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SPD-Spitzen-Duo: Norbert Walter-Borjans und Saskai Esken

SPD 2020 - Die neue Selbstbegeisterung

Noch fehlt es an belastbaren Umfragen zur Wirkung der neuen SPD-Vorsitzenden. Doch gerade Saskia Esken gab in den vergangenen Tagen bereits einen Vorgeschmack dessen, was da kommen mag. Deshalb zittern viele in der Partei um die Existenz der SPD

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Weihnachten und Neujahr lagen diesmal ausgesprochen günstig. Mit nur wenigen Tagen Urlaub konnte man Brücke an Brücke bauen. Die Büros standen bundesweit zwei Wochen lang weitgehend leer. Nur manche hatten Dienst. Bei der SPD waren das offenbar die neue Parteivorsitzende Saskia Esken und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch.

Ein Dreamteam für verzweifelte Nachrichtenredakteure in der stillen Zeit. Voller Elan gingen die beiden zu Werke. Miersch, ein Parteilinker, brachte um den Heiligabend herum ein Verbot von amerikanischen (wieso eigentlich nur amerikanischen?) Pick-ups ins Spiel, um dann mit einer Photovoltaikpflicht und einem sogenannten „Windbürgergeld“ nachzulegen, mit dem Anwohner von Windkraftanlagen gelockt werden sollen, sich die Riesenräder näher auf die Pelle rücken zu lassen.

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Christoph Kuhlmann | Mo., 6. Januar 2020 - 09:58

"Diese Spitze eines politischen Gegners könnten die beiden könnten leicht weglächeln. Wenn es nicht zugleich so wäre, dass Kubicki das ausspricht, was viele in der SPD als die einzige Chance ansehen, die Existenz der Partei noch zu retten."

Dieser Satz ist verunglückt und sollte korrigiert werden.

Zum Thema, es wundert mich gar nicht, wenn bei soviel innerparteilicher Demokratie Politik auf dem Niveau von Leserbriefen herauskommt. Diese lassen üblicherweise das Große Ganze mit seinen vielfältigen Beschränkungen außer acht und haben manchmal tolle Lösungen für einzelne Probleme. Einfach die Polizei in gesicherter Formation in die Ecke stellen und schon gibt es keine verletzten Polizisten mehr, zum Beispiel. Ich schätze das Problem der SPD sind ihre Funktionäre, aber vielleicht ist es auch die Restbasis? Es wird immer schwieriger dem Bürger eine relativ heile Welt mit rationalen Lösungen vorzumachen, die dem propagierten Weltbild entsprechen. Anders die CDU, sie sucht eines ...

an Niveau und Glaubwürdigkeit …
Deutschland wurde von Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Franz-Joseph Strauß und Hans-Dietrich Genscher regiert und hatte einen vorbildlichen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker. Man fragt sich doch als deutscher Demokrat mit Gefühl für Anstand und Niveau, wie konnte es passieren, dass unser Land so tief gesunken ist?
Die meisten der „führenden Politiker“ sollten besser Kreisklasse spielen, statt auf Bundesebene. Nach Kreisklasse-Spielern sieht gegenwärtig sowohl dsiese Heruntergekommene SPD, aber auch unser Land auf allen Ebenen aus … !

Kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen. Entsprechend liest sich der Artikel: klingt in Summe mehr wie eine Grabrede. Die SPD wird vermutlich nur noch gewählt, um ein dominantes Grün-Schwarz zu verhindern.

..in der AfD? Plötzlich scheint selbst der grösste Hoecke- oder Pegida-Anhänger ein Bewunderer von Schmidt und Brandt zu sein. Dabei hätte gerade die auf Versöhnung ausgerichtete Ostpolitik eine AfD, hätte es sie damals gegeben , auf die Palme gebracht, wie damals Teile der Union. Eine AfD hätte Willy Brandt garantiert als Volksverräter bezeichnet.

Meine Deutschlehrerin hätte drunter geschrieben: Thema verfehlt!

Gerhard Lenz | Di., 7. Januar 2020 - 17:13

Antwort auf von Jürgen Klemz

...sind nicht unfehlbar. Es sei ihr ...theoretisch.....verziehen.

"Ein kluger Mann wird stets vermeiden, das Wort dem Schwätzer abzuschneiden. Denn jetzt erst blutet's endlos fort, just aus dem abgeschnitt'nen Wort."

Hätte es damals eine AFD gegeben / geschafft? Die Altparteien haben mit ihrer Lobby Politik die AFD erst möglich gemacht.

Das sozialdemokratische Duo infernal lässt peu a peu die Katzen aus dem Sack: Steuererhöhungen (das einzige was die Linken drauf haben), der gebeutelten Polizei in den Rücken fallen...und sonst? Ein erbärmliches Auftreten für eine ehemalig stolze Partei mit 145 jähriger Geschichte. Die hätte unsere Demokratie gebraucht, sozial engagiert, aber gemäßigt und vernünftig in linken Positionen als seriöses Gegengewicht zur konservativen Union. Aber diese Linksideologen drücken die SPD weiter in die Bedeutungslosigkeit.

Gewiss sehen wir Kommentatoren nicht immer das Große und Ganze sowie Beschränkungen mit denen das politische Personal zu kämpfen hat.
Wir können uns als Außenstehende deshalb ja auch nur an dem orientieren was uns die Partei über ihre Auftritte der Führungspersönlichkeiten nach außen vermittelt. Und natürlich werden da Vergleiche mit früheren Persönlichkeiten und Wirken angestellt. Genau wie bei anderen trudelnden Parteien fallen diese naturgemäß nicht sonderlich schmeichelhaft aus. Die ehemalige Volkspartei SPD wäre nicht die einzige "Firma", die aufgrund schwachen Managements den Bach runter geht. Wir Bürger brauchen auch keine "Heile Welt-Kulisse", sondern wir geben den Politikern mit unserer Stimme den Auftrag in unserem Sinne auftretende staatsinterne, ggf. durch gute Außenpolitik externe Probleme einer Lösung zu zuführen. Die ein oder andere Erklärung gegenüber dem Auftraggeber Bürger würde Missverständnissen vorbeugen und die ungute Distanz erheblich verbessern! Alles Gute!

Ms Frei | Mo., 6. Januar 2020 - 11:28

Wenn die SPD solche Leute ans Mikro läßt, die über welche Quote auch immer sich qualifiziert haben, dann ist eigentlich das Schicksal dieser einstmals stolzen und wichtigen Partei besiegelt. Gerade Saskia Wer? ist in ihrer intellektuellen Schlichtheit so von sich überzeugt, dass sie sich vermutlich abends schon mal einen bunten Blazer anzieht und die Raute übt. Wirklich grandios.

Nur ist dieses Amt kein beschützter Arbeitsplatz. Inklusion und Genderquote werden da hoffentlich auch künftig nicht die entscheidenden Auswahlkriterien sein.

Ihre völlige Sachunkenntnis hat sich aber wohl schon bei den vernunftbegabteren Genossen herumgesprochen.
Vielleicht kann man sie in irgendeinen wichtigen Posten heben: So Bundebeauftragte für Gendersternchen...
Oder ihr einfach das Plappern untersagen.
So qua Fraktionsdisziplin?

herbert binder | Mo., 6. Januar 2020 - 14:08

Antwort auf von Ms Frei

Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde..[1.Mose, 1:27].
Und die SozialPrädestiniertenDeutschlands (im Allgemeinen)?
Sie huldigen einer Politik nach Maßgabe ihrer Vorsitzenden
(im Besonderen), vulgo: ihr zum Ebenbilde.

Brigitte Simon | Mo., 6. Januar 2020 - 14:51

Antwort auf von Ms Frei

Machen wir Frau Saskia Esken nicht so schlecht. Ihre überbordende Selbstein-schätzung schützte sie nicht, endlich die brutalen Übergriffe ihrer Linksauto-
monen in die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn auch nur in gekürzter Form von
den ÖR, dem dazu gehörenden Deutschlandfunk.
Aber immerhin. Ein erfolgsversprechendes Duo. Saskia Esken, SPD, und Juliane
Nagel von den Linken. Die sanften Medien geben sich bedeckt. Die Linken wurden geadelt. Sie wurden regierungsfähig!

Markus Michaelis | Mo., 6. Januar 2020 - 13:22

Zitat: "Die Kunst besteht allerdings darin, diese Begeisterung an sich selbst nicht in eine Besoffenheit kippen zu lassen ..."

Ich sehe noch einen anderen Aspekt stärker als die Selbstbegeisterung. Die SPD steht vorne in einer Bewegung, die das "Wir und Die" in der Menschheit überwinden will. Was erstmal gut klingt und an viele menschliche Gefühle anknüpfen kann. Nur scheint es so, dass die Menschheit weder von Haus aus einfach gut ist und schon gar nicht (bis jetzt) eine Richtung und ein Denken hat. Es geht daher nicht nur um ein paar Bösewichte, sondern um eine sehr widersprüchliche Welt. Im Weltmaßstab scheint mir das "Wir alle" der SPD sehr klein.

Vor diesem Hintergrund scheint es mir weniger eine Selbstbegeisterung als ein Kampf von "Wir gegen Die", den die SPD da führt.

So ein Kampf ist aber wenig glaubhaft, wenn man dazu keine nachvollziehbare Beschreibung der Welt gibt und das auch noch als die Überwindung des "Wir und Die" verkauft.

Andreas Zimmermann | Mo., 6. Januar 2020 - 13:27

Um Himmels Willen lasst sie weiter machen! Ich habe von Frau Esken irgendwelche 30% Phantastereien gehört, ich vermute mal das waren die künftigen Wahlergebnisse der SPD. Bitte lasst uns das miterleben und erklären lassen von der S(plitter)PD, warum das denn wieder nicht so hingehauen hat mit dem rosaroten linksgerucke bei den anstehenden Wahlen und man es nun geschafft hat in einstellige Bereiche vorzustoßen. Stichwort Volkspartei und ja, ich liebe es gute Geschichten vor dem Einschlafen zu hören...

wenn ich bedenke, wie viele aufrechte Menschen ihr Leben lang für die SPD
gearbeitet und gekämpft haben. Und nun müssen sie dieses jammervolle Theater
mit ansehen! Es ist bei dieser alt-ehrwürdigen Partei auch nicht e i n e r in Sicht, der den Anschein erweckt, als habe er noch eine Vorstellung davon, was die Menschen in Deutschland wirklich bewegt und ihnen not tut.

Rein parteitaktisch betrachtet könnte mir diese Situation natürlich riesigen Spaß bereiten; denn für die AfD wirkt sich jeder Fehler der Altparteien zum Vorteil aus.
Im Grunde brauchen deren Protagonisten selber (fast) gar nichts mehr zu tun:
Der Überdruß an der Unfähigkeit der anderen Parteien treibt die Menschen - trotz aller hysterischen Warnungen vor neuem Nazitum - fast automatisch zur AfD.

Meine Freude hält sich allerdings in Grenzen; denn es ist keine gute Entwicklung für ein Land, wenn ein System komplett erodiert. Jede relevante Gruppierung in der Gesellschaft sollte die Kraft der Erneuerung besitzen.

ein Stückchen Wahrheit. Es ist die Unzufriedenheit mit den anderen Parteien, die Wähler zur AfD treiben, nicht deren Politik, die ja glücklicherweise zum großen Teil noch gar nicht ausformuliert ist, und deswegen noch nicht abschrecken kann.

Allerdings trifft diese Wählerwanderung nur bedingt auf den Westen Deutschlands zu: Denn dort profitieren die Grünen ganz anders als die AfD, die unverändert irgendwo zwischen 10 und 14% in Umfragen herumkrebst.

helmut armbruster | Mo., 6. Januar 2020 - 16:17

der SPD ist er mit Frau Esken und ihrem Partner nicht gelungen und deshalb nix Freude schöner Götterfunken.
Sie wirkt wie ein Buchhalter aus den 1960-igern, dazu bieder, schwäbisch, hausbacken und von -zig Sitzungen ausgetrocknet. Dabei zeigt sie viel zu viel Selbstbewusstsein. Dieses ist aber gar nicht gerechtfertigt und mag vielleicht auf Parteifreunde wirken, aber auf Außenstehende wirkt es aufgesetzt und befremdlich.
In einer Personalbewertung würde ich schreiben:
Sie hat sich stets bemüht...

Johan Odeson | Mo., 6. Januar 2020 - 20:25

Das schlimme daran ist, dass trotz dieser Performance es weiterhin einen Kernsatz an SPD Wählern gibt, von denen nicht unerheblich viele beruflich davon abhängen, die diese Partei weiter wählen. Die könnten auch einen Besenstiel aufstellen und der würde noch 10% der Stimmen bekommen. Zuviele in den Parteien, Organsiationen und Firmen der SPD leben von der Existenz dieser Partei und sei es blosse Selbstzweck. Deshalb auch kein Koalitionsbruch. Mein Gott, man würde ja arbeitslos, weil so viele Versorgungsposten in den Kommunen gibt es gar nicht. Ab dem 5. Direktor des kommunalen Wasserwerks wird’s langsam kritisch. Hat hier jemand Nepotismus gesagt?

Norbert Heyer | Di., 7. Januar 2020 - 04:43

Als Kind liebte ich die „Augsburger Puppenkiste“ - liebevolle Figuren, die durch den „Fadenzieher“ dahinter zum Leben erweckten. Der „Fadenzieher“ hinter den beiden „Handpuppen“ dürfte allgemein bekannt sein ... ein genialer Blender. Der schaffte es spielend, den durch diese Personalwahl eigentlich avisierten Ausstieg aus der GROKO in ein viel umjubeltes „Weiter so“ umzudeuten. Die Union kann mit so einem
Partner niemals sicher sein, ob morgen diese Koalition noch Bestand hat. Ansonsten hat das gewählte Duo in seiner Aussagekraft das gleiche Niveau wie bei den grünen Vorbildern, allerdings ohne deren Flair und Rückhalt bei den Medien. Diese SPD arbeitet mit perverser Lust am
eigenen totalen Untergang und wird eher bei 3% statt 30% Stimmenanteil landen. Wer sämtliche
Positionen dieser Partei schleift, um links-grün zu bedienen, ist chancenlos. Die infrage kommenden Wähler gibt es zwar, aber die wählen lieber die jeweilige Original-Partei. Kopien sind kein Ersatz für das Original.

Martina Uhlemann | Di., 7. Januar 2020 - 08:13

Immer wieder wird auf die fehlende Kompetenz und Qualifikation von Saskia Esken verwiesen. Ich frage mich, waren Nahles und Schulz wirklich qualifizierter und kompetenter? Oder eint nicht alle ein übersteigertes Selbstbewusstsein und die Kunst Dauerphrasen am laufenden Band zu produzieren? Ist das wirklich alles, was die SPD hervorbringen kann?

Ernst-Günther Konrad | Di., 7. Januar 2020 - 09:26

Ich kann es ja verstehen. Wir leben in einer spannenden Zeit. Eine ehem. große Volkspartei liegt in den letzten Zügen. Alle wollen ihr nochmal die letzte Ehre erweisen. Esken und Borjans sind halt die offiziellen Hinterbliebenen der Funktionärsebene. Bei all dem Theater frage ich mich eigentlich, wo bleibt der hörbare Aufstand der SPD-Basis? Derer, die noch nicht die Linken links überholen wollen. Sind die mürbe, haben die resigniert, ist es denen egal oder hoffen die nur noch auf ein "gutes" Ende?
Ich finde die beiden Vorsitzenden klasse. Die tun alles einerseits den Niedergang der Partei zu beschleunigen , andererseits die Ämter ihrer Parteikollegen noch über die Zeit zu retten.
Insofern lassen beide keine Zweifel darüber aufkommen, wo sie hin wollen. Warum sind die nicht schon unter 5%?
Wer sich mehr darüber Gedanken macht, ob eine Polizeitaktik gestimmt hat und weniger darüber siniert, ob Strafttäter mit Gewalt unsere Staatsorgane angreifen. Wo will derjenige denn politisch hin?