Weihnachtsmarkt in Berlin / dpa

Wintermarkt statt Weihnachtsmarkt? - Das böse W-Wort

Die Forderung, Weihnachtsmärkte nicht mehr so zu nennen, um niemanden auszugrenzen, ist nicht nur ein Angriff auf unsere kulturellen Wurzeln – gerade nach dem Anschlag von Magdeburg. In Wirklichkeit genießen auch Nichtchristen die Weihnachtszeit.

Autoreninfo

Gideon Böss ist Roman- und Sachbuchautor und hat unter anderem über Religionen in Deutschland und Glücksversprechen im Kapitalismus geschrieben.

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Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind auf die Erde nieder, sondern in Deutschland entbrennt auch die Debatte darüber, ob Weihnachtsmärkte nicht besser anders heißen sollten. Wintermärkte vielleicht oder Winter-Wunderlandmärkte oder ganz anders, solange nur das böse Wort Weihnachten gestrichen werden kann. Begründet wird diese Anstrengung damit, dass ein Weihnachtsmarkt alle Menschen ausschließen würde, die keine Christen sind. Was in etwa der Logik folgt, nach der ein Fußballstadion alle Menschen ausschließt, die sich nicht für Fußball interessieren, und ein Schwimmbad jeden, der nicht schwimmen gehen will.

Ein Weihnachtsmarkt ist kein Glaubensbekenntnis und ein Weihnachtsbaum (ja, auch dem geht es an den Kragen, äh, Namen) keine Zwangstaufe. Ja, für die meisten Deutschen sind sie längst vor allem kulturelle und keine religiösen Traditionen mehr, was auch der Grund ist, warum die Deutschen weiterhin so verrückt nach Weihnachten sind – während sie den Volkskirchen Jahr für Jahr zu Hunderttausenden den Rücken kehren

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