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"Le Cost Killer", Manager-Popstar, Freiheitskämpfer? Carlos Ghosn ist eine schillernde Persönlichkeit / Stephane Lemouton

Renault-CEO Ghosn - Geflohen in einem Koffer

Der Ex-Chef von Renault, Nissan und Mitsubishi war für Regelüberschreitungen längst bekannt. Selbst von Staaten wollte er sich nichts sagen lassen. Mit seiner Flucht vor der japanischen Justiz führt Carlos Ghosn das Land vor.

Autoreninfo

Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Für Carlos Ghosn gelten nicht dieselben Regeln wie für andere. Das wusste man in Japan eigentlich seit Jahren. Das fing schon an bei seinem Gehalt. In Japan bekommt ein CEO im Schnitt das Elffache eines einfachen Angestellten – was im Vergleich zu den USA, wo das Verhältnis bei 475:1 stand, fast kümmerlich erscheint. Doch dieser sogenannte „CEO to worker ratio“ wäre für Japan noch um einiges niedriger ausgefallen, hätte ihn nicht ein besonders gut bezahlter Einzelfall nach oben verzerrt.

Das war Carlos Ghosn. Der Brasilianer mit libanesischem und französischem Pass brauchte einen Sonderstatus, koste es, was es wolle. Zu seinem Höhepunkt bezog er Chefgehälter von Renault, Nissan und von Mitsubishi, strich 2017 insgesamt rund 15 Millionen Euro ein, fünfmal so viel wie Akio Toyoda, der Chef von Japans mit Abstand größtem Autobauer Toyota. In Japan rümpfte man die Nase, in Frankreich kam es zum Streit. Die französische Regierung, Anteilseignerin bei Renault, zwang Ghosn, auf ein Drittel seines Gehalts zu verzichten.

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