Sebastian Kurz
Sebastian Kurz, ÖVP-Fraktionschef und Ex-Kanzler Österreichs, gibt eine persönliche Erklärung in der Politischen Akademie der Volkspartei ab. Er zieht sich aus der Politik zurück / dpa

Sebastian Kurz - Er ist dann mal weg

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz, bis zuletzt Fraktionschef der ÖVP, hat am Mittwochvormittag seinen Rückzug aus der Politik verkündet. Mit Kurz verlässt eine politische Ausnahmeerscheinung das Parkett. Einer, der lange auch vielen Konservativen in Deutschland ein Vorbild war, bis er über einen Presseskandal stolperte.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Er war lange Jahre die große konservative Hoffnung Westeuropas. In Zeiten, in denen der Zeitgeist grün weht, progressiv und links, aber auch eine Reizfigur für seine Gegner. Ein vergleichsweise sehr junger Bundeskanzler, rhetorisch überaus begabt, mit großem Selbstbewusstsein und noch größeren Ambitionen; einer, den sich die Union so oder so ähnlich auch lange für Deutschland gewünscht hätte. Nun hat Sebastian Kurz, Jahrgang 1986, seinen Rückzug aus der Politik verkündet.

Kurz, so kann man das sagen, hat mit seinen gerade einmal 35 Jahren mehr erreicht als die meisten Politiker. Als sehr junger Staatssekretär für Integration in der ersten Bundesregierung von Werner Faymann (SPÖ) hat er erstmals für Schlagzeilen gesorgt, als Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres (2013 bis 2017) war er dann auch in der internationalen Presse ein gefragter Gesprächspartner. Am 18. Dezember 2017 wurde er erstmals zum Bundeskanzler der Republik Österreich ernannt und war damit, gerade 31 Jahre alt, der jüngste Regierungschef in der Geschichte der Alpenrepublik.

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Tomas Poth | Do., 2. Dezember 2021 - 13:59

Na, dann schau´n mer mal was als Ergebnis der Untersuchungen herauskommt und was danach passiert.
Immerhin zieht er Konsequenzen, was man leider in der deutschen Politszene vermisst. Eine Schummlerin und Plagiatorin soll Außenministerin werden.
Das allein macht die Ampel von vornherein völlig unglaubwürdig und gibt Deutschland der Lächerlichkeit in den Kreisen der Außenpolitik und Diplomatie preis.

Gerhard Lenz | Do., 2. Dezember 2021 - 14:28

die schönste Freude.

Sebastian Kurz, lange Zeit Hoffnungsträger für jene, denen selbst Konservative zu weit links waren, darf einpacken.

Der Mann, der voller Elan eine "voll-patriotische" Koalition mit der faschistoiden FPÖ einging und die traditionelle Volkspartei ÖVP zu einer "Liste Kurz" amputierte, ist gigantisch abgestürzt.

Und mit ihm ein gefeiertes Beispiel eines rechtskonservativen Populisten, der ach so vorbildlich die Zusammenarbeit von Konservativen und Rechtsextremisten in Österreich durchsetzte.

Bis er zum ersten Mal dank der Machenschaften eines ziemlich durchgeknallten Herrn Strache in der Realität landete. In der Koalition mit den Grünen konnte er noch lange Gladiator und Vollstrecker spielen, bis ihn die eigenen Skandälchen überholten.

Man darf gespannt sein, was der Rechtsaussen-Hallodri - ein ungelernter Studienabbrecher - zukünftig so tun wird. Ein attraktives, gutbezahltes Pöstchen im konservativen Politikbetrieb wird sicher für ihn gefunden.

Wieso habe ich das Gefühl, das einige Foristen hier nur als advocatus diaboli fungieren. Natürlich ehrenamtlich.

Christa Wallau | Do., 2. Dezember 2021 - 15:26

Es zeugt von früh gereifter Weisheit, daß Sebastian Kurz sich jetzt aus der Politik zurückzieht.
Warum soll er sich auch weiterhin für wankelmütige Bürger krummlegen und immer neu um deren Stimmen buhlen, wenn er anderswo - zusammen mit seiner Familie - schöner und bequemer leben kann?
Für ihn findet sich immer eine andere Beschäftigung in der Wirtschaft oder in der Verwaltung, auch wenn er kein Studium abgeschlossen hat.
Immerhin hat er seine Matura mit Auszeichnung bestanden und in seiner bisherigen Laufbahn gezeigt, was er zu leisten im Stande ist.
Selbst dann, wenn er in Zukunft weniger Geld verdienen sollte, als bisher in der Politik, wird ihn die gewonnene Lebensqualität hundertfach dafür entschädigen.
Ich ziehe den Hut vor Herrn Kurz und wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft!

sie ziehen also den Hut vor jemanden der nachweislich Betrogen hat.
Das sagt eigentlich alles aus!

Achim Koester | Fr., 3. Dezember 2021 - 17:52

Antwort auf von Martin Falter

wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt, ist das für Sie schon erwiesener Betrug? In einem Rechtsstaat (und das kommt von "Recht", nicht von "rechts") gilt auch für politisch Andersdenkende die Unschuldsvermutung, und zwar so lange, bis ein Gericht die Schuld nachgewiesen hat.

Sie sagen es.
Der Seb. Kurz hat an der richtigen Stelle die Reißleine gezogen.

Selbst wenn er keine Anschlussverwendung finden sollte, so hat er doch auch jetzt schon ausgesorgt.
Seine Pensionsansprüche sind bereits recht üppig.
Aber so einer wie er wird sich nat. in der Wirtschaft weiterhin verdient (u. zwar gut dotiert) machen.
Jetzt dürfte er erst einmal die Zeit als junger Papa mit Frau und Kind genießen. Es sei ihm gegönnt.

Ihr anderer Gedanke bzgl. des mangelnden Rückhalts der Wähler u. Bevölkerung trifft leider auch bei uns zu.

Offenbar muss es immer erst ganz schlimm kommen bevor der "deutschsprachige Michel" aufwacht.
Dann allerdings dürfte es, siehe Frankreich, oder Schweden in Malmö, schon zu spät sein.
Nur DK ist gerade noch zur rechten Zeit aufgewacht.

Wünsche dem Seb. Kurz alles Gute für seine Zukunft.

Bleiben Sie gesund.

Dem schließe ich mich an. Ein kompetenter, ehrlicher Kanzler Kurz wird von den Roten "Zwangsweltverbesserern" aus dem Amt getrieben. Zersetzen war schon der Stasi liebste Handlungsweise. Ein dreckig-schäbiges Trauerspiel.
Ich wünsche Sebastian Kurz alles Gute und Gottes Schutz und Segen!

Bernd Windisch | Do., 2. Dezember 2021 - 16:10

"Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich"

Felix Austria, dies gilt ganz besonders auch für Sebastian Kurz. Eloquent, blitzgescheid und konervativ. Man wird ihn vermissen.

Karl-Heinz Weiß | Do., 2. Dezember 2021 - 16:38

Die Geschichte passt perfekt in die Adventszeit-persönliches Erweckungserlebnis durch die Geburt eines Kindes. Und mit großer Wahrscheinlichkeit bringt der Club der Austria-Milliardäre zum 6.Jänner die passende Ausstattung für die Familie Kurz.

Günter Johannsen | Do., 2. Dezember 2021 - 16:51

Man muss das nach links modernisierte Deutschland betrachten, um zu verstehen, warum sich intelligente Menschen den linX-grünen Revanchisten nicht zum Fraß vorwerfen. In Österreich funktioniert es genau so! Kurz ist es Leid, zum Spielball der grün-roten Kampfgruppe zu werden. Ich kann das gut verstehen.
Sicher darf man den "Global-Kommunisten" (als Sozis und Grüne getarnt) nicht das Feld überlassen. Aber nun müssen andere ran. Sebastian Kurz hat wohl entdeckt, dass er wohl doch besser in die Wirtschaft passt ... als Vater und Ehemann sowieso! Revanchisten muss man anders beikommen. Warum soll er sich jetzt den Stress antun?!

Achim Koester | Do., 2. Dezember 2021 - 17:27

Die Treibjagd auf Sebastian Kurz hat leider Erfolg gehabt, nicht nur politisch, auch menschlich wurde Kurz zur Strecke gebracht. Das ZDF z.B. berichtete heute in den 17:00Uhr Nachrichten wörtlich: "Die Staatsanwaltschaft ermittelt .....Steuergelder wurden veruntreut". Unschuldsvermutung - nein danke. Ganz anders als bei Olaf Scholz, der von den MS Medien auf Händen getragen wird, trotz Wirecard, Warburg Bank etc.
Tu infelix Austria!

Urban Will | Do., 2. Dezember 2021 - 18:19

Kommentar 2 zu diesem Artikel).
Doch man muss Kurz anrechnen, dass er das macht, was anderen nicht mal im Traum einfallen würde. Das tat er schon beim Rücktritt als Kanzler.

Immerhin „musste“ er sich wohlwollende Berichterstattungen noch „erkaufen“ (lassen), in D machen die ö.r. und andere Medien das freiwillig.

Viele seiner Ansichten waren wohltuend realistisch und trafen den Kern der Dinge. Auch das wird ihn zur Hassfigur im links – grünen Lager gemacht haben. Er wird vermisst werden.

Und in D? Da wird man in Kürze den (vermutlichen) Lügner und Betrüger, den Steuergeld – Veruntreuer Scholz ins Kanzleramt wählen und heute gibt es den großen Zapfenstreich für die Vorgängerin, die mit ihrer irrsinnigen Migrationspolitik (nur als Beispiel), diesen Kontinent gespalten hat und mindestens in Teilen, wenn nicht gar hauptsächlich Schuld trägt am Elend an der polnischen Grenze und anderswo.
Und am Leid der Opfer ihrer Politik und deren Hinterbliebene hierzulande.

Stefan Kreppel | Do., 2. Dezember 2021 - 18:40

So wurde es doch geschafft. Ich bedaure es sehr. Schlecht für Europa

Charlotte Basler | Do., 2. Dezember 2021 - 18:59

H. Schallenberg ist scheinbar auch zurückgetreten. Da scheint wohl auch im politische Österreich einiges im argen zu sein.

Schade für Österreich!
Herrn Kurz wünsche ich ein freies und schönes Leben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 2. Dezember 2021 - 19:19

politisch hochbegabt, war aber für den Posten viel zu jung.
Man braucht sehr viel Erfahrung, um sich möglichst wenig angreifbar zu machen, da man eben vollauf mit dem hohen Amte beschäftigt ist.
In der Tat würde mich interessieren, wie dieser Fehler nun ausgehen wird.
Es ist klug, dass er sich jetzt Zeit nimmt für diesen Fehler, aber auch sein persönliches Glück.
Er wird evtl. finden, dass er jetzt nicht weniger, sondern mehr Energie hat, aber die braucht er auch bei den Anschuldigungen.
Es galt evtl., ein paar strategische Punkte zu setzen, jetzt bedarf es deren Ausarbeitung.
Das kann er auch beim Abwasch oder Windeln wechseln nach vorne bringen.
Ein anderer junger Politiker kommt jetzt ganz nach vorne, Kevin Kühnert.
Viel Kraft und Vertrauen/Unterstützung der SPD in ihn.
Bin gespannt.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Dezember 2021 - 09:17

Ob Herr Kurz das Hemd zu kurz wurde? Ob er selbst seine Situation so einschätzt, das er nicht unbeschadet aus der Sache heraus kommt? Seit Jahrzehnten war die Austria Politik schon mit bestimmten Medien verbandelt. Genauso wie bei uns. Nur diesmal wurde wohl einer bei politischen Themen zu stark und jetzt plötzlich sind gekaufte Umfragen und Parteiwerbung nicht mehr en vogue. Jedenfalls hat der Mann so viel Charakter, dass er sich nun komplett zurück zieht. Sicher auch dem neugeborenen Nachwuchs und seiner Frau zu liebe. Der wird schon was Neues haben. Schallenberg ist auch zurückgetreten. War doch klar, wenn der Denker und Lenker von Bord ist, kann er selbst nichts mehr richten. Mal sehen, ob der Nachfolger beim Thema Migration jetzt einknickt oder die Fahne hoch hält. Mir wäre lieber gewesen, die deutsche Regierung hätte Charakter und wäre zurückgetreten. Man wird ja mal träumen dürfen.

Wahrscheinlich nicht im Sinne derer, die sich vom Sturz des frisch gebackenen Papas, Glückwunsch! und somit eine Destabilisierung der ÖVP erhofft haben. Wie ein Kommentator auf Welt bemerkte, haben die Österreicher wenn nötig nun schneller 2 Bundeskanzler benannt, als wir Deutschen einen hoffentlich befähigteren Gesundheitsminister! Wir haben ja nur eine kleine Pandemie zu bewältigen. Was braucht`s da ein besetztes Bundesgesundheitsministerium! Allein diese Tatsache spricht für mich Bände was die neue Regierung betrifft. Neben dem Fakt, dass dort vertretene Spitzenposten von Leuten besetzt werden, die wohl nicht mit weniger dubiosen Dingen aus der Vergangenheit behaftet sind als unsere österreichischen Freunde, die trotz nicht bewiesener Schuld die Reißleine zogen. Zurück zur ÖVP und deren Personaltableau. Nun folgt der als Hardliner i.S. Migration und Islamismus bekannte Ex-IM, Ex-Soldat und Verfassungsschutzneugestalter Nehammer als Kanzler, was s.a. erster Satz;)!
Zu früh gefreut;)

H.v.Weissensand | Mo., 6. Dezember 2021 - 11:23

...wenn man sich die heutigen Entscheidungen, die in Österreich hinsichtlich Impfpflicht einschließlich der damit einhergehenden Strafen ansieht, dann hat Herr Kurz das einzig richtige getan. Er hat sich schlicht zurückgezogen, damit sein Name mit diesen Entscheidungen und der damit weiter voranschreitenden Spaltung der Gesellschaft in Verbindung gebracht werden kann. Denke wir sehen Herrn Kurz als Retter der Nation wieder. Bis dahin regiert leider Angst, Hysterie und Mutlosigkeit.