Michael Kretschmer
„Während die Forderungen der AfD populistisch sind, sind die der Grünen elitär“ / picture alliance

Michael Kretschmer - „Die Lebensleistung der Sachsen wird in den Schmutz gezogen“

Nach dem Rücktritt von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich soll Generalsekretär Michael Kretschmer dessen Nachfolger werden. Im Dezember des vergangenen Jahres sprach er im „Cicero“ über das schlechte Image seines Landes, die AfD und grüne Kröten

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Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Herr Kretschmer, was ist eigentlich los in Sachsen?
Sachsen ist ein wunderbares Land mit freundlichen Menschen. Der Aufbau nach 1990 war hart, aber erfolgreich, Sachsen hat das beste Bildungssystem und eine solide wirtschaftliche Entwicklung.

Kritiker sprechen von einem failed state, von einem gescheiterten Staat. 
Das ist Unsinn. Anders kann man es nicht sagen. Wo gearbeitet wird, werden Fehler gemacht. Die Art und Weise der aktuellen Kritik haben allerdings jedes Maß verloren. So zieht man die Lebensleistung der Sachsen in den Schmutz und bewirkt statt einer kritischen Auseinandersetzung das Gegenteil. 

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Christa Maria Wallau | Mi., 18. Oktober 2017 - 17:42

Der vermutlich neue Ministerpräsident Sachsens verteidigt zwar mutig seine Bürger, hat aber immer noch nicht verstanden, daß ihm das Beharren auf der Richtigkeit der Entscheidung von Merkel im Sept. 2015 keine einzige Stimme eines sächsischen AfD-Wählers zurückbringen wird.

So lange die CDU Merkel, die für alle Folgeschäden Verantwortliche, nicht l o s wird und einen anderen als den bisherigen Kurs fährt, werden die klugen Sachsen alles andere tun, als CDU oder gar die Grünen (in einer Koalition mit ihnen) freudig zu begrüßen.

Der gute Herr Kretschmer sitzt in einer Zwickmühle: Entweder bleibt er CDU-treu und erzählt weiter die Legende von der "Moralistin" Merkel oder er bekennt mutig, daß die CDU auf dem Holzweg war und sich auch weiterhin befindet. Dann allerdings ist es aus mit seinem hohen Amt.
Dazwischen gibt's nichts.

Peter Huber | Do., 19. Oktober 2017 - 09:28

Tillich ist ein Opfer der Berliner Merkel - Politik. Übrigens hat Sachsen in der Schweiz kein schlechtes Image, wir fahren gerne dort hin. Scheint ein typisch deutsches Problem zu sein, die eigenen Bürger, Wähler und Länder schlecht zu reden.

Jan Vering | Do., 19. Oktober 2017 - 11:43

Wer so lange wegguckt, wenn schlechte Landesregierungen einen lebensgefährlichen braunen Sumpf wachsen und gedeihen lassen; wer auch dann noch Beschwichtigungsparolen sabbert, wenn der braune Sumpf sich immer weiter in die Mitte des Gemeinwesens vorfrisst - ja, der zieht die Lebensleistungen von aufrechten demokratischen Bürgern in den Schmutz, ob in Sachsen oder anderswo. Fragt sich nur, wie viele da und an welchen Stellen der Gesellschaft wie agiert haben und agieren. Ich habe nach einem Urlaub in Sachsen vor rund zehn Jahren und etlichen Gesprächen mit "braven Bürgern", die mich ziemlich erschreckt haben, beschlossen, künftig lieber woanders Urlaub zu machen.

Sehr geehrter Herr Vering,
sich auf Urlaubsgespräche von vor 10 Jahren zu beziehen, ohne zu erläutern was Ihnen dabei sauer aufgestoßen ist, ist reichlich substanzlos und oberflächlich.
Wahrscheinlich zählen Sie die derzeit berechtigte Ablehnung einer unkontrollierten Migrations- und den Import einer gescheiterten Integrationspolitik nach Sachsen sowie die Kritik einer erhöhten Terrorgefahr und Ausländerkriminalität schon zu "braunem Gedankengut". Das wirft eher ein bezeichnendes Licht auf Sie und Ihre Intoleranz, als auf die Sachsen. Ich komme aus diesem schönen Bundesland und zähle mich nicht zu den Abghängten, eher zum Gegenteil. Die meisten Sachsen sind weltoffen und tolerant, deswegen haben sie auch kein Verständnis dafür, dass man Migranten willkommen heißen soll, die mit ihrer Religion mehrheitlich Antisemitismus, Homophobie, Verachtung Andersgläubiger, Demokratieablehnung und Frauendiskriminierung mitbringen und zu Parallelgesellschaften neigen.

haben Sie sicher erschreckt, weil sie sich kein Blatt vor den Mund genommen haben und offen ihre Meinung zur Migrationspolitik der deutschen Bundesregierung gesagt haben. Dass diese Menschen deshalb für Sie zum “braunen Sumpf“ gehören, verdeutlicht Ihr fehlendes Demokratieverständnis. Sie sollten nicht vergessen, dass sich die Sachsen selbst in der DDR-Diktatur nicht das Maul verbieten ließen - warum sollten sie es jetzt in einem Land tun, wo eigentlich Meinungsfreiheit herrscht.

haben Sie so richtig beim Urlaub den "Linksliberalen Westdeutschen ??" raushängen lassen, der in allen Lebenslagen immer weiss was für die "sogenannten demokratischen Unbeholfenen Neubürger " richtig ist.

Machen Sie doch mal in BaWü oder Bayern "Erlebnisurlaub" nach den Wahlen vom 24.09.2017 .

Nur Mut.

Herr Vering , versuchen Sie es doch noch einmal und gehen Sie dann z.B. in die Innenstadt von Dresden, da sehen sie vorallen Russen, Chinesen, Tschechen, Polen uvm. und das unglaublich Tolle, die kommen alle wieder, weil die so begeistert von der Gastfreundschaft der Sachsen sind. Ein Warnhinweis für Gehirngewaschene muss noch sein: Kommen Sie nicht Montags, da steht Pegida vor der Semperoper und die guten Demokraten dort drinnen, schalten dann den Strom ab, natürlich nur, um zu zeigen, wie demokratisch die sind. Na ja, dass wird Sie sicherlich begeistern! Wir lächeln da nur mitleidig!

Giesela Kramski | Do., 19. Oktober 2017 - 12:47

Wer entscheidet eigentlich was ein "lebensgefährlicher brauner Sumpf" ist? Sie wahrscheinlich?
Ich hingegen freue mich, wenn die dumpfen Altparteien einen Schuss vor den Bug bekommen, wenn sie die Interessen der eigenen Bevölkerung nicht mehr vertreten wollen.
Außerdem: Ihr Urlaubsboykott hört sich nach einer echten win/win-Situation für beide Seiten an.

Konrad Kugler | Do., 19. Oktober 2017 - 19:17

Aber intelligente Menschen kann man nicht einfältig nennen. Die sind dumm, weil sie nicht nachdenken, weil sie nicht beide Seiten der Medaille anschauen und deshalb weltfremd sind.

Manfred Eggerichs | Do., 19. Oktober 2017 - 20:20

am 24.September wurde in Sachsen die Bundes-CDU abgewählt und das muss die Sachsen-CDU ausbaden. Es waren Bundestagswahlen und keine Landtagswahlen. Die CDU in Sachsen hat jedoch den Schneid aus dem Wahlergebnis auch Konsequenzen zu ziehen. Im Gegensatz zur Bundesvorsitzenden und Kanzlerin, die noch nie eine Fehlentscheidung zugegeben hat.
BK-Zitat nach den Wahlverlusten vom 24.September: "Ich wüste nicht,was wir hätten besser machen können".

Arne Bruhn | Fr., 20. Oktober 2017 - 20:23

Ich habe "die Sachsen" nach der Flutkatastrophe 2002 erlebt, da hätten Sie dort "Urlaub" machen sollen! Für mich war es "ein Urlaub der besonderen Art", den ich nicht vergessen werde. Vielleicht nimmt Ihnen, Herr Vering, die Digitalisierung 4.0 ja auch den Arbeitsplatz weg und soagr Ihre Lebensleistung wie so vielen in Ostdeutschland, wo die "Treuhand" willfährig ganze Industrien "platt" gemacht hat - dann reden wir mal wieder, ja?