Elon Musk: Kämpfer für die Meinungsfreiheit oder Förderer staatszersetzender Verschwörungstheorien? / picture alliance

Elon Musk und X – einjähriges Jubiläum - Ein unmoralisches Angebot

Ein Jahr nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist die Marktposition der umbenannten Plattform „X“ so gefestigt wie nie. Diverse Versuche, Musk zu Fall zu bringen, sind gescheitert. Dennoch, die Zukunft von „X“ bleibt ungewiss.

Autoreninfo

Shantanu Patni studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin. 

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Am 27. Oktober vergangenen Jahres schloss Elon Musk seine lange angekündigte Übernahme des Kurnachrichtendienstes und Internetgiganten Twitter ab. Glaubt man Medienberichten, so befindet sich die Plattform seither in stetigem Sinkflug. Es herrsche Chaos. Die Plattform sei überschwemmt mit Verschwörungstheorien, Hassreden und anderer Formen falscher oder schädlicher Information, heißt es seither immer wieder. Aus einem einst blühenden Schauplatz für statusgetriebenen und amtlich beglaubigten Journalismus, dessen vornehmstes Ziel die Diffamierung unliebsamer Meinungen war, ist mittlerweile ein Hort der Finsternis geworden. So zumindest sehen es Musks Kritiker.

Wenn man sich indes in anderen Kreisen umhört, so ist X mittlerweile ein Bollwerk gegen Zensur und Elitenkontrolle. Quasi die letzte Hochburg des Liberalismus. Dabei geriet erst jüngst Musk selbst erneut in die Kritik. Er habe, so der Vorwurf, Hamas-Propaganda nicht schnell genug gelöscht. Hinzu komme eine Reihe von technischen und strukturellen Problemen, die mit Meinungsfreiheit nicht allzu viel zu tun hätten. Eher weckten sie Zweifel an der grundlegenden Kompetenz des Unternehmers.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 26. Oktober 2023 - 14:48

oder Vergleichbares glauben. Ich interessiere mich daher jetzt stärker für Herrn Musk.
Ein sehr kluger und umsichtiger Artikel über, jetzt muss ich nachschauen, denn ich war nie bei "Twitter", die umbenannte Plattform "X".
Solange Musk nicht die Idee von "Twitter" verunmöglicht, könnte ihm Erfolg beschieden sein.
Mich interessiert Macht nicht, Geld nicht, aber man sollte diese Kommunikationssysteme im Auge behalten, wenn man sich für etwas "Unvergleichbares" interessiert...

...Musk ist ein Macher. Er nutzt Chancen. Der weiß was er macht.
Er ist nicht umsonst erfolgreich.
Im Gegensatz ist Habeck jemand der an Märchen glaubt. Siehe Energiewende.
Nach Gebrüder Grimm der grösste Märchenonkel.
Der erstere wird von Wissen geleitet, der zweite vom Glauben.
Und deshalb ist der 2te so Brandgefährlich.

auf der Suche nach seinem Märchen zu sein.
Ich sehe das an seiner Liebe und Hochachtung für seine ausserordentlich schöne Mutter.
Der Stoff des im Artikel zitierten Filmes könnte annähernd der von Isis und Osiris sein.
Wenn Herr Musk für mich nachvollziehbar musikalisch ist, würde ich meine Annahme noch nicht verwerfen.
Märchen von Herrn Habeck und seiner Frau habe ich noch nicht gelesen.
Woher soll ich die Zeit nehmen, wenn nicht stehlen, so sagt man doch?
Aber so etwas sollte sich in der Tat in Herrn Musk´ Geschäftsgebaren spiegeln.

Albert Schultheis | Do., 26. Oktober 2023 - 15:26

Ich bin zwar immer noch auf Twitter geblockt, vielleicht sollte Elon sich mal um die deutschen "Twitter Files" und ihre Administratoren kümmern!
Aber dem kann ich uneingeschränkt zustimmen: Elon Musk ist "ein Bollwerk gegen Zensur und Elitenkontrolle. Quasi die letzte Hochburg des Liberalismus."
Er hat sich damit bereits in die Liste der ganz Großem des Liberalismus des 21. Jahrhunderts eingereiht:
JULIAN ASSANGE,
EDWARD SNOWDEN
ELON MUSK
Es ist übrigens kein Wunder, dass alle Drei der ganz Großen von US-Geheimdiensten sowie der EU verfolgt werden! Julian Assange wird übrigens seit über 10 Jahren in Isolationshaft gehalten - ohne ein Gerichtsurteil, geschweige denn eine Anklage! Sogar ein Nawalnyj hat in Russland ein gültiges Gerichtsurteil. Man muss es leider konstatieren: Der großartige Westen ist zu einem Veritablen Scheißhaufen verkommen! "Demokratie und Freiheit" stinken dort nur noch zum Himmel. Zumal ausgerechnet ukrainische Bandera-Nazis sie verteidigen sollen.

Chris Groll | Do., 26. Oktober 2023 - 18:59

Antwort auf von Albert Schultheis

Hallo Herr Schultheis, schon wieder entheben Sie mich eines Kommentars, da ich Ihrem uneingeschränkt zustimme.

Karl-Heinz Weiß | Do., 26. Oktober 2023 - 15:40

Gute Faktenzusammenstellung. Sicherung der Meinungsvielfalt durch einen schwerreichen Alleinherrscher: das ging schon bei Rupert Murdoch schief. Dass sich Meinungsbildner weltweit in die Hände einer sehr sprunghaften Persönlichkeit begeben, das beinhaltet etwas Rätselhaftes. In früheren Zeiten hat man dafür den Begriff "Religion " verwendet. Die jetzigen Glaubensjünger fahren unter dem Zeichen des T.

Christoph Kuhlmann | Do., 26. Oktober 2023 - 15:47

Twitter hat Trump ermöglicht, mit zig Millionen Followern direkt zu kommunizieren und versorgte die linksliberalen Redaktionen in Deutschland mit dem täglichen Skandal. Nun ja, 100 Zeichen mehr und ich überlege es mir vielleicht. Was heißt eigentlich Meinungsfreiheit? Sind Mord und Foltervideos inbegriffen? Die Ermordung von XY, live on X? Was ist eigentlich mit Religionsfreiheit. Darf man zum Jihad gegen Israel und andere aufrufen? Solange man das auf deutschem Boden predigen kann, finde ich unsere Politik der Medienzensur unglaubwürdig.

Heidemarie Heim | Do., 26. Oktober 2023 - 16:34

Denn ich gehöre wohl zu den Exoten in der digitalen Welt, die außer von einer Freundin aufgedrängten whatsapp account noch nie solcherlei Dienste nutzte. Genauso "außenseitig" wie die Tatsache, dass ich bis auf meine gestochenen Ohrlöcher für den entsprechenden Schmuck, mein body keinerlei Tattoos a la Arschgeweih, Piercings, Implantate aufweist;) Halt altbacken und langweilig wie sich das für eine ansonsten noch ganz passabel ausschauende Bald-Rentnerin gehört. Doch ernsthaft, der Betätigung auf/in? solchen Plattformen/Räumen, deren Strukturen und Inhalte ließen mich von Anfang an zweifeln. Ich schreibe wie man sicher schon festgestellt hat gerne "Romane";) Kurz fassen, 3 Sätze-Zack-Senden beherrsche ich einfach nicht. Deshalb quäle ich lieber die Cicero-Onlineredaktion und meine Mitkommentatoren/innen. Mo-Fr, .....😊 LG

... selbst wenn ich es mir vornehme: eine Untergrenze an Komplexität und Argumentation kann ich als Person einfach nicht unterschreiten, und die 1000-Zeichen-Grenze für eine Reaktion auf einen viel längeren Text ist für mich oft sehr hart. Ja, kann gut sein, dass wir mit dieser intellektuellen Disposition zu einer gewissen Gründlichkeit viele Mitkommentatoren quälen.

Aber: Zum Glück sind wir doch alle sehr verschieden.

Jedenfalls vielen Dank an alle für die Geduld!

Was Elon Musk angeht: Er schafft in Brandenburg wirkliche Fakten, gegen die allgegenwärtige Deindustrialisierung, und gegen das Gejaule der üblichen Berufsbetroffenen. Ein echter Unternehmer. Schon alleine deswegen bringe ich ihm Respekt entgegen.

Mir geht es genauso liebe Frau Heim. Und ich muss sagen, mir fehlt nichts, aber auch gar nichts. Auch ich habe nur eng begrenzt WhatsApp Nutzung und das war es. Ich lese zwar oft in den Medien darüber, dass man sich irgendwo wieder in irgendeinem asozialen Netzwerk "fetzt", nehme das aber eher nur als Randnotiz zur Kenntnis. Auch ich bin nicht gepikst und bemalt. Wenn der Schöpfer das gewollt hätte, wären wir so geboren worden. Und was ihre "Schreibkünste" anbetrifft und ihr Mitteilungswille, so hoffe ich doch sehr, sie noch lange so humorvoll hier lesen zu können. Was Elos Musk anbetrifft bin ich da sehr zwiegespalten. So sehr ich es schätze, das er sich den staatlichen Diktaten einer Zensur nicht beugt, habe ich Bauchweh, wenn da wirklich alles gesendet werden kann. Ich meine absolut eindeutige kriminelle Videos, Kipos, Amokläufe, Mobbinginhalte. Aber wer will das in der schnelllebigen Zeit kontrollieren? Schutz gäbe es da nur, wenn man den Stecker ziehen würde.

Und alle Co-Quälenden;)! Ich glaube das nennt man im digitalen Raum wohl "Likes"?? Gern nehme ich diese entgegen;). In schriftlicher und dreifacher Ausfertigung versteht sich;)! Und Tatsache fühlt man sich immer ein wenig abgehängt bei Nichtnutzung von Sachen oder Dingen, die doch für zig Millionen anderer user selbstverständlich sind. Ebenso ergeht es mir mit meinem High end smartphone;) mit den geschätzt 1000 Funktionen, von denen ich nur einen winzigen Teil zum Nutzen in der Lage bin, das aber Bilder schießen kann und ohne Zutun verschönert das es kracht. Was Herrn Musk und seine Unternehmungen betrifft, ist er auch mir mehr rätselhaft als das ich Sympathie oder Zustimmung einordnen könnte. Ist er ein Genie am Rande des Wahnsinns;) oder ein mit unendlichen Mitteln ausgestatteter Tausendsassa, der seine Träume, Vorhaben verwirklicht ohne Rücksicht darauf zu nehmen oder nehmen zu müssen, was seine Kritiker auch immer anstellen. Alles Gute für alle Anwesende! LG

unterschätzen Sie nicht die die prägnante, kompakte, aber zielsichere Form der Aperçus, wie sie twitter/X erzwingt! Ich habe sie geliebt, weil sie einen zur absoluten sprachlichen Ökonomie anhalten. ... so sehr, dass mich dort viele unserer allseits bekannten Stasi-Gefreiten gejagt haben! Jetzt haben Sie mich blocken lassen. Das geht sehr leicht bei Twitter durch eine interne Anzeige. Das ist die neue deutsche Art der freien Meinungsäußerung. Machen Sie mal was dagegen, selbst bei X - kann man vergessen.

Hans-Hasso Stamer | Fr., 27. Oktober 2023 - 12:18

WhatsApp brauche ich nicht, Facebook ignoriere ich komplett, TikTok interessiert mich nicht und Instagram kriegt nur ab und zu ein Katzembild. Aber Twitter und Telegram nutze ich jeden Tag.

Nur bei Twitter kann man Politikern direkt und ungefiltert die Meinung sagen, das geht nirgendwo so schnell und direkt. Der Platz ist zwar sehr begrenzt, aber zur Not kommt man damit klar.

Ich bin seit 2011 bei Twitter und die Anzahl meiner Follower war immer sehr begrenzt. Ich gewann welche, verlor sie aber auch schnell wieder. Heute weiß ich, dass dies Zensur war. Seitdem Musk die Plattform übernommen hat, passiert das nicht mehr und die Zahl meiner Follower hat sich in weniger als einem Jahr verdoppelt.

Ich nutze Twitter, um Werbung für meine Blogartikel zu machen und bin inzwischen sehr zufrieden. Bei aktuellen Ereignissen bekommt man sofort Informationen ohne die Zwischenschaltung irgendwelcher Zensurinstanzen oder von bevormundenden Haltungsjournalisten.

Twitter 👍👍👍❗️

Ronald Lehmann | Fr., 27. Oktober 2023 - 15:05

& liebe Frau Hein, er/EM hat die Märchen verstanden, sonst hätte die 7.Todsünden ihn schon längst auf Abwegen getrieben wie die des Herrn Habeck

Hätte er/RH die Märchen richtig verstanden, wäre er gar nicht auf die Idee gekommen, in die Politik zu gehen, sondern seinen Nordstern zu folgen

& der ist nicht in Ausrichtung Politik zu finden, denn da fehlt es ihm MEHR als beträchtlich an Wissen, Weisheit & Charisma

Aber das ist ja unser Hauptproblem der neuen Zeit des 2.Jht. in allen oberen Stockwerken

Job statt Beruf_ung als Geld &/oder Macht-Anhäufung im Selbstbedienungsladen

& Elon Musk, fmp. muss er alles RICHTIG machen, denn seit der Twitter-Übernahme wird wie bei der AFD zu Lande, zu Wasser & aus der Luft aus allen Rohren/Kanälen auf ihn geschossen,
das die rote Linie auch bei ihm schon lange überschritten worden ist

Aber er sieht die Sache sicherlich sportlich & auch mit Gottvertrauen, weil Freidenker nicht nur materiell, sondern auch spirituell denken

H.Schultheiss, JA/ES/EM 🧡👍🙏