Ein christlicher Friedhof in Sylhet, Bangladesch / dpa

Radikale Muslime in Bangladesch - Im Dunst der Anarchie

Bei den Unruhen in Bangladesch ist es auch zu gezielten Angriffen auf religiöse Minderheiten wie Christen und Hindus gekommen. Während deutsche Medien von „Studentenprotesten“ berichteten, kam es vor Ort zu pogrom-ähnlichen Szenen und sonstigen Gewaltausbrüchen.

Autoreninfo

Karl Vowinkel studiert Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hospitiert bei Cicero.

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Die anfänglichen Proteste in Bangladesch beschränkten sich auf studentische Gruppen. Bereits dort zeigte sich das Ausmaß der Gewaltbereitschaft beider Seiten – örtliche Medien berichteten von einem halben Dutzend Toten und unzähligen Verletzten. Die Regierung reagierte mit verstärktem Einsatz von Sicherheitskräften und einer Ausgangssperre, was die Gewalt nur noch weiter anheizte. 

Der Auslöser: Eine inzwischen eingestellte Wiedereinführung einer umstrittenen Quotenregelung sollte die Hälfte der begehrten Jobs im Beamtentum an regierungsnahe Absolventen vergeben. Dieses Privileg hätte vor allem für Nachfahren der Freiheitskämpfer gegolten – diese kämpften 1971 im Unabhängigkeitskrieg. Die Demonstranten forderten hingegen ein Leistungsprinzip, das Quoten gänzlich abschafft.

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Christoph Kuhlmann | Sa., 17. August 2024 - 16:48

Die Welt ist voller multiethnischer und religiöser Spannungen, die immer wieder gewaltsam aufbrechen. Es passt halt nicht ins propagierte Weltbild vieler , wenn für gewalttätigen Rassismus keine weißen, alten Männer verantwortlich gemacht werden können. So etwas wird dann am Rande abgehandelt. Selbst wenn ganze Völker verschwinden. Darfur findet in den Medien auch nicht statt. Das war doch schon immer so. Der mediale Rassismus des Mainstreams ist zutiefst antiwestlich und misst grundsätzlich mit zweierlei Maß.

Herr Kuhlmann, in vielem haben Sie recht, gleichzeitig muss ich an einer Stelle widersprechen.
Ein H.J.Friedrichs würde längst im Grab rotieren: „Ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten" - und das war damals keine "Show", sondern gelebter Berufsethos.
Und R.Augsteins damaliges (!! - heute linksgrünwoke verkommenes Schmierblatt) "Sturmgeschütz der Demokratie", Der Spiegel: "Sagen was ist".
Das war tatsächlich gelebter Journalismus im besten Sinn.
Es war nicht "schon immer so", das stimmt so nicht.

Romuald Veselic | Sa., 17. August 2024 - 18:06

Die tendenziösen/einseitigen Aktivisten-Medien beherrschen die D-Medienlandschaft. Deshalb lese ich sehr selten die Printmedien, auch in E-Form. Wenn ich das Wort Aktivist höre, betrachte ich es nur als 1ne Subform anders gearteter Verdummung.

Es ist schon unglaublich, wie unterschiedlich anders die Journalisten in PL; CZ oder H berichten, über die gleichen Ereignisse ob Gaza, Israel, UA/RUS oder eben Bangladesch und sonstwo. Der D-Klimawahnsinn nach B90/Grüne-Masche findet in diesen Ländern nicht statt. Es gibt dort auch kein Entwicklungshilfe Ministerium.

Bei empirischen Ausnahmen, glaube ich den D-Mainstream Medien aus der Woke/Klima- & linken Ecke, kein Wort. Nicht mal die Wetterberichte. Auch die kann man frisieren u bildlich so darstellen, dass man meint, "endlich" geht die Welt unter.

Ist man nun soweit, dass die Woke-Quotenregelungen in den W-Ländern nur eine Mega-Makulatur in globalen Verhältnissen sind? Worüber anderswo gelacht oder gekillt wird?

Vielen Dank für Ihren Beitrag werter Herr Veselic.

Das ist halt der Unterschied zwischen Ihren Länder, die ich alle
noch vor der "Wende" bereisen konnte (nur diese auch durfte)
und den Zuständen jetzt bei uns.

Unsere Regierungen (zumindest zwei Parteien) sind bestrebt,
möglichst alle Probleme dieser Welt nach Deutschland zu holen.
Da spielt es auch keine Rolle, aus zu "Todfeinden" gewordenen
Gruppierungen in diesen Ländern alles herzuholen, ob aus
Afrika, Asien oder Arabien und den Balkanstaaten, alles egal.

Wenn Sie befürchten, dass die West-Länder an einem Kipppunkt
sind, so halte ich das nicht für total abwegig.

MfG

Markus Michaelis | So., 18. August 2024 - 00:17

Ich habe hier, wie bei vielen anderen Gelegenheiten, den Eindruck, dass unser Weltbild von Rechts auf der einen Seite gegen universelle Menschenrechte und Menschheitswerte auf der anderen Seite zu simpel ist. Auch die Heraushebung des Konflikts Globaler-Süden gegen kapitalistischen Westen scheint mir all die Konfliktlinien nicht ausreichend zu erfassen.

Sabine Lehmann | So., 18. August 2024 - 04:47

Ich hatte bis zur Lektüre dieses Artikels keinen blassen Schimmer von diesen Exzessen. Dass ansonsten in deutschen Medien nichts darüber zu finden ist, ist für mich nur wieder einmal die Bestätigung für deren verdienstvolle Bezeichnung als Lügenpresse. Diesen Ruf haben sie sich redlich verdient. Aber da bei uns die Prioritäten längst von Irren gesetzt werden und „Vielfalt“ zum Heiligen Gral des Universums deklariert wurde, wundert es nicht, dass solch unbedeutende Vorfälle nicht thematisiert werden. Unfassbar.

Ernst-Günther Konrad | So., 18. August 2024 - 10:36

Ja ich weiß, in islamischen Staaten sind die Kulturen und die Menschen nochmals gewaltaffiner als bei uns. Doch ein Kernstreitpunkt gleicht sich da schon, wenn sie schreiben: "Die Demonstranten forderten hingegen ein Leistungsprinzip, das Quoten gänzlich abschafft. "
Aha. Das kenne ich doch irgendwo her. Fordern das nicht auch hier Bürger, wenn auch noch friedlich, weil sie eben nicht die Bevorzugung -bei uns Parteibuch- wollen, sondern Eignung, Leistung und Befähigung.
Und haben wir nicht auch religiöse Auseinandersetzungen auf den Straßen inzwischen. Sind Juden und Christen in Deutschland nicht auch inzwischen gefährdet? Greift nicht auch in Deutschland der Islam danach, immer mehr unseren Alltag zu bestimmen und mit Hilfe der woken Sekte sogar unsere Kultur zu verdrängen, vergessen zu machen? Ja, es geht bei weitem sicher noch nicht so gewalttätig zu, aber Tote (Messertote) hat es inzwischen in unserem Land genügend. Die Frage wird sein. Wann ist Bangladesch vor unserer Haustür.

Hans Süßenguth-Großmann | Mo., 19. August 2024 - 09:50

sind vielleicht die verfolgten Religionen in Bangladesh. Aber das sind alles Teilaspekte einer Entwicklung, die Bevölkerungsexplosion heißt.
Ein Land unwesentlich größer als D, mit der doppelten Bevölkerung und einer konstanten Bedrohung durch Überschwemmungen, sei es durch Flüsse sei es durchs Meer ist nach unseren Vorstellungen nicht mehr regierbar. Der entstehende Frust bei den Verlierern, wird sich nicht durch die Wahl anderer Führungspersönlichkeiten beschwichtigen lassen. Man wird sich mit dem Konzept der Entwicklungsdiktaturen im 20. Jhd (Stalin, Mao, Vargas u.a.) anfreunden müssen.