Robert Habeck, Olaf Scholz und Friedrich Merz / dpa

Wirtschaftskrise - Die europäische Krankheit

Durch multiples Organversagen in Gesellschaft und Politik verkümmert gerade die Wirtschaft. Doch statt das Problem anzupacken, konzentriert man sich lieber auf den Klimawandel. Dabei gibt es Maßnahmen, die schnell greifen würden.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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Als „holländische Krankheit“ wird die Verkümmerung der Industrie durch einen übermächtigen Rohstoffsektor bezeichnet, wozu es in den Niederlanden in den 1960er Jahren nach der Entdeckung von Erdgasvorkommen kam. Im Vergleich dazu erscheint die gegenwärtige „europäische Krankheit“ komplexer.

Die Verkümmerung der Wirtschaft entsteht durch multiples Organversagen in Gesellschaft und Politik, äußert sich in einer wohlstandsverzehrenden Produktivitätsschwäche und hat die Länder Europas mit unterschiedlicher Schärfe erfasst. Ein neuer Wettbewerb um den Titel des „kranken Mannes in Europa“ ist im Gange. An der Spitze liegt gegenwärtig Deutschland als „neuer kranker Mann“. Ihm zur Seite steht Italien als der „chronisch kranke Mann“ und Frankreich als der „heimliche Kranke“, der seine Schwäche mit Aplomb überspielt (siehe die Inszenierung der olympischen Spiele 2024 im Großformat).

Vergleich mit den USA

Als das Magazin The Economist Deutschland im Jahr 1999 zum „kranken Mann des Euros“ ausrief, kristallisierte sich die Krankheit in hoher Arbeitslosigkeit. Diese wird heute durch den demografisch bedingten Arbeitskräftemangel niedrig gehalten. Jetzt äußert sich die Krankheit im Rückgang der Produktivität. Beginnen wir also mit dem Krankheitsbefund, indem wir die Entwicklung der Arbeitsproduktivität, aus der Wohlstand wächst, in den drei großen Ländern der Eurozone, Deutschland, Frankreich und Italien, mit der Entwicklung in den USA vergleichen. 

In den USA dürfte die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität (reales Bruttoinlandsprodukt pro Beschäftigten) nach Berechnungen und Schätzungen des Industrieländerclubs OECD seit dem vierten Quartal 2019 – also vor dem Beginn der Pandemie – bis Ende dieses Jahres um 3,8 Prozent gestiegen sein. Dagegen ist sie in Deutschland und Frankreich um geschätzte 1,0 und 2,7 Prozent gesunken.

Im Vergleich zu 2010 liegt die Arbeitsproduktivität in den USA, Deutschland und Frankreich dieses Jahr um rund elf, fünf und drei Prozent höher. Italien fällt etwas aus diesem Rahmen. Dort ist die Produktivität zwar seit Ende 2019 um geschätzte 1,3 Prozent gestiegen, liegt aber immer noch um 0,8 Prozent unter ihrem Niveau von 2010. Italien ist eben der chronisch kranke Mann Europas.

Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit

Wenn die Produktivität sinkt, gibt es weniger zu verteilen. Folglich sind in den europäischen Ländern die realen Löhne (also die Nominallöhne nach Abzug der Konsumentenpreisinflation) seit 2019 gefallen – und zwar in Deutschland bis 2022 um rund drei, in Frankreich um 0,8 und in Italien um 3,3 Prozent. Dagegen sind sie in den USA um 5,9 Prozent gestiegen. Und wenn die Lohnkosten (zu denen auch die Lohnnebenkosten gehören) schneller steigen als die Produktivität (oder weniger fallen als diese), steigen die Lohnstückkosten. Bei gleichbleibenden Wechselkursen folgt daraus ein Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit.
 

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Seit Ende 2019 sind die Lohnstückkosten in Deutschland um (bis Ende dieses Jahres geschätzte) 18,4 Prozent gestiegen, deutlich mehr als in Frankreich (16,8 Prozent), Italien (13,2 Prozent) und den USA (16,3 Prozent). Zumindest innerhalb des Euroraums, wo es keine ausgleichenden Wechselkursbewegungen geben kann, hat Deutschland erheblich an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Und das nicht nur seit der Pandemie: Seit 2010 sind die Lohnstückkosten in Deutschland um 15 Prozent mehr als in Italien und um 17 Prozent mehr als in Frankreich gestiegen.

Produktivität, Reallöhne oder Lohnstückkosten

Mit ökonomischen Konzepten wie Produktivität, Reallöhnen oder Lohnstückkosten kann die Öffentlichkeit wenig anfangen. Spannender ist für sie die konjunkturelle Entwicklung. Deshalb haben erst die jüngsten Hiobsbotschaften deutscher Konjunkturindikatoren – wie dem Einkaufsmanagerindex oder dem Ifo-Geschäftsklima vom Juli – und der Rezessionsprognose des Internationalen Währungsfonds vom 25. Juli die Wahrnehmung Deutschlands als neuem kranken Mann Europas befördert.

Während die globale Schwäche der Industrie die deutsche Wirtschaft belastet, profitieren die Mittelmeerländer Frankreich und Italien von der nachpandemischen Reiselust. Folglich können sie der Rezession entkommen. Ihre strukturelle Schwäche ist längst bekannt (Italien) oder wird in der Wahrnehmung durch die vorübergehend robustere Konjunktur verdrängt (Frankreich).

Innovationen und Investitionen

Was könnten nun die Ursachen für die europäische Krankheit sein? Produktivität und Wohlstand wachsen durch Innovationen und Investitionen. Dazu braucht es Erfindergeist und unternehmerische Initiative, die sich in Erweiterungsinvestitionen niederschlagen. Leider mangelt es Europa an beiden. Stattdessen ist in der Europäischen Union ein übermächtiger Staat entstanden, der mit einem europäisch, national und regional verzahnten Bürokratiemonster seine Bürger gängelt und mit einer hohen Steuerlast unternehmerische Initiative erstickt.

Da der Staat mit zunehmender Regulierungswut und Bürokratie immer weniger zu leisten vermag, liegen die öffentliche Infrastruktur, das staatliche Bildungswesen, und die Fähigkeit zur militärischen Verteidigung am Boden. Eine ideologiegetriebene Energiepolitik insbesondere in Deutschland treibt die Industrie aus dem Land, während die freizügige Einwanderung gering qualifizierter Menschen Sozialsystem und Gesellschaft überfordert.

Indem er die Produktivität mit seiner Fettleibigkeit niederdrückt, sägt der Staat an dem Ast, auf dem er sitzt.
Die Alterung der Gesellschaft wirkt für die europäische Krankheit dabei wie ein Brandbeschleuniger. In Deutschland wird die Erwerbsbevölkerung nach Projektionen der Vereinten Nationen und Weltbank im Verlauf dieses Jahrzehnts um 3,8 Millionen fallen. Dagegen wird die Zahl der über Vierundsechzigjährigen um 3,7 Millionen wachsen.

Dadurch steigt die Belastung der Erwerbsfähigen für die Versorgung der Alten. Konnten sich 2020 noch 27 Erwerbsfähige die Sorge für 10 Rentner teilen, werden es Ende dieses Jahrzehnts nur noch 21 sein. Damit sie nicht noch mehr belastet werden, müsste die Arbeitsproduktivität im Jahr 2030 um 29 Prozent höher liegen als 2020. Der Trend geht aber nach unten: Die Arbeitsproduktivität ist in den vergangenen sechs Jahren um beinahe zwei Prozent gefallen. Den Erwerbsfähigen droht Überforderung, den Alten Verarmung.

Konzentration auf Klimapolitik

Man sollte meinen, dass die europäische Krankheit mit Deutschland als dem Spitzenreiter bei uns das Top Thema in der Öffentlichkeit und Politik wäre. Dem ist nicht so. Meinungsmacher und Politiker konzentrieren sich auf den Klimawandel, den sie mal als „Klimakrise“, mal als „Klimakatastrophe“ dramatisieren. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die sich meist nur mit einem zentralen Thema länger beschäftigen kann, wurde von den Aktivisten der Klimapolitik gekapert.

In der Wechselwirkung zwischen den sich gleichermaßen auf eine politisierte Wissenschaft berufenden Klimaaktivisten und Politkern entstand eine Erzählung der Klimaapokalypse, die alle anderen Probleme übertrumpfte. Denn was gilt schon der durch eine mutwillig herbeigeführte Deindustrialisierung ausgelöste wirtschaftliche Abstieg, wenn bald der „Klima-Tod“ droht? Die Mehrheit der Bevölkerung leidet dadurch unter „kognitiver Dissonanz“, da die Wahrnehmung der sie unmittelbar betreffenden Probleme von dem durch Politik und Medien vermittelten Problem gravierend abweicht. Die Folge davon sind Politikverdrossenheit und die Zuflucht zu „Protestparteien“

Neuordnung der Migrationspolitik

Es wäre höchste Zeit, eine neue „Agenda 2030“ zur Steigerung der Produktivität auszurufen. Viele der dringenden Maßnahmen – wie die Erneuerung der bröckelnden öffentlichen Infrastruktur, die Reform des Bildungswesens, oder die Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit – brauchen Zeit, bis sie wirken. Aber es gibt auch Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden könnten und schnell wirken würden, die sprichwörtlichen „niedrig hängenden Früchte“.

Dazu gehören Deregulierung und Bürokratieabbau, Neuordnung der Migrationspolitik, oder eine Steuerreform mit Vereinfachung des Steuersystems und Entlastung der Leistungsträger. Doch politischer Handlungszwang zur Umsetzung dieser Maßnahmen würde sich nur durch eine breite, auf die Produktivitätsschwäche und ihre Gründe fokussierte öffentliche Debatte ergeben. 

Das müsste eigentlich die CDU/CSU als größte Oppositionspartei in die Hand nehmen. Mit ihrem neuen Generalsekretär Carsten Linnemann hätte die Partei auch einen Politiker, der eine solche Debatte vorantreiben könnte. Doch solange die CDU innerlich zerstritten ist, weil sie sich nicht von der Erblast Angela Merkels lösen kann, bleibt sie Teil des Problems, statt zum Antreiber für dessen Lösung zu werden.
 

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Norbert Heyer | Do., 27. Juli 2023 - 13:20

Eine Zusammenfassung aller Tatsachen, die dazu führen werden, dass Deutschland und damit auch Europa auf schlimme Zeiten zugeht. Wir Deutschen wollen und können garnicht energisch gegen die vielen Missstände und Probleme vorgehen, da wir ein nicht wirkliches Übel - das Klima - zum alles bestimmten Kernpunkt gemacht haben. Die Grünen haben es geschafft, dass wir bereit sind, alles was wir aufgebaut und erreicht haben, einem Phantom zu opfern. Unsere Religionen sind tot, nur eine neue -das Klima- tritt an die Stelle und die Lehre der Migranten wird dominieren. Alles, was falsch gemacht werden konnte, haben wir völlig bewusst akzeptiert. Es entsteht eine ganz neue Wirtschaft -die des gewollten Verzichts- bekannt aus sozialistisch regierten Ländern. Es wird eine kleine Elite geben, die alles hat und auf nichts verzichten muss und die breite Masse derer „die arm, aber glücklich“ ihr Leben fristen. Das ist die Rückkehr zu Zeiten vor der französischen Revolution, die Abkehr von der Aufklärung

Helmut W. Hoffmann | Do., 27. Juli 2023 - 18:38

Antwort auf von Norbert Heyer

ich stimme Ihnen umfassend zu - nur wird sich mein Leben wohl nicht mehr in dem Maße ändern, wie es die Konsequenzen aus dem Artikel vermuten lassen. Ich bin nicht mehr der Jüngste und lebe bescheiden ohne mich einschränken zu müssen. Das Klima kümmert mich herzlich wenig, da ich bereits seit den Anfängen der Diskussionen (damals führte der Herr Latif das große Wort) überzeug war, daß man dem Steuerzahler mit diesem Thema nur das Geld aus der Tasche ziehen wollte, nun ist alles noch viel schlimmer gekommen...
Diese Regierungsmischpoke werden wir nicht wegbekommen, genau so wie den Adolf oder die fürchterliche Merkel, es sei denn, Geschichte wiederholt sich und wir stehen gemeinsam gegen diesen ideologischen berliner Mob auf, wie weiland unser westlicher Nachbar im Jahr 1789

Tomas Poth | Do., 27. Juli 2023 - 13:29

Seit Jahren weise ich darauf hin, die CDU muß sich von Merkel und ihrer Entourage befreien.
Vielleicht ist der ZickZack-Kurs von Merz ein Versuch die Merkel-Blockierungen in der CDU zu lockern?
RotGrüne Politik versteift sich auf falsche Themen und wird dabei vom mainstream sekundiert.
Der RotGrüne Ungeist mit seinen falschen Themen ist noch zu stark im Bewusstsein und Denken der meisten verankert.
Erst die weitere Talfahrt wird das pragmatische Denken fördern und ideologische Positionen ablösen.

Romuald Veselic | Do., 27. Juli 2023 - 13:32

Den Trampel-Koalitionisten.

Eine exquisite Riege v Politidioten, die eigene, produktive Bevölkerung, als störende Masse betrachten u definieren, die ihre (Anti-)Handlungen nicht weiter hinnehmen u mitmachen will. Ich komme nicht aus dem mentalen Korsett raus, indem ich stets nur die Grünen, als den regierenden, vulgären Machtfaktor empfinde, wobei SPD/FDP-Komparsen als Quotenkasperl umherschwirren.

Wenn ich Ahbeck/Bärziege sehe, sehe ich gleichzeitig die plakative Abbildung v Breschnew/Honecker, wie die miteinander schmusen, auf der ideologischen Frequenz der ultimativen Blödheit.

Klima kann man nicht retten, am wenigstens aus D. Und gar nicht v grünlackierten Misanthropen, die behaupten, dass die Windräder deshalb stillstehen, weil der AKW-Strom die Elektroleitungen verstopfen. Bei solcher Aussagen, bekommt der letzte Ackergaul eine echte Verstopfung.

Wenn die Grünen wie Neandertaler leben wollen, dann sollen sie dass machen. Nur mit sich selbst u ihren Wählern zusammen.

Genau so ist es , wir werden von dieser Mischpoke geschröpft, damit sie uns gut gesteilt ihren Blödsinn aufdrücken können.
Die rüde Macht hübsch sich ihr Aussehen damit es "schöner " rüberkommt.

Albert Schultheis | Do., 27. Juli 2023 - 13:37

Nur leider, das verblödete Personal in unserer gegenwärtigen Regierung im BeDaZ - im Besten Deutschland aller Zeiten - versteht noch nicht einmal die ökonomischen Begriffe, die Sie jonglieren, geschweige denn die Zahlen, die dahinter stehen! Und die geballte Wucht der ÖRR-Propaganda-Industrie wirkt - nachhaltig! Deshalb rennt Micheline einfach jeden Tag weiter zur Arbeit, guckt abends Glotze - schließlich hat sie ihren Zwangsbeitrag bezahlt - und zahlt wacker ihre Steuern, steht im Stau vor Klimaklebern, aber im Hinterkopf nimmt sie dennoch wahr: "Im Alter kann ich Flaschen sammeln gehen! Und hinter jeder Ecke lauern Diebe, Messerstecher und Vergewaltiger." - Das erzeugt die kognitiv-emotionale Disparität, die die Deutschen in den Wahnsinn treiben, zumal man ihnen verboten hat, sie zu verbalisieren, also sie im Gespräch mit der Nachbarin anzusprechen, weil sie fürchten, dafür demnächst bei der zuständigen Blockwärt:In denunziert und abgeholt zu werden. Dieser Aufprall wir sehr hart.

Robert Hans Stein | Do., 27. Juli 2023 - 15:00

Wer soll das noch richten können? Sicher nicht die (H)ampelmännchen und -weibchen. Soziale Kompetenz (wenn man die mit gutem Willen einzelnen Vertretern dieser Rgierung zuerkennen mag) ohne ökonomischen Sachverstand reicht dafür nicht aus. Was bleibt? Die Linke, da kann man nur müde lächeln. Die merkelgeschädigte Union ist mit Selbstfindung beschäftigt und unwählbar, solange Leute wie Wüst und Günter Einfluß haben - kann man ja gleich die Grünen wählen. Die AfD, ich weiß nicht, ob die es drauf haben, fürchte aber, das das nicht der Fall ist. Die Anlass zur Hoffnung gaben, haben die AfD längst verlassen. Geblieben ist ein Personal, das großenteils keine Probleme damit hat, einem Putin mehr Sympathien entgegenzubringen als der von Adenauer weitsichtig eingeleiteten Westbindung. Also für Menschen mit klarem Verstand allenfalls als Protestpartei wählbar. Eine AfD mit Substanz war doch gar nicht so falsch, Herr Merz!! Warum so feig und zaghaft?

wird's noch lange keine Wahrheit! "Die AfD, ich weiß nicht, ob die es drauf haben, ..." -Wer weiß das schon im Voraus, ob eine Partei in Deutschland hinterher auch das macht, was sie im Programm einmal hoch und heilig versprochen hatte - die CDUcsu jedenfalls nicht und die restliche rotgrüne Baggage schon lange nicht. Bei der AfD haben Sie zumindest Leute, die einen Beruf ausgeübt haben oder ausüben, die eine Ausbildung gemacht und abgeschlossen haben, sogar viele Akademiker mit Abschluss und Karriere. Da müssen Sie beim Rest schon suchen. Und dass heute ein Adenauer einem korrupten, verblödeten Joe Biden mehr Vertrauen entgegenbringen würde als einem Putin, das glauben Sie doch selber nicht! Wir sind mit Putin und den vertragstreuen Russen von 1989 bis 2022 so gut gefahren wie nie zuvor in der Geschichte: deutsche Einheit geschenkt, Abzug aller Soldaten, zuverlässiges Gas und Öl, keine Reparationsdrohungen, Handel und Wohlstand - leider war das der "Westbindung" zu viel des Friedens!

wird's noch lange keine Wahrheit! "Die AfD, ich weiß nicht, ob die es drauf haben, ..." -Wer weiß das schon im Voraus, ob eine Partei in Deutschland hinterher auch das macht, was sie im Programm einmal hoch und heilig versprochen hatte - die CDUcsu jedenfalls nicht und die restliche rotgrüne Baggage schon lange nicht. Bei der AfD haben Sie zumindest Leute, die einen Beruf ausgeübt haben oder ausüben, die eine Ausbildung gemacht und abgeschlossen haben, sogar viele Akademiker mit Abschluss und Karriere. Da müssen Sie beim Rest schon suchen. Und dass heute ein Adenauer einem korrupten, verblödeten Joe Biden mehr Vertrauen entgegenbringen würde als einem Putin, das glauben Sie doch selber nicht! Wir sind mit Putin und den vertragstreuen Russen von 1989 bis 2022 so gut gefahren wie nie zuvor in der Geschichte: deutsche Einheit geschenkt, Abzug aller Soldaten, zuverlässiges Gas und Öl, keine Reparationsdrohungen, Handel und Wohlstand - leider war das der "Westbindung" zu viel des Friedens!

Detlev Bargatzky | Do., 27. Juli 2023 - 15:40

... dass der wirtschaftliche Abschwung in diesem Land von der aktuellen Regierung nicht gewollt ist?

Für die Grünen ist doch Wirtschaftswachstum Gift für Umwelt und Klima. Deshalb ist der Wegfall jedes energieintensiven Unternehmens innerhalb deutscher Grenzen einschliesslich der damit verbundenen Arbeitsplätze sogar erwünscht. (Man muss sich nur die Äusserungen eines ehemaligen Staatsekretärs Graichen daqzu anhören.)
Die Grünen halten ziemlich stur an ihrer Agenda zur Reduzierung der Industrie in diesem Land fest.
Mich wundert nur, wieso SPD und FDP (und am Rand die CxU) das weitgehend kommentarlos geschehen lassen. Die Steuergelder zur "Kompensation" der grünen Eskapaden werden nicht ewig reichen.
Ich hoffe, diese Politiker werden langsam wach, sonst werden sie nach den nächsten Wahlen zusehen, wie die AfD weitere Wählerstimmenkontingente abräumt.

Gerhard Weißenberger | Do., 27. Juli 2023 - 16:17

Der von der Brundtland-Kommission wiedererweckte Sozialismus, diesmal in grüner Gewandung mit Klimaschutz- und Nachhaltigkeitswahn, und einer neuen Spielart sozialistischer Subversion mit Woke-Welle, Gendern und Identitätsproblematik.
In Deutschland macht sich eine entsprechend indoktrinierte Akademikerschwemme in Politik, NGO, Administration und Unternehmen gemütlich, die mit Absicht den wirtschaftlichen Niedergang betreibt.
Die von den USA angeführte Sanktionspolitik gegen Russland trifft Deutschland hart mit dem Verlust der preisgünstigen russischen Energiequellen. Hinzu kommen die geforderten militärischen Hilfen und Aufbauhilfen für die Ukraine, die die EU auf Jahre schwächen werden.

Kurt Walther | Do., 27. Juli 2023 - 16:27

"Wenn die Produktivität sinkt, gibt es weniger zu verteilen." Und sie sinkt in Deutschland - sehr deutlich in den letzten Jahren.
Danke für den eindrucksvollen Artikel von Prof. Thomas Mayer. Dem Zahlenmaterial dürfte vom Grundsatz her kaum widersprochen werden können.
Und die Konsequenzen aus all dem? Selbstverständlich: Gegensteuern und die Produktivitätshemmnisse beseitigen. Das wird aber mit einer linksgrünen Regierung nicht funktionieren. Linke Regierungen haben das noch nirgendwo geschafft. Sie können nur Armut gleichmäßig verteilen, aber keinen Wohlstand schaffen.   Unsere "Ampel" will zudem das Klima durch rigorose Deindustrialisierung retten, notfalls auch im Alleingang. Und selbstverständlich bleiben die Türen für die Dritte-Welt-Armut weiterhin weit geöffnet, bis die Sozialsysteme zusammenbrechen. 
Wäre ich ein paar Jahrzehnte jünger, würde ich mir um die Zukunft große Sorgen machen. Ein paar Jahre wird hoffentlich die Rente noch fließen ... Oder?
Grüße von der Oder-Neiße

Peter William | Do., 27. Juli 2023 - 21:40

wäre die bessere Beschreibung. Wem haben wir dieses Chaos auf allen Ebenen denn zu verdanken? Kein Mann war 16 Jahre lang Bundeskanzlerin und hat ungeeignete Politfreundinnen auf allen Ebenen installiert.

Die unnötige Abschaltung der AKW nach dem Überfall auf die Ukraine kommt noch hinzu. Führt endlich ein Volksbegehren durch, dadurch wird wahrscheinlich die Kernspaltung wieder erlaubt und somit die Reaktoren reaktivierbar, bei denen es sich lohnt. Investiert in IT und arbeitet besser zwischen Bund und Ländern zusammen. Niemand braucht 16 verschiedene Programme im Medizinbereich, verschwendete IT-Kapazitäten die sinnvoller für andere Projekte eingesetzt werden könnten.

Immer wieder wird von Deregulation gesprochen, nur nie wie das umgesetzt werden soll! Welche Vorgaben könnten denn wegfallen? Ein allgemeines Konzept zur Vereinfachung, eine Blaupause (Schema) zur Deregulation die auf die verschiedenen Sektoren angewendet werden könnte, könnte ein Startpunkt sein.

Gerhard Lenz | Fr., 28. Juli 2023 - 09:36

könnte man glauben, die Bekämpfung der Klimakrise wäre irgendein Luxus, den sich weltfremde Ökos ausgedacht hätten. Dabei sind erste Auswirkungen bereits zu sehen. Manche Ökonomen gehen davon aus, dass durch Maßnahmen zur Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels und, mehr noch, der durch Versäumnisse zwangsläufig eintretenden Folgen in der Zukunft horrende finanzielle Auswirkungen auf uns zu kommen.
Das passt natürlich nicht in althergebrachte ökonomische Konzepte, die von immer gleichem Verhalten der Marktteilnehmer (bei weitestgehend gleichen Rahmenbedingungen) ausgehen.
So fordert Herr Mayer in gewohnt neo-liberaler Tradition denn auch (wie es schon ein Graf Lambsdorff tat): Deregulierung und Bürokratieabbau ...oder eine Steuerreform mit Vereinfachung des Steuersystems und Entlastung der Leistungsträger.
Alles bekannt.
Daneben soll aber auch Geld fließen: für Infrastruktur, Bildung und Verteidigung. Woher nehmen?
Etwa indem wir das Klima vernachlässigen?

Sabine Jung | Fr., 28. Juli 2023 - 09:53

und Frau Merkel und ihrer regierung die volle Schuld zuweisen. Sie hat ja lange genug mit der SPD regiert, nur leider kam das raus, was jetzt vollendet wird.
Man muss alles gesamt-europäisch sehen. Wir als deutschland schultern einen ungemeinen Patzen an Schulden der EU-Länder stets allein, weil es Deutschland so machen muss. Wir als Deutschland haben uns auf die Kappe geschrieben, mit als eine der ersten aus der fossilen Energie zu steigen, mit der Atomenergie ging es los, mit dem Ende von Öl und Gas und Benzin wird alles vollendet. Der Rest der Welt fährt fleissig seinen alten PKW und LKW und heizt offen mit Feuer und verbrennt Altreifen wie in Afrika üblich, nämlich unsere alten Reifen.
Ich bin mir langsam uneins, welche Regierung das ändern soll, eines weiss ich, keiner der Altparteien! Die AfD, nun das weiss man nicht, sie haben keinerlei Regierungserfahrungen. Die Kette der EU-Zwänge und Frau von der Leyhen muss ebenfalls abgeschnitten werden, wir sind ein freies eigenenes Land!