Noch-Interims-Intendantin Katrin Vernau (l.) mit der knapp gewählten Nachfolgerin Ulrike Demmer / dpa

Verheerendes Echo auf RBB-Intendantenwahl - „Das war ein glatter Putsch der SPD“

Die Art und Weise, wie Ulrike Demmer zur neuen RBB-Intendantin gewählt worden ist, trägt zum weiteren Ansehensverlust des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bei. Rufe nach Wahlwiederholung werden laut.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

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Die AfD lacht sich kaputt, die SPD genießt leise ihren Triumph, die Belegschaft des Senders ist verzweifelt, und die wenigen verbliebenen Freunde von ARD und ZDF greifen sich an den Kopf, wie ein Gremium den Gegnern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine solche Vorlage liefern kann. Das ist die Lage am Wochenende nach einer Sondersitzung des Rundfunkrates, die einen neuen, überzeugenden Chef und damit Frieden und Zuversicht bringen sollte und stattdessen nun geeignet ist, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg das letzte Ansehen zu rauben und so den Rest zu geben.  

„Egal, wer es am Schluss werden wird – wir können hier unmöglich heute ohne neuen Intendanten herauskommen. Diese Blamage müssen wir uns ersparen.“ Das war nach dem neuerlichen Scheitern der letzten verbliebenen Kandidatin Ulrike Demmer im dritten Wahlgang, diesmal ohne jede Gegenkandidatin, in der wiederum hitzigen Debatte, ob es jetzt nicht langsam mal gut sei, das finale Argument, um am Freitagabend, nach dann bereits vierstündiger Sitzung, noch einen vierten Versuch dranzuhängen. Anders formuliert: Die hätten im Interesse der eigenen Gesichtswahrung zuletzt jeden gewählt. 

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Jens Böhme | So., 18. Juni 2023 - 18:30

So kann man Wahlen delegitimieren.

Naumanna | So., 18. Juni 2023 - 18:42

Abwickeln des ARD mit allen Abteilungen. Es geht kein Weg daran vorbei.

Franz Jürgens | So., 18. Juni 2023 - 18:49

Die Berliner und Brandenburger SPD sind anscheinend ein so richtig verkommener Haufen. Eine Demokratie-Farce reiht sich aus dieser Richtung an die andere. Alles möge diesen Leuten schmerzhaftst auf die Füße fallen!

Gunther Freiherr von Künsberg | So., 18. Juni 2023 - 18:55

Die RBB-Intendantenwahl ist systematisch genauso abgelaufen wie der KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschland) SDS oder andere kommunistische Organisationen in den späten 68er Jahren Abstimmungen manipuliert haben. Die Abstimmung wurde so lange durch Geschäftsordnungs-und andere Reden verzögert, bis nur noch der harte kommunistische Kern für die Abstimmung für Universitätsgremien zur Verfügung stand. Insoweit sind sogar Sozialisten lernfähig. Dass es auch beim ZDF problematischen SPD-Einfluss (von Kurt Beck, SPD-Ministerpräsidenten in Mainz) gab ist auch seit den Offenbarungen von Günther Jauch-jetzt auch der Öffentlichkeit-bekannt. Auch Manu Dreyer weiß insoweit ihre SPD-Interessen zu wahren. Hinzu kommt, dass Ministerien Geldzahlungen an Journalisten leisten. Könnte man Bestechung nachweisen gäbe es Rückzahlungsansprüche, an deren Durchsetzung das Ministerium dann aber kein Interesse haben dürfte. Auch hier lässt CumEx Grüßen.

Günter Johannsen | So., 18. Juni 2023 - 19:09

muss gesichert sein. Walter Ulbricht (SED): "Es ,muss wie Demokratie aussehen, aber wir müssen alles inj der >hand haben"!
Ich hatte vom ÖRR nichts anderes erwartet"

Christa Wallau | So., 18. Juni 2023 - 19:09

"W O in Deutschland geht es eigentlich überhaupt noch mit rechten Dingen zu ?"
Was nutzen festgelegte demokratische Regeln, wenn sie systematisch unterlaufen bzw. beliebig zurechtgebogen werden?
In dieser Hinsicht hat Angela Merkel ein verheerendes Vorbild für alle geliefert, die sich u. ihre Meinung wichtiger nehmen als jedes Gesetz.
Ihre Lüge "Wir können unsere Grenzen nicht schützen" u. ihr Befehl "Die Wahl in Thüringen muß rückgängig gemacht werden" sprechen eine eindeutige Sprache, wie das BVG bestätigt hat.
Aber es passiert ja nichts daraufhin !!
Die Madame aus der Uckermark bekommt sogar noch den höchsten deutschen Orden verliehen!
Wieso sollen die SPD-Genossen in ihrem warmen Filzgeflecht beim rbb also nicht genau so dreist sein u. sich Macht und Pfründe sichern, an die sie sich gewöhnt haben?
Mit der Verkommenheit ist es so wie mit einem faulen Apfel: Er steckt rasch fast alle gesunden an, während es noch n i e einem gesunden Apfel gelungen ist, einen faulen zu heilen.

Ingo Frank | So., 18. Juni 2023 - 19:31

Links Grünen Zuschnitts den der Otto Normalverbraucher gefälligst zu akzeptieren und sich bedingungslos unterzuordnen hat.
Und wenn nicht, wenn der Normalo auch nur den kleinen Finger hebt und „ich hab da mal ne
Frage ? artikuliert ist das schon zu viel.
Gerade geschehen mit der „Ächtung“ im ÖRR
D e r Eisschnellläuferin Pechstein schlechthin.
Wahrheit sagen und auch noch in Polizeiuniform? Geht nicht mehr im Buntland Germany. Und so passt die „ins Amt Hebung“ der rbb Intendantin, unter kräftiger Unterstützung der Sozen, mit deren „Demokratieverständnis“ aber voll ins Gesammtbild links grünen Demokratieverstäntnisses.
Und ich. Bin echt gespannt, in Berlin direkt hat er sich voll hinter Frau Pechstein „ brillant“ gestellt. Bin gespannt wann er vor dem links grünen Druck einknickt. spätestens nächsten Dienstag. Würde mich wundern wenn’s nicht so wäre.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Christoph Schnörr | So., 18. Juni 2023 - 20:34

ist eines der wenigen 'Blätter', denen ich das Prädikat "Sturmgeschütz der Demokratie" zugestehe. Bitte weiter so!

Stefan Forbrig | So., 18. Juni 2023 - 20:56

Man könnte ja wieder die Frage stellen, warum wird es den Gegnern des ÖR so leicht gemacht? Das würde jedoch zu kurz greifen. Ich behaupte und vermute einfach mal, die Gremien von Rundfunkrat u. Verwaltungsrat haben JEDEN Bezug zu demokratischen Prozessen komplett verloren, falls sie ihn jemals besessen haben. Die ziehen ihr Ding völlig unbeeindruckt von der jetzt schon völlig kaputten öffentlichen Akzeptanz des ÖRR eiskalt durch, weil es nicht sanktioniert ist. Weil ihnen nichts passiert. Sie keine Verantwortung übernehmen müssen und von den rot/grünen Medien hofiert werden.
Dieser Augisstall muß derartig ausgemistet werden, daß kein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Aber wer soll es machen? Die SPD?
Da kann der Fuchs auch den Hühnerstall bewachen...

Thomas Hechinger | So., 18. Juni 2023 - 21:02

Inzwischen kann ich das alles nur noch mit einer gehörigen Portion Zynismus ertragen. Wie weiland Waldorf und Statler bei der Muppet Show sitze ich in der Loge und lästere über die schlechte Vorstellung ab. Wobei die Show zugegebenermaßen auch spannende Momente hat. Der Nervenzusammenbruch der Personalratsvorsitzenden ist gerade der Cliffhanger. Schauen wir mal, was die nächste Episode bringt...

Ernst-Günther Konrad | So., 18. Juni 2023 - 23:40

So sehr ich Ihnen zustimme Herr Dr. Paul , so habe ich die Befürchtung, dass auch dieser Skandal im Sande verlaufen wird. Vielleicht dient dieser Vorgang sogar als Blaupause für andere Sendeanstalten? Ob Frau Vernau ihr VETO einlegt und die Wahl komplett wiederholen läßt bezweifele ich stark. Wenn sie das macht, wird sie im ÖRR keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Mal sehen ob wir in einer Woche noch etwas von der Sache hören bzw. lesen werden. Bei den Msm habe ich da fast nichts gelesen und wenn, nur in abgeschwächter und unverdächtiger Form. Einzig vielleicht die Belegschaft könnte vielleicht mit einem Streik etwas erreichen. Und noch was. Wenn ich es richtig gelesen haben wurden beide Gremien nach dem Fall Schlesinger neu besetzt? Offenkundig sind auch die "Neuen" entsprechend ausgesucht und der ein oder andere "gekauft", damit er/sie sich so verhält, wie diese Organmitglieder es getan haben. Und Wahlwiederholungen konnte "nur" Merkel anordnen oder wie in Berlin ein Gericht.

Enka Hein | Mo., 19. Juni 2023 - 08:58

...und "das geistige kommt zu kurz."
Wieso habe ich den Eindruck das bis auf wenige Ausnahmen (Wagenknecht, Weidel, Teuteburg) keine helle Kerze mehr auf der Frauentorte zu finden ist.
Alles Kernschrott die vermutlich noch nicht mal bei Aldi zum Regale einräumen zu gebrauchen sind.
D schafft sich ab. In jeder Hinsicht.

An die Cicero Redaktion.
Ihr stellt wieder einen Artikel ein (Werte sind entscheidend, nicht die Herkunft) der laut Datum aktuell ist, aber nicht zu dokumentieren ist.
Ich fühle mich .....bin verwirrt.
Was soll das. Thema zu Kontrovers? Keine Diskussion erwünscht. Dann schreibt es hin.
Aber dann seid ihr nicht besser als der MSM.
Bitte endlich Mal um Antwort. Ist nicht der erste Artikel und nicht meine erste Anfrage.

Maria Arenz | Mo., 19. Juni 2023 - 09:13

es wird gewählt, bis das Ergebnis passt. Wenn das Volk einfach zu dumm ist, zu verstehen, daß man nur Gutes mit ihm vorhat und der ganze Vollmurks i.S. Klimaschutz - sonst Weltuntergang!- und Willkommenskultur - Facharbeitermangel!- nur zu seinem Besten ist, dann muß es eben auch demokratietechnisch irgendwann mit der Brechstange gehen. Ein Mann wie Bürgel hat sich da glatt schon als Bundeswahlleiter -wenn nicht gar Innenminister empfohlen.

Brigitte Simon | Mo., 19. Juni 2023 - 13:32

votiert gegen Michael Müller - seine Stimme zählt nicht - schreibt der Tagesspiegel am 30.04.2016. Der SPD-Facettenreichtum für Wahlbetrug ist unermeßlich.

Dr. Pauls unglaublicher, ganz hervoragender Artikel erinnert mich an den SPD-Wahlbetrug Müllers zum Regierenden Oberbürgermeister von Berlin.

"Der Landesparteig der SPD läuft. Bei der Wahl zum Parteichef gab es einen großen Dämpfer für Michael Müller. Erst am Nachmittag wurde er zum Spitzendandidat nominiert. Der bisherige Landesvorsitzende Jan Stöß, der seit
4 Jahren die Regierungspartei führt, tritt nicht wieder an. Nachdem Müller vor zwei Wochen überraschend ankündigte wieder SPD-Chef in Berlin werden will. Stöß zog seine Kandidatur zurück. Am Wahltag stieg er in einen Flieger, der ihn wegen Urlaubsreife nach Kuba flog. Müller wurde Spitzenkandidat.

Das SPD-Präsidium entschied, daß nur eine Gegenstimme zählt, die von Zimmermann, Freund Müllers.

Die Gegenstimme eines Unbekannten mit dem falschen Bart wurde nicht gezählt.