Andrij Melnyk
Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland / dpa

Ukrainischer Botschafter Andrij Melnyk - Der Yoga-Kurs tanzt Pogo

Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, fällt immer wieder durch verbale Entgleisungen auf. Zuletzt nannte er Bundeskanzler Olaf Scholz eine „beleidigte Leberwurst“. Man kann das zurecht verstörend finden – verstörender indes ist, was diese Ausfälle über uns selbst verraten.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Krieg ist nicht der Ort für gutes Benehmen. „Im Krieg ist’s Sitte, jeden Vorteil nutzen“, lässt Shakespeare den Graf von Norththumberland in seinem Königsdrama Heinrich VI. sagen. Andrij Melnyk, seit 2015 Botschafter der Ukraine in Deutschland, scheint sich den Ratschlag zu Herzen genommen zu haben. Wann immer er kann – und Melnyk kann dieser Tage auffallend oft –, poltert der 46-jährige Diplomat gegen den hiesigen Politikbetrieb. Sein Twitter-Account mit seinen gut 119.000 Followern ist längst zu einem Wörterbuch der Herabsetzungen und Beleidigungen geworden. 

In Friedenszeiten wäre dieses Betragen einer akkreditierten Exzellenz wohl schier unvorstellbar. Doch in Zeiten wie diesen? Wer mag es dem angriffslustigen Ambassadeur verübeln? Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Doch von der Liebe hat die Welt dieser Tage auffallend wenig. Bleiben wir also besser gleich beim Krieg. Der hat nicht nur Andrij Melnyk, den einst so smarten Diplomaten mit der sonoren Stimme und den grauen Schläfen, nachhaltig verändert. Auch in seinem Gastland Deutschland scheint es seit Putins völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine vor gut zehn Wochen zu einem regelrechten Mentalitätswechsel gekommen zu sein. 

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Ingo Frank | Mi., 4. Mai 2022 - 09:04

und der Herr möge sich überlegen, wer denn letztendlich die Ukraine wieder Aufbauen soll.
Onkel Sam hat seine Patronen verschossen und kann wieder neue produzieren. Ob da die große
Kohle fließt, sehr fraglich da die Amerikaner genug Probleme mit ihrer eigenen Wirtschaft haben. Bleibt dann die EU, die ja den Beitritt zum Verein suggerieren. Und wer ist NOCH der größte „Einzahler “ in den maroden Laden? Ach ja, Germany. Und da sollte sich der Herr Botschafter schon überlegen, in die Hand zu beißen, die ihn und sein Land füttert. So schlicht & einfach ist die Sachlage. Und eines nicht vergessen, kommt es zu einem bösen Erwachen der deutschen Bevölkerung auf Grund von Öl & Gasembargo, kann die Gutmenschenmentalität
schnell, und zwar ganz schnell kippen wenn Schlangen an Tankstellen, kein Strom, Bude kalt kommt. Was ist dann? Da läuft die „Solidarität“ der auf der richtigen moralischen Seite stehenden Gutmenschen ganz ganz schnell ins leere.
M f G a d E Republik

Rainer Mrochen | Mi., 4. Mai 2022 - 09:06

" In die Schranken weisen." Herr Hanselle, daß wird in einem Land das allmählich zum Arsch der Welt verkommt nicht passieren.
Konsequent wäre die seit langem notwendige Ausweisung dieser Unperson.
Aber wie gesagt, wir haben uns liberal, weltoffen selbst vergiftet. Ohne einen drastischen Kurswechsel zu einer, innenpolitisch deutlich härteren Gangart, auch als Zeichen an andere Kulturen, wird das böse enden.

Joachim Kopic | Mi., 4. Mai 2022 - 13:09

Antwort auf von Rainer Mrochen

:innen => nur noch "Grozies", die Recht haben
:außen => da wurden gar richtige Rechtsextreme (teils mit tätowierten Doppelbuchstaben) in deutschen BW-Krankenhäusern aufgenommen ?!?
Verstehe, wer will. Allen voran Melnyk - diesen ANTI-Botschafter ...
Aber wir sind eh ein Volk, das sich selbst seit Jahren "hintenan" stellt, wenn es um eigene Interessen und vorausrennt, wenn es um Leistungen für ANDERE geht :(

Walter Bühler | Mi., 4. Mai 2022 - 09:13

Ein veritabler Nationalist, der Bandera verehrt und rechtsextreme "Milizionäre" liebt, ein solcher Mensch wird immer nur das tun, was seiner Ethnie nützt. In Wahrheit sind ihm nicht nur die Russen verhasst: alle Ausländer gehen ihm in Wirklichkeit am Arsch vorbei. Darüber braucht man sich nicht aufregen: so sind die Nationalisten dieser Welt.

Dass aber so viele deutsche Politiker und Journalisten, die alle ständig von der Einheit der europäischen Völker faseln, vor einem solchen Typ im Staube kriechen, das ist der eigentliche Skandal.

Er verachtet sie natürlich nur, und das mit Recht. Sie haben nicht 10% vom Patriotismus, vom Charakter und vom Ehrgefühl in sich, den sie an Melnyk und Selinski bewundern. Dieselben, welche die Bundeswehr, den Zivilschutz und den Katastrophenschutz zur Unbrauchbarkeit und Nutzlosigkeit haben verrotten lassen, kriechen vor dem ersten, der ihnen Stärke zeigt. Sie unterwerfen sich so schnell und würdelos, dass einem der Atem stockt.

Armes Deutschland!

denn das würdelose Gebaren dt. Politiker u. Intellektueller, die im Ausland (wie Masochisten) um Verhöhnung u. Schläge geradezu betteln, ist nicht neu. Wer jetzt erst bemerkt, daß wir Deutschen in dieser Hinsicht seit Jahrzehnten ein krankhaftes Verhalten an den Tag legen, muß lange geschlafen haben.
Generationen v. Deutschen ist jede natürliche Selbstachtung u. Wahrung eigener Interessen als Todsünde ("Nazi-Haltung") ausgetrieben worden. Stets hieß es: Zuerst katzbuckeln ("Ich bekenne mich als Deutscher zu allen Verbrechen, die im Namen Deutschlands geschahen"), dann erst mit Ausländern ins Gespräch kommen, verhandeln u. Abkommen schließen.

Menschen u. Völker, die sich selbst nicht achten, werden aber auch von keinem anderen respektiert, sondern - je länger die Unterwerfungshaltung anhält - umso mehr v e r achtet. Melnyks Unverschämtheiten sind nur lautes Aussprechen dessen, was viele von uns denken. Er treibt den Hohn lediglich auf die Spitze. Und man sieht: Es passiert ihm n i x!

... in bestmöglicher Kürze: bis auf Ihren letzten Satz (und damit analog zu Frau Wallaus erstem) 100% Übereinstimmung, das selbe gilt für Herrn Hanselles Artikel.
Für mich ist dieser Mann ein Flegel und gehörte auch als solcher tituliert und bei weiteren Vorkommnissen auch ausgewiesen. Alles andere haben Sie beide hinreichend be- und geschrieben.
Nun zum Herrn Kopic davor: Sie verwechseln da m.E. zwei Sachen: diese "offizielle deutsche" Duckmäuserei, von Ihnen auch Unterwürfigkeit genannt, ist MIT eine Grundlage dafür, dass "wir" Exportweltmeister sind (oder vielleicht bis vor kurzem noch waren). Nirgends anecken, mit allen und jedem shakehands und dabei immer gute Geschäfte machen. Hier wird von größeren Teilen der Bevölkerung immer nur das andere gesehen und die Zahlungen moniert - aber der Benefit für det Janze fließt im wahrsten Wortsinn still, heimlich und sehr effektiv in durchaus einheimische Taschen. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?

Sabine Jung | Mi., 4. Mai 2022 - 09:29

eher noch viel zu verharmlosend dieser Artikel über den Herrn Melnyk. Was sich dieser Mann im Deckmäntelchen "Diplomat" herausnimmt, ist eine Frechheit, die leider von unserer tollen Ampelregierung auch noch gebilligt wird. Man sollte ihm sofort des Landes verweisen und ihn sofort in sein eigenes Land überführen, dort kann er die Kriegskeule schwingen und seinen Präsidenten so beschimpfen. Unfassbar dieser Mann!

Norbert Heyer | Mi., 4. Mai 2022 - 09:33

Herr Melnyk ist ein unerträglicher Hetzer und Demagoge. Deutschland zahlt Milliarden, nimmt Hunderttausende Flüchtlinge auf und liefert jetzt sogar „schwere Waffen“, die von den Russen als Kriegseintritt angesehen werden könnten. Er und sein Präsident wollen unser Staatsoberhaupt nicht empfangen und wir reagieren, indem Merz und andere Politiker dienstbeflissen nach Kiew reisen und damit eines zeigen: Absolute Unterwürfigkeit. Melnyk scheint sich Erdogan zum Vorbild genommen haben, der hat Merkel auch ständig vorgeführt. Wer an unsere Vergangenheit erinnert, kann scheinbar alles erreichen: Wir geben unser letztes Hemd her, spenden ohne Ende, bestrafen uns selbst mit wahrscheinlichem Energieverzicht und riskieren es, in einen Krieg gezogen zu werden, der nicht unser ist. Und das alles für ungehobelte Politiker, die ausschließlich ihre Befindlichkeiten pflegen. Für solche Menschen ist unser Einsatz viel zu hoch. Wir könnten auch mal so egoistisch denken wie die Politiker der Ukraine.

Egoismus bzw. Germany first ist heute ja schon schädlichen. Lieber bezahlen wir jahrelang Gas weiter, das wir nicht mehr abnehmen und machen das Licht in Deutschland aus. Denen scheint nicht klar zu sein, dass Deutschland ohne seine florierende Wirtschaft, ein unbedeutenden kleines Land ohne jede Bedeutung ist.

Sie sprechen mir aus der Seele Herr Heyer. Ich frage mich nur, warum lassen sich das deutsche Politiker gefallen? Man könnte auf den Gedanken kommen, da drückt das schlechte Gewissen. Hat man seit 1990 alles richtig gemacht? Hat man seit der Annexion der Krim und der Missachtung des Minsker Abkommens alles richtig gemacht. Ist die unterwürfige Haltung gegenüber der Ukraine letztlich Schmerzensgeld für das Versagen des Westens und speziell Deutschlands im speziellen Fall? Was mich nur wundert ist, dass der Widerspruch, ob der vielen Ausfälle der Herrn Melnyk zaghaft bis fast lautlos stattfindet. Und er hat ja jede Menge verbündete in Deutschland. Die ÖRR und die Msm kolportieren gerne seine Kriegsrhetorik und nutzen sie ihrerseits politisch auf die Regierung einzuwirken. Kritiker werden ja gerne vorgeführt und gar öffentlich diffamiert. Das kennen wir aber ja schon alles. Ob Migration, EU, Corona, die Medien machen sich zum Handlanger der Strippenzieher. Scholz ist ein Schwächling.

Wolfgang Borchardt | Mi., 4. Mai 2022 - 09:40

... fordert immer lauter und immer mehr.(D unterstützt die Ukraine seit langem massiv finanziell.) Das mag ihn in den Augen der Ukraine als herausragenden Patrioten erscheinen lassen. Indes sind seine Wege nicht die, die poltisch zum Ziel führen. Man mag Menschen nicht, die "nerven". Das wird der guten Sache eher schaden als nutzen. Es ist nicht die Aufgabe eines Botschafters, sich in die inneren Angelegenheiten oder die Außenpolitik eines Landes einzumischen.

Romuald Veselic | Mi., 4. Mai 2022 - 09:40

"Er darf Szientisten unbefangen „Arschlöcher“ nennen, Präsidenten mit hinterlistigem Getier vergleichen und Kanzler sogar gelegentlich Leberwürste schimpfen..."

Für die Dt sind Andrijs Ansagen eine mentale Schocktherapie, für die hiesige, ewig auf Ponyhof u. Straßenfest ausgerichtete Society. Und er hat vollkommen recht! Alles ist im Wandel. Immer. Auch der Wohlstand.

Wie undefiniert blöd die D-Medien sind, bes. ÖRF heute ZDF/06:00, wenn man Slowakei m. Slowenien verwechselt. Der Unterschied zw. diesen Ländern ist größer als zw. Paraguay u. Uruguay, wo man Spanisch spricht. Menschen aus SK/SLO, verstehen sich kaum, obwohl slawische Volksgruppe. Das ist Zeugnis dafür, wie hier Geografische-, Wahrnehmung- u. Wertestupidität Oberhand gewann. PISA ist der beste Beweis dafür.

PS Nicht alle Russen sind unsere Feinde, auf Dt bezogen. Bei UA ist die Ansage klar. Siehe die RUS Gräueltaten.

Jens Böhme | Mi., 4. Mai 2022 - 09:41

Dieser Bundesregierung sind die Tage gezählt. Der Bundeskanzler beschäftigt sich am 1.Mai lautstark mit unbekannten Pöblern auf der Straße, derweil nach außen diese Bundesregierung ohne Farbe und Kontrast dahinplätschert. Klar, es kann sein, wenn Deutschland einen Botschafter der Ukraine in die Schranken weist, dass dann ein Aufschrei inmitten der Bürger ertönt, man dürfe nicht ausländerfeindlich sein. Unabhängig, ob ich die Ampel gewählt habe oder nicht, diese Bundesregierung vertritt alle Deutschen. Da ist die Entscheidung des Bundeskanzlers, nicht nach Kiew zu pilgern, auch eine deutsche Entscheidung. Dafür bedarf es übrigens keiner Volksabstimmung, weil eine repräsentative Demokratie. Mich wundert eh, dass Twitter die journalistische Informationsgoldgrube sei.

Martin Falter | Mi., 4. Mai 2022 - 10:21

nicht im Krieg und schon gar nicht mit der Ukraine.

Als Diplomat sollte man auch nicht permanent auf seine Unterstützer und Geldgeber schimpfen.

Ein paar deutliche Worte zur rechten Zeit sind ja hilfreich, aber was Melnyk betreibt ist keine Diplomatie sondern Aggressionstherapie.

Manfred Bühring | Mi., 4. Mai 2022 - 10:48

Was Andrij Melnyk sich gegenüber Deutschland und seinen politischen Spitzen erlaubt, kann man nur noch als unverschämt bezeichnen. Was bildet sich dieser Jurist eigentlich ein, mit einem souveränen Staat, denn er beeidigt nicht nur unsere Repräsentanten, sondern auch die Bürger dieses Staates, derart herablassend und belidgend umzugehen? Leider sind unsere Politiker und mehrheitlich die Deutschen diesem verächtlichen Treiben auf den Leim gegangen und ducken sich weg oder kuschen. So, als wenn dieses Kuschen mittlerweile zur - schlechten - Gewohnheit geworden wäre, siehe Migrationsfargen, Klimadiskussion, Corona-Maßnahmen usw. Tritt jemand autoritär genug auf, fügt sich der "gute Deutsche" diesem. Und die Medien machen dieses unseelige Spiel nicht nur mit; sie befeuern es, anstatt diesen sog. Botschafter in seine Schranken zu weisen.

Bernd Windisch | Mi., 4. Mai 2022 - 11:01

Die unverschämten Ausfälle des Andrij Melnyk, verraten in erster Linie etwas über die innere Verwahrlosung unserer Presselandschaft.

In welchem anderen Land erhielte ein derart respektloser Kloben eine übergroße multimediale Bühne? Mehr noch, zur Selbstkasteiung in den Redaktionsstuben gehört anscheinend auch, dass man bei den eigenen Leuten gern mal eine Ausnahme bei der sonst so in Stein gemeißelten Political Correctness macht.

Die Triebabfuhr deutscher Journalisten funktioniert aktuell in Richtung Bundeskanzler ganz hervorragend. Da dürfte ein flegelhafter Andrij Melnyk überflüssig sein.

Erich Kästner hat dazu bereits um 1930 gedichtet: „Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken. “

Thomas Poth | Mi., 4. Mai 2022 - 11:17

Was fällt mir dazu ein? Ein Rotzlöffel im Dienste eines Oligarchen-Präsidenten und des US-Imperialismus.
Wie kann man heut in diesem Zusammenhang lesen:
China und die Salomonen haben einen Sicherheitspakt unterzeichnet. Die USA intervenieren und drohen mit Maßnahmen. Sie sehen ihre Interessen und die ihrer Verbündeten bedroht!
Ach neee, und wie war das noch mal mit Russland und Nato-Beitritt der Ukraine?!

gabriele bondzio | Mi., 4. Mai 2022 - 11:34

Krieg weckt in Menschen, die beteiligt sind sind, meistens die schlechtesten Eigenschaften.
Oder eine Fluchtreaktion.

Krieg ist auch immer ein verbaler Kampf um Deutungshoheit und Selbstinszenierung und Pathos. Der über die Medien zum Bürger transportiert wird. Und in seinen Aussagen, die nicht direkt- beteiligten Länder bzw. ihre Bürger und Repräsentanten, auf eine Seite zu ziehen.

Wie glaubhaft ist eine Partei, die so offensichtlich und derart hemmungslos, all ihre früheren Prinzipien und Grundsätze über Bord wirft.
Die sozusagen der treibende Motor für Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet sind. Ein Kriegsgebiet, in dem der Unterschied des Handelns von DE, z.B. zum Krieg in Jemen, nur in der räumlichen Nähe liegt.

Obwohl mir die Rethorik von Melnyk nicht gefällt und mit Diplomatie nicht vertretbar ist, ist es doch immerhin sein Land, dass sich verteidigt.
Aber wer, wie die Grünen seine Ziele derart wandelt und ins Gegenteil forciert, ist für mich nirgendwo mehr glaubhaft.

Karl Kuhn | Mi., 4. Mai 2022 - 11:37

Melnyk würde sich und der Sache der Ukraine einen großen Gefallen tun, wenn er sich zwar sachlich hart, aber weniger polemisch bis ausfallend äußern würde. Er schießt da nämlich mit Kanonen auf offene Scheunentore:

1. Natürlich bremst die SPD. Die Feststellung dieser Tatsache benötigt keine Verbalinjurien. Vielmehr sollte Melnyk versuche, die SPD für die Sache der Ukraine einzunehmen.

2. Scholz ist beleidigte Leberwurst, weil Steinmeier in Kiew letztens nicht willkommen war. Statt die Wurst beim Namen zu nennen, wäre es geschickter, immer wieder die Fakten klarzustellen: Steinmeier hat damals versucht, sich einen Reinwaschungsbesuch in Kiew im Kielwasser der anderen Staatschefs zu erschleichen, woran Kaube gestern in der FAZ noch einmal erinnerte! Er war nicht eingeladen, und den Eklat hat er durch die Öffentlichmachung seiner Ausladung selbst erzeugt. Das sollte Melnyk immer wieder klarstellen.

leider hat Melnyk in der Sache meist recht, speziell in der Causa Steinmeier kann man kaum wiedersprechen.
Für Scholz bietet sich so eine willkommene Ausrede, einem eigenen Besuch nach Kiew auszuweichen. Typisch für seine eher feige zu nennende "Zurückhaltung". Anstatt sich für die Putin-Freunde Steinmeier, Schröder und andere SPD-Granden zu schämen, erwartet er von Selensky eine Steimeier im Nachhinein rechtfertigende "Entschuldigung".
Warum nicht gleich auch für Schröder?
Natürlich würde Herr Melnyk sich und seinem Land einen Gefallen tun, wenn er seine Ansichten etwas diplomatischer formulieren würde.
In typisch deutscher Manier will Scholz Probleme mit Steuergeld zuschütten anstatt sie zu lösen.
Andererseits, wie würden sich wohl die deutschen beleidigten Leberwürste hier äußern, sollte Deutschland von einem übermächtigen Feind mit Krieg, Verbrechen und Bombenterror überzogen werden und die Nachbarn würden sich "friedensliebend" mit Unterstützung demonstrativ zurückhalten?

Auch wenn Sie mit vielen was Sie in Ihrem Komm. schreiben recht haben könnten, ist es eine rein innerdeutsche Angelegenheit dies zu klären. Darüber sollte man sich echauffieren, dass dies nicht erfolgt.
Vom Nato-Bündnis haben Sie wohl noch nichts gehört. Ihr Vergleich hinkt.
Wollen Sie wirklich einen III. Weltkrieg riskieren?
Man hilft im Rahmen seiner Möglichkeiten um einen Weltkrieg zu vermeiden. Ob es gelingt, wird die Zukunft zeigen

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 4. Mai 2022 - 11:45

"..Wer ernsthaft nach der zukünftigen deutschen Rolle in Europa fragt, der sollte zunächst einmal den Mut haben, ausländische Interessensvertreter in die Schranken zu weisen."
Diesen Mut gibt in der Regierung nicht. Wir werden die Wirtschaft zerstören und alle ärmer werden und werden in den Augen der Polen und Herrn Melnyks immer noch genügend getan haben, um Putin nieder zu ringen. Ob das mit den Sanktionen gelingt? Pfui diese Frage ist reine Gotteslästerung, es muss geglaubt werden.

Rebeca Bok | Mi., 4. Mai 2022 - 12:02

B. L. Wurst feels amused to death about "B. L. Wurst", a most delicious amuse-bouche, not to miss before one's favourite Henkersmahlzeit. Wurst appreciates "Wurst" caller's folksy gueule, and his intimacy with WLM (Wurst life matters). Wurst cannot travel long-distance, poor refrigeration, Wurst verdirbs. Dein Straße 83, put under house arrefrigeration first, or the other way round? Nix verstehe ekmel tdetsuh rehcsirk! Hairy matters, cutoff already bereits them head zerbrechen.

Gerhard Fiedler | Mi., 4. Mai 2022 - 12:04

"Wer ernsthaft nach der zukünftigen deutschen Rolle in Europa fragt, der sollte zunächst einmal den Mut haben, ausländische Interessensvertreter in die Schranken zu weisen."
Dieser Ihr letzter Satz, lieber Herr Hanselle, bringt es auf den Punkt. Herr Melnyk gehört zur unerwünschten Person erklärt und ausgewiesen zu werden. Doch weit gefehlt. Da wird Deutschlands Bundespräsident und Bundeskanzler von diesem Botschafter beleidigt und trotzdem genießt er hier Rederecht. Und noch schlimmer, der Oppositionsfüher der CDU Merz macht diesem Land auch noch seine Aufwartung. Schämen sollte er sich. Sind wir denn ein Land von Idioten? Darf Deutschland angesichts seiner dunklen 12-jährigen Geschichte nun kein Ehrgefühl mehr zeigen? Nicht einen Helm dürfte die Ukraine von Deutschland noch erhalten, geschweige dennn teures Kriegsgerät. Stattdessen ruinieren wir aus Solidarität unsere Wirtschaft und bescheren unserem Volk die Armut. Nein, das ist nicht mehr mein Land. Doch wohin?

Markus Michaelis | Mi., 4. Mai 2022 - 12:05

Ich denke, da ist viel dran. Wir haben uns in deutschen Diskussionen und Weltbetrachtungen lange darauf eingelassen, dass es schlimme Rechte gibt, aber ansonsten die Welt gemeinsamen Ideen folgt, die man mit allseitigen "Korrektheiten, Kitsch und Rührseligkeiten" verarbeiten kann.

Der Krieg in der Ukraine und Melnyks Gepolter erinnern uns etwas daran, dass es in der Welt viele sehr gegensätzliche Standpunkte, Sichtweisen und Interessen gibt. Aber eben nur "etwas", weil die Grundsituation für uns zu klar ist: Putin-Russland überzieht so maßlos, dass die Grundansichten intakt sind und man es Melnyk durchgehen lässt.

Ein tieferer Blick in die Welt der Vielfalt und Gegensätze wären wahrscheinlich z.B. manche (sunnitisch?-) arabischen Standpunkte zum Ukrainekrieg, die unsere Sicht "verachten" (?), weil Russland in Syrien (aus deren Sicht) ähnlich vorging, "der Westen" aber ganz anders reagiert hat - obwohl er (selbsterklärt) vollkommen weltoffen ist. Kitsch eben.

Gerhard Lenz | Mi., 4. Mai 2022 - 12:13

Weinkrämpfe des gequälten Cicero-Forums. Der Mann schimpft auf die Deutschen - denen er, so könnte man fast meinen - doch fast ALLES zu verdanken hat.

Dabei hat er hauptsächlich über zwei Sozialdemokraten gelästert, die normalerweise in diesem Forum noch ganz anders ihr Fett abbekommen.

Der Mann fischt am rechten Rand, was ihm hier eigentlich jede Menge Sympathie einbringen sollte - hieße der Gegner nicht Vladimir Adolf Putin, im AfD-Umfeld lange Zeit inthronisierter Halbgott und vorbildlicher Bekämpfer westlicher Dekadenz.

Natürlich ist der Mann ein Rüpel - aber in der derzeitigen Situation sieht man ihm vieles nach. Und allemal sympathischer als ein Herr Lawrow ist er auf jeden Fall: Der macht - unglaublich, aber wahr - Hitler zu einem Nazi mit jüdischem Blut, wie überhaupt Juden plötzlich selbst die schlimmsten Antisemiten und Nazis zu sein scheinen.

Da sind mir die Ausfälle eines Herrn Melnyk aber auf jeden Fall lieber...

Gerhard Lenz | Do., 5. Mai 2022 - 08:54

Antwort auf von Bernd Windisch

von "der Mann ist ein Rüpel" haben Sie nicht verstanden?

Davon abgesehen: Wann dürfen wir damit rechnen, dass das wehrte Cicero-Forum auch über Herrn Lawrow herfällt?

Oder gibt es dazu keinen Grund?

Können die Russen das beweisen?
Ich las davon in einem Artikel des Spiegel, in dem es meiner Erinnerung nach hiess, dass Göring Hitler für einen Juden gehalten habe.
Das hat mich ersteinmal erschüttert, aber das muss ja gar nicht stimmen!
Selbst wenn, so waren Juden/Hebräer im Deutschen Reich davor und danach sicher vieles, evtl. auch Faschisten.
Warum sollen sie nur Kommunisten gewesen sein?
Es gab aber jüdische Kommunisten, wie auch jüdische Monarchisten und deshalb sollte sich Lawrow vor dieser Argumentation hüten.
Hitler hat es, wenn, sicher nicht gewußt und -ismen können sich auch gegen eigene Herkünfte, wenn sie denn innerlich abgelehnt werden, richten.
Das findet sich überall.
"Die schlimmsten Adlige waren evtl. AUCH SOLCHE die aus dem Bauernstand" etc., die schlimmsten Kirchenführer, die von Mätressen abstammten.."?
Das Judentum, wie die meisten anderen Religionen, stellt eine Hochkultur dar, das Russische, Islamische etc. ebenfalls.
Das Problem sind evtl. "Reinheitsfanatiker"

Thomas Hechinger | Mi., 4. Mai 2022 - 12:42

Sehr geehrter Herr Hanselle, Sie beschreiben Charakter und Auftreten des Herrn Melnyk korrekt, Ihrer abschließenden Aufforderung kann ich aber nicht folgen. Ich applaudiere auch nicht heimlich, sondern laut: Danke, Botschafter Melnyk! Als deutscher Staatsbürger müßte ich wegen seines unflätigen Auftretens empört sein. In früheren Zeiten haben weit geringere Beleidigungen Kriege zwischen Staaten ausgelöst. Ich bin aber nicht empört. Einfach deshalb, weil Botschafter Melnyk die Dinge beim Namen nennt. In unserem Politikbetrieb wird doch über alles gesprochen, nur nie um das, worum es geht. Die Konsenssoße ist unerträglich. Wenn einmal jemand aufmuckt, wird er sofort niedergebügelt. Die AfD kann ein Lied davon singen. Herr Melnyk begehrt auch auf. Aber es ist nicht so einfach, ihn zum Schweigen zu bringen. Am besten wäre es, wir brauchten einen wie ihn nicht. In einer funktionierenden Demokratie wäre das so. Aber wegen der schweren Defekte unserer Demokratie haben wir ihn bitter nötig.

Urban Will | Mi., 4. Mai 2022 - 12:48

Man sollte den Herrn mit einem Tritt in den A…. und am besten noch in Kampfmontur mit BW-Helm zurück in sein Land befördern.
Dann kann er dort an der Front sein Mütchen kühlen.
Was die Causa Melnyk über D aussagt?
Wir sind zu einem Land ohne Stolz u Ehrgefühl verkommen. Unsere Obrigkeit ist beschämend. Die Regierung tanzt zum Takt eines Botschafters. So etwas gibt es auf d ganzen Welt kein zweites Mal.
Über 20 J Links-Grün zeigen deutliche Spuren. Obwohl… ein Schröder hätte gewiss „angemessen“ auf die „Leberwurst“ reagiert.
So wie er auch jetzt sich nicht v d Kasperletheater beeinflussen lässt.

Ihre Wortwahl, Herr Will, ist auch nicht vom Feinsten! „Man sollte den Herrn mit einem Tritt in den A…“ ist wohl Ihr Niveau. Aber normalerweise nicht das der meisten hier im Forum. Bravo, und Sie stören sich an der Wortwahl des Herrn Melnyk?
Und dass Sie hier Partei für den unsäglichen Schröder ergreifen, sagt doch alles!!!
Wenn man sich so massiv über die Wortwahl eines anderen auslässt, sollte man sich, um glaubhaft zu sein, nicht auf dessen Niveau begeben.

und schickt doch gerade voraus, dass er sich auf Melnyks Niveau begibt. Insofern ist Ihre Zurechtweisung fehl am Platze. Aber Empörung und Zurechtweisung scheint Ihr Steckenpferd zu sein.

Danke für das nette Kompliment, Frau Schommer! Nun weiß ich endlich, was wohl mein Steckenpferd ist. Vor allem schön, dass Sie einem Foristen zu Hilfe eilen (müssen?). Ich werde in Zukunft Ihre Kommentare aufmerksam lesen, damit ich beim Antworten nicht wieder in‘s Fettnäpfchen trete. Wäre mir äußerst peinlich!

Heidemarie Heim | Mi., 4. Mai 2022 - 13:19

Einspruch Euer Ehren! Was hat es mit Mut zu tun einen nervigen Botschafter klipp und klar zu sagen "Bis hierhin und nicht weiter Freund!" oder ihn des Landes zu verweisen? Ich vermute diese Zögerlichkeit hat ganz andere Gründe. Unter anderem die, des eigenen Gewissens. Weil man in den Kreisen der von Botschafter Melnyk in die Waden gebissenen genau weiß, wie man ihn am Anfang seiner Mission bzw. seines Hilfeersuchens als Bittsteller behandelte seitens maßgeblicher Stellen. Und während man sich hinter den von ihm getätigten Provokationen versteckt, um z.B. nicht wie nahezu alle wichtigen und unwichtigen Politiker- Persönlichkeiten Europas samt UN seine Aufwartung in Kiew machen zu müssen ( Richtiger Zeitpunkt ohnehin vertan!), diskutieren wir weiter über Firlefanz. Wirklich mutig wäre es mal diejenigen bei uns hier in die Schranken zu weisen, die ihren Pazifismus pflegen oder unter dem Deckmäntelchen "angeblicher Diskriminierung" Autokorsos gegen "alle Nazi-Ukrainer" veranstalten! MfG

Andreas Johanning | Mi., 4. Mai 2022 - 23:59

Ich meine nicht die Nazizeit, sondern unsere aktuelle Schuld am russischen Angriff in der Ukraine. Deutschland hat unter Steinmeier, Schröder und Merkel systematisch die Ukraine aus eigensüchtigen Motiven (Gas) an den Rand gedrängt. Deutschland hat viel dazu beigetragen, dass Putin zu dem Schluss kommen konnte, seine Invasion wäre kalkulierbar. Das nun die meisten Diskutanten im Forum sich über den ukrainischen Botschafter aufregen statt über das antisemitische Gepolter des Herrn Lawrow, lässt tief blicken. Wenn ich allein schon Steinmeiers Äußerung höre, " ich habe mich getäuscht, wie andere auch.", muss ich an meine Großeltern denken, die ähnliches über Hitler geäußert haben. Naja, viel weiter sind wir wohl nicht gekommen.

Achim Koester | Do., 5. Mai 2022 - 08:54

Ich möchte die Situation in Deutschland mit einem abgewandelten Zitat aus Goethes "Faust" beschreiben:
"Es irrt der Mensch, solang' er lebt,
doch muss es mich verwirren,
nach dem, was man bei uns erlebt,
sind wir ein Volk von Irren".
Ähnlich treffend hat es der tschechische Ex-Präsident Milos Zeman ausgedrückt, als er sagte, Deutschland werde von Idioten regiert.

Christoph Kuhlmann | Do., 5. Mai 2022 - 13:58

faschistischen Aggression. Die Ukraine darf das. Auch wenn sie die Waffenkammer der Bundeswehr mit einem Katalog für ihren militärischen Bedarf zu verwechseln scheint. Zurzeit geht es auch ohne diplomatische Beziehungen und der dumme Teil der deutschen Öffentlichkeit ist ihr dabei ja auch gerne behilflich. Scholz hat das nationale, deutsche Interesse zu vertreten. Dieses möchte keinen Sieg einer der beiden Seiten und einen kurzen Krieg; unter der Bedingung einer glaubwürdigen und nachhaltigen Abkehr Russlands von seinem aggressiven Expansionskurs. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?

Gerhard Schwedes | Do., 5. Mai 2022 - 18:07

In unserer woken links-grünen Republik, die so artifiziell wie Rokokodamen mit ihren Hochfrisuren und ihren gepuderten Gesichtern geworden ist, kommt einem dieser Herr aus der Ukraine mit seinen Kraftausdrücken als das letzte lebende Exemplar eines authentischen Menschen auf deutschem Boden vor. Ecce homo! Einer, der unseren politischen Holzpuppen endlich die Hosen auszieht. Weitermachen! Mit ihm kommt etwas an die Oberfläche, das man früher den Deutschen selber als deren Eigenheit nachgesagt hat: Grobheit, Ehrlichkeit und Direktheit, eine Eigenschaft, die leider verlorengegangen ist bei einer Gesellschaft, deren Tugendwächter auf Kothurnen daherstolzieren und selbiges auch von anderen verlangen.