Migrationsforscher Ruud Koopmans : „Die Ampelkoalition belohnt Menschen, die irregulär eingereist sind“ Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag einen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik angekündigt – weg von irregulärer, hin zu regulärer Zuwanderung. Was aber bedeutet das in der Praxis? Der Migrationsforscher Ruud Koopmans über das Comeback der doppelten Staatsbürgerschaft, neue Pull-Faktoren – und die Frage, wie es die Ampel geschafft hat, neoliberale Positionen mit multikultureller Romantik zu verbinden. INTERVIEW MIT RUUD KOOPMANS
Migration in die USA : Im Dschungel Hunderttausende Migranten, die meisten aus Haiti, sind derzeit unterwegs in die Vereinigten Staaten – in der Hoffnung, dass die neue US-Regierung sie aufnimmt. Doch das ist ein Trugschluss. Denn Joe Biden macht es nicht anders als sein Vorgänger Trump. VON ANDRZEJ RYBAK
Deutschlands Zukunft : In großer Sorge um unser Land Die neue Bundesregierung macht schon zu ihrem Start keinen realitätstüchtigen Eindruck. Sie verweigert sich einer belastbaren Bestandsaufnahme und pflegt lieber Symbolpolitik zur Befriedigung persönlicher Befindlichkeiten. Weshalb die Realität diese Regierung überfordern wird. VON JENS PETER PAUL
BBC-Recherche in Nigeria : „Black Axe“: Brutale Sekte und globale Mafia Die nigerianische „Black Axe“-Bewegung hat sich in den letzten Jahren zu einer weltumspannenden kriminellen Organisation entwickelt, die sich vor allem durch Internetbetrug finanziert, aber auch in Schleuserkriminalität und Menschenhandel verwickelt ist und durch ihre extreme Brutalität berüchtigt wurde. Die BBC hat erstmals mit Aussteigern gesprochen. EIN FUNDSTÜCK DER CICERO-REDAKTION
Grenzkonflikt mit Belarus : Lukaschenko in der Falle Der belarussische Präsident hat mit der von ihm ausgelösten Migrationskrise einen schweren Konflikt mit der Nato und der EU heraufbeschworen. Moskau lässt ihn aus Eigeninteresse zwar vorerst gewähren. Doch Alexander Lukaschenko gerät zunehmend in die Defensive. Gut möglich, dass der Kreml ihn demnächst fallen lässt. VON ANTONIA COLIBASANU
Notstand an der polnischen Grenze zu Belarus : „Da kann man schon eine Psychose bekommen“ Entlang der Grenze zu Belarus hat die polnische Regierung wegen der Migrationskrise den Notstand verhängt. Für die einheimische Bevölkerung ist es ein Leben in einer abgesperrten Region, in der Polizeikontrollen, Militärpräsenz und hilfsbedürftige Migranten zum Alltag gehören. Sławomir Droń ist Mitgründer einer Initiative, die Flüchtlingen Hilfe leistet. VON THOMAS DUDEK
Belarus : Die Lage an der Grenze zu Polen eskaliert An der Grenze zwischen Belarus und Polen eskaliert die Lage um die Tausenden Migranten. Belarussische Staatsmedien zeigten in Videosequenzen, wie von polnischer Seite Wasserwerfer gegen die Migranten am Übergang Kuznica-Brusgi eingesetzt wurden. Laut polnischem Verteidigungsministerium warfen Flüchtlinge zuvor Steine auf Soldaten und Sicherheitskräfte. Sie seien zudem von belarussischer Seite mit Knallgranaten ausgestattet worden. VON CICERO-REDAKTION
Lage an der EU-Außengrenze : Augen zu und durch? An der EU-Außengrenze zu Belarus harren seit Wochen Migranten aus, die in die Europäische Union gelangen wollen. Die Grenze, wie 2015, einfach zu öffnen, wäre der falsche Weg. Aber genauso falsch ist es, einfach wegzusehen und diese Menschen sich selbst zu überlassen. VON ANTJE HILDEBRANDT
Ampel-Koalition : Grün ist die Hoffnung In den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP knirscht es. Auslöser sind die Grünen, die gegenüber ihren Anhängern den Eindruck verhindern wollen, sie hätten nicht hart genug für ihre Ideen gekämpft. VON MORITZ GATHMANN
Täter und ihre Herkunft : Das tägliche Scheitern im Umgang mit den Fakten Ein aus Syrien als Flüchtling eingereister Attentäter verletzt in einem ICE drei Personen – aber zu viele Medien drücken sich darum, die Identität des mutmaßlichen Täters zu nennen. Dabei ist es nun einmal ein grundlegender Unterschied, ob man es mit deutschen Tätern zu tun hat oder mit Zugewanderten und Asylbewerbern. Das Vertrauen in Medien und Demokratie geht so verloren. VON JENS PETER PAUL
Gastarbeiterkinder : Alles Opfer? Vor 60 Jahren, am 30. Oktober 1961, schloss Deutschland das Anwerbeabkommen mit der Türkei. Viele Enkel der Gastarbeiter haben den Begriff nie gehört. Sie haben einen sozialen Aufstieg erfahren, mit dem aus ihrer Sicht aber keine Anerkennung einhergeht. Doch das Opfernarrativ zu bedienen, ist kein konstruktives Engagement gegen Rassismus. VON CANAN TOPÇU
Opposition in Ungarn einigt sich auf Kandidaten : Ein konservativer Herausforderer für Viktor Orbán Péter Márki-Zay, Oberbürgermeister der südungarischen Stadt Hódmezővásárhely, wird die ungarische Opposition in die Parlamentswahlen 2022 führen. Für Viktor Orbán könnte er zur Gefahr werden – Márki-Zay ist konservativ und gilt als pro-europäisch, ist jedoch kein Verfechter einer Migrationspolitik der offenen Grenzen. VON CICERO-REDAKTION
Migration in die EU : Wachsender Druck Am 28. Juli 1951 wurde die Genfer Flüchtlingskonvention verabschiedet, die seither die Grundlage für das internationale Flüchtlingsrecht bildet. 70 Jahre später erwarten Experten für die kommenden Monate und Jahre wieder größere Flüchtlingsströme. Ist Europa besser vorbereitet als 2015, als über eine Million Menschen auf den Kontinent flohen? VON FELIX LILL
Bandenkriminalität in Schweden : Passanten werden Opfer von Schießereien Im Großraum Stockholm sind jüngst zwei spielende Kleinkinder angeschossen worden. Rivalisierende Gangs hatten sich bekriegt. Seit Jahren versucht die Regierung, die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Mittlerweile wird die gescheiterte Integrationspolitik als eine der Ursachen betrachtet. VON UTA WEISSE
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung : Erinnern und Vergessen Gestern hat das „Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ in Berlin seine Pforten für das Publikum geöffnet. Alles in allem ein friedlicher Ausgang einer heiklen Aufgabe und einer langen Streitgeschichte. Und doch fehlt etwas. VON JOHANN MICHAEL MÖLLER