Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin /dpa

Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat der Union - Söder macht Platz

In der Bayerischen Landesvertretung kürt Markus Söder den CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzlerkandidaten der Union. Für den CSU-Chef bedeutet das Machtdemonstration und schmerzhaften Verzicht zugleich.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Für Markus Söder war es kein Lust-Termin. Seine sonst durchaus sichtbaren Entertainer-Qualitäten hat er diesmal in Bayern zurückgelassen, als er am Dienstag in seiner Landesvertretung in Berlin Mitte, gegenüber der Komischen Oper, zusammen mit dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz vor die Presse trat. Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident, der mit seinen TikTok-Videos ein Millionenpublikum erreichen kann, wollte die wichtigste Personalentscheidung der deutschen Politik, wie er selbst sagte, doch schnell hinter sich bringen. „Um es kurz zu machen“, begann er sein Statement und fügte lapidar an: „Er macht’s!“ – Und nicht ich!, könnte man ergänzen. Irgendwie schade, mag sich der bayerische Löwe gedacht haben, mit dem Markus wäre es doch lustiger geworden.

So sehr er auch Treueschwüre und Sympathiebekundungen gegenüber dem nun designierten Kanzlerkandidaten von CDU und CSU vom Blatt ablas, so sehr war Markus Söder doch die Mühe anzusehen; der Funke wollte nicht überspringen. Merz hatte vielleicht sogar Verständnis dafür, an diesem für ihn historischen und sonnigen Tag. Söder aber hat verzichtet, und dass es für ihn ein echter Verzicht war, das konnte er nicht verstecken. Fast wäre noch die verabredete Umarmung am Ende der Veranstaltung missglückt. Doch alles verlief fehlerfrei. Schnell verschwanden beide wieder hinter den Kulissen. Fragen wurden nicht zugelassen. Die Unfallgefahr wäre zu groß gewesen. Der wichtigste Termin des Jahres für die Union war lange vorbereitet, aber dann wohl doch recht spontan umgesetzt worden, er ging fehlerfrei über die Bühne. Alle waren erleichtert.

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Walter Bühler | Di., 17. September 2024 - 16:04

Auch wenn ich schon bei der letzten BT auf das falsche Pferd "Schwarz-grün" gewettet habe, kann ich es nicht vermeiden, wieder zu vermuten, dass die nächste BT-Wahl mit schwarz-grün endet, obwohl ich mir gleichzeitig wünsche, dass die Grünen in die Opposition zurückfallen.

Schwarz-grün scheint mir im Wesen unserer Funktionärs-Demokratie zu liegen.

Wählen und Wetten sind aber völlig getrennte Vorgänge.

Gerhard Lenz | Di., 17. September 2024 - 16:17

Innerhalb kürzester Zeit drei Beiträge über die Kandidatenkrönung in der Union. Und alle drei mit ausgesprochen viel Wohlwollen für Herrn Merz.

Der Bundestagswahlkampf ist in vollem Gange!

Maria Fischer | Di., 17. September 2024 - 16:18

"Es gebe viele Landesvorsitzende"
Das war super.
Knallharte Drohung Richtung Wüst.
War die gestrige Pressekonferenz von Wüst nötig, obwohl der heutige Termin bereits fest stand?

Volker Naumann | Di., 17. September 2024 - 23:53

Antwort auf von Maria Fischer

Wahrscheinlich wollte man erst einmal "Druck aus dem Kessel"
nehmen und aktuelle Probleme angehen.

Im ARD-Gespräch heute hat Merz gesagt, wenn sich die Grünen
ändern, könnte er auch mit Ihnen. Bis zur BT-Wahl ist es noch
ein Jahr. Sowohl Wüst als auch Söder werden Merz nun genau
beobachten.

Ein kleiner Fehler oder ein falscher Lacher und die Medien-Meute
wird wieder aus allen Rohren schießen.

Ein ganz heißes Spiel dürften auch die drei Regierungsbildungen
in den drei Ostländern werden. Zuviel linke Regierungsbeteiligung
wird bei vielen CDU-Stammwählern nicht zur Begeisterung führen.

Sich zu zeitig auf etwas festzulegen kann in einer unklaren
Situation manchmal auch negativ wirken. Das Grundübel ist
wahrscheinlich, dass die Union (besonders die CDU) selbst nicht
klar weiß, was sie eigentlich will.

Für mich waren die Erklärungen von Merz und Scholz heute typisch,
beide finden den Gegner gut, da sie sich wechselseitig als klar
überlegen fühlen. In Wahrheit sind beide schwach.

MfG

Karl-Heinz Weiß | Di., 17. September 2024 - 16:26

„Ich bin damit fein". Wenn der "Schmutzeleien" nicht abgeneigte Markus Söder (Quelle: H.S.) solche Worte wählt, ist Vorsicht nicht verkehrt. Bei der vergangenen Bundestagswahl fiel ihm Wolfgang Schäuble in den ausgestreckten Arm, nun der GRÜNEN-Freund Hendrik Wüst. Beim Barte des Propheten: das war nicht der letzte Versuch. Und Friedrich Merz ist trotz allen Weihegesängen der Presse noch lange nicht über der Ziellinie. Vielleicht übernimmt Angela Merkel in ihren Memoiren die Söder-Rolle aus 2021.

Tomas Poth | Di., 17. September 2024 - 16:57

Na wenn das kein Omen ist1?
Es wird auch mit Merz keinen Neuanfang, keinen Politikwechsel geben. Er wird sich, so die CDU Wahlsieger nächstes Jahr im Bund wird, Parteien aus dem Alt-Kartell zum Regieren hohlen.
Das Alt-System einschließlich der Medien, d.h. Nato, EU, Westbindung, Massenmigration, Demokratieeinschränkungen, werden weder kritischen Fragen zulassen noch ergebnisoffen diskutieren.
Das Altsystem aus Parteien und Medien wird weiterhin bei seiner Sabotage des demokratischen Meinungsbildungsprozesses bleiben.
Sie werden weiterhin ihre Propaganda- und Desinformationskampagnen gegen jede Alternative durchziehen.
Sie sind nur durch eine (ihre) bedingungslose Kapitulation in die Schranken zu weisen.
Armes Deutschland!

Tomas, sie wollen aus der Westbindung und der NATO? Ersthaft?
Sofern man nicht in St Petersburg sitzt kann das nur ein schlechter Witz sein.
Solle wir dann eine Mauer zu den Niederlanden bauen und auf Leute schießen die rüber machen wollen?
Und EU auch gleich? Kaufen sie dann auch nur wieder Rotbäckchen statt Proseko?
Ich sowas echt nicht erstnehmen.

dass wir keine Grenze zu Russland haben? Sie wissen auch, dass wir jahrzehntelang Verträge für kostengünstiges Gas mit Russland hatten, die immer korrekt eingehalten wurden (von russischer Seite)? Sie wissen auch, dass wir schon längst Kriegspartei sind? Ich weiß, Leute wie Sie glauben das nicht. Warum haben die Amis unsere NSII zerstören lassen, anstatt das zu verhindern? Warum hat Dummland die monetären Bedingungen der Nato, also der Amis, nicht eingehalten? Warum kaufen wir jetzt teuerstes Frackinggas von den Amis? Was sollte denn eine Mauer zu den Niederlanden für einen Sinn haben? Möglicherweise werden die sie zuerst auf ihrer Seite bauen... Die dümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selbst.

Dietmar Philipp | Di., 17. September 2024 - 17:24

Da sehe ich in der heutigen Situation keine Person, auch keinen Herrn Merz!
Der Grund dafür ist einfach, alle Machtbesessenen von CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP haben mit ihrer Politik der Verweigerung von billigen Rohstoffen durch Sanktionen, eine falsche Migration eine verlorengegangene Verlässlichkeit Deutschlands erzeugt und jetzt soll diese wieder hergestellt werden?!
Immer wieder bewegen die Politiker sich im Kreis, trotz vieler banaler Fehler wiederholt sich alles vor einer neuen Wahlperiode. Soviel Dummheit können diese politischen Zwerge nicht von der Bevölkerung erwarten -gebe niemals den Dummen die Macht, denn sie missbrauchen die Macht!

R. Schacht | Di., 17. September 2024 - 17:36

Ein harter steiniger Weg liegt hinter Merz. Nun ist es geschafft, zwar mehr als zwei Jahrzehnte später als geplant, aber Beharrlichkeit will belohnt sein. Man gönnt es ihm. Für Nachrichtensprecher von ARD und ZDF steht der Wahlausgang 2025 (spätestens) ohnehin schon fest. Eine bunte Koalition sog. Demokraten gegen den einzigen Feind in der Runde. Immerhin dann als Mehrheit, egal ob die Mehrheitsbeschaffer mit 5 oder 7 Prozent mitspielen.
Meinte das der Demokratieforscher W. Schroeder mit seiner Aussage (auf focus.de) "Tyrannei der Minderheit"? Dem Artikel nach zu urteilen, meint er mit dieser Aussage doch tatsächlich die AfD und deren Wahlerfolge als Minderheit. Jemand verglich das dann mit Sport (alle 2. bis xxxx Plätze tun sich zusammen und steigen auf den Thron des Erstgewinners, weil sie ja zusammen eine Mehrheit ergeben). Der Vergleich hinkt zwar, hat aber frappante Ähnlichkeit mit Koalitionsbildungen. So geht Demokratie?

Christa Wallau | Di., 17. September 2024 - 18:38

Nun, ja, Merz und sind Personen mit ausgeprägten Eigenschaften, aber sind sie damit auch schon "Persönlichkeiten" im Sinne von herausragenden Menschen, die auch als Vorbild für andere dienen können?
Wohl kaum.

Persönlichkeiten in diesem Sinne werden immer seltener. Die großen individuellen Freiheiten in unserer Gesellschaft erlauben es jedem, selbst den Menschen in höchsten Ämtern, sich relativ ungehemmt auszuleben.
Der Spaß- und Unterhaltungsfaktor sowie das äußere Auftreten haben weitgehend die entscheidende Rolle beim Ranking der sog. "Personen des öffentlichen Lebens" übernommen.
Nachgewiesene Leistung in einem Beruf, Klugheit, Verantwortungs- /Pflichtbewußtsein sowie vorbildl. Privatleben stehen nicht mehr an erster Stelle, wie dies früher einmal -vor allem bei Staatsdienern (Beamten)- der Fall war.

Man mag das als altmodisch belächeln, aber es kommt nicht von ungefähr, daß die Aufgaben im öffentl. Dienst immer schludriger erfüllt werden.

Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Ingofrank | Di., 17. September 2024 - 20:11

So lange ein Merz sich immer noch hinter Merkels Brandmauer von der gesamten Grün linken Blase treiben lässt, ist weder die CDU noch er wählbar. Insbesondere auch darum, weil er seine Mitstreiter Wüst & Günther nicht unter Kontrolle hat……. da diese beiden Koalitionen mit Grün favorisieren.Das geht gar nicht !
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Sabine Lehmann | Mi., 18. September 2024 - 01:59

Zu ernsthafter Kommentierung bin ich angesichts der fortgeschrittenen späten Stunde und dieses unwürdigen Schmierentheaters nicht mehr in der Lage. Da hilft nur noch Kabarett. Je abgedrehter, desto besser. Wem es ähnlich geht, dem empfehle ich Matthias Richling, läuft grad im swr. Das absolute Highlight(auch optisch!!!!) Richling als Nancy Faeser, absurder geht nicht, außer natürlich die Realität;-)
Dass das Dschungelcamp wegen der Niveaulosigkeit nicht im Bundestag gedreht wird, würde ihn wundern. So viele E- und F-Promis sind selten auf einem Haufen. Recht hat er. Die Persiflagen waren mitunter bitter, weil zu nah an der erschreckenden Realität, da blieb dem Publikum öfter mal das Lachen im Hals stecken. Aber sonst: unbedingt anschauen. Richling als Wilfried Kretschmann und Thomas Strobl gleichzeitig: zum schießen. Und die Tatsache, dass Richling als Nancy besser aussieht als der Original- Betonkopf, ist das Sahnehäubchen der ganzen Sendung;-)

Stefan Jarzombek | Mi., 18. September 2024 - 05:26

... Schauen wir einmal wie weit er kommt wenn er mit Ultralinken und Grünen seine Politik abstimmen muß.
Oder tendiert er
zur Koalition mit der SPD der neuen Splitterpartei und dem BSW als Zünglein an der Waage?
Ich glaube das Land benötigt eher eine handfeste Regierung aus einem Guss und das bekommt Friedrich Merz wahrscheinlich nicht hin.
Da wäre es vermutlich am vernünftigsten die irrsinnige Brandmauer zur AfD niederzureissen und endlich wieder Politik für die Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu machen.
Alles andere kommt faulen Kompromissen und aus der Not geborenem Nonsens gleich.
Da kann man es auch gleich lassen.

Urban Will | Mi., 18. September 2024 - 09:19

der Wahl in Brandenburg es dann in allen drei Ostländern daran geht, schwarz-kommunistische Koalitionen zu bilden und das ganze dann auch auf die Umfragen in Bayern durchschlägt und obendrein der Fritzel dann auch - mit Grünen und SPD - im Bund schwarzlinksgrüne Koalitionen anpeilen wird, weil er hinter seiner dämlichen Brandmauer gefangen hockt, bezweifle ich.
Und allerspätestens, wenn dann der Wüst irgendwann den Fritzel beerben möchte, wird es krachen im Lager der schwarzweißblauen Lügner und Täuscher.
So oder so, die Zeit der ehemals Konservativen, sie neigt sich dem Ende zu, wenn dort nicht bald die Erkenntnis Einzug hält, dass man das Volk auf Dauer nicht verarschen kann. Auch nicht ein Volk von mehrheitlich Wahlschafen.

Armin Latell | Mi., 18. September 2024 - 12:03

ehemalige Black Rock Mitarbeitende zum Wohle Deutschlands regieren wird, sollte nach Berlin schauen, wo ein cdu ler Oberbürgermeister ist. Mehr grün war noch nie. "Söder wollte einen Bruch mit der Merkel-Ära, Laschet nicht in der gleichen Weise" Wann soll das gewesen sein? Aufarbeitung, Distanzierung von der Merkelregierung, dem Coronaregime? 100% Fehlanzeige. Dafür aber: 100% Brandmauer! Der Teufel soll mit dem Beelzebub ausgetrieben werden. Oder auch: vom Regen in die Traufe?