Elon Musk
Social Media verbessern, den Mars besiedeln, Klimawandel stoppen und Künstliche Intelligenz zähmen. Elon Musk hat noch viel vor in seinem Leben / dpa

Elon Musk - Der visionäre Autist

Ob mit Tesla, SpaceX oder Twitter: Wie kaum ein anderer Unternehmer vor ihm schickt sich Elon Musk an, die Welt zu verändern. Mit Twitter würde er zu einem der wichtigsten Player im Silicon Valley aufsteigen. Aber was ist eigentlich sein Ziel?

Autoreninfo

Christoph Krachten ist Autor des 2021 erschienenen Buches „Tesla: Wie Elon Musk die Elektromobilität revolutioniert“.

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Es ist eine öde, eine regelrecht missratene Vorstellung. Dabei präsentiert Elon Musk am 22. September 2020 nicht mehr und nicht weniger als einen Quantensprung bei der Batterieherstellung: Batterien sollen künftig mehr Energie auf weniger Raum speichern – und das auch noch deutlich günstiger. Das Ganze findet im Freien auf einer kleinen Bühne statt und wirkt noch trostloser als der ZDF-Fernsehgarten. Bevor Musk im kalifornischen Palo Alto die Bühne betritt, hat Tesla-Chefjurist Al Prescott, ein ebenso unbegabter Redner wie sein Chef, durch die jährliche Hauptversammlung des Elektroautoherstellers geführt: ein tristes Aktionärstreffen, bei dem lustlos die Tagesordnung abgearbeitet wird und Anträge per Telefon vorgetragen werden. Das Publikum sitzt in „Model 3“-Fahrzeugen, die aus Gründen des Schutzes vor Corona-­Infektionen zur Verfügung gestellt werden, und applaudiert mit Hupkonzerten. Ein peinliches Trauerspiel – und das vor einer der wichtigsten Präsentationen von Tesla.

Dann, als die Stimmung so richtig im Keller ist, kommt der Auftritt von Elon Musk. Ganz in Schwarz gekleidet, erklärt er den skurrilen Aufdruck seines T-Shirts: Es seien Nanodrähte, die auch in den neuen Batterien verwendet werden. Die Grafik sieht aus, als hätte ein Praktikant sie mit Microsoft Paint herbeidilettiert, sie wölbt sich etwas zu hoch über Musks breiter Brust. Und es wird nicht besser. Er nuschelt, stottert und verhaspelt sich während der ganzen Präsentation. Typisch Musk: ungeschickt in allem. Doch seine große Schwäche ist auch seine große Stärke

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Maria Arenz | Do., 26. Mai 2022 - 10:59

Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. Dieser Spruch von Helmuth Schmidt fällt mir als erstes ein, wenn ich den dankenswert ausführlichen Artikel über diese kalifornische Lichtgestalt lese. Als nächstes dann der "Zauberlehrling "von Goethe und schließlich der Computer Hal aus dem Film "Odyssee 2000". Wenn man sich anschaut, was gerade aktuell auf der Welt los ist, weil unser ursprünglich halt auf das Leben von um begrenzte Territorien kämpfenden Affenhorden programmiertes Stammhirn offensichtlich noch nicht einmal die Anpassung an die Entwicklungssprünge der letzten 5000 Jahre so richtig geschafft hat, bin ich zuversichtlich, daß wir uns lange vor der Übernahme der Weltherrschaft durch KI selbst abschaffen. Dafür reicht unsere Intelligenz allemal.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 26. Mai 2022 - 13:05

Antwort auf von Maria Arenz

hoffe ich, dass das Szenario eines Films mit Maximilian Schell NICHT auf Herrn Musk zutrifft "Das schwarze Loch" von Disney.
in der Tat war da eine Altersbeschränkung angezeigt.
Meiner Meinung nach ein Horrorfilm, vielleicht einer der Momente, in denen ich mich zuerst mit schwarzen Löchern befasste.
Wenn Herr Musk im Sinn hätte, schwarze Löcher zu untersuchen, dann kann er das sicher auch weniger angestrengt.
Momentan bewegen wir uns, überspitzt, in der Interpretation zwischen "Friedhof" und der Idee, wir lebten in einem schwarzen Loch.
Solche Forschung ist hochinteressant, aber kann man das nicht auch wie Jules Verne machen?
Das kostet weniger und manches könnte dennoch stimmen...?
Andererseits bin ich ein Fan der "stinknormalen" Astrophysik. mir reicht z.B. Prof. Lesch.
Ich kann daran weiterdenken und lerne viel, wenn ich Zeit habe zu schauen.
Man muss doch überlegen, was man so denkt, wie sich das auswirken kann usw.
Mein Traum war immer das Leben, der Rest bestenfalls Begleitmusik.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 26. Mai 2022 - 11:47

Ich wußte gar nicht, welche "Schlacht" Jonny Depp gerade "schlägt".
Allerdings werde ich jetzt auch überlegen, ob man Jonny Depp zu dem Kreis von u.a. Musk, Hawkings etc zählen darf.
Ich hatte ihn immer für schön gehalten und sehr besonders, freekig, sozusagen.
Aber ich kann mich schliesslich auch irren.
Herrn Musk würde ich nach der Lektüre des Artikels keinesfalls für einen Autisten, also krank halten.
Eventuell kann er nur so, mit diesen Begleiterscheinungen derjenige sein, der er ist oder denkt zu sein.
Das würde ich auch eher, jedenfalls bis zum Beweis des Gegenteils, bei der jungen Frau Greta Thunberg andenken.
Krankheit scheint mir etwas anderes. Sie hindert, sie befördert einen nicht zu sich selbst.
Demnach wäre Musk gerade kein Genie?
In jedem Fall scheint er extrem Ich-bezogen und ambitioniert.
Wenn es genug Leute gibt, die seine Visionen finanzieren, dann kann er genug Leute "einkaufen", die fähig sind, manches davon umzusetzen?
Wäre das sein Betriebsgeheimnis, Andere?

Sind es denn seine Visionen/Ideen? Ich bezweifele es, Tesla ist nicht sein Kind, PayPal war es auch nicht, er war Geld- aber nicht Ideengeber, die „Visionen“ hatten andere. Ich denke er ist ein extrem geltungssüchtiger und machthungriger Mensch. Er eignet sich Ideen anderer an, um die Illusion des „Visionärs“ aufrecht zu halten, er hat sie aber nicht selbst.

Ich erkenne in ihm ebenfalls keinen Autisten, sondern eher jemanden der an narzißtischer Persönlichkeitsstörung leidet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Narzisstische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B…

Ich halte ihn zudem für sehr gefährlich, denn ihm geht es um uneingeschränkte Macht, er ist skrupellos und er ist ein erfolgreicher Manipulator der über Unmengen an Geld verfügt und somit fast keine Grenzen kennt, das ist eine hochexplosive Mischung. Ich sehe, daß er noch viel Leid verursachen wird.

Eins ist allerdings für mich 100% sicher, er ist weder Genie noch Visionär, nicht ansatzweise.