Arnold Schwarzenegger, ehemaliger Gouverneur von Kalifornien / dpa

Sieg des Trumpismus - Amerikas unglückliche Konservative

Mit einem Erdrutschsieg haben die Republikaner das Weiße Haus zurückerobert und obendrein beide Kammern des Kongresses gewonnen. Aber war das furiose Comeback Donald Trumps wirklich ein Triumph des bürgerlich-konservativen Amerikas?

Autoreninfo

Der promovierte Politikwissenschaftler Ulrich Berls ist Fernsehjournalist und Autor. Von 2005 bis 2015 leitete er das ZDF-Studio München. Bei Knaur erschien sein Buch „Bayern weg, alles weg. Warum die CSU zum Regieren verdammt ist“.

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Arnold Schwarzenegger war von 2003 bis 2011 sehr erfolgreicher Gouverneur Kaliforniens, immerhin der einwohnerreichste und wirtschaftsstärkste Bundesstaat der USA. Ohne Begrenzung der Amtszeit wäre er sicher wiedergewählt worden. Und gäbe es die Vorschrift der Verfassung nicht, dass Präsidentschaftskandidaten in den USA geboren sein müssen, hätte er allergrößte Chancen auf den Job in Washington gehabt; aber die Steiermark ist nun mal kein US-Bundesstaat. 

Arnold Schwarzenegger ist Republikaner. Doch wenige Tage vor der US-Wahl bekannte er, seine Stimme der demokratischen Kandidatin Kamala Harris zu geben. Nicht weil er die Demokraten so großartig finde, schrieb er, er verstehe deren Neigung zur Schuldenmacherei nicht und sei der Ansicht, sie schauten beim Thema Kriminalität einfach nur weg. Aber die Alternative Donald Trump sei schlimmer.

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Christoph Kuhlmann | Fr., 15. November 2024 - 08:22

Das ist Rassismus pur. Wenn die Minderheiten glauben, sie könnten Mehrheiter verfolgen, dann irgendwann Leute wie Trump an die Macht. Identitäre Bewegungen vergessen immer das Versagen der eigenen Kultur. Die Ebenfalls imperialistisch waren, aggressiv und patriarchisch nur halt nicht so mächtig. An den Universitäten tanzen Gruppen, die die Kultur hassen, in die sie eingewandert sind der Gesellschaft auf der Nase herum. Die liberalen Massenmedien kolportieren es und die Demokraten machen die Politik dazu. So gewinnt man keine Wahlen. Es geht bei dieser Moral immer um Macht. Macht für einzelne, die sie als Waffe benutzen. Insofern ein egoistischer, unethischer Einsatz von Macht.

Lydia H. | Fr., 15. November 2024 - 08:35

Ist das in Anbetracht der CDU nicht das gleiche mit den Konservativen in der Bundesrepublik. Sind die nicht auch Heimatlos?

Dr. Oliver Strebel | Fr., 15. November 2024 - 08:36

So zum Beispiel Trumps designierte Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard. Die Ex-Demokratin ist vom hawaianischen Aloah-Sprit geprägt und hat ihren Kindern hinduistische Namen gegeben. Vietnam-induzierter Pazifismus bewog sie bei den Dems einzutreten. Hass erzeugender Wokismus mit seiner Rassifizierung einer jeden Debatte veranlasste sie zum Übertritt zu den Reps.

Die USA ist komplexer als die Qualitäts-Medien uns glauben machen wollen. Die Verschwörungstheorie vom Trump-Putsch ist doch längst widerlegt, denn Trump hat nicht geputscht. Basta! Dass er über eine geklaute Wahl grummelt ist sein gutes Recht auf freie Meinungsäußerung, was auch für irrige Meinungen gilt.

Man sollte die konstruktive Zusammenarbeit mit der Trump-Administration suchen. Die Mainstream-Medien wären gut beraten, wenn sie ein differenzierteres Bild von den USA zeichnen würden, um sich nicht noch unglaubwürdiger zu machen. Denn im Internet-Zeitalter fliegt jede Gaukelei sofort auf.

Gerhard Lenz | Fr., 15. November 2024 - 08:45

Reaktionär ja, konservativ nein? Kann man so Trump und seinen Wahlverein bezeichnen, zu der die Republikanische Partei reduziert wurde? Ist es hilfreich, dem wiederauferstandenen Trump vorzuwerfen, er habe mit "konservativ" im eigentlichen Sinn nicht mehr viel zu tun?
Abgesehen davon, dass höchstens ein paar selbsternannte Autoritäten eine bis ins letzte Detail zielende Begriffsdefinition bieten können, ist eine solche Frage gar nicht zu beantworten. Ist z.B. das Frauenbild der Republikaner konservativ? Und wenn, hat es trotzdem - oder gerade deswegen - auch typisch frauenfeindliche Züge?
Am Begriff scheiden sich die Geister. Es gibt Foristen, die ständig die rechtsextreme AfD als "blaue Konservative" verharmlosen. Es waren Nationalkonservative, die in Weimar Hitler zur Macht verhalfen. Ist Orban rechter Nationalist und Konservativer? Und Putin? Was ist mit den "Konservativen" in der Union, die im Osten mit der AfD liebäugeln?
Nicht das Etikett zählt, sondern am Ende nur die Politik...

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 15. November 2024 - 09:25

überspitzt gefragt, eine Debatte anstoßen, an deren Ende alle guten Menschen dieser Welt beschliessen, dass Trump zwar gewählt wurde, aber nicht würdig, US-Präsident zu werden?
Sie machen von weitem durchaus einen integren journalistischen Eindruck, ich möchte Sie deshalb bitten, "Latinohasser und Frauengrapscher" wenigstens in Anführungsstriche zu setzen.
Was wissen wir vom Sexleben Bill Clintons, zu schweigen von dem JFK´s?
Schwarzenegger kann man wohl kaum als gediegenen Konservativen bezeichnen?
Er gehört zur Kennedyfamilie.
Hat er ein aussereheliches Kind mit einer Hausangestellten?
Allerdings sträube ich mich, auf dem gleichen Niveau zu schreiben wie evtl. Sie.
Ihr Artikel passt m.E. eher in die "Brigitte", metaphorisch gemeint.
Wenn allen Ernstes in intellektuellen US-Milieus diskutiert würde, dass "weisse Haut" problematisch sei, dann wundert mich der evtl. Erdrutschsieg Trumps nicht mehr.
Mir war/ist Harris bei weitem lieber.
Ist Cheneys evtl. "Rolle" bei 9/11 geklärt?
NIVEAU

Sicher, es gibt Zufälle!
Ich fand es aber bemerkenswert einfach für die Terroristen, an ihre Ziele zu gelangen.
Dies als Laie gesprochen.
Das Entsetzen von Bush jr. war offensichtlich, ich habe dann trotzdem überlegt, ob es Leute in seinem Umfeld gab, die grundsätzlich an einer Eskalation der US-Aktivitäten im Nahen Osten etc. interessiert waren.
Trump macht Politik, die mir zumeist nicht gefällt, ist aber hoffentlich nicht "hinterrücks" unterwegs.
Cheney war Vizepräsident, aber das heisst ersteinmal gar nichts.
Mir gefällt aber der evtl. "hohe Ton" gegenüber einem gewählten Präsidenten der USA aus dem eigenen Lager nicht.
Ich habe mich sehr schwer getan, die Clintons abzulehnen.
Ich empfand Bill Clinton als evtl. "übergriffig" in Osteuropa nach dem Fall des eisernen Vorhangs.
Als ich dann das "Gehabe" von Frau Clinton mitbekam, habe ich nicht die Seiten gewechselt, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie so nicht alle US-Amerikaner überzeugt.
Trump ist garantiert nicht ungebildet...

Ernst-Günther Konrad | Fr., 15. November 2024 - 11:09

Das ist doch nichts Besonderes. Es ist den Parteien immanent, das es auch innerhalb der Partei unterschiedliche Sichtweisen bei verschiedenen Themen gibt. Das ist bei den Reps nicht anders, wie bei den Demokraten. Ob die Konservativen insgesamt unglücklich sind, nur weil einige bei einzelnen Themen unterschiedliche Sichtweisen haben, bezweifle ich stark. Es gehört doch einfach zu einem gesunden Parteileben dazu. Bei uns in Deutschland weiß man damit nichts mehr anzufangen. Während man früher in den Parteien auch durchaus laute andere Meinungen gelten ließ, wird heute jeder ausgegrenzt und zum Staatsfeind erklärt, der nicht der sog. Parteilinie folgt, wie gewünscht und gefordert. Diese mangelnde Kritikfähigkeit und die fehlende Bereitschaft auch andere Meinungen zu respektieren, genau diese Haltung hat zur Spaltung geführt und macht noch immer die Gräben tiefer. Man will mit aller Gewalt Gedankengleichheit und erreicht sie dennoch nicht. Warum? Die Gedanken sind frei, wer will sie .....

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