Die Aktivisten wissen genau, was ihre Worte bedeuten: Pro-Palästina-Camp auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der LMU München / dpa

Israelhass der „Generation Z“ - The kids aren’t alright

Der junge, studentische und queere Israelhass beruht nicht nur auf Mitläufertum, Naivität oder Unwissenheit. Im Umgang mit der größten antisemitischen Jugendbewegung seit dem Nationalsozialismus reichen Nachsicht und milder Spott nicht aus.

Autoreninfo

Nico Hoppe arbeitet als freier Autor in Leipzig und schrieb bisher u.a. für die FAZ, die NZZ und die Jungle World. Auf Twitter ist er unter @nihops zu finden.

So erreichen Sie Nico Hoppe:

„You are standing on the right side of history.“ Mit diesen Worten schmeichelte jüngst der religiöse Führer des Iran, Ali Chamenei, amerikanischen Studenten, die an den Universitätsprotesten gegen Israel teilnahmen. Ein Grund für die sogenannte „Gen Z“, ins Grübeln zu kommen? Mitnichten. Es wäre auch überraschend gewesen: Bereits im November letzten Jahres, als der antisemitische Eifer sich noch nicht in Protestcamps artikulierte, entdeckten Jugendliche auf TikTok den „Letter to the American People“ von Osama bin Laden für sich, in dem dieser nicht nur die USA für alles Übel auf der Welt verantwortlich macht, sondern auch wahnhafte antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet. 

Am 7. Oktober waren es nur die ideologietreuesten Antirassisten und Islamisten, die ihre Massenmord-Begeisterung nicht einmal zu verbergen suchten. Seitdem konnte man jedoch in Echtzeit miterleben, wie jedes antisemitische Klischee, jede projektive Wahnfantasie erneut wachgerufen und auf den gegenwärtigen Krieg Israels gegen die Hamas angewendet wurde. Das alles geht zwar nicht nur von jener häufig studierenden und die sozialen Medien dominierenden „Gen Z“ aus; die Häufigkeit ist jedoch eklatant. Laut einer Umfrage des Harvard-Instituts CAPS ist rund die Hälfte der amerikanischen 18- bis 24-Jährigen für die Auflösung Israels als jüdischer Staat und unterstützt die Hamas. 

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Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 25. Juni 2024 - 08:45

stimme dem Autor aber zu.
Antisemitismus darf kein "Happening" sein, Israelkritik übrigens auch nicht, obwohl Letzteres zulässig ist.
Die USA können damit aber eventuell sorgloser umgehen, die Bundesrepublik Deutschland m.E. nicht.
Die letzte These des Artikels übernehme ich nicht einfach, aber sie gibt mir sehr zu denken.
Erinnert mich an die Auseinandersetzung in Händels Belshazzar, auf der einen Seite die rasende Lebenslust, auf der anderen die "asketische Reinheit" der Liebe zu Gott?
Das wäre nicht mein Ansatz für die Beurteilung historischer Auseinandersetzungen.

Mein Ansatz wäre in etwa

Liebe und Leben
Gnade und Gerechtigkeit.

Ich bin versucht zu schreiben MOZART

Israel darf sich selbst verteidigen und Gerechtigkeit einfordern, aber auch daran denken, dass Der Gott Israels Sodom und Gomorrha um eines Gerechten willen verschont hätte.
Ich sehe da eine ganz starke Linie zwischen Altem und Neuem Testament, so wurde das Neue Testament wohl nur möglich, aus Respekt und Liebe zu dem Alten.
Vermag sich der Islam dareinzufinden?

Ernst-Günther Konrad | Di., 25. Juni 2024 - 08:54

Ich lese das ständig, überall wird über diese GenZ Generation gesprochen, aber wer sind die eigentlich? Wie groß ist denn diese Gruppe "fehlgeleiteter" Jugendliche? Welche Altersgruppe gehört da eigentlich dazu? Auch noch Heranwachsende und noch etwas ältere, die das Jugendalter überschritten haben? Immerhin liest man bei den letzten EU-Wahlergebnissen, das nicht wenige Jugendliche AFD und UNION gewählt haben und sonstige andere Parteien, die nicht alle zwingend antisemitische Einstellungen teilen? Das man anderen Menschen die Existenz abspricht, ihnen ihr Land streitig macht, es gar vernichten will ist per se unmenschlich und abzulehnen. Nicht nur solche Forderungen gegen Juden, auch gegen Palästinenser und andere Völker, denen man das Lebensrecht streitig machen will. Ist diese GenZ Generation nicht auch identisch mit einem Großteil links-grüner Wähler schlechthin, von denen die große Mehrheit ja offen in ANTIFA und anderen linken Gruppen offen ihren Hass ausleben? Sind die so viele?

Viele deustche Angehörige der Generetion Z (die Jahrgänge 1997 - 2012) erkennen, dass man ihnen Ihre Existenz als Deutsche abspricht und ihnen ihr Land streitig macht, ja sie einer permamenten vernichtenden Gefahr aussetzt, in der Schule, im Park, in den öffentlichen Verkehrsmitteln usw., und deshalb wählen sie AfD (und nicht Union, weil die Union ihnen ja auch ihre Existenz als Deutsche abspricht und ihnen ihr Land streitig macht).
Diese Generation Z erkennt zunehmend all die Lügen, die man ihnen auftischt. Sie haben auch keine Lust, für US-Kriege und US-Interessen verheizt zu werden.
Sie wollen in einem patriotischen Europa der Vaterländer und im Frieden mit Russland leben, und sie haben auch die Schnauze voll von dem kranken LGBTQ-Unsinn. Sie wollen als Frauen und Männer leben und eine Familie gründen.
Ein paar komplett Verstrahlte gibt es allerdings auch in dieser Generation noch. Die demonstrieren dann für islamistischen Terror und wählen CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne oder Linke.

Maria Arenz | Di., 25. Juni 2024 - 10:12

so hat man sie. Hat es zu Recht immer geheißen, wenn sich Eltern über ihre ungeratenen Kinder beklagt haben. Die Blödigkeit der aktuell Ton-angebenden Kreise unserer akademischen Jugend scheint mir die vorhersehbare Folge einer auf Massenakademisierung mittels Niveauabsenkung gerichteten Bildungspolitik der letzten 40 Jahre zu sein. "Affirmative Action" d.h. Gleichstellung nach Quote statt Gleichberechtigung aufgrund wirklicher Ertüchtigung bisher diskriminierter Bevölkerungskreise und daraus resultierend eine ignoranzbasierte, Können durch Haltung und Moral ersetzende Weltsicht der neuen "Elite" mit all dem aggressiven Geifer, der schon immer typisch war für Leute, die fehl am Platz sind, und nur zu berechtigte Angst haben, dahin absteigen zu müssen, wo sie eigentlich hingehören. Das Thema Antisemitismus und Gaza scheint mir dabei ein eher zufälliger, kontingenter Kristallisationspunkt ihrer Raserei zu sein. Da sollten sich die Palästinenser mal keine Illusionen machen.

Frank Klaus | Di., 25. Juni 2024 - 10:29

Was würde der Demokratiefeind und Zerstörer Münchens, Dieter Reiter (die Belege für diese Behauptung würden den Rahmen hier sprengen, ich nenne nur drei Stichworte: Coronamaßnahmen, Flüchtlingspolitik und "Kampf gegen rechts") wohl machen, wenn die Identitäre Bewegung vor der LMU ein Camp mit der Forderung nach sofortiger Abschiebung aller sich illegal in Deutschland Aufhaltender und nach sofortigem Stopp aller illegalen Einreisen nach Deutschland errichten würde?
Er würde es sofort räumen lassen, obwohl diese Forderung lediglich auf die Wiederherstellung des Rechtsstaates pochte.

Albert Schultheis | Di., 25. Juni 2024 - 10:36

Trotz allem Richtigen, was sie sagen - der "„Letter to the American People“ von Osama bin Laden für sich, in dem dieser nicht nur die USA für alles Übel auf der Welt verantwortlich macht", der ist nicht einmal so falsch! Denn für Vietnam, Afghanistan, Irak, Syrien Libyen und jetzt die Ukraine, dafür sind die USA verantwortlich! Auch für die Zerstörung der Pipeline, unserer Nabelschnur nach Russland und der Garant des Friedens mit den Russen! Auch für die tödliche mohammedanische Masseneinwanderung in Deutschland sind die Kriege der USA verantwortlich - die Migranten gehörten ausnahmslos nach Washington geschickt! Aber wir Deutschen haben einfach intellektuell und moralisch zu fertig, um überhaupt noch was zu raffen. Jetzt also all die munteren RotGelbGrünen Hitlerbuben und BDM-Mädchen mit ihren professoralen Gauleitern und Sturmbannführern an den Unis, die wieder "Juden ins Gas!" skandieren. Endlich können sie sich an ihren Großmüttern und - vätern rächen, die ihnen, das angetan haben.

Reinhold Schramm | Di., 25. Juni 2024 - 10:38

Eine gemeinsame Grenze würde zu weiteren Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen führen.
Eine friedliche Entwicklung und Zusammenarbeit bleibt auch im 21. Jahrhundert ausgeschlossen!

Es lag nicht im politischen Interesse der Milliardäre, Fürsten und Prinzen der Golfmonarchien eine friedliche Zukunft zwischen der arabisch-palästinensischen und israelischen Bevölkerung zu entwickeln. Stattdessen beförderten sie seit Jahrzehnten die unsoziale Alimentierung der palästinensischen Bevölkerung (70 %) und deren feudal-religiösen Indoktrinierung mit dem Wahn und Aberglauben des Islam.

Das diente der Ablenkung der arabischen Bevölkerungen vom einseitigen Reichtum der Oligarchien und feudalen Monarchien. Wurden die Oligarchen und Monarchisten doch nicht von einer sozialrevolutionären Befreiungsbewegung dazu gezwungen, ihren einseitigen Reichtum mit den arabischen Völkern zu teilen. Dienten die Juden der Ablenkung der über Jahrhunderte und Jahrzehnte währenden sozialen Armut und Ungleichheit.

Ingbert Jüdt | Di., 25. Juni 2024 - 10:38

Überrascht es uns, dass sich die Parole von der »richtigen Seite der Geschichte« gegen den Westen zurückwendet? Es sollte uns nicht überraschen. Denn wir selbst, der kollektive Westen, haben sie um die Zeit des Mauerfalls herum ausgerufen und für uns selbst in Anspruch genommen. Aus dem damals eingeschlagenen Weg eines amerikanisch geführten Unipolarismus kam im Saldo nicht viel Gutes. Und ja, die USA sind heute eines der größten Übel dieser Welt, denn wer überall die Finger mit drin hat, ist eben auch überall mindestens mitschuldig.

Entschuldigt dies das intellektuelle und moralische Versagen der »kritischen« westlichen Opposition gegen diesen westlichen Anspruch? Nein, denn es ist nur das Spiegelbild jenes anderen westlichen Größenwahns. Es ist der abstrakte Idealismus in *jeder* seiner Spielarten, der zur Zerstörung konkreter Verantwortungsfähigkeit und nüchternen Verantwortungsbewusstseins führt. Eine polarisierte Welt, in der Mord gegen Mord gesetzt wird, dürfen wir nicht dulden.

Reinhold Schramm | Di., 25. Juni 2024 - 10:41

{...}
Oligarchen und Monarchisten dienten die Juden der Ablenkung der über Jahrhunderte und Jahrzehnte währenden sozialen Armut und Ungleichheit. So vor allem auch der sozialen Deklassierung der Palästinenser.
Insbesondere auch gegen die arabisch-palästinensische Jugend: geringe Schulbildung, fehlende berufliche Qualifizierung, psychische Manipulation und Indoktrinierung mit dem feudal-islamischen Aberglauben und Weltbild des Islam.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 25. Juni 2024 - 11:06

Gefahren sehe ich als sehr schwerwiegend.
Deshalb war mein Vorschlag für die nächste bitte Bundespräsidentin Frau Karin Prien.
Frau Charlotte Knobloch war mir zuerst in den Sinn gekommen, ist aber schon betagt.
Vielleicht stellen einfach mal, für eine Übergangszeit, die Religionen und Kulturströmungen Deutschlands den* Bundespräsidenten, natürlich in einer Wahl zu bestätigen?
Die entsetzliche jüngste Geschichte der Bundesrepublik Deutschland erinnernd, könnte eine verdiente Frau aus der jüdischen Kultusgemeinde den Anfang machen.

Helmut Bachmann | Di., 25. Juni 2024 - 11:46

sind schon die (linken) Medien, die seit den 70ern immer denselben Stuss berichten. Da Selberdenken ja vor allem bei Deutschen Glücksache zu sein scheint und der linke Zeitgeist übermächtig ist, wundert es doch nicht, dass deren Jugend voller Angst und Hass auf alles Nichtlinke und Funktionierende diesen Bullshit glaubt. Was erfolgreich ist, kann ja nur böse sein, wer versagt, muss ja Opfer sein. Die Blindheit gegenüber dem politischen Islam ist dabei wie eine Art schlechter Scherz.

Heidemarie Heim | Di., 25. Juni 2024 - 13:58

Mein Kompliment werter Herr Hoppe! Das ziemlich Beste, was ich bisher zum Thema menschliche Heuchelei, Selbstbetrug und in Sachen Täter-Opferumkehr wenn es darum geht nicht nur in und außerhalb Israels Überleben und Existenzrecht seiner Bürger in einem freien Land gegen einen Aggressor zu bewahren und allen Mitteln zu verteidigen. Sowie, auch wenn es einen selbst nicht unmittelbar betrifft, denn wie Herr Hoppe so schön sagt, dass keiner ein Antisemit sondern lieber ein kosmopolitischer Gutmensch sein möchte;) zu bedenken, dass es ja in unserer so friedlichen Welt momentan auch noch so etwas wie ein Völkerrecht, Abkommen zwischen Staaten bis hin zu ganz individuellen, schlichten Grundsätzen wie :"Was Du nicht willst was man Dir tu`, das füg` auch keinem Andren zu!" gibt!? Eben nicht nach dem Motto: "Und willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir ....usw.!" Leider gibt es genügend Typen, Ideologen, Eroberer, deren Schergen, denen das "Recht Anderer" mehr als peripher vorbei geht!

Ronald Lehmann | Mi., 26. Juni 2024 - 01:09

Liebe Frau Hein,
schließe mich ihren Kommentar voll umfänglich an, da leider solche inhaltlich klaren Artikel von Herrn Hoppe im deutschsprachigen Raum kaum noch zu finden sind

weil die Freunde des Islams immer Einflussreicher & fordernder werden.
Chapeau & ihnen liebe Frau Hein ganz, ganz viel Humor, der doch eigentlich den Pfälzern in die Wiege gelegt worden ist 🤗 Alles Gute Ihnen

Reinhold Schramm | Mi., 26. Juni 2024 - 11:51

Die bürgerlich-humanistische Integration des Islam ist nicht möglich!

Braucht es die Rückführung von Millionen antijüdischen Rassisten des feudal-religiösen Wahn und Aberglaubens des Islam aus Deutschland?

»In Deutschland teilen 40,5 Prozent aller Muslime israelbezogene, antisemitische Einstellungen, wie aus der Autoritarismus-Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2020 hervorgeht. Zum Vergleich: bei evangelischen Christen sind es 5,2 Prozent, bei katholischen Christen 7,1 und bei Menschen ohne Religionszugehörigkeit 9,4 Prozent.« (MDR)

Vgl. Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) am 15. März 2024:
ANTISEMITISMUS UNTER MUSLIMEN
"In der Grundschule haben wir gelernt, dass Israel ein Feindstaat ist"