- Kronprinz aus Görlitz
Michael Kretschmer ist nach dem Rücktritt von Stanislaw Tillich zum neuen Ministerpräsidenten Sachsens gewählt worden. Bei der Bundestagswahl noch einer der Verlierer, soll er die Landes-CDU nun in eine neue Ära führen. Aber die Zeit der Alleinherrscher im Freistaat ist vorbei
Der Magenschwinger war Michael Kretschmer am Montag nach der Bundestagswahl deutlich anzusehen. Wenn die herbe Niederlage der sächsischen CDU ein Gesicht hat, dann das von Kretschmer, der als Generalsekretär des Landesverbands die Niederlage noch öffentlich erklären musste. Für den 42-Jährigen endeten mit dieser Wahl 15 Jahre im Bundestag. Seinen Wahlkreis Görlitz, den er seit 2002 immer direkt gewonnen hatte, verlor der Unionsfraktionsvize an einen bis dahin unbekannten Malermeister von der AfD. Für Kretschmer war das eine Zäsur in seiner bis dahin makellosen Karriere. Zum Wiedereinzug in den Bundestag hatte er „keinen Plan B“ gehabt. Zweieinhalb Wochen später dann aber doch: Da präsentierte ihn der scheidende Ministerpräsident Stanislaw Tillich als seinen Nachfolger.
Kretschmer übernimmt einen Landesverband, der in einer tiefen Sinnkrise steckt. Die CDU, die seit 27 Jahren Sachsen regiert, gewann auch 27 Jahre lang so gut wie alle Bundestagsmandate. Das galt für die junge Metropole Leipzig wie für die waldigen Ecken des Vogtlands. Das änderte der 24. September 2017, als sie mit 27 Prozent hinter der AfD landete und vier Direktmandate verlor – drei an die AfD und eines an die Linken. Die nächste Landtagswahl 2019 wird nicht mehr der übliche Durchmarsch werden.
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... in der schönen Stadt Görlitz nicht an einen unbekannten Malermeister von der AfD.
Dies gelang bereits einige Zeit zuvor der Bundeskanzlerin von Deutschland, Frau Dr. Merkel und deren CDU.
Den Herrn Kretschmer hat`s dann nur noch getroffen, Pech gehabt und Dank an ............? Selbstverständlich nur Frau Dr. Merkel!
Er trat ohne bequeme Absicherung per Komfort-Listenplatz an. Das allein verdient m. E. Anerkennung. Ich wünsche ihm viel Glück. Die Sachsen sind eben ein recht rebellisches Volk, aber mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Er hat also alle Chancen.
Das mag so sein Herr Müller.
Görlitzer sind allerdings keine Sachsen sondern Schlesier die heute im Bundesland Sachsen wohnen. Selbstverständlich bis auf die zugereisten Sachsen unter ihnen.
Der Großteil der Bürger, denen er ein MP sein will, sind allerdings Sachsen. Jenes Völkchen, das man gerne als Depp der (deutschen) Nation hinstellt, weil es an eher traditionellen Vorstellung von Fürsorglichkeit für den Nächsten festhält. Man konnte den meisten die Weltrettungsfantasien unserer Eliten noch nicht schmackhaft machen, weil vielen von ihnen noch die Weltrettungsfantasien einer krachend gescheiterten Epoche in den Knochen steckt. Sind die Sachsen also dümmer oder etwa gar lernfähiger als andere?
... Görlitz lag bis 1945 in Schlesien Herr Müller ;-).
Trotzdem bezeichnet sich sich der überwiegende Teil der Görlitzer als Schlesier Das wiederum obwohl sie heute im Bundesland Sachsen leben. Ist ja nun auch in Ordnung so, Verlauf und Konsequenz en sind wie sie sind.
Aus solch kleinem Eck ein eigenes Bundesland zu basteln wär sozusagen überflüssiger Schwachsinn.
"Der Großteil der Bürger, denen er ein MP sein will, sind allerdings Sachsen."
Das ist korrekt Herr Müller. Sein Direktmandat verlor er allerdings nur in seinem Wahlkreis Görlitz/Sachsen.
"Sind die Sachsen also dümmer oder etwa gar lernfähiger als andere?"
Ihre Frage ist so pauschal nicht beantwortbar, so etwas gelingt jeweils nur individuell. "Deppen der (deutschen) Nation" sind Sachsen selbstverständlich nicht, soviel steht fest und ist zudem wahrnehmbar.
... Herr Pohl, Sie passen gut auf! Respekt! Aber, um ganz genau zu sein, es sind Niederschlesier, der kleine Unterschied.
Stimmt Herr Schwamberger.
Jedoch davon, ob Görlitzer nun den Ober-Nieder-Unter-Mittel / Nord-Süd-West-Ost Schlesiern zuzuordnen seien, war schließlich noch nicht die Rede. ;-)
Schönen 3. Advent für Sie Herr Schwamberger und die anderen Diskutanten.
Ich -70 J., Dipl.-Ing.(FH)- als selbst Görlitzer kann nur mein blankes Entsetzen zu dieser „Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen“ für einen am 24.09.17 gescheitertem Berufspolitiker bekunden. Es ist ernstlich zu hinterfragen, welchem „demokratischem Gewissen jeder einzelne Entscheider“ bei dieser Wahl - obendrein in parteipolitischer Doppelfunktion mit demzufolge auch doppelter „Vergütung“ ? - gefolgt ist. Die JA-Sager sind keinesfalls „meine gewählten Volksvert(d)re(h)ter !!! ? Aus welchen Gründen auch immer - in Bayern ist die historisch längst überfällige Trennung von auch Staat und Partei vollzogen worden ! Es muß sehr traurig um die Personaldecke der ehemals übermächtigen CDU bestellt sein, wenn auf einen - nicht einmal landesweit bekannten - Wahlverlierer zurückgegriffen wird...? Wie solle Dieser ohne signifikante Basis-Rückendeckung strategische Maßstäbe für das Land Sachsen setzen (können) ? Persönlich hehere Visionen reichen dafür nach meiner Auffassung keinesfalls !