Russischer Verteidigungsminister Sergei Schoigu : Ein Apparatschik als Feldherr Seit dem 11. März ist Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu nicht mehr öffentlich gesehen worden. Angeblich wegen gesundheitlicher Probleme, aber es gibt Gerüchte, dass er bei Putin in Ungnade gefallen sei. Dabei galt Schoigu als einer seiner treuesten Weggefährten – doch der Ukrainekrieg hat gezeigt, dass er bei Weitem kein brillanter Militär ist. VON NATHAN GIWERZEW
Nato-Gipfel zur Ukraine : Vereint gegen Putin Der Nato-Gipfel in Brüssel hat heute zweierlei gezeigt: Die Länder des westlichen Verteidigungsbündnisses sind in der Frage der Sanktionen gegen Russland geeint. Und das Bündnis setzt nun verstärkt auf Aufrüstung und Abschreckung. VON THOMAS JÄGER
Cicero im April : Ende der Geschichte Die gescheiterte Energiewende machte Deutschland abhängig von Putins Gas, der deshalb ohne deutschen Widerstand in die Ukraine einmarschieren konnte. Lesen Sie die Hintergründe in der April-Ausgabe des Cicero. VON ALEXANDER MARGUIER
Der Westen und Russland : Was, wenn Putin den Krieg gewinnt? Die ukrainische Armee und die Bürger der Ukraine leisten weiterhin tapferen Widerstand. Das hält zwar die Hoffnung auf einen günstigen Ausgang am Leben, aber die militärischen Chancen stehen nach wie vor sehr schlecht für das Land. Das wahrscheinlichste Ergebnis ist immer noch, dass Russland diesen Krieg gewinnt. Dann aber steht die Zukunft der liberalen Demokratie auf dem Spiel. VON RUUD KOOPMANS
Vermittlung zwischen Russland und Ukraine : Israels Dilemma im Ukraine-Konflikt Israel fungiert als wichtiger Vermittler im Ukraine-Krieg, da das Land gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland hat. Trotz überwiegend positivem Echo wird auch Kritik zur Positionierung Jerusalems im Konflikt lauter. Stimmen im In- und Ausland fordern von der israelischen Regierung, den russischen Einmarsch klar zu verurteilen. VON TAL LEDER
Europaweite Umfrage zu Ukrainekrieg : Griechen am ehesten auf der Seite Putins Eine repräsentative Umfrage in sechs europäischen Staaten zeigt sehr unterschiedliche Einstellungen der jeweiligen Bevölkerungen zum Ukrainekrieg. So hält beispielsweise ein Viertel der befragten Italiener die Invasion für verständlich oder akzeptabel, in Griechenland sind es sogar 39 Prozent. Am meisten Angst vor einem Atomangriff haben die Franzosen. Die Deutschen wiederum wollen Sanktionen möglichst schnell abschaffen. VON CICERO-REDAKTION
Russland, Ukraine und die Nato : „Putin bewertet Nuklearwaffen anders als wir“ Der Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) warnt vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekonflikts. Er traue Putin zu, taktische Nuklearwaffen einzusetzen, so der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Als deutliches Signal plädiert er für einen zeitweiligen Stopp der Erdgasimporte. INTERVIEW MIT RODERICH KIESEWETTER
Russlands Invasion in die Ukraine : Warum Putin nicht wankt Wladimir Putin kann es sich nicht leisten, den Ukrainekrieg zu verlieren. Deswegen lautet sein Befehl an die russischen Truppen jetzt offenkundig, den kollektiven Willen der Ukrainer zu brechen. Denn er weiß, dass in totalen Trümmerwüsten und unter Belagerung irgendwann jeder Widerstand bricht. Der Westen muss darauf reagieren mit härtestmöglichen Sanktionen und maximaler Abschreckung an der Frontlinie. EIN GASTBEITRAG VON JULIAN REICHELT
Ukraine-Krieg : Was können wir tun? Der Ukraine-Krieg versetzt viele Menschen in einen Zustand der Verzweiflung. Die bringt uns nicht weiter. Wir müssen dazu bereit sein, mitzuleiden. Nicht nur auf einer abstrakten Ebene. Wir können ganz konkret helfen, indem wir Flüchtlinge aufnehmen, demonstrieren - und vorübergehende Abstriche unseres Wohlstands in Kauf nehmen. VON MORITZ GATHMANN
Ukraine-Krieg : „Putin ist kein Kommunist, er ist ein lupenreiner Imperialist“ Der Osteuropa-Historiker Jan Claas Behrends sprach bereits 2014, nach der Annexion der Krim, von einem Scheitern des russlandpolitischen Ansatzes „Wandel durch Annäherung“. Im Interview ordnet er den Überfall auf die Ukraine historisch ein, erklärt die unterschiedlichen Perspektiven Putins und des Westens auf Europa und prognostiziert innenpolitische Erschütterungen in Russland infolge des Ukraine-Kriegs. Ob es einen Putsch gegen Putin geben könnte, sei aber schwer zu sagen. INTERVIEW MIT JAN CLAAS BEHRENDS
Marina Ovsjannikovas Protestaktion : Wer ist die mutige Frau im russischen Fernsehen? Mitten in der Sendung des Programms „Vremja“ im populärsten russischen Fernsehsender „Pervyj Kanal“ hält eine mutige Frau ein Anti-Kriegs-Plakat hoch. Sie wird zwar schon nach wenigen Sekunden abgeführt, aber ihr Auftritt bewegt unzählige Zuschauer in Russland und im Ausland. Wer ist Marina Ovsjannikova? Eine Hintergrundrecherche. VON NATHAN GIWERZEW
Marina Henke über den Ukraine-Krieg : „Wir sind wahrscheinlich auf dem Weg in einen Guerillakrieg“ In der Ukraine ist derzeit kein Kriegsende in Sicht. Marina E. Henke, Professor of International Relations an der Hertie School und Direktorin des Centre for International Security, erklärt im Gespräch, warum sie nicht an eine zeitnahe Kompromisslösung glaubt, warum es gefährlich wäre, wenn die Nato direkt in den Konflikt eingreift, was Putin antreibt und es für Russland deshalb nur eine Richtung gibt: voraus. INTERVIEW MIT MARINA E. HENKE
Ukraine-Konflikt : Kollektive Ambivalenzverweigerung Was für ein Déjà-vu! Wieder einmal verfällt unsere Gesellschaft samt Medien in kollektive Schnappatmung, in Moralisierung und Bekenntniszwang. Die Empörungsspirale dreht sich, Zwischentöne sind unerwünscht. Ambivalenzverweigerung gilt als Tugend. Doch diesmal geht es nicht um Migration, Klima oder ein läppisches Virus. Diesmal geht es um Krieg und Frieden. Zeit für Vernunft, Selbstkritik und Differenzierungsvermögen. KOLUMNE: GRAUZONE
Ukraine-Krieg : Putin hat aus Afghanistan nichts gelernt Die Lehren des sowjetischen Debakels am Hindukusch in den Jahren von 1979 bis 1989 wurden ignoriert, als Putin sich entschied, die Ukraine anzugreifen. Der Moskauer Grundkonsens realistischer Einschätzung der eigenen Möglichkeiten scheint aufgegeben worden zu sein. Innerhalb der russischen Elite wächst die Unruhe. VON HANS-ULRICH SEIDT
Die USA und der Ukraine-Krieg : „Niemand sollte sagen, dass schon alles gut gehen wird“ Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die amerikanische Öffentlichkeit. Daniel Benjamin, Präsident der American Academy in Berlin, lobt im Cicero-Interview die amerikanische Diplomatie gegenüber Russland, fordert, auch das Verhalten Chinas im Blick zu behalten, und warnt vor einer Eskalationsspirale, die in einen Atomkrieg münden könnte. INTERVIEW MIT DANIEL BENJAMIN