Eine Mitarbeiterin bedient am 10.07.2017 bei einem Pressetermin im Löschzentrum von Facebook in einem Service-Center in Berlin die Maus eines Computers. An der Wand des Großraumbüros steht das Logo für den Like-Daumen bei "Facebook".
Die Meinungsäußerung sollte eine Länge von drei Sätzen nicht überschreiten, sonst droht Ausgewogenheit / picture alliance

Debattenkultur im Internet - Beipackzettel für den Netzgebrauch

In Zeiten des gesellschaftlichen Auseinanderdriftens wird Facebook zur Bühne für die eigene Weltsicht: je radikaler, desto größer ist die Aufmerksamkeit. Aber Haltung birgt das Risiko des Widerspruchs. Wie geht man damit um? Eine Anleitung

Autoreninfo

Die Schriftstellerin Sarah Stricker lebt seit acht Jahren in Tel Aviv. Ihr Debütroman „Fünf Kopeken“ (Eichborn) wurde unter anderem mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet, dem höchst dotierten Preis für ein deutschsprachiges Erstlingswerk, und wird derzeit in mehrere Sprachen übersetzt.

So erreichen Sie Sarah Stricker:

Therapeutikum: Meinung

Aktiver Wirkstoff: Ablehnende (in seltenen, weitgehend dem Sarkasmus vorbehaltenen Fällen auch zustimmende) Haltung zu einem Thema mit erwartungsgemäß hohem like-, share-, oder Kommentierungspotenzial.

Sonstige Bestandteile: schäumende Wut, historisch fragwürdige Allegorien, dystopische Zukunftsprognosen, Bekundung eines vermeintlichen Tabu-Bruchs, Stilisierung als letzte Stimme der Vernunft, Spott, Schadenfreude. Vorsicht: kann Spuren von Argumenten enthalten.

Anwendungsgebiete: Akute Empörungszustände, diffuses Opfergefühl, Selbstwahrnehmung als Teil einer undeutlich umrissenen Minderheit, mittlere bis schwere Aufmerksamkeitsinsuffizienz, chronisches „Das wird man ja noch sagen dürfen“-Syndrom.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung:

Die Meinung wird unverdünnt mit ausreichend Zorn und/oder Zynismus geäußert. Dabei ist von Anfang an klarzustellen, dass es sich hier um einen letzten, aber auch wirklich allerletzten Überzeugungsversuch handelt, ( „Was muss eigentlich noch passieren?“, „Wacht auf!“, „Geht’s noch???“), man sich der Zwecklosigkeit desselben jedoch von vorne herein bewusst ist („Aber darüber redet natürlich KEINER!“, „Und die Welt schaut zu“, #NoOneCares).

Zur besseren Absorption vonseiten der Crowd empfiehlt es sich, die Meinung stets durch ein oder mehrere aufmerksamkeitssteigernde Mittel zu unterstützen. In der Regel kann bereits der Einsatz einiger Wut-Emojis, einer halben Zeile Ausrufezeichen oder eines Angry Anime-Memes die Weiterwisch-Geschwindigkeit signifikant drosseln; quietschbunte Hintergrundfarben zwingen nahezu unweigerlich zum Scroll-Stopp und verleihen auch einem „Alle an den nächsten Baum!“ die Aura einer buddhistischen Lebensweisheit; Links mit empörungsfördernden Artikelüberschriften unterstreichen die Fundiertheit der Meinung (das vorherige Lesen des Artikels ist nicht nötig; ein in der Vergangenheit vielfach angenommener Zusammenhang zwischen Gefällt mir-Angaben und tatsächlichem Anklicken des Links besteht nach heutigem Erkenntnisstand nicht).

Warnhinweis:

Die Meinungsäußerung darf eine Höchstlänge von drei Zeilen nicht überschreiten. Längere Einträge führen nicht nur zu einer Verkleinerung der Schriftgröße und damit drohendem Wahrnehmungsverlust; mit jedem Wort wächst auch das Risiko der Ausgewogenheit durch mögliche Einschränkungen, Zwischentöne, Hintergrundinformationen, bis hin zum Herstellen eines Kontexts. Das kann zu einer akuten Versachlichung der Debatte führen. In dem Fall ist die Äußerung umgehend um alle Präposition zu kürzen und ein Nazi-Vergleich zu ziehen.

Wechselwirkungen:

Meinungen sind höchst widerspruchsanfällig. Daher rufen sie in Ausnahmefällen Reaktionen mit anderen Meinungen hervor.

Gelegentlich (1 bis 10 Anwender von 1.000)

– Anerkennung von Gegenargumenten

Die Akzeptanz der Daseinsberechtigung anderer Positionen neben der eigenen kann das Schwarz-Weiß-Denken beeinträchtigen und damit die Geschlossenheit des Weltbilds dauerhaft schädigen. Daher sollte bei jeder Meinungsäußerung darauf geachtet werden, Folgekommentare höchstens anzulesen und ihnen beim ersten Ausmachen eines Trigger-Worts aus dem persönlichen Erregungsspektrum („Palästina“, „KollegInnen“, „Fleisch“ „moderater Islam“) jegliche Berechtigung abzusprechen („ist kein Staat“, „ist kein Wort“, „ist Mord“, „ist eine Erfindung des linksversifften Gutmenschentums“). Achtung: Die Zurückweisung eines Kommentars erzielt nur dann ihre volle Wirkung, wenn auch der Kommentierende als Person herabgesetzt wird. Meist führt bereits das Infragestellen der geistigen Gesundheit oder eine diffamierende Bemerkung zum jeweiligen Lebensentwurf zu einer spürbaren Senkung des Niveaus, die ein Übergreifen der Diskussionsbereitschaft auf andere Teilnehmer verhindert. Zum Schutz vor einem abrupten Wutanfall sollte die Verleumdung jedoch intervallweise wiederholt werden, bis der Kommentierende das Beharren auf ein vermeintliches Missverständnis einstellt und selbst mit einem Tritt unter die Gürtellinie reagiert. Das erlaubt ein sofortiges Entfreunden mit positivem Effekt für die weitere Filterblasenbildung.

Selten (1 bis 10 Anwender von 10.000)

– Änderung der Meinung

Bei anhaltendem Befall der Facebook-Wall mit Fremdmeinungen kann es zu einer Schwächung der eigenen Position, in Einzelfällen gar zur Revidierung, kommen. Erste Anzeichen sind etwa spontane Betroffenheit beim Anblick ertrunkener Flüchtlingskinder, nachträgliche Zweifel am Like für „Der schwarze Block macht wenigstens was!“, generelles Unbehagen beim Teilen von Xavier-Naidoo-Songs oder wachsende Unsicherheit, ob Der Postillon wirklich die zuverlässigste Nachrichtenquelle ist.
Im Allgemeinen sind diese Symptome reversibel und bilden sich innerhalb weniger Stunden von alleine zurück. Bei Fortbestehen empfiehlt sich die intensive Nutzung eines Mediums wie „totally true facts“ oder „die Wahrheitspresse“. Das zusätzliche Posten von Links wie „Grüne fordern Geschlechtsumwandlungen im Kindergarten“, „Angela Merkel – Abscheu gegen die deutsche Flagge?“, oder „NEW STUDY SHOWS: 80 % of muslims are product of incest“ garantiert nicht nur das schnelle Ausscheiden von weltbildsunverträglichen Fakten; bei ausreichend hoher Dosis ist neben dem aktiven auch mit dem passiven Entfreunden zu rechnen, was zu einer weiteren, vorbeugend wirkenden Homogenisierung der Crowd führt.

Sehr selten (weniger als 1 Anwender von 10.000)

– Änderung des Verhaltens

In extremen Ausnahmefällen kann der Kontakt mit anderen Meinungen die eigene Überzeugung dahingehend steigern, dass das Bedürfnis aufkommt, mehr zu tun, als nur zu posten.

Davon ist dringend abzuraten!!!

Ein Aufeinandertreffen von Meinung und Realität birgt das akute Risiko der Einsicht, dass die Dinge komplizierter liegen, als erwartet. Mögliche Folgen sind das Einbüßen des Glaubens an einfache Lösungen, die Schwächung des Selbstgerechtigkeitsempfindens, Schwierigkeiten bei schnellen Schuldzuweisungen und daraus resultierender Aufmerksamkeitsverlust. Merke: Einerseits / anderseits ist der natürliche Feind des Likes.

Beim Aufkommen eines Engagement-Impulses ist sich sofort ins Gedächtnis zu rufen, dass man selbst ja ohnehin nichts ausrichten kann, weil die Politiker-Clique/ das Finanzwesen/ die Stumpfheit der Menschen wirkliche Veränderung verunmöglicht. Gleichzeitig ist jenen, die sich doch einsetzen, in schneller Folge Zeitverschwendung („Tropfen auf den heißen Stein“), Naivität („in welchen Taschen landet das Geld denn wohl?“) und Profilierungssucht („will sich nur interessant machen“) vorzuwerfen. Wegen der heute guten Abdeckung mit Aktivitätsblockern muss hier unter Umständen auf Prominente zurückgegriffen werden. Da es sich dabei um von Mainstream-Medien erschaffene Hologramme handelt, hinter denen sich keine echten Menschen verbergen, empfiehlt sich dringend eine weitere Dosissteigerung, wobei das Mindestmaß des Rufmords unbedingt eingehalten werden sollte. Bei guter Anfangsrezeptivität der Crowd kann die Frequenz der Hass-Posts schrittweise erhöht werden, bis die Facebook-Benachrichtigungen endlich so regelmäßig aufpoppen, dass sich das gute Gefühl einstellt, die Menschen zu bewegen, ohne sich dabei auch nur einen Zentimeter vom Fleck bewegen müssen.

Hinweis zur Aufbewahrung:

Meinungen sind allein zur äußerlichen Anwendung in den sozialen Netzwerken vorgesehen und für den inneren Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis unzugänglich aufzubewahren. Der Meinungsaustausch mit Menschen, die man tatsächlich kennt, kann unschöne Spannungen im Alltag hervorrufen, die man mit Rücksicht auf den lieben Frieden bitte vermeidet. Gespräche in der Kaffeeküche oder am Sonntagstisch sind für das Zeigen von Haltung ungeeignet und dienen ausschließlich dazu, den fehlenden Sommer zu beklagen, die neusten Katzenvideos auszutauschen, oder sich darüber zu wundern, warum unsere Gesellschaft eigentlich so auseinanderdriftet.

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Georg Planitz | Di., 25. Juli 2017 - 11:01

ist dass man für eine Zeit damit völlig überfordert ist und anschließend Ruhe findet, weil man dabei nicht nur über die Welt sondern auch sich selbst viel lernt. Und ein Stück weit muss man auch einsehen, nicht alles und jeden ändern zu können.

Interessanter ist die Frage, warum dieser Meinungskrieg existiert. Denn schließlich könnte man meinen, sei man durch zwei Jahrzehnte Bildungssystem auf eine höfliche und faktenbasierte Debatte vorbereitet worden. Wurde man aber nicht. In der Schule wird man von nicht zu kritisierenden Gottlehrern über die Welt belehrt, denen man selbst nichts mehr beibringen kann. Solange man widerspruchslos auswendig lernt und anschließend runterbetet, ist die Welt in Ordnung. Dass gerade Jungs den Wettbewerb, gar den Konflikt brauchen und alles andere als jahrzehntelang still sitzen können, spielt dabei keine Rolle. Was kann dabei schon schiefgehen...

Marco Cernota | Di., 25. Juli 2017 - 11:33

Also ich bin vor ein paar Jahren auf Facebook ausgetreten. Mir war es zu unpersönlich. Was das Politische angeht, so habe ich nie eine solche Arroganz wie bei den Linken erlebt. Die haben immer nur ihre eigenen Fakten geteilt und sich ständig selbst bestätigt. Es war, als gäbe es keine andere Welt. Die Rechten sind wenigstens gewohnt, auf die Fresse zu kriegen. Daher sind sie im Debattieren häufig besser, auch wenn sie ähnlich ideologisch sein können. Ich bezweifle übrigens, dass der Realitätsbezug in den Mainstreamnachrichten höher ist als in den hysterischen unprofessionellen Netzwerken. Hat alles Vor- und Nachteile. Die einen bringen nie die wichtigen Dinge, aber die korrekt. Die anderen bringen nur ihren einen Fakt, aber der stimmt und der ist weltbilderschütternd.

Michaela Diederichs | Di., 25. Juli 2017 - 14:18

Antwort auf von Marco Cernota

Verweigerung von MSM und Facebook heißt mein Zauberwort.

Josef Garnweitner | Di., 25. Juli 2017 - 14:57

Antwort auf von Michaela Diederichs

Gnädigste. Ich lebe herrlich und in Freuden ohne diese sog. "social networks" und ich vermisse absolut nichts. Es gibt weitaus sinnvollere Beschäftigungen.

Josef Garnweitner | Mi., 26. Juli 2017 - 15:28

Antwort auf von Michaela Diederichs

Frau Diederichs, das folgende Einsteinzitat paßt doch genau zu dem Artikel:

"Ich fürchte den Tag an dem die Technologie unsere Menschlichkeit überholt. Die Welt wird dann eine Generation von Idioten sein."

André Oldenburg | Di., 25. Juli 2017 - 11:36

Die erste Frage, die ich mir stelle ist, was ist Facebook und Co. eigentlich?
Facebook und Co. sind Egomaschinen, hier kann man schnell "gemocht" werden, wenn man semilustige Katzenvideos hochlädt, hier kann man "Freunde" finden, die die gleichen Interessen haben. Es sind Meinungsverstärker, es gibt den Menschen das Gefühl nicht allein zu sein. Es bietet die Gelegenheit sein Boot, sein Haus, sein Pferd und seine Kinder zu präsentieren, ich bin wichtig.
Ich postet manchmal bei Cicero, oft bin ich anderer Meinung, da ich zu einer anderen Analyse komme, kurz mich würde man wohl auf Facebook als Troll bezeichnen.
Meine Meinung vertrete ich bei Cicero genauso wie bei meinen Freunden, denn ich bin unteilbar. Es muss auch niemand mein neues xxx loben, ich bin schon damit zufrieden, damit zu frieden zu sein.
Scheinbar sind viele Menschen einfach nur unsicher und brauchen deshalb die Likes-Unterstützung anderer.

Jürgen Lehmann | Di., 25. Juli 2017 - 12:10

Vielen Dank für Ihren Artikel, liebe Frau Stricker.

Wir verfolgen zwar alle Informationen über die „sozialen“ Netzwerke, um einigermaßen informiert zu sein über ein – für uns – unnötiges Netzwerk.
Dass sich diese Welt im Netz nicht mehr rückgängig machen lässt, ist leider eine Tatsache.
Dass wir – und ein großer Teil unseres Bekanntenkreises - auch „OHNE“ sehr gut und glücklich leben ist jedoch auch eine Tatsache.

Elke Halefeldt | Di., 25. Juli 2017 - 12:28

Es ist unstrittig eine richtige Beobachtung, dass Soziale Medien „zur Bühne für die eigene Weltsicht“ und für radikale, nicht immer mit Fakten belegbare Äußerungen geworden sind.

Eine ebenso problematische Tendenz besteht m. E. allerdings darin, dass auch die offizielle Politik, vor allem „seriöse“, oft steuerfinanzierte Studien und Websites aller Art – wenn auch mit mehr als drei Zeilen – unter der Flagge hehrer Objektivität und Wissenschaft zum Teil (!) politisch-moralische Ideologien und subjektive Weltsichten verbreiten und dabei nicht unbedingt einen größeren Willen zur Selbstkritik, Sachlichkeit und Anerkennung von Gegenargumenten zeigen wie das Gift spuckende facebook-HB-Männchen.

Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der heutzutage große Teile der Bevölkerung von ihren Mitbürgern als „neu-rechts“, „menschenfeindlich“, „populistisch“ und „antifeministisch“ (Heinrich-Böll-Stiftung: neue Website Agent*In ...) gebrandmarkt werden dürfen, sollte zu denken geben.

Reiner Jornitz | Di., 25. Juli 2017 - 13:04

Wie wäre es damit, das man die Mitteilungssehnsucht an andere vielleicht missbraucht und ausgenutzt wird durch staatliche Überwachungsinstrumente und Facebook steht auch im Visier der NSA. Uncle SAM war schon immer interessiert was das deutsche Volk denkt. Ich selber wurde schon auf meiner Seite versucht auszufragen. Was tue ich wer bin ich . Es gefällt mir überhaupt nicht diese sozialen Netzwerke. Ich sehe sie als gefährlich an !

Heidemarie Heim | Di., 25. Juli 2017 - 15:07

den ich von vorne bis hinten durch bin da mir das
Medikament vollständig unbekannt ist. Und ich mich hiermit als unwissende non-facebookerin oute.Unwissend und damit misstrauisch deshalb,da ich schon nervös werde wenn mein smartphone,das im übrigen auch mit mir macht was es will,irgendwelche Anfragen von google Diensten nach Freischaltung hier und da und dort oder ähnliches anzeigt.Immer und überall werde ich gefragt ob ich fb-Mitglied werden möchte,was
bei mir so langsam aber sicher ein Antiallergikum
nötig macht.Nein! Möcht`ich nicht.Und meine
Freunde und Liker/Disliker egal von welcher
Fakultät möchte ich mir selbst aussuchen wenn
ich meine Eigendarstellung zum Besten gebe;)
Die Beurteilung und dem Folgen meines "Profils"
überlasse ich momentan nur dem Cicero und
meinen hier anwesenden Mitforisten.Da wäge ich
mich auf der sicheren Seite was meine Ausflüge
in soziale Netzwerke betrifft! Hoffentlich finden
Sie mein Bekenntnis nicht behandlungsbedürftig!
MfG

Wolf Fengler | Di., 25. Juli 2017 - 15:32

Treffend, dieser Beipackzettel. Und wäre es nicht so ein ernstes Thema, könnte man darüber schmunzeln.
Facebook und Co sind wie die Couch des Psychiaters, mit dem Unterschied, dass es fast nichts kostet, aber anstelle einer qualifizierten Person als Zuhörer und Fragesteller 100 mehr oder weniger kompetente und meist gleich denkende drum herumstehen und labern,was das Zeug hält. Wenn man's nötig hat....
Messenger ja, aber nur zum Zweck wichtiges zu übermitteln. Diskussionen nur mündlich, und dann mit Argumenten und gerne einer Gegenrede. Das scheint aber ausser Mode gekommen zu sein. Daher werde ich nie Mitglied eines solchen "Dienstes".

Thorsten Rosché | Di., 25. Juli 2017 - 16:14

Den Zuckerberg noch höher zu machen ;-)

Bernd Fischer | Di., 25. Juli 2017 - 16:55

musste ich mir das ( meist sinnlose ) Genöle von einigen Arbeitskollegen...Haus oder Wohnungsnachbarn ...oder am Stammtisch beim gemütlichen Skat oder Doppelkopfabend anhören.
Das war schon damals recht "hart" sich das anzuhören, manchmal dachte ich, ich bekomme"Ohrenkrebs".
Der unschätzbare Vorteil von damals war das nur ein sehr kleiner Personenkreis das mitbekommen hat, und am nächsten Morgen(wenn ausgenüchtert) schon wieder alles vergessen war.
Heute bei "Twitter...Faßebook und sonstiges"...kann jeder Depp und geistige An­al­pha­bet mit seinen zu meist wirren "Ansichten" ganze "Völkerstämme" belästigen.

Warum nennt so etwas "Soziale Medien"

Twitter und & Co. sind leider Spielwiesen für solch ein Klientel .

Hermann Neumann | Di., 25. Juli 2017 - 17:29

Ganz ehrlich, FB, Twitter usw.
waren noch nie Plattform für mich meine Meinung kundzutun. Nachdem aber die Mainstream Medien z. B. die TZ eine Zensur für anders Denkende aufgelegt hat, wie ich heute leidvoll erfahren konnte, werde auch ich künftig Facebook nutzen um Artikel die nur zum diskredieren anders Denkenden dienen zu kritisieren und gegebenenfalls auch deutlich anzuprangern. Die heutige Veröffentlichung einer Studie zum Populismus ist eine typische Meinungsmache gegen anders Denkende. Die Löschung meines Kommentars war der eindeutige Beweis, dass die Medien die den Populismus anprangern, die wahren hochgradigen Populisten sind.
Aber die T.. übersieht, dass so die Welt nicht funktioniert.
Deshalb ist es heute wichtig eine Plattform wie FB usw.
zu haben.

Hans-Hasso Stamer | Di., 25. Juli 2017 - 21:40

Der Beitrag ist ein wenig übertrieben, aber gut beobachtet. Ich kenne das noch aus den wilden Zeiten des Usenet.

Zu Facebook konnte ich mich zwar beim besten Willen noch nicht durchringen, in den bevorzugten Presseforen sorgt die Moderation für gesitteteren Umgang, prinzipiell läuft es aber ähnlich. Wo Likes verteilt werden, beobachte ich, dass man gegen den Sog ankämpfen muss, möglichst viel Zustimmung erhalten zu wollen. Denn dann fängt man an, der Linie der Mehrheit der potentiellen Leser zu folgen und seine Meinung anzupassen.

Man bekommt wenig Likes, wenn die Beiträge nicht auf einen Blick zu lesen sind, keinen Thread eröffnen oder differenzierend statt holzschnittartig argumentieren.

Kurz, knackig und mit eindeutiger Parteinahme kommt am besten an. Twitter läßt grüßen. Der Wahrheitsfindung dient das nicht.

Das größte Problem ist für mich aber nach wie vor die Moderationszensur gegen zwar netiquettenkonforme, aber politisch unkorrekte oder mißliebige Kommentare.

Werner Baumschlager | Mi., 26. Juli 2017 - 01:29

Das Hauptproblem bei Facebook & Co. ist m.E., dass es die Ansichten der Menschen minus die Ansichten der klugen Menschen abbildet.