Bundesgesundheitsminister  Jens Spahn (CDU) / dpa
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) / dpa

Corona-Pandemie - Spahn nimmt Abschied von der Inzidenz

Mit Beginn der vierten Pandemie-Welle in Deutschland spricht sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegen den Richtwert der Sieben-Tage-Inzidenz aus und für die Hospitalisierungsrate. Abermals ruft er die Deutschen auf, sich impfen zu lassen.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich jüngst dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie die Messgröße eines Inzidenzwerts von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen — darüber könnte der Bundestag noch vor der Wahl am 26. September entscheiden. Im ZDF-Morgenmagazin sagte er, der Wert von nicht mehr als 50 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten. Die aktuelle bundesweite Inzidenz liegt inzwischen bei 56,4, nun soll diese bald keine Rolle mehr spielen.
In Nordrhein-Westfalen beispielsweise blieb die Sieben-Tage-Inzidenz von 35 die einzige Kennziffer, ab welcher dann die sogenannten „3G-Regeln“   geimpft, genesen, getestet etwa für Besuche in der Innengastronomie gelten. Spahn zufolge sollen die anderen Bundesländer bald folgen.

Hospitalisierung als neuer Richtwert

Der neue Parameter sei demnach die Hospitalisierungsrate der Covid-19-Patienten. Die Auslastung der Krankenhäuser in Deutschland soll ein exaktes Bild der Pandemie-Auswirkungen schaffen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz für hospitalisierte Covid-19 Fälle  aktuell bei 1,28; sie schwankte in den vergangenen Monaten weniger stark als die Zahl der Neuinfektionen.
Vom Herbst an soll es Spahn zufolge keine Einschränkungen mehr für Geimpfte, Getestete oder Genesene geben das soll auch einen Anreiz fürs Impfen schaffen. Tatsächlich liegt für Geimpfte der Schutz vor einer Hospitalisierung laut RKI bei mehr als 90 Prozent  auch bei der Delta-Variante.  „Dass die Impfung sowohl mit dem Impfstoff von Biontech als auch mit dem von Astrazeneca nahezu sicher vor Krankenhausaufenthalten schützt, sollte nachdrücklicher kommuniziert werden“, ist in einer Studie der Universität Erfurt zu lesen.
Hingegen weist ein RKI-Bericht die Quote ungeimpfter Covid-Patienten auf Intensivstationen mit 94 Prozent aus. Allerdings steigt auch die Zahl der Impfdurchbrüche.
SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zufolge steige bei allen Corona-Vakzinen das Risiko eines Impfdurchbruchs nach sechs Monaten an. In der Regel seien Erkrankungen nach Corona-Impfdurchbrüchen nicht so gefährlich wie Erkrankungen bei Ungeimpften, doch einer neuen Studie nach komme es bei 19 Prozent der Menschen mit Impfdurchbrüchen zu Long-Covid. Zudem seien infizierte Geimpfte genauso ansteckend wie Ungeimpfte, wenn auch nicht so lange.

NRW weist die höchste Inzidenz auf

Den aktuell höchsten Inzidenzwert an Neuinfektionen gibt es Nordrhein-Westfalen, der bei 103,3 liegt. Am Vortag waren es noch 99,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gewesen; vor einer Woche hatte der Wert noch 57,2 betragen. In Leverkusen liegt die Inzidenz schon bei 205,8. Inzwischen haben alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW die Schwelle von 50 übertroffen.

Cicero-Redaktion / dpa

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Ingofrank | Mo., 23. August 2021 - 15:55

Nun ist wohl das götzenhafte Klammern an den Inzidenzwert bald vorbei? Ein neuer Wert wird kreiert. Ob der, der Corona- Krankheit besser beherrschbar macht, man weiß es nicht.
Ich habe nur die Befürchtung, dass da ein bürokratische Monster aufgebaut wird. Wie viele Arbeitsplätze für Erfassung, Weiterleitung , Auswertung in Kreis, Land und Bund sind da nötig.
Und alles schön mit Hand geschrieben und mit der Post verschickt, in der digitalen Wüste Deutschland. Ob das funktioniert. Wer will das schon wissen. Die Stümperei geht halt weiter.
Warum wurde z.B. in Kitas und oder Schulen keine Lüftungsanlagen eingebaut. Kein Geld? 1 Milliarde Subventionen für Lasten- Fahrräder haben die Grünen geplant las ich bei Focus. Am Geld kann’s nicht liegen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Tomas Poth | Mo., 23. August 2021 - 15:59

In kleinen Trippelschrittchen zurück zu einer Normalität. Man merkt, die Wahlen stehen vor der Tür. Nun muß nur noch die unsinnige und spalterische 3G-Aufteilung verschwinden.
Trotzdem muß eine Abrechnung mit den regierenden Parteien und der sie unterstützenden Opposition bei der Wahl stattfinden. Das dürfen wir denen nicht durchgehen lassen.

Enka Hein | Mo., 23. August 2021 - 17:11

Antwort auf von Tomas Poth

......da können Sie aber drauf wetten. Zumindest meinerseits halt ich mich an Nahles und es „gibt auf die Fresse.“

Klar versuchen jetzt insbesondere die Regierungsparteien, uns noch vor der Wahl vorzugaukeln, Normalität kehre langsam zurück. Aber liebe Frau Hein, wenn Sie die aktuellen Umfragen sehen, gibt es überhaupt kein Abstrafen der verantwortlichen Politiker. Im Gegenteil, Teflon-Olaf gewinnt zunehmend an Wählergunst. Das ist absurdes Theater. Wenn das der mündige Wahlbürger sein soll, der sich da zeigt, dann haben 75 Jahre Hoffnung auf einen mündigen und kritischen Bürger nach der Nazizeit zu nix geführt. Aber wie heißt es so schön: jedes Land, insbesondere parlamentarische Demokratien, haben die Regierung und die Politiker, die sie verdienen.

Armin Latell | Mo., 23. August 2021 - 17:54

Antwort auf von Tomas Poth

eigentlich habe ich Ihre Kommentare immer als sehr realitätsnah empfunden. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, glauben Sie tatsächlich daran, dass irgendetwas besser werden könnte. Die spalterische 3G Aufteilung soll verschwinden? Wow, der ist wirklich gut, denn das wird wohl auch geschehen, und es bleiben von 3 G nur noch 1G übrig. Welches das wohl sein wird?
Toi, Toi, toi!

Petra Horn | Mo., 23. August 2021 - 18:14

Antwort auf von Tomas Poth

zur Normalität. Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Bis dahin vermute ich erst einmal, dass die Wahl vor der Tür steht, daß man mit Inzidenzen nicht mehr so gut argumentieren kann, daß die Belegungszahlen viel leichter manipulierbar sind, s. DIVI-Skandal: Krankenhausschließungen, Auslobung von Notfallbetten, Prämiensysten, Entfernen von Notfallbetten aufgrund der 75% Quote usw.
Der DIVI-Chef oder Sprecher der Intensivmediziner, wie hieß er noch gleich, weinte sich auf allen ÖR-Kanälen die Augen aus, daß alles überfüllt sei, die Triage anstehe und man sich - natürlich - sofort impfen lassen müßte. Bis dann endlich der Bundesrechnungshof kaltes Wasser über die Hysterieausbrüche goß. Womit sich die Frage stellt, ob der Bundesrechnungshof nun den Weg der STIKO gehen muß.

Tomas Poth | Mo., 23. August 2021 - 23:25

Antwort auf von Tomas Poth

... Spahn nimmt Abschied, - bis dahin war alles sehr gut, aber dann kam noch die Inzidenz hinterher, - das dimmte alles wieder runter. Naja!

Brigitte Miller | Mo., 23. August 2021 - 16:08

"Was wir erleben, ist der vollkommen normale Verlauf eines endemischen Erregers, das heisst, der Erreger richtet sich in uns ein und unser Immunsystem lernt, damit umzugehen.Wir müssen die Pandemie politisch beenden, denn medizinisch hat sie nie begonnen." Dr.Paul Brandenburg youtube "Es fehlt jeder Grund, ein Kind zu impfen"

Armin Latell | Mo., 23. August 2021 - 17:47

kann ich nicht wirklich beurteilen, aber ich schließe in dieser Pandemie der Paranoia auch nichts mehr aus:
Oskar Lafontaine zu den Vertraglichkeiten, wie sie die Vereinnahmer der Steuegelder unterschrieben haben sollen:
„Der Käufer erkennt an, dass die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit des Impfstoffs derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind … Der Käufer erklärt sich hiermit bereit, Pfizer, Biontech (und) deren verbundene Unternehmen (…) von und gegen alle Klagen, Ansprüche, Aktionen, Forderungen, Verluste, Schäden, Verbindlichkeiten, Abfindungen, Strafen, Bußgelder, Kosten und Ausgaben freizustellen, zu verteidigen und schadlos zu halten.“ Diesen Rechtsbrechern traue ich jede Schandtat zu, das brachiale Durchsetzen wollen der Impfung ist nur ein, allerdings sehr großer, Tropfen auf den heißen Stein.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 23. August 2021 - 18:10

Ich habe nie das Virus geleugnet, aber immer die sog. Pandemie. Alles was die Impfkritiker, die gerne als Leugner, Verschwörer und schlimmer bezeichnet wurden, hat sich inzwischen bestätigt.
https://journalistenwatch.com/2021/08/23/corona-von-verschwoerungstheor…
Dr. Paul Brandenburg hat die Corona Tröte Klabauterbach, Drosten und andere Fachleute aufgefordert, öffentlich mit ihm oder mit Bhakdi u.a. zu diskutieren. Alle haben abgelehnt.
Das hat er gerade am Sonntag in einem Interview wieder bestätigt.
https://www.achgut.com/artikel/indubio_folge_155_uns_gehts_noch_viel_zu…
Es sieht so aus, als würden die Wahlen tatsächlich stattfinden. Es stellt sich für mich die Frage, darf ich ungeimpft und ungetestet mein Wahlrecht wahrnehmen? Muss ich Briefwahl beantragen?
Aha. Die Belegung der KH-Betten, ob normal oder intensiv sollen neue Grundlage sein. Da bricht sich jemand das Bein oder hat etwas anderes, kommt ins Hospital und wird positiv getestet. Der wird dann auch gezählt.

immer die gleichen Zeugen, die keiner mehr ernst nimmt. Und natürlich wieder Links zu Quellen, die entweder bereits vom Verfassungsschutz beobachtet werden, weil sie als rechtsextrem eingestuft werden (journalistenwatch) oder als eindeutiges Medium der Neuen Rechten gelten (AchGut).

Macht aber scheinbar nichts, obwohl fragwürdige Links hier ja eigentlich nicht veröffentlicht werden sollten.

Bhakdi macht jetzt Stimmung gegen die Juden:
„Die Juden haben ihr Land in etwas verwandelt, was noch schlimmer ist, als Deutschland damals war. ..sie haben das Böse jetzt gelernt.“

Seine angeblichen "Fakten" wurden mittlerweile dutzendfach widerlegt.

Brandenburg steht in Verdacht, Initiativen von Corona-Leugnern zu unterstützen; zumindest hat er sich mit seltsamen Leuten eingelassen, die ihn nun in irgendwelchen YouTube-Pseudo-Interviews als Verbreiter fragwürdiger Ansichten präsentieren.

Feine Zeugen!

Da frage ich mich gar nicht mehr, wer die Tröten sind.

"Es sieht so aus, als würden die Wahlen tatsächlich stattfinden."

Eine durchaus bemerkenswerte Erkenntnis - keine fünf Wochen vor der Wahl!
Ich weiß nicht, was Sie da jetzt wieder konstruieren; vermutlich Trumps Zirkusnummer vom Briefwahl-Betrug, um die Verluste, die die AfD voraussichtlich einfahren wird, zu erklären. Traurig, traurig...
Dass Leute wie Drosten oder Lauterbach (Ihre kindliche Neigung, die Namen missliebiger Politiker zu verhohnepiepeln, ist sehr merkwürdig) nicht bereit sind, sich mit einem Wirrkopf und glühenden Anti-Semiten wie Bhakdi an einen Tisch zu setzen (sollte es eine solche Anfrage gegeben haben), kann ich gut verstehen.
Sie sollten Beiträge von Seiten wie Journalistenwatch nicht so unkritisch übernehmen. Das würde Ihnen vielleicht helfen, nicht so viele abstruse Prognosen anzustellen, die Sie dann mit eingezogenem Schwanz wieder kassieren müssen - nachdem sie Ihnen von der Realität um die Ohren gehauen wurden.

Petra Horn | Mo., 23. August 2021 - 18:19

Welche deutschlandweit überragende Qualifikation und Autorität hat dieser Mann eigentlich, daß er wirklich jeden Tag in jedem Medium seine Horrorszenarien verbreiten darf. Haftet er oder die Regierung eigentlich dafür, was er von sich gibt.
Zumindest bez. der Impfungen hat der Staat, also wir, ja anscheinend für die Pharma-Konzerne das Risiko übernommen, gilt das auch für diesen "Experten"?

Klaus Funke | Mo., 23. August 2021 - 18:20

Für die Politik die Zeit der Versprechen und Märchenstunden. Natürlich weiß man in Berlin wie verhasst die Corona-Politik ist, wie wenig Vertrauen dem RKI noch entgegen gebracht wird. Also her mit einem neuen Gaul, den man jetzt reiten kann. Bemerkenswert wie schnell man vormals Heiliges jetzt über Bord wirft. So will man Punkte machen. Am Ende ist es alter Wein in neuen Schläuchen. Denn vielen im Volke ist jetzt klar geworden: Diese Pandemie ist in großen Teilen ein herbeigeredetes Problem. Das Virus ist bei weitem ungefährlicher als behauptet. Viel gefährlicher ist die Politikhysterie, die man zum Machterhalt aufgebläht hat. Sie ist das, was Angst macht, nicht das Virus. Auch hier im Forum gibt es derartige Brunnenvergifter. Der rasende Wanderprediger vom Stil eines Johann Tetzel namens Karl Lauterbach wird nun wohl auch bald zurückgepfiffen. So einer taugt nicht in Wahlzeiten. Der bringt Minuspunkte. Versprechen wir uns indes keine Wunder von Jens Spahn. Der hat noch immer gelogen.

Jörg Hinsenkamp | Mo., 23. August 2021 - 21:06

Antwort auf von Klaus Funke

immerhin hat er ja eine Bankausbildung. Sollte sich, wie angekündigt, der Kreis der Ungeimpften testen müssen, geht die Zahl der Getesteten signifikant zurück. Nun korreliert die Anzahl Testungen unmittelbar mit der Zahl der Infizierten. Et voilà, die Sieben-Tages-Inzidenzien, versprechen keine weiteren Möglichkeiten zum Lockdown. Also, neue Zahlen braucht das Land, damit unsere allzu fürsorglichen Politiker*innen unserer fünf etablierten Parteien, weiterhin die Chance haben den gefügigen und weich gekochten Michel vor noch größeren Schäden zu bewahren. Irre ich mich, oder steht da nicht schon was ganz Großes vor der Tür?

Peter Sommerhalder | Mo., 23. August 2021 - 18:36

So misstrauisch bin ich mittlerweile geworden.

Vermutlich verspricht sich die Regierung dadurch
einen Vorteil...

Rob Schuberth | Mo., 23. August 2021 - 19:48

das o. g. ist exakt mein erster Gedanke zu dieser sehr sehr späten Einsicht eines m. E. recht überforderten Minister gewesen.

Langsam kehrt Vernunft ein.

Manfred Bühring | Mo., 23. August 2021 - 21:08

ich stelle fest, dass meine Kommentare, in denen ich den unseligen Olaf Scholz als Teflo-Olaf oder Wirecard-Olaf oder Cum-Ex-Olaf bezeichne, nicht gedruckt werden.
Why? Denn Olaf Scholz ist ein egoistischer selbstverliebter Sozi ohne jedes Schuld- oder Verantwortungsgefühl für seine zu verantwortenden Skandale. Und so jemand/will soll Kanzler werden? Nein danke; da lieber Laschi!