Naftali Bennett (l), Ministerpräsident von Israel, und seine Mutter Mirna Bennett (M) bei einem Impftermin
Naftali Bennett (l), Ministerpräsident von Israel, begleitet seine Mutter Mirna Bennett (M) zu einem dritten Corona-Impftermin / dpa

Delta-Variante in Israel - Mit der Booster-Impfung gegen die vierte Welle

Im Juni fielen nahezu alle Einschränkungen in Israel. Denn die Krankenstationen waren leer. Doch seit eineinhalb Monaten steigen die Zahlen wieder rasant, und die Hälfte der Corona-Patienten ist geimpft. Eine dritte Impfdosis soll die Waffe gegen die vierte Welle sein, der Druck auf Impfgegner wird erhöht.

Autoreninfo

Mareike Enghusen berichtet als freie Journalistin über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Nahen Osten, vornehmlich aus Israel, Jordanien und den Palästinensergebieten. Sie hat Politik- und Nahostwissenschaften studiert und ihre journalistische Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule absolviert.

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Als erstes Land der Welt hat Israel mit der Dritt-Impfung gegen das Covid-19-Virus begonnen – mit potenziell lehrreichen Folgen für den Rest der Welt. In Deutschland sollen sich besonders gefährdete Menschen ab September die dritte Spritze geben lassen. In Israel dagegen können sich Bürger ab 60 Jahren sowie Angehörige von Risikogruppen schon seit letztem Wochenende den sogenannten Booster-Shot verpassen lassen.

Großer Andrang auf Booster-Impfung für Risikogruppen

Als Erstes ließen sich der 60-jährige Staatspräsident Jitzchak Herzog und seine Frau Michal am Freitag vor den Augen und Kameralinsen der versammelten Reporter die dritte Spritze geben. Israels Ministerpräsident Naftali Bennett, mit 49 Jahren zu jung für die zusätzliche Impfung, versprach, seine Mutter zur Auffrischung zu bewegen, und bat die Bevölkerung darum, es ihm gleichzutun. „Ruft eure Eltern und Großeltern an und sorgt dafür, dass sie die dritte Impfung bekommen“, sagte er bei der Ankündigung der neuen Impfkampagne Ende letzter Woche. Heute veröffentlichte er auf Twitter den Beweis seiner Überzeugungskraft: ein Foto von ihm und seiner Mutter Myrna, offenbar direkt nach deren dritter Impfung in einer israelischen Klinik, beide lächelnd unter der hellblauen Gesichtsmaske.

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helmut armbruster | Mi., 4. August 2021 - 07:31

ein größeres Durcheinander habe ich noch nie erlebt. Man weiß nicht mehr wem man glauben soll bzw. kann. Und noch schlimmer ist, dass man auch nicht mehr weiß welche Regeln gerade wo gelten und wo nicht.
Die Regierungen irren, wenn Sie glauben, dass sie so zu einer Lösung kommen. Regieren heißt führen und führen heißt verbindliche Vorgaben machen und die Richtung weisen.
Wenn das so weiter geht werden die Regierungen jede Autorität verlieren. Sie werden nur noch wie aufgepropfte Fremdkörper wahr genommen werden. Ihre Gesetze und Verordnungen werden keinen Gehorsam mehr finden.
Eine klare Linie braucht es. Und selbst, wenn sie sich als falsch heraus stellen sollte, so kann sie doch eine gewisse Ordnung in das Durcheinander bringen.

Rob Schuberth | Mi., 4. August 2021 - 16:40

Antwort auf von helmut armbruster

...werter Herr Armbruster.
Und das ist ganz normal so.

Ihnen und einigen anderen gefällt nicht wie sie geführt werden. Gut. So dürfen Sie selbstverständlich empfinden und Sie dürfen auch dagegen demonstrieren.

Es scheint mir aber so, dass Ihresgleichen nicht wahrhaben wollen, dass sie (Mz.) mit all diesem - erlaubten - Protest nicht IHRE pers. Ziele erreichen.

Dabei ist auch das in einer Demokratie ganz normal.

Demo erlaubt, Demo gemacht, hat aber zu keiner Veränderung geführt.
That's it.
Einfach mal verinnerlichen.
Eine Demokratie ist eben kein Wunschkonzert.

Armin Latell | Mi., 4. August 2021 - 09:02

ganz offensichtlich wirkt der Impfstoff nicht wie behauptet (weil man ja von Wissen weit entfernt ist), dennoch behauptet man jetzt erst Recht, wie wichtig diese (erfolglose) Impferei sei. Jetzt nach der Zweit- die Drittimpfung und dann? Halbjährlich, ganzjährlich? Auch hier werden nackte Zahlen, die keinerlei Bedeutung haben, als Maß für den "Zustand" der Gesundheit missbraucht. Auch dort, in Israel, versucht man das Pferd von hinten aufzuzäumen. Auch dort die Behauptung, die Ungeimpften seien das Übel, obwohl die Hälfte der Zahlen von schon vollständig Geimpften zustande kommt. Man kann diese Unlogik wirklich nicht mehr begreifen.

Christa Wallau | Mi., 4. August 2021 - 11:45

Antwort auf von Armin Latell

daß hier ein gigantisches neues Geschäftsfeld aufgebaut werden soll, das von immer neuen Impfstoffen und neu entwickelten Testverfahren lebt.

Da in den übersättigten Industrieländern kaum noch zusätzlicher Bedarf an Konsumgütern geweckt werden kann, muß man sich eben etwas Anderes einfallen lassen. Da kommt die Angst vor immer neuen, bedrohlichen Viren gerade recht:
Hier kann richtig "Kohle" gemacht werden! Man muß nur die Ängste entsprechend schüren, und die Politiker müssen mitspielen.

Yvonne Stange | Mi., 4. August 2021 - 09:10

Von den 200 Corona-Patienten in israelischen Krankenhäusern sind gut die Hälfte doppelt geimpft. Und trotzdem steigt der Druck aus Impfgegner. Das ist so lächerlich. Und völlig geisteskrank. Die Impfung hilft nicht, es ist auch keine "Impfung" im herkömmlichen Sinne, das wagt sich nur keiner auszusprechen, was ihr wirklicher Zweck ist.... Da sollte man mal die sogenannten "Eliten" fragen.
Der Druck wird weiter steigen, da das große Menschenexperiment noch lange nicht abgeschlossen ist.... :-( Die Frage ist nur, wieso impft man nicht mit der gleichen Vehemenz in Afrika und den moslemischen Ländern? DA findet die Bevölkerungsexplosion statt.

"Trotzdem treten Corona-Infektionen immer noch sehr viel seltener bei Geimpften auf als bei Ungeimpften. Und vor allen Dingen erkranken Geimpfte mit einer Durchbruchinfektion deutlich seltener und viel seltener mit schwerem Krankheitsverlauf als Menschen, die nicht geimpft sind. Die Impfungen wirken also, auch gegen die Delta-Variante." (Prof. Leif Erik Sander, Internist und Pneumologe, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung an der Charité Berlin).

"Die Impfung hilft nicht..." (Yvonne Stange, Ciceronin)

Schade, dass Sie nie Butter bei die Fische geben, wenn Sie Andeutungen über den "wahren Zweck" dieses "Menschenexperiments" machen.
Noch was, Frau Stange: Passen Sie auf, dass Sie nicht eine dieser heimtückischen Impfmücken erwischt werden, die von den "Eliten" gezüchtet worden sind!

https://www.bz-berlin.de/berlin/angeblich-im-sommer-gezuechtet-querdenk…

gestehen Sie dem Prof. Sander doch auch seinen möglichen Irrtum oder eine Selbstschutz-Rudelhaltung gegenüber seinen Kollegen an der Charité zu.
Irren kann sich jeder, auch jene Virologen, Epidemiologen und Lungenfachärzte die eine abweichende Meinung vertreten.
Locker bleiben und einfach nur den anderen respektieren und akzeptieren, daß es auch anders sein kann. Religiöses festklammern sollten wir den Religionen überlassen und nicht in der Wissenschaft einführen.

Oder, Herr Hügle? Es ist Ihr gutes Recht, die offizielle Linie zu verkünden. Die Menschen, die Sie als Querdenker bezeichnen, haben aber auch das Recht, ihre Meinung darzulegen. So wie Sie. Und eines können auch Sie nicht bestreiten: Viele der Querdenker bemühen sich zumindest um eigenständiges Denken. Ob das in jedem Fall auch auf die Nicht-Querdenker zutrifft?

..ohne Querdenker wären wir nicht da wo wir heute sind.
Angefangen mit solchen Querdenkern wie Kolumbus, der Neues entdecken wollte. Da waren die NICHT Queris noch der Meinung die Erde ist eine Scheibe.
Oder Galilei, der Querdenker, dachte doch wirklich die Erde kreist um die Sonne. Uiiii. Das haben ihm aber die NICHT Queris ganz schnell ausgetrieben. Aber so 400 Jahre später hat man dann die Hose runtergelassen. Viel zu spät. Aber gut, so sind sie die Moralisten und Mainstreamer.
Der Song Wellenreiter von Bap (selbst mittlerweile Wellenreiter)wäre was für diese NICHT Queris. Ließe sich bis zur Raumfahrt und Erfindung des PC vorsetzen.
Aber Hauptsache unsere Protagonisten der Rechthaberei können notfalls die Nazikeule schwingen.
Wieder ein Beweis dafür, das man sich nicht fragen muß wieso 1933 die Machtergreifung des Schnäuzers funktionieren konnte.
Es läuft zur Zeit unter anderer Farbgebung ab. Lehmfarben ist out. Man nimmt jetzt Grasfarbe. Aber beides liegt eng zusammen.

" Und vor allen Dingen erkranken Geimpfte mit einer Durchbruchinfektion deutlich seltener und viel seltener mit schwerem Krankheitsverlauf als Menschen, die nicht geimpft sind." zitieren Sie.
Schon Drosten hat ja Covid schon als im Allgemeinen mild verlaufende Erkrankung bezeichnet.
Ich hab mal gegoogelt: Bis jetzt ...also im Verlaufe von 18 Monaten...haben sich in Deutschland 3,7 Mios Menschen infiziert (Dunkelziffer ungewiss, aber nicht unerheblich,kommt noch hinzu) rund 117.612 wurden auf einer Intensivstation behandelt.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1108578/umfrage/intensiv…
Das ist eine verschwindend geringe Anzahl, wenn auch im Einzelfall sehr bedauerlich.
Mich würde interessieren, wie man bei den zahlenmäßig doch sehr geringen Impfdurchbrüchen zu validen Zahlen bezgl der Schwere der Erkrankung kommt. Das Risiko schwer zu erkranken geht doch sowieso gegen Null.

Jochen Rollwagen | Mi., 4. August 2021 - 10:30

ist es, immer das Gleiche zu tun und dann andere Egebnisse zu erwarten (Albert Einstein).

Zunächst ist es dem Cicero hoch anzurechnen, solche Meldungen zu bringen. Das ist in diesem Land mittlerweile leider nicht mehr selbstverständlich.

Wenn ich angesichts solcher Meldungen (in anderen Ländern sieht es genauso aus) lese, daß es bereits ein "Papier" gibt, in dem ab Herbst die "Ungeimpften" weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden sollen und demnächst "mobile Impfteams" durch dei Schulen marodieren, dann bleibt nur eine Schlußfolgerung:

Diese Politiker sind in ihren Wahn-Vorstellungen allesamt nicht mehr zurechnungsfähig.

Urban Will | Mi., 4. August 2021 - 10:46

Vorweg. Ich stehe dieser Impfung völlig neutral gegenüber und halte die Entscheidung für oder gegen sie als eines jedes Menschen Grundrecht.
Daher lehne ich jeglichen Aufbau von Druck in Richtung Impfung, sei er von der Politik oder von sonst woher entschieden ab.

Aber warum wird hier die Tatsache, dass auch doppelt Geimpfte in Krankenhäusern liegen, so hervorgehoben?
Kein Impfstoff bietet 100%igen Schutz.
Bei den Tests zu BionTech etwa erkrankten von 10 000 doppelt Geimpften 5 an Covid 19.
Wenn nun, wie in Israel und anderswo Millionen geimpft wurden, ist es doch nicht verwunderlich, dass Menschen trotz Impfung erkranken, einige auch schwer?

Daran werden wir uns gewöhnen müssen.

Mich nervt, dass jetzt aufgrund dieser völlig logischen und nachvollziehbaren Tatsache das Geheule losgeht und beide Seiten probieren, Profit zu ziehen Die Gegner, die behaupten, das Zeug wirke nicht und die Befürworter, die losschreien, dass sich nun alle drei oder x mal impfen lassen sollen.

hat, zu glauben, dass ich mich „belügen lasse“ und das auch noch „ok“ finde bzw. woraus Sie das aus meinem Kommentar schließen, bleibt wohl Ihr Geheimnis.

Ich denke, Sie haben meinen Kommentar nicht ansatzweise verstanden. Wo schreibe ich etwas über Kinder und deren Gesundheit? Oder wie kommen Sie darauf – zumindest deuten Sie dies hier an – dass mir die Gesundheit meiner Kinder egal ist? Mit Verlaub, Sie reden hier einen ziemlichen Blödsinn.

Bleiben Sie bitte bei den Fakten, die im Kommentar stehen.

Es ging mir nur darum, dass es kaum verwundern kann, wenn Geimpfte erkranken. Und um den offensichtlichen Missbrauch eigentlich klarer Fakten. Und wenn Sie genau gelesen hätten, wüssten Sie auch meine Einstellung zu den Impfungen.

Und Sie können ja gerne glauben, dass nur die Impf – Befürworter lügen und die Gegner nicht. Ist Ihre Sache. Ebenso wie es Ihre Sache ist, die Impfung abzulehnen, was ich voll verstehe.

gabriele bondzio | Mi., 4. August 2021 - 10:56

dass die Dritt-Impfung den Schutz wieder erhöht."...die Hoffnung stirbt zuletzt - und dann!?

Prof. Richard Neher, Universität Basel zur schnellen Evolution: "Es könnte ein Hinweis auf einen steigenden und anhaltenden Selektionsdruck sein. Ein steigender Grad an Immunität in der Bevölkerung begünstigt zum Beispiel Virusvarianten, die der Körperabwehr teilweise entgehen können. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem beispielsweise, die das Virus nicht effektiv bekämpfen können, hat der Erreger über längere Zeit die Gelegenheit, Neues auszuprobieren. Am Ende bleiben die Varianten übrig, die der Körperabwehr am effektivsten entkommen."
Er zieht auch Leuten den Zahn, die an Herdenimmunität glauben: "Die Viren ändern sich zu schnell, als dass in der Bevölkerung dauerhaft Herdenimmunität entstehen könnte."

Tomas Poth | Mi., 4. August 2021 - 11:13

von dem was offensichtlich dann doch nicht so hilft wie es versprochen wurde.
Offener Feldtest an Menschen mit den Risiken auf Nebenwirkungen bis hin zum Impftod!
Hilfloses rudern einer Mischung von "Interessierten" aus Medien, Politik Wissenschaft und Wirtschaft, eventuell bis hin zum Impfzwang, nach dem Motto keiner darf uns entkommen?
Ich fühle mich in meiner Skepsis und abwartenden Haltung nur bestätigt.

Rob Schuberth | Mi., 4. August 2021 - 16:47

Es zeichnete sich doch seit Wochen ab, dass wir um eine Auffrischung (die sogn. Booster-Impfung) nicht umhin kommen würden.

Warum so ein Aufriss?

Die Schutzwirkung der Impfung nimmt mit der Zeit ab. Bei Impfstoffen dieser Art ist das auch normal u. war bekannt.
Sicher, man hatte gehofft es wäre nicht so, aber es ist so.

Gerade Ältere und Vorerkrankte sollten daher diese Option der Booster-Impfung für sich nutzen.

Es ist doch so, wie es ebenfalls bereits oft gesagt wurde.
Man wird sich entweder infizieren, oder lässt sich impfen.

Ungeimpfte haben dann mit gr. Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter einen schwereren Verlauf zu durchleben.

Da nehme ich doch lieber den Booster.

letztes Jahr: 2 Piekser und alles wird wieder normal.
Söder, einige Monate später: wer glaubt dass mit den 2 Pieksern die Sache erledigt ist, der irrt. Der Aufriss kommt daher, dass in typischer, bekannter Manier auf "wissenschaftliche" Sicht gefahren wird, heute hüh, morgen hott, übermorgen wieder von vorne. Ich habe kein Problem damit, wenn Sie sich heute den Booster und beim nächsten Mal den Hyperbooster und danach den Ultrabooster u.f. verabreichen lassen. Ich warte so lange, bis es einen m.M.n. für mich besseren Impfstoff gibt (der schon in der Entwicklung ist) oder aber die Geimpften auf längere Zeit und nach regelmäßigen Impfungen keine in der Menge auffälligeNebenwirkungen zeigen. Bis heute habe ich diese Entscheidung trotz überstandener Krankheit (beinahe nicht bemerkt) nicht bereut.