- „Die Realität ist noch viel schrecklicher, als ich sie je beschreiben könnte“
In seinem Roman „Es ist immer so schön mit dir“ beschreibt der Schriftsteller Heinz Strunk eine toxische Liebesbeziehung und Missbrauch in der Kirche. Für die Shortlist des Deutschen Buchpreises wurde er nicht berücksichtigt. Ist die Jury zu bieder für Strunks radikal-grotesken Stil?
Heinz Strunk, am 17. Mai 1962 in Hamburg als Mathias Halfpape geboren, ist Entertainer, Schauspieler, Komiker und Schriftsteller. Mit dem autobiografisch gefärbten Roman „Fleisch ist mein Gemüse“ (2004) über seine Jugendzeit mit seiner depressiven Mutter und als Musiker in einer norddeutschen Tanzkapelle wurde er berühmt. Sein Roman „Der goldene Handschuh“ (2016) über den Frauenmörder Fritz Honka war bei Publikum und Kritikerin gleichermaßen erfolgreich und wurde mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet. Mit seinem neuen Roman „Es ist immer so schön mit dir“ schaffte er es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Das Gespräch fand einen Tag nach Veröffentlichung der Shortlist statt – auf der Strunk nicht vertreten ist.
Schade, dass es mit der Shortlist nicht geklappt hat, Herr Strunk.
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Die Jury zum Deutschen Buchpreis ist ein alter Saurier aus einer früheren Zeit. Sie schaut immer, wo der politische Wind bläst, dann heben sie den Finger und bestimmen die Windrichtung. Niemals aber gegen den Mainstream. Nur ja nicht im Kanzleramt anecken. Das war bisher die Devise und das wird sie bleiben. Vom deutschen Buchpreis geht nichts aus. Man hat immer den Wind im Rücken. Hinzu kommt die Verlagsbindung der Juroren. Da ist viel Geld und Verlagsrechtliches unterwegs. Wählst du meinen Kandidaten, bin ich dir das nächste Mal gefällig. Und nicht zu vergessen, die Profilierungssüchte der meisten Juroren. Die Dummen sind immer kleinere, unbekannte Verlage und Autoren mit schwachem Marketing. Fazit: Man nehme den deutschen Buchpreis als das, was er ist - eine Verneigung vor der Politik und den großen, mächtigen Verlagen und Medienkonzernen. Und immer noch gilt: Autoren werden unabhängig von ihre Talent gemacht. Sie sind Produkte. 10% Talent - 50% Verlagsmacht - 40% Medienmanagement.
Zitat zum Anfang:
"Aber mittlerweile ist es ja so, dass man automatisch verdächtig ist und in eine Riege mit Carsten Maschmeyer, Martin Winterkorn und Donald Trump gestellt wird."
Mich, als alten, weißen Mann, das überhaupt nicht stört. Der aktuelle POTUS ist noch älter u. ebenso weiß wie sein Vorgänger. Und beide saßen/sitzen in dem noch älteren, weißen Haus an der Pennsylvania Av.
Ansonsten bin ich stolz darauf, nicht ein hässlicher, bärtiger Mann zu sein, der auf einem lustigen Moped das Land durchstreift und Menschen ermordet, die geltender Religion vor Ort, keine Folge leisten o ihr Leben frei leben wollen.
Des Weiteren: Ich würde mir nie vorschreiben lassen, wie, was u. warum ich dies u. jenes in meinem Werk so beschreibe o. wie die Romanfiguren reden u. handeln sollen.
Genau das haben die Renaissance Meister getan, um die Klerikaldogmen zu brechen u. Gottes Gebote infrage stellten.
Auch Kritiker müssen genauso scharf u. entschlossen kritisiert werden. Der Gleichheit wegen.
Und ich gehe wie immer inhaltlich mit Ihnen mit, Herr Veselic. Nur bei Gottes Geboten gehe ich auf Einwände. Die ersten drei regeln das Verhältnis Gott zu Mensch, wie z.B. du sollst den Namen des Herrn nicht mißbrauchen:
Es sind nicht die Aussagen des Herrn, sondern die der Pharisäer!
..... du darfst das nicht & wenn du das machst, dann passiert ....
Die anderen 7 - Mensch zu Mensch = Gesetze
Nein & nochmals Nein. Ich habe nicht Theologie studiert, aber ich kann mit meinem Herzen sehen. Und jegliches Übel hier auf Erden & vor allem in oder an der Kirche wurde durch Menschen an Menschen verrichtet. Nicht durch Gott!
Sie wurden nicht durch den Herrn angeordnet, geschweige vollbracht - sondern sein Name wurde befleckt - wissentlich - um Vorteile im Namen des Herrn zu gewinnen!
Aber auch die Angst durch "GLAUBEN", wovor die Macht z.B. die meiste Angst hat.
Glaube macht stark.
Ich glaube nicht - Reinhard Mey - Ein Lied aus diesem Jahrhundert , was diesen Inhalt auf den Punkt bringt.
Herr Strunk ist eben einer der gerne mal aneckt.
Und sich wenig um pc oder Trends schert. So etwas kommt dann nat. bei einer biederen Jury nicht eben gut an.
Mir gefällt sein Stil.