Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert sich am 16.02.2016 bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel zu den Deutsch-Israelischen Regierungskonsultationen im Bundeskanzleramt in Berlin
Benjamin Netanjahu ließ Sigmar Gabriel abblitzen / picture alliance

Eklat zwischen Gabriel und Netanjahu - Deutsche Heuchelei in Israel

Es ist erlaubt und notwendig, die Politik der israelischen Regierung zu kritisieren. Aber Deutschland und Außenminister Gabriel unterstützen Organisationen, deren Hauptansinnen die Dämonisierung Israels ist. Ein Gastbeitrag des israelischen Journalisten Ben-Dror Yemini

Autoreninfo

Ben-Dror Yemini ist ein israelischer Journalist. Er hat für die Tageszeitung Maariv gearbeitet und schreibt seit 2014 für die Tageszeitung Yedioth Ahronoth.

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Man sollte sich für einen Moment noch einmal ins Gedächtnis rufen, wie Benjamin Netanjahu im Jahr 2015 trotzig vor dem amerikanischen Kongress gesprochen hat – obwohl das Weiße Haus in Washington dagegen war. Der Hintergrund ist bekannt: Netanjahu wollte den US-Kongress dazu bewegen, dass er gegen das sich abzeichnende Nuklear-Abkommen mit Iran stimmen sollte. Er war im Recht. Vollkommen im Recht. Aber Netanjahus damit verbundene Stichelei gegen den US-Präsidenten im Weißen Haus war überflüssig und unklug. Es gibt Dinge, die man in den Beziehungen zwischen Staaten einfach nicht tut. Auch der Verfasser dieser Zeilen hat sich damals ausdrücklich gegen die Rede im Kongress ausgesprochen. Die Rede mag großartig gewesen sein, aber eben auch vollkommen nutzlos. Weil sie vor allem Schaden angerichtet hat.

Türken dürfen in Deutschland keinen Wahlkampf machen

Erst vor wenigen Wochen haben hochrangige türkische Politiker den Wunsch geäußert, in Deutschland und den Niederlanden Wahlkampf zu machen. Beide Länder haben ihnen klar gemacht, dass politische Einmischungen dieser Art nicht akzeptiert werden. Die Türken waren sauer. Wie war es nur möglich, dass man ihnen nicht gestattete, Treffen so abzuhalten, wie sie es gerne getan hätten? Wo bleibt da die Demokratie? Die meisten Kommentatoren in Israel wie in Europa haben die deutsche Position mit Begeisterung aufgenommen. Zu Recht. Es gibt schließlich Dinge, die sich nicht gehören. Ausländische Politiker fahren nicht in ein anderes Land, um sich dort in die Politik einzumischen.

Und plötzlich stehen alle oder die meisten meiner Kollegen und Freunde, die eigentlich wissen, dass es in den internationalen Beziehungen Dinge gibt, die man nicht tut – die gegen Netanjahus Erscheinen vor dem Kongress waren, die begeistert waren davon, wie Deutschland sich Erdogan entgegengestellt hat – wie Roboter an die Seite des deutschen Außenministers gegen Netanjahu. Welche Heuchler ihr seid! Heuchler, weil es dieses Mal so viel schwerwiegender ist. Netanjahu ist zum amerikanischen Kongress gefahren, um für israelische Interessen zu kämpfen. Sigmar Gabriel besteht darauf, sich mit Organisationen der radikalen Linken zu treffen, die der anti-israelischen Propaganda das Wort reden. Gabriel hat erklärt, dass sich jeder ausländische Politiker, der nach Israel kommt, mit solchen Organisationen treffen könne. Bitte? Weil die Deutschen es ja den türkischen Politikern gestattet haben, sich mit Türken zu treffen? Haben sie eben nicht.

Aber es geht um sehr viel mehr als um ein Verbot für türkische Politiker. Trifft sich Gabriel in Großbritannien mit ähnlichen Organisationen wie denen, mit denen er sich in Israel trifft? Klar, er trifft sich in Großbritannien mit Vertretern von Oppositionsparteien. Das ist üblich. Aber er trifft sich nicht mit „Vertretern der Zivilgesellschaft“. In den USA trifft er auch nicht die Whistleblowerin Chelsea Manning. Das wäre natürlich auch ein wenig schwierig, weil Chelsea (früher Bradley) Manning noch bis Mai im Gefängnis sitzt. Er trifft sich auch nicht mit Jess Cunningham, der amerikanische Kriegsverbrechen im Irak aufgedeckt hat. Gabriel trifft sich auch nicht mit anderen Organisationen dieser Art. Und ganz sicher finanziert er sie nicht.

Geld für Dämonisierung

Aber das Problem mit den Treffen im Rahmen von Staatsbesuchen ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Europäische Union und die Staaten Europas, unter anderem Deutschland, unterstützen eine Reihe von Organisationen mit viel Geld, wie beispielsweise „Al-Haq“, „Breaking the Silence“, „Coalition of Women for Peace“ und viele andere, obwohl sich die meisten dieser Organisationen hauptsächlich nicht der Kritik, sondern der Dämonisierung Israels widmen.

Hier ist eine von vielen Geschichten über die palästinensische NGO namens „Miftach“: 2013 hat diese NGO nach der Teilnahme Barack Obamas an einem Seder-Abend zu Pessach einen arabisch-sprachigen Artikel veröffentlicht. Darin heißt es: „Weiß Obama beispielsweise um die Beziehung zwischen ‚Pessach‘ und ‚christlichem Blut‘..?! Oder ‚Pessach‘ und ‚jüdische Blutrituale‘…?! Die meisten der historischen Geschichten und Legenden über jüdische Blutrituale in Europa basieren auf wirklichen Ritualen und sind nicht falsch, wie sie behaupten; die Juden haben beim jüdischen Pessach das Blut von Christen verwendet… .“ Eine Organisation also, die ganz klassische antisemitische Horrormärchen verbreitet, wurde in der Vergangenheit von deutschen Stiftungen finanziell unterstützt.

Nahost-Konflikt immer weiter verlängert

Auch die Behauptung, dass es sich um Organisationen handele, die für den Frieden aktiv seien, ist haltlos. Europa finanziert die israelische NGO „Zochrot“, die sich für die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge einsetzt. Das wäre gleichbedeutend mit der Auslöschung Israels. Der Nichtregierungsorganisation NGO Monitor zufolge wurden in den Jahren 2012-14 fast eine Million Euro an diese Organisation von „ausländischen Geldgebern“ gezahlt, das sind ausländische Staaten oder Stiftungen, die von ausländischen, in der Regel europäischen, Staaten unterstützt werden. Auch Deutschland unterstützt „Zochrot“. Nein, Arbeit für den Frieden sieht anders aus. So nämlich wird der Nahost-Konflikt in die Ewigkeit verlängert. Auch die Illusion der Palästinenser, Israel würde durch das „Recht auf Rückkehr“ eliminiert werden können, wird so gewahrt.

In jedem Fall ist Israel das am meisten verleumdete Land der Erde. Es ist erlaubt und notwendig, die Politik der Regierung zu kritisieren. Es ist gestattet, für eine Regelung und eine Beendigung der Besatzung zu kämpfen. Das ist legitim. Aber Deutschland unterstützt mit seinem Geld keine Organisationen, die für den Frieden kämpfen. Es finanziert Organisationen, die sich gegen die Zweistaatenlösung aussprechen, und/oder Organisationen, deren Hauptansinnen die Dämonisierung ist.

Auch ohne schlechte Absichten sind Organisationen wie „Betselem“ oder „Breaking the Silence“ Teil der anti-israelischen Kampagne geworden. Ist eine Organisation, die behauptet, „Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte schießen auf Palästinenser, mit Maschinenpistolen, regelmäßig, wie in Videospielen“ eine ernstzunehmende Organisation oder eine, die Legenden verbreitet? Diese Organisationen sind keine Friedensaktivisten. Sie verbreiten Hass. Nach diesen Inhalten besteht weltweit große Nachfrage. Und es gibt Menschen, die bereit sind, dafür zu bezahlen. Auch Deutschland.

NGOs stellen Existenzrecht von Israel in Frage

Hätte es sich also nur um ein einzelnes Treffen mit Vertretern umstrittener Organisationen gehandelt, hätte man sich über die übertriebene Reaktion Netanjahus wundern können. Es ging aber um etwas sehr viel schwerwiegenderes. Es handelt sich um eine Verschärfung, die bereits seit Jahren andauert. Im Rahmen dieses Verschärfungsprojekts unterstützen die Europäische Union und die Staaten Europas, darunter auch Deutschland, Organisationen, die zur BDS-Kampagne gehören oder die Rechtfertigungsgründe für den palästinensischen Terror liefern oder Teil der Propaganda sind, die das Existenzrecht Israels in Frage stellt und das Land als Monster hinstellt.

Das Deutschland von einst hat die Juden dämonisiert. Das Europa von heute, und das schließt Deutschland mit ein, finanziert Organisationen, die den jüdischen Staat dämonisieren. Dahinter stecken keine antisemitischen Absichten. Im Gegenteil. Dahinter steht der Wunsch nach einem ruhigeren Nahen Osten. Aber die meisten oder alle der Organisationen, die diese finanzielle Unterstützung genießen, sind gegen – ausdrücklich gegen! – die Lösung von zwei Staaten für zwei Völker. Die Finanzierung bringt uns dem Frieden nicht näher. Und für Israel besteht wahrlich keine Notwendigkeit, auch noch die zweite Wange hinzuhalten.

Es macht wütend, sehr wütend, dass die deutsche und europäische Heuchelei auch in großen Teilen der israelischen Medien zunehmend dazugehört. Man muss wirklich nicht zu den Anhängern Netanjahus gehören – ich selbst bin weit davon entfernt– um zu wissen, dass er manchmal, nur manchmal auch Recht hat. Denn wer wirklich Frieden möchte, muss gegen das Projekt der Verschärfung und deren Finanzierung ankämpfen. Auch das „Zionistische Lager“ und „Meretz“ müssten diesem Kampf vorstehen. Aber wie immer wird dieses Thema nur automatisch zu einem weiteren langweiligen Diskurs zwischen Rechts und Links. Wir hassen ja schließlich Netanjahu. Wir müssen also gegen ihn sein, auch wenn er mal Recht hat. Wie dumm. Was für ein Eigentor!

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martin falter | Fr., 28. April 2017 - 09:34

tut mir leid zum Ersten war Netnjahu nicht im Recht was den Atom Streit mit Iran angeht und zum Zweiten sollte es möglich sein in einem demokratischen Israel, dass ein Gast sich seine Gesprächspartner aussucht... oder ist Israel am Ende vielleicht gar nicht so demokratisch?

Netnjahu darf sich dann seine Gesprächspartner aber auch aussuchen. Oder gilt Ihre Demokratie nur für Gabriel?

So ist doch alles in Butter. Es haben alle miteinander gesprochen die miteinander reden wollten. Oder haben sie gehört, daß Gabriel daran gehindert wurde die NGOs zutreffen? Wie kommen Sie dann bloß auf die Frage, ob "Israel am Ende vielleicht gar nicht so demokratisch" ist? Mit dem 'Nicht-Treffen' kann es ja wohl nichts zu tun haben!

Sehr geehrter Herr Falter, natürlich war Netanjahu im Recht. Obama war ganz ohne jeden Zweifel bereit Israel der Gefahr eines Atomkrieges auszusetzen, um als Iranfreund in die Geschichte einzugehen. Als Israeli musste Netanyahu dagegen sein. Zum anderen sind die von Gabriel Besuchten Organisationen keine Friedensengel sondern ausgelagerte PR-Abteilungen von Fatah und Hamas, die vor allem die Aufgabe haben, den palästinensischen Terror zu rechtfertigen.

dass Netnjahu nicht im Recht war im sogenannten Atomstreit mit dem Iran? Schliesslich erleben wir aktuell in Syrien und im Jemen, wie das iranische Regime militärische Konflikte anheizt und verschärft. Ausserdem hat sich der Iran für die Äusserungen seines ehemaligen Präsidenten, Mahmud Ahmadinedschad, man wolle Israel "auslöschen" und der Holocaust wäre eine Erfindung der israelischen Regierung, nie entschuldigt oder diese zurückgenommen. Dass ein Staat wie der Iran wohl eher früher als später danach strebt, Atommacht zu werden, ist definitiv realistischer, als davon zu träumen, dieser werde sich an irgendwelche Abkommen halten.

Wo ist ihr Problem Herr Falter,

Wo ist das Problem, Herr Falter. Gabriel durfte sein Recht durchsetzen zu besuchen, wen er wollte. Netanjahu hat sein Recht in Anspruch genommen zu reden bzw. nicht zu reden, mit wem er wollte.

Alles demokratisch, alles ok. Kein Recht wurde verletzt. Sie werfen hier Recht und Höfflichkeit durcheinander. Und ja Israel ist demokratisch, es wählt nur nicht so wie Sie und viele Andere es gerne hätten.

Gerdi Franke | Fr., 28. April 2017 - 09:45

Man versucht Stimmen zu sammeln. Bei den Gegnern der israelischen Regierung wie bei den Gegnern der türkischen Regierung. Aber man sollte das offen und ehrlich tun und nicht ein Regierungsamt durch Parteinteressen schädigen!

Hans-Hasso Stamer | Fr., 28. April 2017 - 09:51

...hier einen Kommentar zu lesen, der sich wohltuend von Einheitsnarrativ der deutschen Medien gegenüber Israel abhebt.

Der deutsche Außenminister hat in dieser Sache nicht etwa deutsche Interessen vertreten, sondern hat noch entsprechend seiner vormaligen Funktion als SPD-Vorsitzender gehandelt. Das ist nicht nur schlechter Stil, sondern auch sachlich falsch.

Leider steht er damit im Einklang mit dem größten Teil nicht nur der deutschen Medienlandschaft, die den Nahostkonflikt einseitig und voreingenommen kommentiert.

Hier hat ein amerikanischer Journalist beschrieben, wie und warum er seine Meinujg nschneinem längerem Israelaufenthalt geändert hat:

http://juedischerundschau.de/die-laeuterung-eines-israel-feindes-135910…

Eine solche Erfahrung wäre Siegmar Gabriel ebenfalls zu empfehlen.

Juliana Keppelen | Fr., 28. April 2017 - 10:12

zu kritisieren. Offenbar nicht sonst wäre der Aufschrei nicht so groß. Im übrigen hat Herr Gabriel die Regierung gar nicht kritisiert hat sich nur mit Menschen getroffen die die israelische Regierung kritisieren. Und offenbar hat nur Herr Netanjahu ein Problem mit Herrn Gabriel der Rest der Regierung offenbar nicht. Mir scheint das Demokratieverständnis von Herrn Netanjahu ist etwas unterentwickelt.

Juliana Keppelen | Fr., 28. April 2017 - 10:39

Da mir aber die Gabe des geschliffenen Wortes und Schreibens fehlt möchte ich nur einen Punkt herausgreifen zum Bsp. Türkei. Niemand hat direkt den türkischen Politikern verboten Wahlkampf zu machen nur uns war es nicht möglich die Bedingungen die die türkische Regierung verlangte zu erfüllen außerdem scheint es Herrn Yemini entgangen zu sein, dass sehr wohl türkische Politiker Wahlkämpfe abhalten durften mit zig tausend Anhängern. Worauf will ich hinaus? Sollten israelische Politiker das Bedürfnis haben in unserem Land aufzutreten um für ihre israelischen Mitbürger hier Wahlkampf zu machen niemand würde sie abhalten oder deswegen boykottieren. Und diese Nummer "alle sind schlecht und wir sind die Guten oder haben immer recht " die geht inzwischen den wohlgesinntesten Israelfreunden und auch vielen Juden weltweit auf den Keks.

Karin Zeitz | Fr., 28. April 2017 - 10:46

das von Gabriel zerschlagene Porzellan wieder mühsam kitten müssen. Der Vorgang zeigt deutlich, dass Diplomatie nicht zu Gabriels Stärken gehört.

Wolfgang Weber | Fr., 28. April 2017 - 11:43

Warum verbringt er, wie ursprünglich geplant, nicht mehr Zeit mit seiner Familie, an statt sich mit den Feinden Israels zu treffen? Israel ist keine Spielwiese für einen unerfahrenen Außenminister, dafür ist die Deutsch Israelische Freundschaft als einer der Eckpfeiler der Existenz Israels, viel zu wichtig! Man stelle sich vor, ein Vertreter Israel treffe sich bei seinem Deutschland Besuch mit radikalen Regierungskritikern, die das Existenzrecht Deutschlands in Frage stellen wie z. B. die AntiFa

Nicht wahr, das würde mit Beifallsklatschen seitens RotGrün begleitet und die Ehrenmitgliedschaft bei der Antifa einbringen.

Sybille Weisser | Fr., 28. April 2017 - 12:31

Ich glaube, wir sollten uns nicht anmaßen, über die Handlungsweisen Israels zu urteilen. Israel ist ein Land mit äußerst problematischer Geschichte und umgeben von Nachbarstaaten, die seinen Untergang wünschen und immer wieder Ziel palästinensischer Terror-Angriffe. Wir können uns wahrscheinlich nicht vorstellen, wie es ist einen solchen Staat führen und verteidigen zu müssen. Die Verhältnisse dort sind äußerst schwierig, so dass es kein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt. Fakt ist, dass Israel 'da unten' ständig mit dem Rücken zur Wand steht und kein europäischer Politker sollte den Stab über Israel brechen solange wir noch friedlich in Europa leben. Ich sage noch, denn auch hierzulande erleben wir die überbordenden Forderungen und die Terroranschläge arabisch/afrikanischer Muslime/Islamisten. Ich sage voraus, dass die Politik auch hierzulande härter durchgreifen wird sollte die innere Sicherheit massiv gefährdet sein. Dann wars das mit dem links/grünen Gutmenschentum.

Ruth Falk | Sa., 29. April 2017 - 22:25

Antwort auf von Sybille Weisser

I) dass Sie derart vernünftig kommentieren.
Ergänzend nur einige wenige Tatsachen, die permanent verschwiegen werden: Auch nach der römischen Eroberung haben immer Juden in Palästina gelebt, Häuser besessen in Hebron, Nablus/Sichem, Tiberias, Haifa, Jaffa usw., auch noch in der Britischen Mandatszeit bis zu den Progromen 1929. Die Jerusalemer Altstadt ist in 4 Viertel geteilt: Moslems, Christen, Armenier und Juden, aber das jüdische 1/4 wurde 1948 von Jordanien erobert und dem Erdboden gleich gemacht, erst nach dem 6-Tagekrieg 1967 wurde es zurückerobert und wieder aufgebaut. Es ist einfach eine Lüge derer, die das Interesse daran schüren, dass die Juden 2000Jahre nicht dort lebten.
Alle Arabischen Staaten haben 1948 nach Israels Unabhängokeitserklärung, von der UN anerkannt, Israel mit Krieg überzogen, und verloren. Sie habens 67 und 73 wieder versucht, und wieder verloren. Israel hat Sinai, Gaza, die Westbank zurückgegeben, und wird von da mit Raketen und Terror überzogen.

Larissa Tscherkow | Fr., 28. April 2017 - 12:33

Bei allem Respekt, ich glaube sie verstehen den neuen Kontext in Deutschland nicht ganz richtig.

Die historische Schuld, die Deutschland auf sich geladen hat, gilt nun vor allem den Flüchtlingen.
So hat es die deutsche Politik 2015 beschlossen.

Deutschlands oberstes Staatsziel ist es nun jährlich einige hundertausende Flüchtlingen aufzunehmen und die schon länger hier Lebenden dann in die neue Gesellschaft zu integrieren.

Auch die Freundschaft mit Israel wird in Zukunft deshalb schwieriger, da die neu Hinzugekommenen damit nicht immer einverstanden sein könnten.

Und gerade bei SPD Politikern, müssen sie davon ausgehen, dass dies deren Handlungen beeinflusst.

Dr. Florian Bode | Fr., 28. April 2017 - 12:52

Gabriel ist Außenminister, wei der Posten gerade frei war und er für seinen Verzicht auf den Parteivorsitz abgefunden werden musste. Seine Meriten im (oder die Eignung für den) diplomatischen Dienst, waren hier nicht gefragt. Wenn sich z. B. Trump bei einem Schlandbesuch auch mit Pegida träfe, wäre die GroKo-Jubelpresse bestimmt ganz aufgeregt.

Nein, Herr Bode. Gabriel ist Außenminister, weil er so "mehr Zeit für die Familie hat". So hatte er jedenfalls seinen Rücktritt als SPD-Chef begründet.

Tomas Poth | Fr., 28. April 2017 - 12:56

Unter dieser Sichtweise läßt sich ist es schwer offen miteinander zu diskutieren. Die Vergleiche zur Türkei die in dem Beitrag gezogen werden sind "schräge" aufgehängt. Vielleicht ist der kleinste gemeinsame Nenner mit dem Autor die Demokratie die er für Israel in Anspruch nimmt. Im Demokratie Ranking liegt Israel, je nach Informationsquelle zwischen 17 und 23 Plätzen hinter Deutschland.

Thomas Radl | Fr., 28. April 2017 - 13:29

oder doch eher um unsere "Spitzen"-Politiker. Dass Sie meinen Kommentar zum Artikel von Hr. Schmiese nicht freigeschaltet haben, ist Ihr redaktionelles Recht, keine Beleidigungen, nicht schärfer als andere, freigeschaltete. Sei's drum.
Ich bleibe aber dabei und sehe mich mit diesem Autor bestätigt: Gabriel kann nicht Außenminister! So wie er vorher nicht Parteichef und Kanzlerkandidat konnte.
Ob er sich mit NGOs treffen möchte oder nicht - hier ging es doch um seinen Antrittsbesuch als Minister bei der israelischen Regierung. Sein Argument ist Schwachsinn: Anders herum wird ein Schuh daraus! Eine nächste Gelegenheit hätte er beim evtl. zweiten, dem Abschiedsbesuch wahrnehmen können, UM DIE NGOs ZU BESUCHEN, wenn's denn so wichtig war. Aber so hat er das getan, worin unsere Kanzlerin und ihre Regierung derzeit ganz groß ist, in Europa schön zu besichtigen: Porzellan zerschlagen! In Europa warten wir nach dem Brexit auf den Frexit, und Gabriel wird m.E. nicht mehr nach Israel geladen!

Michael Sander | Fr., 28. April 2017 - 13:47

Als gefallsüchtiger Populist und ewiger Taktiker ohne klare Linie und inneren Kompass hat Gabriel bereits die SPD an den Rand des Abgrundes manövriert. Nun zerschlägt er also als Außenminister diplomatisches Porzellan, indem er als Agent Provocateur nach Israel reist und es als solcher schafft, bei seinem Antrittsbesuch nicht mal anzutreten. Ein deutscher Außenminister, der es vorzieht, eine zweifelhafte antiisraelische NGO zu hofieren, statt den Außenminister und Ministerpräsidenten des Landes zu treffen - es ist mir ein Rätsel, warum dieser Mann in den deutschen Medien immer noch so wohlgelitten ist.

Susanne antalic | Sa., 29. April 2017 - 17:03

Antwort auf von Michael Sander

Meine Meinung nach geht es hier lediglich um die Wahlen. "Er hat es den Israelis richtig gezeigt". Die Rechten, die Linken und viele musl.Wähler werden es ihm danken. Deutschland verändert sich un die Politik muss sich anpassen. Ein Zitat von W.CH. heisst, Politiker denken an die nächtste Wahl, Staatsmänner an die nächste Generationen.

Fritz - Ulrich Hein | Fr., 28. April 2017 - 14:57

Hätten wir Politiker wie einst Helmut Schmidt, würde keiner nach Israel reisen oder gar auf blutdurchtränkten "heiligen" Boden knien.

Arne Bruhn | Fr., 28. April 2017 - 15:22

Dass der Autor die genannten NGO's nicht mag - seine Sache. Aber dass er denen vorwirft, Israel "dämonisieren" zu wollen, das ist doch höchst seltsam: Das besorgt doch die derzeitige, auf Ultra-Rechte angewiesene Regierung selbst. Ich kenne Juden in Deutschland, die den NGO's nahestehen oder selbst dort mitarbeiten. Eben weil Ultrarechte die Geschicke des Landes mitbestimmen - und damit nichts Gutes bewirken.
Aber - nicht nur Herr Gabriel wurde kaltgestellt - diese Juden werden es auch - von Juden!
Nich ein Aber: Natürlich war es ungeschickt von Herrn Gabriel, kein U-Boot aus Kiel mit im Gepäck zu haben - oder wenigstens einen veritablen Scheck. Insofern hat der "Eklat" auch etwas Gutes: Viel Geld gespart, auch wenn er nicht wieder eingeladen werden sollte. Solche Besuchsreisen sind ja auch nicht kostenlos.

Jacqueline Gafner | Fr., 28. April 2017 - 15:34

Das hat sich schon zu Zeiten gezeigt, da er noch deutscher Vizekanzler war. Seine Reaktion unmittelbar nach der Wahl des bisher letzten US-Präsidenten bleibt unvergessen, da einmalig für einen Funktionsträger auf dieser Hierarchiestufe, unabhängig davon, was man von Donald Trump hält. Und was die Haltung befremdlich vieler europäischer Linksintellektueller (Eigenwerbung) gegenüber dem Staat Israel und seiner Bevölkerung angeht, muss man sich auch nicht hinters Licht führen lassen: man kritisiert den Sack und meint den Esel. Anders halten das inzwischen nurmehr politisch und/oder religiös einschlägig vorgeschädigte Extremisten, die bei der Verteilung der berühmten kleinen grauen Zellen zu kurz gekommen sind.

Bernhard Kopp | Fr., 28. April 2017 - 15:45

Der Vorwurf der Heuchelei erscheint unangebracht. Dafür wird die Erinnerung an den Holocaust als zu tief empfundener Schmerz über die unselige Geschichte empfunden. Ambivalenz gibt es (leider) zuhauf zur israelischen Geschichte und Politik seit 30-40 Jahren. Der nationalistischen und sehr oft kryto-antisemistischen Einstellung der Rechten war es seit den 1970ern sehr recht, dass die Linke sich für die Palästinenser/Araber 'erwärmt' hat, und damit einen breiten Keil in die mentale Loyalität der Deutschen, und vieler Europäer, zum israelischen Staat und zu seinem ununterbrochenem Überlebenskampf seit 1948 geschlagen hat. Gabriel verkörpert diese Ambivalenz.

Margrit Morf | Fr., 28. April 2017 - 16:50

Danke, dass dieser Artikel in Cicero erscheint. Ich frage mich öfter, woher viele Leute hier bei uns ihre Informationen hernehmen. Es geht nicht darum ob der Staat Israel Fehler macht - natürlich: Tatsache ist, dass sozusagen alle arabischen Staaten dessen Vernichtung anstreben - seit jeher. Wenn nun diese spez. Org., inkl. Hamas, in absolut militanter Weise gegen Israel hetzen und vorgehen (sprich auch Angriffe von Attentätern), so ist es doch absolut unglaublich wie z.B. Gabriel, auch die EU (die die Hamas direkt mit Geldern unterstützen, obwohl man allgemein weiss, wie korrupt diese Kreise sind und das Geld benutzten um Tunnel zu graben, Raketen herzustellen etc. die sie gegen den Staat Israel einsetzten) Israels Lage ignorieren. Genau wie bei Erdogan, man wusste seit vielen Jahren was er sagt, man konnte, wenn man wollte, seine Ziele erkennen, aber wer wollte hinsehen ? Wenn es aber Leute gibt, die finden Israel habe keine Berechtigung, dann kann man das ja auch klar ausdrücken.

Ursula Horvath | Fr., 28. April 2017 - 17:14

sicher läuft dort auch nicht alles nach fairen Maßstäben ab, doch früher waren Deutsche Politiker diplomatisch genug, um nicht öffentlich mit der Brechstange zu agieren. Israel ist von allen Seiten eingekreist von Staaten, die es noch nie gut gemeint haben. Staaten in denen schon Kinder zum Hass auf alles was jüdisch ist, seit Jahren intoktriniert werden. Wir als Deutsche mit unserer Vergangenheit, sollten da nicht wie die Elefanten im Porzellanladen auftreten. Das was heute in D Angst macht, dass erleben die Israelis fast täglich, vielleicht kommt der Tag an dem D noch Nachhilfe braucht, um von den Israelis zu lernen, wie man mit Terroristen umgeht! Hoffe, dass das nie nötig ist, aber Wer kann wissen wie sich hier alles entwickelt, wenn wir es nicht schaffen, Menschen in Arbeit zu bringen, die meist die schulischen Voraussetzungen nicht haben.

Hans Pagel | Sa., 29. April 2017 - 12:12

Antwort auf von Ursula Horvath

Ich stimme ihnen zu Frau Horvath.
Man kann sicher über die israelische Politik geteilter Meinung sein.
Die Wenigsten werden alles gut finden.
Es wäre wünschenswert endlich mal Fortschritte zu erzielen in dem Konflikt.
Aber was hat Gabriel dazu beigetragen?
Sind jetzt die Chancen für eine Verbesserung der Situation gestiegen?
Nichts hat er erreicht außer der Störung des Kommunikationskanals.
Ich darf das. Das ist doch mein Recht usw. Diese Einstellung ist eines Politikers unwürdig. Diplomatie geht anders.
Sein Besuch hat geschadet.
Ein Politiker der nichts erreicht sollte sich einen anderen Job suchen.

Andreas Auer | Fr., 28. April 2017 - 17:23

Wer hier "Recht" hat oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle.

Vielmehr ist es so, dass es den lieben Herrn Gabriel einen feuchten Kehricht angeht, wer in Israel Siedlungen baut und wer nicht. Vielmehr ist es so, dass hier der Vertreter einer Regierung, die auf ganzer Linie bei der Bewältigung ihrer Aufgaben erbärmlich versagt, großkotzig in der Weltgeschichte herumfliegt, sich als Messias aus Deutschland aufspielt und Steuergelder verfrisst während er ausländische Regierungschefs düpiert.

Die Netiquette-Regeln verbieten mir leider, angesichts dieser Person noch deutlicher zu werden.

Ursula Horvath | Sa., 29. April 2017 - 07:49

Antwort auf von Andreas Auer

Die Großkotzigkeit vieler deutscher Politiker, angefangen bei Merkel in der Eurokrise, Kauder usw. untergräbt unser Ansehen systematisch, zumindest in der EU. Was uns täglich vorgeführt wird, von Küsschen hier und da, gaukelt etwas vor, was Merkel und Co. schon in der Eurokrise zerschlagen haben und Gabriel besorgt jetzt den Rest! Doch die da Oben sind nicht die Bürger Europas, die friedlich und freundschaftlich miteinander umgehen wollen!

Richard Dörrer | Fr., 28. April 2017 - 17:33

Im Artikel von Herrn Yemini bedauert er mindestens zweimal, dass der Besuch von Herrn Gabriel nichts zur Zweistaaten-Lösung beitrage.
Meine Frage: Was ist von diesem Ziel zu halten, wenn die israelische Regierung praktisch gleichzeitig mit dem Besuch neues Gebiet den Siedlern überlässt, um palästinensches Land zu überbauen?

Reiner Jornitz | Fr., 28. April 2017 - 17:47

heuchlerisch finde ich, das Israel sich als Glaskasten betrachtet , als Volk der Unberührbaren.
heuchlerisch finde ich den Umgang mit Palästinenser indem vorsätzlich ihr Land annektiert wird und so den Hass auf beiden Seiten immer am glühen bleibt.
Heuchlerisch find ich eine 6 m hohe Mauer bauen um Gaza wie das ehemalige Warschauer Getto abzugrenzen. Aber immer auf rechte Empfindlichkeiten zu reagieren der Besserwisserei zu frönen um Deutschland als Schulmeister aufzutreten Heuchlerisch finde ich die Show die Gabriel abgezogen hat um Aufmerksamkeit vor den Bundestagswahlen zu buhlen. Heuchlerisch finde ich die Reaktion von Netanjahu in Bereich Wichtigtuerei.

Thomas Sauer | So., 7. Mai 2017 - 13:18

Antwort auf von Reiner Jornitz

die Nazis wollten ja auch nur sich vor den Raketenangriffen und Bombenattentaten in Uni Kantinen der Juden schon damals schützen. Da war auch noch was mit Zyklon B, die Israelis, sorry. die Juden heute...... Antisemitismus stirbt nie aus, er kommt z.Zt. nur in ganz subtiler Form vor.

Andreas Müller | Fr., 28. April 2017 - 21:02

"Es ist erlaubt und notwendig, die Politik der Regierung zu kritisieren."
Das ist eine abstrakte Wahrheit. Wer es aber tut, sagt immer konkret die Unwahrheit.

Reinhard Schröter | Fr., 28. April 2017 - 21:21

Ich habe Israel als ein Land kennen gelernt, dass seinen Bürgen, Juden wie Arabern - ein palästinensisches Volk existiert nicht - einen demokratischen Rechtsstaat garantiert.Eine parlamentarische Demokratie, regelmäßige freie Wahlen. Einzigartig in dieser Weltgegend ! Ebenso einzigartig dort, das von den Israelis selbst geschaffene Wohlstandniveau.
Und da kommt ein deutscher Aussenminister , der nebenbei über keinerlei Qualifikationen in Diplomatie verfügt und das auch ungeniert zu Schau stellt , daher, vollkommen geschichtswegessend - 6 Millionen ermordete Juden, wie kann man so etwas gegessen ? - und glaubt allen Ernstes die Israelis belehren zu dürfen.
Für Leute wie einen Gabriel schäm ich mich schon lange nicht mehr.
Es wird nicht die letzte Gelegenheit sein , bei der man die völlige Unkompetenz dieses Menschen besichtigen kann.

Alexander Zeiler | Fr., 28. April 2017 - 22:19

einfach was für ein Sturm durch die deutschen Medien blasen würde, träfe sich ein Minister det USA oder Russlands mit der NGO "die Identitären".

Gabriel hat sich als oberster Diplomat disqualifiziert. In Deutschland herrscht Staatsmänner-Mangel.

Dieter Mattmüller | Sa., 29. April 2017 - 10:59

Schade, dass in den Medien nie klar aufgezeigt worden ist, mit wem sich da Gabriel unbedingt treffen wollte: BeTselem setzt sich gemäss ihren Angaben für die Palästinenser ein. Nun haben aber gerade Aktivisten dieser Gruppe mehrere Palästinenser, die Land an Israelis verkaufen wollten, an die Abbas-Administration verraten. Die Folgen waren bekannt und so wurden dann solche Palästinenser von der Polizei von Abbas zu Tode gefoltert. Ein BeTselem-Aktivist ist deshalb in Haft. Bei "Breaking the silence" ist es nicht anders. Weil ihre Behauptungen immer anonym sind, kann man die angeblichen Vergehen gar nicht ahnden. Es geht nur um das Blossstellen Israels. So konnten auch schon mehrere Behauptungen dieser Organisation als Lügen entlarvt werden. Dass beide Organisationen mehrheitlich vom Ausland finanziert werden ergänzt das Bild noch. Gabriel lehnte das Angebot, auch andere Organisationen zu treffen, ausdrücklich ab. Warum wollte er sich z.B. nicht mit Vertretern des Roten Kreuzes treffen.

Jonas Huber | Sa., 29. April 2017 - 12:15

wird uns wohl immer anlasten, unabhängig davon, ob wir als Kinder oder Kindeskinder für das unsägliche Tun während des 2. Weltkrieges verantwortlich waren oder nicht. Weshalb darf es nicht erlaubt sein, ein Land zu kritisieren, welches völkerrechtswidrig Siedlungen in Gebieten baut, von denen es die Finger zu lassen hat? Wenn es so ist, dass uns das nichts angeht, dürften wir bei keinen Maßnahmen in anderen, souveränen Ländern beteiligt gewesen sein (siehe Irak, Libyen, Afghanistan...). Da war es offenbar erlaubt Kritik zu üben und vermeintliche Bösewichte um die Ecke zu bringen. Was bitte ging uns DAS alles an???
Hier mit zweierlei Maß zu messen, nur weil es sich hier um Israel handelt, ist nicht korrekt. Ein Land, welches systematisch ein anderes Land unterdrückt, sich dessen Land nimmt, sich einer 2-Staaten Lösung widersetzt und Bombenangriffe auf Syrien fliegt (wo es nichts zu suchen hat) - darf das nicht kritisiert werden? Brauchen wir Israel? Ich glaube nicht. Aber sie uns !!

wolf wilhelmi | Sa., 29. April 2017 - 19:25

Herr Yemini konstruiert ein gutes Israel, das von der Welt zu Unrecht "verleumdet" wird, das, so der israel. Staatspräsident, die moralischste Armee der Welt hat. Dieses gute Israel mag es als Fiktion des H. Y. geben, leider aber nicht in der Realität. Das politisch-militärische Verhalten Israels steht auf dem internationalen Prüfstand und erhält dort keine guten Noten. Diese negativen Bewertungen bedeuten keine Leugnung der Gefährdungen, denen sich der jüdische Staat politisch und strukturell gegenübersieht, aber sie bedeuten eben auch keinen Freibrief für aggressives und kurzsichtiges Verhalten( siehe zB: Ultraorthodoxe und die Siedlungspolitik).

Ruth Falk | Sa., 29. April 2017 - 22:45

Auch die Israelischen Einmärsche nach Libanon erfolgten nach jahrelangem Beschuss durch PLO und Hisbolla, auch dort zog Israel sich zurück. Nur ein schnaler Streifen auf den Golanhöhen bleibt besetzt, sonst wäre der Syrische Bürgerkrieg längst in Alt-Israel. Und selbstverständlich bleibt Jerusalem Israels Hauptstadt. Ebenso selbstverständlich sind die Heiligen Stätten der Moslems und Christen ihnen zugänglich und werden von ihnen selber verwaltet. Andersrum hätte ich meine Zweifel.
Israelis sind genauso Menschen wie andere, auch da gibts Fanatiker, aber hier ist die einzige echte Demokratie im ganzen Orient. Doch wenn man uns angreift, wehren wir uns, das tut wohl jedes Volk, mit Recht.

Harro Meyer | So., 30. April 2017 - 00:42

Wenn man Israel akzeptiert, muss man auch akzeptieren, dass Millionen Palästinenser von ihrem Land, das sie seit 2000 Jahren mehr schlecht als recht bewohnt haben vertrieben wurden. Ob das so richtig war, darüber kann man streiten. Ich finde es aber beruhigend, in diesem arabischen Klüngel zumindest ein Land mit geordneten Verhältnissen zu haben.

Dr. Matthias Läger | Di., 2. Mai 2017 - 17:44

Antwort auf von Harro Meyer

Also , um sich zu äußern, sollten man die nacktesten Basics aus der Historie kennen. "2000 Jahre Palästinenser" zeigt, daß Sie sich vor Verfassen dieses Unfugs nicht mal Wikipedia zu Gemüte geführt haben- und das ist ja wirklich auf Seiten der Palästinenser. Gruslig.

Ruth Falk | Mi., 3. Mai 2017 - 00:27

Antwort auf von Harro Meyer

Sie verlangen Ehrlichkeit: 1948 hat die UNO Israel anerkannt, aber alle Arabischen Staaten zusammen Israel militärisch angegriffen. Die dort lebenden Araber haben sie aufgefordert zu fliehen "und nach dem Sieg das ganze Land zu bekommen". Das taten ca 400000, etwa 150000 wurden vertrieben. Diejenigen welche dablieben leben auch weiterhin als Bürger in Israel, sind in der Knesset, im obersten Gericht und der Regierung vertreten.
Die Geflüchteten werden bis heute in Gaza und der Westbank in Lagern gehalten, dürfen nicht in andere Arabische Staaten einreisen oder gar arbeiten, müssen daher von der UNO versorgt werden, d.h. sie werden als Druckmittel missbraucht. "Palestinänser" sind das einzige Volk auf Erden, bei dem der Flüchtlingsstatus erblich ist.
N.b.: zum Glück hat Israel bis jetzt noch alle von den Arabern angefangenen Kriege gewonnen, hoffentlich bleibts so, wir würden gerne nur in Frieden leben.

Thomas Roth | So., 30. April 2017 - 02:40

Gabriel hat offenbar gezeigt, wo Deutschland steht. Die Bundeskanzlerin hat ihn verteidigt. Eine bodenlose Dummheit, die einzige rechtsstaatliche Demokratie im Nahen Osten dermaßen zu brüskieren. Und ausgerechnet einen Tag nach den Holocaust-Gedenkfeiern ist es besonders unsensib und zeigt, was die von Betroffenheit treffenden Reden wert sind: nichts. Eine Schande für das Deutschland des Jahres 2017

Ursula Horvath | Fr., 5. Mai 2017 - 07:25

Antwort auf von Thomas Roth

Gabriel hat offenbar gezeigt, wo Deutschland steht. Die Bundeskanzlerin hat ihn verteidigt. Deshalb lehne ich auch seit Jahren die verlogenen, immer gleichen öffenlichkeitswirksamen Rituale ab. Im Gegensatz zu den Stolpersteinen, die ganz ohne Pathos ihre Wirkung zeigen, indem man sich schlagartig mit diesen ermordeten Menschen, darunter Kinder, verbunden fühlt und nicht fassen kann, dass so etwas 12 Jahre lang möglich war.

Ilse Mechler | So., 30. April 2017 - 10:48

Das war doch ein von israelischer Seite (Netanjahu der einige Probleme hat) gezielt auf die Innenpolitik herbeigeführter Aufreger.
Nicht mehr und nicht weniger.
Spätestens bei Bedarf an neuen Waffen, die Israel nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, sind wir wieder ganz dicke Freunde.
Das das Treffen mit einigen NGOs so aufgebauscht wird kann man nur richtig einschätzen, wen man über sich über die recht turbulente israelische Innenpolitik informiert.

Joachim Kortner | So., 30. April 2017 - 15:32

Es ist wirklich erstaunlich, mit welch blamablem Minimalwissen über den Staat Israel die Befürworter von Gabriels Auftritt argumentieren.

Dr. Walter Kraus | Mi., 3. Mai 2017 - 08:56

Ich glaube nicht, dass die Auswahl der Leserbriefe für die in Deutschland herrschende Meinung zu Gabriels Verhalten repräsentativ ist. Was soll der Unfug, fast ausschließlich die Israel - freundlichen Leserbriefe wiederzugeben? Oder wird hier nur die Empörungswelle unter den eingefleischten Freunden Israels sichtbar und Cicero kann garnichts dafür?
Gabriel hat Haltung gezeigt! Man muss nicht von rechts außen kommen, um das wohltuend zu empfinden.

Benno Pluder | Sa., 6. Mai 2017 - 09:04

Antwort auf von Dr. Walter Kraus

Man muss nicht von rechts außen kommen, läuft aber sehr schnell, ja zu schnell in Gefahr, als von dort kommend disqualifiziert zu werden.

Wolfgang Heubach | Do., 4. Mai 2017 - 10:40

. . . der Dinge auf den Punkt bringt und die wirkliche Realität deutscher Regierungspolitik beschreibt. Herr Gabriel sollte sich schämen. Hat er übrigens auch mit israelischen Opfern von Hamas-Terroranschlägen gesprochen? Mir ist nichts davon bekannt.

Peter Shimon | Do., 4. Mai 2017 - 15:15

Es ist doch mittlerweile jedem bewusst, dass Israel tun und machen kann was es will,oder meinen Sie,dass man den Siedlungsbau mit Demokratischen Werten vermitteln kann.? Würden es andere Länder so machen, bekämmen sie sofort Sanktionen, aber Israel wird sanft mit Handschuhen angefasst. Deutschland sollte sich endlich von diesen Schuldgefühlen befreien und Israel klar machen, dass sie sich nicht alles erlauben können...

Claußnitzer Heiko | So., 7. Mai 2017 - 13:04

Meine Frau und ich waren im März 3 Wochen zum ersten mal in Israel im Urlaub.Wir kauften uns 2 Rucksäcke 2 Flugticket hin und zurück von Prag über Rom nach Tel Aviv. Wir wohnen in Dresden.Deutsche Flughäfen sind zur Zeit nicht sicher ob Flugzeuge starten können.Bombendrohungen und Pilotenstreiks.Ausserdem buchten wir ein Hotel in Tel Aviv für 3 Wochen über Kreditkarte.Wir sind auf eigene Faust nach Israel geflogen und sind mit dem Bus und Zug problemlos durchs ganze Land gefahren.Wir konnten alle Städte und Sehenswürdigkeiten ohne Probleme und Ängste besuchen und besichtigen.Israel ist für uns eine der sichersten Länder und wir trafen viele glückliche und hilfsbereite Menschen.Von Israel waren wir sehr positiv überrascht.Es war der schönste Urlaub unseres Lebens.Deutschland und deren Politiker kann ich nur empfehlen vom Israelischen Volk einige Sachen zu übernehmen.Familien-und Kinderpolitik,Sicherheit fürs eigene Volk lebenslang zu garantieren,öffentlicher Nahverkehr,etc.

Markus Berg | Mi., 10. Mai 2017 - 13:15

Wenn es Israels Interessen nützt, dann ist es also erlaubt, wenn nicht ist es verboten?

Norbert Tradler | Mi., 10. Mai 2017 - 13:36

So richtig ich das Auftreten Netanjahus vor dem US Kongress fand, den hier ging es tatsächlich darum, israelische Interessen zu vertreten. so falsch finde ich sein Beleidigte-Leberwurst-Verhalten gegenüber Gabriel, denn hier geht es nur um seine persönliche gekränkte Eitelkeit, weil er nicht wollte, dass Gespräche mit Oppositions-gruppen geführt werden. Traue man einem deutschen Außenminister doch einmal zu, sich bei diesen Gesprächen selbst ein Bild von den An- und Absichten dieser Leute machen zu können.
Ich selbst fahre gerne und oft nach Israel und habe dort viele Freunde. Was ich aber dort teilweise bei jungen Israelis erlebe, kombiniert mit den Hassbotschaften z.B. eines Herrn Netanjahu, lässt mich am Entstehen eines stabilen Friedens in der Region sehr zweifeln.

Jürgen Wittstock | Mi., 10. Mai 2017 - 22:12

Wer unrechtmäßig Land raubt und die Beraubten an der Rampe von Bethlehem erniedrigt und beleidigt, der will keinen Frieden, keinen Ausgleich. Diese Not führt zu solchen Konflikten, die ein Beleg für den Mangel am Willen zur Konfliktlösung zeigt.