Reisende am Flughafen am Berlin / picture alliance

Klimabewusstsein und Klischees - Über die Vielfliegerei einer konstruierten Generation Z(eitgeist)

Die Generation Z wird gerne als Generation der Klimabewussten dargestellt – im Gegensatz zu den Boomern. Eine Umfrage sprengt dieses Bild jedoch auf. Womöglich ist die ökoprogressive Generation Z doch nur eine klischeebelastete Erfindung.

Autoreninfo

Alexandre Kintzinger studiert im Master Wissenschafts- philosophie an der WWU Münster und arbeitet nebenbei als freier Journalist. Er ist Stipendiat der Journalistischen Nachwuchsförderung (JONA) der Konrad-Adenauer-Stiftung. 

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Ein verbreitetes Vorurteil lautet: Boomer fliegen zu viel in den Urlaub, verpesten auch sonst ständig die Umwelt und schaden der Zukunft der jüngeren Generationen eigentlich nur; das Gegenteil dazu stellt die Generation Z dar. Dieses Narrativ wird in einigen Medien wohlwollend verbreitet. Die Generation Z ist angeblich so perfekt und in ihrem reflektierten Denken ihren Vorgängern, den Millennials, um einiges voraus. Die Millennials sind nämlich im Gegensatz zu den Gen Z viel zu hedonistisch, ironisch und vertreten einen Pseudoidealismus, heißt es da unterm Strich. 

Diesen Vorwurf erhebt auch ein Text mit dem Titel „Ich schäme mich, ein Millennial zu sein“, der vor mittlerweile zwei Jahren bei jetzt.de erschienen ist. Ich entdeckte ihn vor wenigen Tagen auf Instagram, wo er neu veröffentlicht wurde, weil er zu einem der meistgelesenen Texte zählte. Ich werde selbst zu der Kategorie der „Millennials“ gezählt, halte jedoch wenig von Labels und Schubladen dieser Art. Der Vorwurf in dem Beitrag trifft mich nicht wirklich, vielmehr erscheint mir die Motivation dieser Feststellung im Kern wohl eher der persönlichen Verbitterung der Autorin zu folgen. Es ist unnötig, auf den ganzen Text einzugehen, folgender Satz aus dem Artikel sagt schon einiges aus:

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Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 18. August 2023 - 13:12

wie leider manche dieser "Gruppen".
Darunter den Autor samt gutem Texte leiden lassen?
Er schreibt über seine Zeitgenossen* und so kann ich das für mich gelten lassen.
Ansonsten gehe ich eher von im weitesten Sinne "Clans" aus, als von Generationen.
Ich glaube schon, dass die Nachwachsenden sehr viel wacher und sensibler auf z.B. Umweltthemen reagieren.
Das sind eben unsere Kinder.
Zudem gibt es je Themen der Zeitläufte.
Mich hätte das alles nicht gestört, aber das "Niveau"?
NEIN, nicht meines, zu keiner Zeit meines Lebens.
Aber auch das sehe ich den Kinnings in gewisser Weise nach, die Gnade der Spätgeborenen.
Wenn die aber glauben, sie könnten sich zu Richtern aufspielen, hört es bei mir auf.
"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet"?
Ich gebe mir allerdings wirklich Mühe, die Kindlichkeit dieser Gruppen zu betonen.
Ein bisschen darf sich das dann aber auch verlieren..

Die Generation meiner Kinder ist mindestens in Westeuropa im Überfluß aufgewachsen und der Selbstverständlichkeit von Globalisierung.
Anything goes
Damit konnten sie auch Erfahrungen in diesen weltweiten Prozessen machen, die ich als "Frühwarnsysteme" durchaus ernst nehme.
Vielleicht konzetrieren sich diese Heranwachsenden in der nächsten Zeit, ihre Erfahrungen einzubringen, statt ihrer Ängste und nutzen vor allem die unglaublichen Bildungschancen, um in unsere Fußstapfen hineinzuwachsen.
Ein bisschen Demut und Respekt vor den älteren Generationen könnte ihnen mehr Vertrauen zutragen...
Wo geht man denn "so" mit Älteren um, wie evtl. in der Bundesrepublik in woken Kreisen?
Oder bilde ich mir das ein?

Albert Schultheis | Fr., 18. August 2023 - 13:46

Nein, Oma hat ihre Hühner gepäppelt und versorgt. Sie hat sich alles vom Mund abgespart, damit es uns besser geht, denn sie kannte noch die Armut, den Hunger und das Elend. Die Enkel haben sie verlacht und als "Umweltsau" verhöhnt, dabei hat sie noch das gebrauchte Geschenkpapier aufgehoben und gebügelt. Jetzt geht es den verblödeten Enkeln an die Gurgel, Arbeitslosigkeit, Verarmung, Gewalt und Verblödung grassieren in Deutschland wieder. Die alten Wiegenlieder werden bald wieder gesungen werden vom "Maikäfer flieg ...!" und "Pommerland ist abgebrannt!"

Oliver Strebel | Fr., 18. August 2023 - 14:12

Zu diesem Gedanken komme ich, wenn ich über die Menschen aus der Generation Y und Z nachdenke, die mir privat und beruflich begegnet sind. Sie waren gebildet, fundiert kritisch, unideologisch, bereit umzudenken/dazuzulernen und im Sozialverhalten sehr hilfsbereit. Da sind tolle Fachkräfte ins Berufsleben eingetreten.

Als ich Ende 20, Anfang 30 meine Boomer-Generation angeschaut habe und mir vorstellte, dass das Land in 10 bis 20 Jahren auf unseren Schultern ruhen würde, dachte ich: Au weija. Es ist aber anders gekommen, das Land florierte (Exportweltmeister).

Wichtig ist mE., dass die neue Generation ihre Tüchtigkeit entfalten kann und nicht durch politisch-medialen Haltungs-Stuss, der mich immer an wilhelminischen Tugend-Furor erinnert, oder Denk- und Redeverbote behindert wird. Da sind wir Boomer gefordert, gegen diese gesellschaftliche Fehlentwicklungen das Wort zu erheben, denn das ist eine häßliche Hinterlassenschaft von uns.

die diesen politisch-medialen-Haltungsstuss in Gange gesetzt hat dieses "Gedöns" fiel nicht vom Himmel. Nun müsste diese Generation aber erkennen, dass sie sich mit diesem politisch-medialen-Haltungsstuss selber kastriert. Die "Alten" sind nicht scharf auf Gendersternchen und sie konnten noch mit Appetit "Zigeunerschnitzel und Jägerschnitzel" (nur Beispiele) essen denn sie wussten, dass da weder ein "Zigeuner noch ein Jäger sterben musste sie verbanden das eher mit einer superleckeren scharfen Sosse oder mit einem Hauch von Wald und Pilzen also nur positiv was die heutige Generation dabei denkt scheint eher negativ zu sein. Diese Generation klebt sich auf die Strasse wegen des Klimas gleichzeitig braucht diese Generation riesen Events und Shows mit einem exorbitanten Energieaufwand zur Belustigung und Unterhaltung und Fliegen, ebenfalls ein exorbitanter Energiefresser, ist selbstverständlich. Diese Generation lebt und pflegt eine Doppelmoral die immer mehr überhand nimmt.

... großgeschriebenem I gab es schon Mitte/Ende der 70er.

Hallo Frau Keppelen,

Das Gendern hat sich während wir Boomer am Ruder waren, in der Gesellschaft ausgebreitet und immer neue Blüten getrieben. Daher sehe ich die Generationen Y und Z eher als Opfer denn als Täter.

Der Ursprungsausdruck für Schokokuss galt oft schon in den 60ern als böse. Die heute in Medien und Politik verantwortliche Positionen haben, sind dorthin geraten, während wir Boomer an der Macht waren. Auch sind Machtpositionen heute noch oft mit Boomern besetzt (zB. Scholz).

Von daher halte ich es für sachlich richtig, das Ganze als olles Boomer-Gedöns abzuqualifizieren. Das macht es für die X, Y's und Z's auch einfacher, diese Unsitte wieder bleiben zu lassen, denn bei denen ist Boomer klar negativ konnotiert ;).

Beste Grüße,

Oliver Strebel

Ernst-Günther Konrad | Fr., 18. August 2023 - 16:44

Für mich ist das vor allem ein via asozialer Medien erzeugter Konflikt, den es so in der Praxis in dem Ausmaß gar nicht gibt. Es ist das typische psychologische Kreieren von Gruppen und Konflikten, die alle zum Ziel haben, die Menschen von den eigentlichen realen Problemen abzulenken. Wer sich die Videos und Bilder der Klimakleber anschaut sieht doch, wer sich da tatsächlich in strafbarer Weise auf Straßen klebt und andere Straftaten begeht. Fast alle jenseits der der künstlich und völlig willkürlich festgelegten Altersgruppen. Nicht wenige "ältere", sogar im Rentenalter mischen dabei mit, von Geldgebern aus den USA finanziert, die sich ihre Rente aufbessern oder ihr Bürgergeld bei den etwas jüngeren verdoppeln. Die vermeintlich so klimabewusste GEN Z, sie ist ein Gebilde der asozialen Medien, die in sog. Printmedien und der ÖRR hoffen auf diese Art noch Geltung zu erlangen. Fängst es demnächst wieder mit der GEN A an und was haben die für ein Thema? Mir gehen die alle am A.... vorbei.