mit viel Testosteron ausgestattete Männer wie Wladimir Putin, Recep Tayyip Erdogan, Donald Trump oder auch neuerdings Kim Jong-un. Mit Fug und Recht kann man in diesem Kontext Angela Merkel als die bessere Wahl ansehen. Wir Deutsche lieben eben Verlässlichkeit, Berechenbarkeit, Ordnung und Stabilität. Angesichts der Unsicherheiten dieser Welt, die mit den oben genannten Männernamen verbunden sind, setzen wir lieber auf Bewährtes. Aber wir laufen damit auch Gefahr, den rationalen Blick und Sinn für Gefahren und Risiken zu verlieren.

Sicherheitspolitik spielt keine Rolle

Uns Deutsche bewegt in diesem Wahlkampf die Zukunft des Diesels, sichere Renten und noch mehr soziale Gerechtigkeit in einem der sozialsten Länder der Welt und nicht wenige freuen sich über den historischen Durchbruch der „Ehe für alle“.  

Das hat alles sicherlich seinen Wert. Aber dass wir in der Nordkorea-Krise am Rande eines Weltbrandes stehen, Israel sich auf einen neuen Waffengang gegen den Libanon einstellt, das Atomabkommen mit dem Iran zur Disposition steht, wir Europäer noch keinen gemeinsamen Plan haben zur nachhaltigen Bewältigung der Flüchtlingskrise und zur Sicherung der EU-Außengrenzen und Terrorismus und Kriminalität in Europa weiter zunehmen, diese existenziellen Fragen unserer Sicherheit bleiben eher im Hintergrund.

Auch die gerade für den Schutz unseres Landes unumgängliche Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, die nach Aussetzung der Wehrpflicht weiter personell auszehrt und sich lediglich mit Skandalen in der Öffentlichkeit meldet, stört hierzulande niemanden ernsthaft. Im Gegenteil: Sicherheits- und Verteidigungspolitik spielt schon seit langem keine Rolle mehr bei deutschen Wahlen, trotz aller sicherheitspolitischen Unwägbarkeiten.  

Es brodelt und brennt gewaltig

Niemand vermag mehr valide Prognosen in der Sicherheitspolitik zu geben. Drängende Fragen stellen sich, aber sie interessieren in Deutschland eher die Fachleute: Steuert die Nato mit Russland auf einen Konflikt an seiner Ostgrenze oder eher in Syrien oder Libyen zu? Könnte sich die Türkei unter Erdogan zu einem noch ernsthafteren Problem für die Nato entwickeln als es Russland unter Putin ist? Kann die Türkei unter Erdogan überhaupt noch Mitglied der Nato bleiben? Wie gehen wir mit der inkonsistenten Politik der neuen starken Männer wie Erdogan, Putin, Xi Jingping um? Wie mit dem sprunghaft wirkenden neuen US-Präsidenten Donald Trump, der beinahe zeitgleich mit Militärschlägen in Syrien Russland provoziert und durch das realitätsfremde Gerede von „militärischen Optionen“ mit „wunderschönen Waffen“ gegenüber Nordkorea nicht nur die Chinesen irritiert?

Gleichzeitig boomen unsere Rüstungsexporte und die Verteidigungsetats gehen hoch. Und weltweit streben immer mehr Staaten nach nuklearen Waffen, nicht nur der Iran oder Nordkorea, die gerade im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Nicht nur Länder wie Russland sind unsichere, sicherheitspolitische Kantonisten. Die paar Nato-Bataillone unter deutscher Beteiligung werden sie im Falle eines Falles nicht aufhalten. In Libyen, an der südlichen Gegenküste Europas und unweit Siziliens, haben sich tausende Kämpfer des Islamischen Staats eingenistet und forcieren die Migration tausender Menschen nach Europa und Deutschland.

An der Nato-Südgrenze und im Nahen und Mittleren Osten brodelt und brennt es gewaltig. Offene Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Libanon sind wahrscheinlich. Man kann nur hoffen, dass wir die viel beschworene Sicherheit Israels als Teil der deutschen Staatsräson, die die Bundeskanzlerin in ihrer berühmten Knesset-Rede im Jahre 2008 beschwor, niemals mit Leben füllen müssen. Und vor allem, dass wir angesichts des Zustandes der Bundeswehr in nächster Zeit keine einsatzbereiten Streitkräfte brauchen werden.

Keine Antworten auf drängende Fragen

Aber danach sieht es mit Blick auf die internationale Sicherheitslage nicht wirklich aus. Dennoch ist im Weißbuch der Bundesregierung aus dem Jahre 2016 keine Rede vom originären und zentralen Auftrag der Streitkräfte, dem Kampfauftrag. Wer den anspricht, verdächtigt sich hierzulande schnell. Das eigentliche wofür, wie, warum und wozu von Streitkräften kann man bestenfalls zwischen den Zeilen einer am Konsens und der politischen Korrektheit orientierten Sprache erraten. Stattdessen spricht sich das zentrale Dokument der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik angesichts der Demografie und der massiven Nachwuchsprobleme der Bundeswehr sehr klar und eindeutig für die Inklusion älterer, behinderter und sexuell anders orientierter Menschen aus.     

Und wo sind – abgesehen von deklaratorischen Absichtserklärungen – die zukunftweisenden sicherheitspolitischen Initiativen Deutschlands zur Fortentwicklung von Nato und EU? Zur Beilegung der Nordkorea-Krise? Zur Beendigung der Krise mit Russland und der Türkei? Und vor allem zu einer gemeinsamen, nachhaltigen und europäischen Sicherung der EU-Außengrenzen? Stimmen unsere sicherheitspolitischen Entscheidungsprozesse und -strukturen und unser Grundgesetz noch mit den realen inneren und äußeren Sicherheitsherausforderungen überein? Zweifel sind angebracht. Die Große Koalition hätte sie anpassen können, aber sie hat es nicht gewollt und verpasst.

Merkel als Verteidigerin der freien Welt?

Es wäre wirklich gut, wenn die Bundeskanzlerin in der kommenden Legislaturperiode die Sicherheitspolitik zur Chefsache machte und sich im nächsten Koalitionsvertrag nicht nur allseits unkritische und gefällige, sondern auch wegweisende, substanzielle Aussagen zur Ausgestaltung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik finden.  

Es stellt sich die Frage: Kann die deutsche Bundeskanzlerin wirklich die letzte Verteidigerin der freien Welt sein, wie die New York Times schrieb? Angesichts der pazifistischen Leitkultur unseres Landes und einer strukturell sehr eingeschränkten Handlungsfähigkeit Deutschlands in der weltweiten Sicherheitspolitik sind Zweifel angebracht. Man kann nur hoffen, dass sich diese Frage für unser Land in der nächsten Legislaturperiode nicht ernsthaft stellen wird.

Wie wird der Wähler entscheiden?

Vor der Bundestagswahl verstärkt sich der Eindruck, dass Themen wie die Flüchtlingskrise und die nicht erst seit dem G20-Gipfel in Hamburg augenfällig angeschlagene innere Sicherheit und der Terrorismus symptomatisch für die sicherheitspolitischen Unwägbarkeiten in der Welt angesehen werden. Und das, obwohl diese Themen im Wahlkampf – nicht zuletzt mit Hilfe volkspädagogisch wohlmeinender Medien – beinahe ausgeblendet wurden.

Aber: Nicht wenige Wähler haben sich noch nicht entschieden. Nicht wenige werden aus ihrer momentanen, ambivalenten Gefühlslage heraus wählen und der Wähler kann für Überraschungen gut sein, wie wir bei den letzten Wahlen in den USA gesehen haben.

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Yvonne Walden | Mo., 18. September 2017 - 10:33

Es gibt die Volksweisheit "Wer fragt schon die Frösche, wenn er einen Sumpf trocken legen möchte".
Gleiches gilt für die Bewertung der Militärpolitik durch hohe oder höchste Offiziere wie Es-General Vad.
Es gibt bekanntlich den Militärisch-industriellen Komplex, also eine inoffizielle Kooperation von Militärplanern und Rüstungsindustriellen.
Wir wissen heute jedoch längst, daß die äußere Sicherheit nicht durch Armeen gesichert und gewährleistet werden kann. Beweis ist der Islamische Staat (IS) und andererseits dessen Untergruppierungen, die abscheuliche Terroranschläge verüben.
Da helfen keine Panzer, Kriegsschiffe oder Kampfbomber, sondern lediglich politische Initiativen, um zu einer friedvolleren Welt zu gelangen.
So lange Menschen aus wirtschaftlichen Gründen unterdrückt und benachteiligt werden, so lange kann es keinen Frieden geben. Oder, wie es Jimmi Hendrix sagte: "So lange die Macht der Liebe die Liebe zur Macht nicht überwindet, wird es keinen Frieden geben."

Es kann u. wird auf Erden n i e m a l s überall Frieden geben, liebe
Frau Walden. Wer daran glaubt, kennt die menschliche Natur nicht.
Auch die gutwilligsten Menschen können - wenn alles gut läuft - nur
auf begrenztem Raum und eine gewisse Zeit lang Frieden schaffen u. sichern.
DAS LEHRT DIE GESCHICHTE! Deshalb muß es immer die Bereitschaft u.
Waffen zur Verteidigung geben.
Die "Macht der Liebe" gibt es. Da stimme ich Ihnen zu. Sie bewährt sich jeden Tag im persönlichen Miteinander. Wer jedoch an ihren Sieg auf Erden glaubt, unterliegt
einem Irrtum. Jedenfalls ist dieser Sieg nicht von Menschen zu leisten, sondern liegt einzig in Gottes Hand. Das ist m. E. der Kern des Christentums, das zwar die Liebe lehrt, aber von seinem Gründer eindeutig erfahren hat, daß es das Reich der Liebe
(= das Reich Gottes) erst am Ende der Zeiten geben wird. Wer ohne Waffen leben will, muß zum Martyrium bereit sein. Falls dies bei Ihnen der Fall sein sollte: Meine Hochachtung, Frau Walden!

... möchte gerne das aussenpolitische Themen Vorrang vor der Innenpolitik hat. Ebenso schreibt er den Wahlkämpfern zu, das sie sich für "noch mehr soziale Gerechtigkeit" einsetzen würden.

1) AP wird von allen Parteien im Wahlkampf thematisiert. Vielleicht nicht inhaltlich im Interesse des Generals. Einsätze in Afghanistan mit "unsere Freiheit zu verteidigen", damit sind ganz sicher keine Stimmen zu gewinnen.

2) "noch mehr soziale Gerechtigkeit" ... heisst demnach, das wir soziale Gerechtigkeit bereits hätten! Da sollte der General mit seinem Einkommen mal für ein Jahr mit einem überqualifizierten Niedriglohnbezieher tauschen, der eine bezahlbare Wohnung sucht aber nicht findet usw.

Eine ganz abgehobene Draufsicht, was der General Vad sich hier leistet. Und das als Angestellter des Staates in einer Führungsposition. Peinlich oder Unwissend oder beides.

"So lange Menschen aus wirtschaftlichen Gründen unterdrückt und benachteiligt werden, so lange kann es keinen Frieden geben. "

Ich glaube nicht, dass das so einfach ist. Jede Menge Kriege wurden nicht wegen Ausbeutung geführt, sondern wegen diverser anderer Gründe, die erstmal auch nicht verschwinden werden. Ich denke, dass eine zu dominierende unrealistische Weltsicht auch eher eine Gefahr als ein Beitrag zu einer besseren Welt ist. In begrenzter Dosis ist die Konzentration auf Ausbeutungsverhältnisse aber natürlich wertvoll.

Ludwig Besselmann | Mo., 18. September 2017 - 10:37

Ich habe kein Problem damit, die Fragen der Sicherheit anzugehen. Das bedeutet aber erstens nicht, dass deutsches Militär überall präsent sein muss. Deutschland kann auch vermitteln zu versuchen und wenn sich anderen nicht vom Krieg abhalten lassen, es deren Problem sein lassen. Außerdem wurde die Bundeswehr total runtergewirtschaftet, um sich z.B. gegen Russland überhaupt selbst wehren zu können.
Zweitens müsste Deutschland dann auch in einer Lage sein, helfen zu können. Derzeit stehen wir vor einer neuen Weltwirtschaftskrise, ausgelöst durch das künstlich inflationierte Geldsystem. Wir werden 70% (zum BIP) Staatsschulden plus weitere 70% (zum BIP) Eurorettungszahlungen mit einer Währung bezahlen müssen, die zu 90% überbewertet ist.
Mein Vorschlag: wir bringen die Krise hinter uns, warten bis sich die Wirtschaft erholt hat (was ca. 2 Jahre dauern wird), halten unsere Grenzen solange sicher, UND DANN können wir vielleicht in weltweiten Konflikten mitreden.

Jens Rudolf | Mo., 18. September 2017 - 10:47

1) Atomwaffen zur grundlegenden Abschreckung größerer Feinde, die mit konventionellen Heeren eh nicht abzuschrecken sind, selbst wenn wir sie personell und technisch angemessen ausstatten könnten. Außerdem Abwehrmittel gegen Raketen der pot. Gegner 2) eine einssatzbereite konventionelle Truppe auf hohem Niveau für Auslandseinsätze etc.

helmut armbruster | Mo., 18. September 2017 - 11:07

und habe damals mit anderen unreifen Studenten auf den Straßen demonstriert unter Spruchbändern wie "lieber rot als tot" u.ä.
Aus heutiger Sicht schäme ich mich fast, dass ich damals so naiv war und ein Opfer des unter Studenten üblichen Zeitgeistes geworden bin.
Heute sehe ich das völlig anders und gebe dem Autor des Artikels absolut recht.
Wer Werte und Freiheiten für sich reklamiert muss auch bereit sein sie zu verteidigen.
Es ist ein Skandal, dass unsere Verteidigungsfähigkeit dermaßen auf den Hund gekommen ist und dass die Regierung nicht handelt.
Aber wenn Haarnetze für Soldatinnen und Kindergärten in Kasernen wichtiger sind als moderne Ausrüstung und professionelle und effektive Führung, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass es ist wie es ist.

wenigstens aufgewacht. Der Großteil Ihrer Mitstudenten steckt immer noch in der Schülerzeit fest. Leider ist diese Weltsicht hauptverantwortlich für den schlechten Zustand der Bundeswehr. Deutschland ist zur leichten Beute geworden...

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 18. September 2017 - 12:48

Fr. Merkel ist mit Sicherheit NICHT die Führungsperson, die die drängenden Probleme lösen kann UND WILL! Und schon gar nicht die Sicherheitspolitik, denn sonst hätte sie die Wichtigkeit dieser Thematik bereits vor Jahren erkannt. Im Übrigen, sie destabilisiert Europa mit ihrer unheilvollen Flüchtlingspolitik, sie gefährdet damit die innere Sicherheit unseres Landes. Und von allen militärischen Belangen hat sie absolut keine Ahnung, weder im Taktischen noch im Strategischen. Wenn es also danach ginge könnte genauso gut Fr. Göring-Eckardt Kanzlerin sein. das käme aufs Selbe raus.

Hanns Baum | Mo., 18. September 2017 - 14:39

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

... Frau Merkel scheint so veranlagt zu sein, wie Sie es sehen, sondern auch ihre Ministerin für Verteidigung. Diese setzt nämlich - was eigentlich völlig unverständlich ist - in der Armee soziale und Gender-Prioritäten, anstatt endlich angemessene Ausrüstung, personelle Qualität und abschreckende Kampfkraft in den Vordergrund zu stellen.

Walter Wust | Mo., 18. September 2017 - 15:15

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Leider hat sich Deutschland zu einem suizidären System entwickelt. Vor lauter "christlicher Nächstenliebe" nageln wir uns schon selbst ans Kreuz. Diese Politik ist vielleicht gut für ein zärtliches Miteinander und freundliche Beziehungen, doch wehe, wenns dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Schon ein relativ harmloses Techtelmechtel mit Erdogan führt da in gewissen Kreisen schon zur Schockstarre und selbst die landeseigene Linksextreme, die es offiziell garnicht gibt, schafft es zumindest kurzzeitig, unser Rechtssystem außer Kraft zu setzen, derweil uns die Regierung versichert, dies seien wir unserer Toleranz schuldig. Wenn Kindesschänder und Vergewaltiger mit sehr viel Aufwand und hohen Kosten endlich im Flugzeug sitzen und außer Landes geschafft werden sollen, gibt es deutsche Bürger, die die Startbahn blockieren und partout diese menschenverachtende Brut im Lande behalten wollen, selbst auf die Gefahr hin, daß ihre eigenen Kinder die nächsten Opfer sind.

... das sind die Kirchenleute, denen das Geschäft mit den Migranten flöten geht o. die Flüchtlingsindustrie-Gutmenschen, die ebenso davon profitieren.

D. ist nicht suizidär. Die Regierung handelt hauptsächlich im Interesse der Wirtschaft. Bei Schröder wurde mit A2010 der grösste Niedriglohnsektor geschaffen u. unter Merkel bedient man sich der Migranten u. F. um die Löhne in der brummenden Wirtschaft niedrig zu halten, die Mieten zu erhöhen, den Konsum zu steigern und die Steuereinnahmen zu erhöhen.

Profit geht vor Sicherheit. Es sei denn es geht um das Versiegen des Profits. So ist das nun einmal im Kapitalismus.

Christoph Kuhlmann | Mo., 18. September 2017 - 13:31

den Preis zahlen müssen. Der Zustand der Bundeswehr ist traurig, die technische Ausrüstung unzureichend. Wenigstens wird langsam dem Ersatzteil- und Munitionsmangel begegnet. Doch die Fehler der Vergangenheit wirken sich noch lange aus. Europas Politiker haben bei Beschaffungsprojekten immer wieder der Industriepolitik den Vorrang vor der Verteidigungspolitik eingeräumt. Das Ergebnis sehen wir beim A400, NH90 und diversen anderen Projekten. Die Ausrüstung mit bewaffneten Drohnen wird aus ideologischen Gründen untersagt, lieber lässt man die Soldaten bluten. Selbst die Beschaffung von zweihundert gebrauchten Panzern zieht sich wegen Querelen mit den Lieferanten jahrelang hin. Die "zügige" Beschaffung, angesichts einer Vielzahl internationaler Einsätze, dringend benötigter Korvetten wird auch etliche Jahre dauern. Das Verteidigungsministerium kann auf Engpässe nicht flexibel reagieren. Hier muss der Staatsräson ein höherer Stellenwert als den Verwaltungsvorschriften eingeräumt werden.

Joachim Fehr | Mo., 18. September 2017 - 14:25

Aus der Geschichte lernen ist eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt! Konkret in einem Satz: Der NATO-Doppelbeschluss war erfolgreich. Aus einem Gefühl der Stärke kann man sehr wohl gegnerische Positionen Zug um Zug mit vertrauensbildenden Aktivitäten Schritt für Schritt partnerschaftlich lösen. Dazu gehört auch ein Einlesen in die Gedankenwelt der Anderen. Genschers erfolgreiche Diplomatie sollte wiederbelebt werden. Dies gilt für alle Gesprächspartner in Ost und West, egal ob diese in Korea, Russland, Türkei, Venezuela, USA, China oder anderswo Verantwortung tragen.Keine Utopisten sind gefragt. Auch keine Scharfmacher. Diplomaten braucht das Land.

Hanns Baum | Mo., 18. September 2017 - 14:33

Irgendwie scheint es zwischen den Politikern und großen Teilen der Bevölkerung in Sachen äußere Sicherheit und Streitkräfte doch eine Art Übereinstimmung zu geben. Nämlich einen Konsens , das Thematisieren von Bedrohungen und Krisen als lästig bzw. unerwünscht zu sehen. Damit werden auch Begriffe wie "Streitkräfte", "Krieg" oder gar "Kampfauftrag" verdrängt bzw. in der öffentlichen Diskussion ausgeklammert. Die solchermaßen vorhandene und richtig beschriebene pazifistische Leitkultur der deutschen Gesellschaft ist angesichts der Entwicklungen entweder naiv oder, wenn gewollt, unverantwortlich. Sich den Realitäten zu verweigern ist aber in diesen Tagen ja von der Kanzlerin angefangen bis zum Gutmenschen im Bürger eine gängige Art des Erzeugens von Wohlbefinden und Harmonie. Der Republik wird das nicht bekommen.

ingrid Dietz | Mo., 18. September 2017 - 16:53

die öffentliche Sicherheit zu garantieren !
Merkels routinierte Schuldabwehr und Diplomatensprache ersetzt keine vernünftige Politik !

Winfried Krafft | Mo., 18. September 2017 - 17:58

Gegen wn wollen wir uns denn nur verteidigen ?
Das künstliche Feindbild Russland ist dafür ungeeignet. Wir sollten endlich damit beginnen Frieden in Europa zu erarbeiten-und dies geht nicht ohne Russland .

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 20. September 2017 - 13:46

Als ehemaliger(langgedienter) Soldat habe ich folgende Eidesformel geleistet, „Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“ Niemand hat mich am Ende meiner Dienstzeit von diesem Eid entbunden, ich fühle mich dem irgendwie immer noch verpflichtet und damit bin ich sicher nicht alleine. Das Recht und die Freiheit des DEUTSCHEN VOLKES... diese Werte sehe ich heute sehr stark gefährdet und zwar durch die Politik von F. Dr. Merkel. In den USA, die sie ja so liebt, wäre sie wahrscheinlich des Hochverrates bezichtigt worden. Flüchtlinge, Asyl wird ÜBER die eigene Existenz gestellt...das erachte ich als verwerflich.

Wolfgang Mueller | Do., 21. September 2017 - 22:32

Kommt es zu einem bewaffneten Konflikt mit RU kann man nur hoffen, das der nicht zu heiß wird und sollte schnell die Kenntnisse in Russisch verbessern.
Realistisch betrachtet ist es nur schwer vorstellbar, das die russische Führung, die große Teile ihres Vermögens im westlichen Ausland geparkt hat, den Wunsch verspürt sich Millionen von renitenten Neubürgern anzueignen.