- SPD wohl auf historischem Tief
Nach ersten Prognosen ist die Europawahl ein herber Denkzettel für die Ampelparteien. CDU/CSU gehen als stärkste Kraft aus dem Urnengang hervor, bleiben jedoch bei knapp unter 30 Prozent hinter ihren Erwartungen. Für die Brüsseler Politik deutet sich ein klarer Richtungswechsel an.
Das historisch schlechteste Ergebnis der SPD bahnt sich an. Ein deutlichen Dämpfer für die Grünen, Stagnation bei CDU/CSU und leichte Zugewinne der AfD, das sind die ersten Umfrage-Ergebnisse, die nach der Schließung der Wahllokale von den Befragungsinstituten veröffentlicht wurden. Rund 65 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren in Deutschland zur Wahl des Europäischen Parlaments aufgerufen. Außerdem wurden in 20 weiteren EU-Staaten gewählt. In anderen Ländern wie den Niederlanden, Irland und der Slowakei haben die Bürgerinnen und Bürger bereits ihre Stimme abgegeben. EU-weit sind rund 360 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Die ersten Prognosen (infratest-dimap) sehen die CDU/CSU nur knapp über ihrem Ergebnis von vor fünf Jahren bei 29,5 Prozent (2019: 28,9). Die Sozialdemokraten unterbieten ihr schlechtes Ergebnis noch mal und liegen bei 14 Prozent (2019: 15,8). Trotz der Debatten um den Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Ermittlungen wegen Spionage und illegaler Geldzahlungen kann die AfD ihr Ergebnis leicht verbessern. Die Rechtspopulisten liegen nach ersten Umfragen bei 16 Prozent (2019: 11). Die Grünen, die bei der Europawahl 2019 mit rekordverdächtigen 20,5 Prozent abschnitten, wurden beim diesjährigen Urnengang laut Prognosen auf 12,5 Prozent geschrumpft. Die FDP verliert im Vergleich zur vergangenen Europawahl um 0,5 Prozent und liegt damit bei 5,0 Prozent der Wählerstimmen.
Wagenknecht aus dem Stand wohl über 5 Prozent
Überraschungen bietet die letzte bundesweite Wahl in Deutschland vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr möglicherweise bei den kleinen Parteien. Da es bei der Europawahl keine 5-Prozent-Klausel gibt, könnte es sein, dass sowohl Linkspartei, als auch Freie Wähler ins Parlament in Straßburg einzieht. Die neue Partei der früheren Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht erreicht, so die ersten Erhebungen, aus dem Stand heraus 6 Prozent. Damit wäre das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Europa eine wahrnehmbare Stimme und auch bei einer Bundestagswahl mit gleichem Ergebnis und entsprechender Klausel Teil eines neuen Bundestages. Gestärkt geht auch die Europapartei Volt aus diesem Sonntag hervor, sie kann möglicherweise auf 2,8 Prozent klettern (2019: 0,7).
Die Wähler haben unterdessen offenbar der Europawahl in Deutschland mehr Beachtung geschenkt als bei zurückliegenden Urnengängen. Bis 14 Uhr machten nach Angaben von Bundeswahlleiterin Ruth Brand 32,3 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Briefwahlstimmen waren dabei nicht berücksichtigt. 2019 waren es zum selben Zeitpunkt 29,4 Prozent, am Ende lag die Wahlbeteiligung bei 61,4 Prozent. Auch das war bereits ein Anstieg im Vergleich zur Vorgängerwahl 2014, bei der die Wahlbeteiligung bis 14 Uhr bei 25,6 und die Wahlbeteiligung insgesamt schließlich bei 48,1 Prozent lag. Allerdings sind laut Bundeswahlleitung Zwischenstände von 2019 und heute methodisch nicht exakt vergleichbar.
Bundeskanzler Olaf Scholz gab seine Stimme am Sonntag in seinem Wohnort in Potsdam ab. Der SPD-Politiker kam in Begleitung seiner Frau Britta Ernst und stellte sich in der Schlange im Wahllokal bei der Industrie- und Handelskammer an. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wählte in Burgdorf-Beinhorn (Region Hannover). Die 65-Jährige bewirbt sich für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission. Von der Leyen hat den Posten seit 2019 inne.
Kommunalwahlen in Deutschland
Insgesamt geht es bei der Europawahl um Mandate für 720 Abgeordnete. 96 von ihnen werden aus Deutschland kommen. Abgesehen von der Parlamentswahl in Indien ist die Europawahl die größte demokratische Abstimmung weltweit – und die einzige Direktwahl über Staatsgrenzen hinweg. Am heutigen Sonntag stehen außerdem Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern an. Entscheidungen über Vertretungen wie Kreistage, Gemeinderäte oder Bezirksversammlungen stehen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt an.
In Thüringen, wo bereits vor zwei Wochen die Kommunalwahlen stattfanden, können viele Bürgerinnen und Bürger zudem über ihren künftigen Landrat oder Oberbürgermeister entscheiden. In 15 Landkreisen und kreisfreien Städten kommt es zur Stichwahl – in neun Fällen stehen auch AfD-Kandidaten zur Wahl. Die Partei hatte in der ersten Runde der Kommunalwahlen zwar etliche Mandate in den Kommunalparlamenten dazugewonnen, ein Durchmarsch in die Rathäuser und Landratsämter war ihr aber nicht gelungen.
Mit dpa
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Bei der ersten Prognose habe ich gejubelt: die Grünen sind auf 12% reduziert und haben rund 40 % verloren. Das ist spitze und sie haben sich das Ergebnis aufgrund ihrer Politik auch verdient.
Es ist dank der grünen Politik der letzten Jahre verständlich, dass junge Menschen überwiegend keine links grünen Parteien wählen.
Je weniger grün, desto weniger Probleme im eu Parlament bei der irregulären massenmigration. Gutcso.
... zuviel für die miserable Leistung die bisher erbracht wurde.
"it's a big club and you ain't in it"
Das "Bündnis Sarah Wagenknecht" ist keine
Partei, sondern ein exklusiver Invitation-only-Club.
"Die Anzahl der Mitglieder wurde zunächst auf 450 begrenzt. Die Partei solle laut Wagenknecht „kontrolliert und langsam“ wachsen. Um weitere Interessenten besser kennenzulernen, würde ihnen daher nahegelegt, sich als „Unterstützer“ zu melden.Das hätten bis März 2024 laut Parteiangaben 17.000 Menschen getan, diese Möglichkeit habe laut Parteienrechtler Sebastian Roßner aber „nichts mit einer Parteimitgliedschaft zu tun“.Es lägen 8.000 Mitgliedsanträge vor,wobei aber für das Jahr 2024 höchstens 1.000 Mitglieder angestrebt würden. Neue Mitglieder sollen vor der Aufnahme in einem Prozess kontrolliert werden, und für die Aufnahme jedes Bewerbers sei bis auf Weiteres „die ausdrückliche Zustimmung des Parteivorstands erforderlich“, dessen Mitglieder Vetorecht hätte".
Was der Zweck dieses exclusiven Clubs ohne Programm ("Programmatisch lässt sich die Partei kaum einordnen, da noch kein allgemeines Parteiprogramm beschlossen wurde.") ist sollte klar sein: mit heißer Luft, einer flexiblen prominenten Ex-DDR-KommunistIn als Gallionsfigur und "irgendwie links" hoch-bezahlte Pöstchen abzocken.
Das Wahl-Ergebnis der Europa-Wahl zeigt: das ist 1. möglich und hat 2. geklappt.
Die EU hat fertig.
Bock nicht fett.
Der absolute Brüller ist aber, dass die „Jungwähler“ nicht etwa grün links wählen, (wie von den Befürwortern der Wahlberechtigten ab 16 erwartet) sondern die Parteien vorrangig am rechten Rand. Die Pööööösen 😃
Und das Ergebnis für die AfD ist nach der Stimmungsmache gegen die Konservativen (Rechts) doch auch recht passabel ….. als zweitstärkste Kraft.
Auch die im Vorfeld beleuchteten vorhergesagten Ergebnisse in Frankreich, Italien und Österreich gehen von Siegen der Konserven (Rechten) aus.
Es scheint, dass der prognostizierte Weg, weg von der Dominanz links grüner Politik eingeschlagen wurde…. und genau dies ist eine sehr gute Nachricht.
Die eben gesehene Interpretation von Merz ist lächerlich (30%) für eine Union die bei wirklich konservativer Ausrichtung, immer an der absoluten Mehrheit kratzte.
Egal wie die Zahlen sich noch entwickeln, es macht durchaus Hoffnung bei den anstehenden LT- Wahlen im Osten den links grünen Weg der etablierten Parteien zu verlassen.
5 % plus und zweitstärkste Kraft. Was wären denn starke Zugewinne liebe Reaktion?
abgewatscht wurde. Ein schwacher Kanzler, eine "weiter-so-Partei", dazu das durchwurschteln in der merkwürdigen Ampel-Koalition....
Deutschland hätte eigentlich besseres verdient als diese Laienspielertruppe.
leicht verbessern!? 11 auf 16!
Sie wissen alle, SPD, FDP Grüne, dass sie komplett "fertig" haben, jetzt kommt nur noch die bleierne Phase des am Stuhl Klebens, des am Futtertrog Hockenbleibens, obwohl der Souverän längst den Daumen gesenkt hat! Wir werden von Splittergruppen regiert! Sie können nicht mehr behaupten, für Deutschland zu reagieren. Der Wähler will, dass ihr euch vom Acker macht - ihr habt komplett versagt. Euer Spiel ist aus!
Was wollt ihr denn
es ist nur eine Wahl
wir haben alles im Griff
auf diesem sinkenden
Narren-Schiff
Volle fahrt voraus
wenn erst der Staffelstab
an CDU übergeben
kann nichts mehr geschehen
wir, die Hüter der Wahrheit
haben alles im Griff
auf diesem sinkenden Narrenschiff
denn die Herzen der Ampel
sind frei & froh
nichts wird geschehen
was den Kurs ändern lässt
& Robert schreit
volle fahrt voraus
da vorn am Horizont
ist das rettende Hafen
wir haben alles im Griff
auf dem sinkenden Narrenschiff
wie lang noch
fragt Olaf bang
& voller Trübsal blasend
Frau von der Leyen
mit ihrem Lächeln im Gesicht
nicht mehr lang
dann sind wir am Ziel
vereint mit Le Peng
das schaffen wir
nur noch 4 Jahre
bis nach Genf
wo uns dann Herr Schwab
in Ehren empfängt
doch plötzlich - ein lauter Schrei
oh Schreck, der Hofstaat
steht zusammengedrängt
an fordere Front
wird unserer Narrenschiff
es schaffen
das Ziel, das Riff
zu erreichen
Ein Stoß, ein Schrei
durchs ganze Deck
auf zum Rettungsboot CDU
für große Not😇