Krieg in der Ukraine : „Putin hat noch lange nicht aufgegeben“ Im Interview mit Cicero erklärt Gustav C. Gressel die russische Kriegsstrategie. Und er fordert ein Embargo für Öl und Gas aus Russland: Europa dürfe weder in Euro noch in Rubel den russischen Krieg finanzieren. Der Militärexperte prognostiziert, dass der Krieg in der Ukraine schon im April in die nächste heiße Phase eintreten wird. INTERVIEW MIT GUSTAV C. GRESSEL
Russischer Verteidigungsminister Sergei Schoigu : Ein Apparatschik als Feldherr Seit dem 11. März ist Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu nicht mehr öffentlich gesehen worden. Angeblich wegen gesundheitlicher Probleme, aber es gibt Gerüchte, dass er bei Putin in Ungnade gefallen sei. Dabei galt Schoigu als einer seiner treuesten Weggefährten – doch der Ukrainekrieg hat gezeigt, dass er bei Weitem kein brillanter Militär ist. VON NATHAN GIWERZEW
Nato-Gipfel zur Ukraine : Vereint gegen Putin Der Nato-Gipfel in Brüssel hat heute zweierlei gezeigt: Die Länder des westlichen Verteidigungsbündnisses sind in der Frage der Sanktionen gegen Russland geeint. Und das Bündnis setzt nun verstärkt auf Aufrüstung und Abschreckung. VON THOMAS JÄGER
Moritz Gathmann in der Ukraine : „Die Ukrainer haben Landgewinne zu verzeichnen“ Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann ist seit wenigen Tagen wieder in der Ukraine, gestern ging es für ihn von Lemberg nach Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt ist es derzeit verhältnismäßig ruhig, auch weil viele Bewohner das Weite gesucht haben. Gathmann berichtet im Gespräch mit Alexander Marguier von seiner Zugfahrt, erzählt, wo er in Kiew untergekommen ist – und gibt eine Einschätzung der militärischen Lage. VON CICERO-REDAKTION
Atomausstieg lässt sich stoppen : Kernkraftbetreiber widersprechen Bundesregierung Die europäische Energiekrise spitzt sich weiter zu. Ein Gas-Lieferstopp aus Russland wird wahrscheinlicher. Während in Deutschland bereits überlegt wird, welche Industriebetriebe im Notfall stillgelegt werden müssen, verweigert die Bundesregierung, ernsthaft über eine Abkehr vom Atomausstieg nachzudenken. Aus der Branche kommt deshalb nun deutlicher Widerstand. VON DANIEL GRÄBER
Cicero im April : Ende der Geschichte Die gescheiterte Energiewende machte Deutschland abhängig von Putins Gas, der deshalb ohne deutschen Widerstand in die Ukraine einmarschieren konnte. Lesen Sie die Hintergründe in der April-Ausgabe des Cicero. VON ALEXANDER MARGUIER
Der Westen und Russland : Was, wenn Putin den Krieg gewinnt? Die ukrainische Armee und die Bürger der Ukraine leisten weiterhin tapferen Widerstand. Das hält zwar die Hoffnung auf einen günstigen Ausgang am Leben, aber die militärischen Chancen stehen nach wie vor sehr schlecht für das Land. Das wahrscheinlichste Ergebnis ist immer noch, dass Russland diesen Krieg gewinnt. Dann aber steht die Zukunft der liberalen Demokratie auf dem Spiel. VON RUUD KOOPMANS
Krieg in der Ukraine : Fehlende Ausrüstung, kaum Kampfmoral: Warum die russische Offensive stockt Die Stimmung unter den russischen Soldaten in der Ukraine ist im Keller. Vielen wird klar, dass sie den Krieg mit konventionellen Mitteln nicht mehr gewinnen können. Auch die ethnische und soziale Zusammensetzung der russischen Streitkräfte ist ein Grund für die niedrige Kampfmoral. VON NATHAN GIWERZEW
Chinas Rolle im Ukrainekrieg : Peking hat sich verzockt Schon Wochen vor Kriegsbeginn suchte China einen Pakt mit Russland, weil es angesichts der massiven US-Bündnisstruktur, die von Japan bis Indien reicht, Freunde braucht. Doch die Rechnung ging nicht auf, und jetzt ist Putin für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Belastung geworden. Deswegen muss Peking seine Beziehungen zu den USA überdenken. VON GEORGE FRIEDMAN
Neun Jahre Straflager für Alexej Nawalny : Der Angeklagte hat das letzte Wort Der Kremlkritiker Alexej Nawalny ist heute zu einer neuen Haftstrafe verurteilt worden. Als Angeklagter hat er das letzte Wort. Er nutzt es für einen Appell, der es in sich hat: Der Krieg in der Ukraine wäre erst dann beendet, sobald die russische Elite gestürzt sei. VON NATHAN GIWERZEW
Welche Position vertritt Ankara? : Die Haltung der Türkei im Ukraine-Krieg Im Ukraine-Krieg bieten sich verschiedene Länder als Vermittler zwischen den beiden Kriegsparteien an. Vorn dabei ist die Türkei: Sie liefert Waffen in die Ukraine und unterhält gleichzeitig gute Beziehungen nach Russland. Von den Verhandlungen kann sie nur profitieren. VON NATHAN GIWERZEW
Energieimporte : Interdependenz statt Abhängigkeit Es ist richtig, die deutsche Energieabhängigkeit von Russland zu beenden. Das kann und darf natürlich nicht heißen, sich von internationalen Handelsbeziehungen abzukoppeln. Und wichtige Rohstoffe können leider nicht allein aus befreundeten demokratischen Staaten importiert werden. Es kommt darauf an, sich nicht von einem einzigen Anbieter abhängig zu machen, um nicht erpressbar zu werden. VON THOMAS JÄGER
Energieabhängigkeit : Kalter Entzug: Kann Deutschland ein Gas-Embargo verkraften? Deutschlands Abhängigkeit von russischem Erdgas ist ein verhängnisvoller Fehler. Aber er lässt sich nicht von heute auf morgen korrigieren. Wer einen Energieimport-Stopp gegen Putin fordert, muss sich klar darüber sein, was auf dem Spiel steht. Neue Lieferanten können die Lücke kurzfristig nicht füllen. VON DANIEL GRÄBER
Vermittlung zwischen Russland und Ukraine : Israels Dilemma im Ukraine-Konflikt Israel fungiert als wichtiger Vermittler im Ukraine-Krieg, da das Land gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland hat. Trotz überwiegend positivem Echo wird auch Kritik zur Positionierung Jerusalems im Konflikt lauter. Stimmen im In- und Ausland fordern von der israelischen Regierung, den russischen Einmarsch klar zu verurteilen. VON TAL LEDER
Europaweite Umfrage zu Ukrainekrieg : Griechen am ehesten auf der Seite Putins Eine repräsentative Umfrage in sechs europäischen Staaten zeigt sehr unterschiedliche Einstellungen der jeweiligen Bevölkerungen zum Ukrainekrieg. So hält beispielsweise ein Viertel der befragten Italiener die Invasion für verständlich oder akzeptabel, in Griechenland sind es sogar 39 Prozent. Am meisten Angst vor einem Atomangriff haben die Franzosen. Die Deutschen wiederum wollen Sanktionen möglichst schnell abschaffen. VON CICERO-REDAKTION