
- Die letzte Sitzung
„Freud – Jenseits des Glaubens“ inszeniert ein fiktives Treffen zwischen dem Atheisten Sigmund Freud und dem anglikanischen Autor C.S. Lewis. Die theologische Redeschlacht gleicht einer analytischen Therapie und ist so erhellend wie unterhaltsam.
Dunkle Bücherregale, penibel aufgereihte Götterstatuetten, schummrige Wandleuchter, Samtvorhänge, Orientteppiche. Das neue, letzte Zuhause im pittoresken Londoner Stadtteil Hampstead hat Anna Freud für ihren mittlerweile 83-jährigen Vater dem alten in der Wiener Berggasse 19 so ähnlich wie möglich gestaltet. Gegenüber dem schweren Sekretär befindet sich das Herzstück der Praxis: die Couch. Wer hier liegt, ist bereit, sein Innerstes nach außen zu kehren, will unbewusste Konflikte und Ängste verstehen, Emotionen freisetzen, Spannungen abbauen. Wer hier liegt, begibt sein Seelenheil in die Hände des Vaters der Psychoanalyse, Sigmund Freud.
Der Spielfilm „Freud – Jenseits des Glaubens“ erzählt von einem fiktiven Treffen zwischen dem österreichischen Arzt und dem jungen Literaturwissenschaftler C.S. Lewis, der sich nach einer Glaubenskrise wieder der Religion zugewandt hat. Lewis – in Deutschland weniger bekannt – wird in den 40er und 50er Jahren viel gelesene Verteidigungen des Christentums schreiben, die den Professor des berühmten Magdalen College zu einem öffentlichen Intellektuellen machen.
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Wer sich mit Philosophie beschäftigt, kommt auf seine Kosten. Das Drumherum des Filmes sollte vernachlässigt werden: S.Freud löste seine Praxis aus gesundheitlichen Gründen am 1.August 1939 auf. Dessen Mundhöhlenkrebs war derart fortgeschritten, dass er ein großes stinkendes Loch im Gesicht hatte (sogar Freuds Hund nahm Abstand). "Man gibt mir Radium ins Maul, und ich reagiere auf das Teufelszeug mit den greulichsten Beschwerden." (Zitat S.Freud)
Nun, so kurz vor dem Fest muss ich mir nicht unbedingt noch einen Film aus der Rubrik "Düstere Einsichten in düsterer Umgebung mit noch düsteren Protagonisten" anschauen, also wirklich, und sei der Film auch noch so wertvoll und die Darsteller exzellent.
Ich persönlich brauche in dieser Zeit Humor, Charme und leichte Heiterkeit. So lasse ich mich in diesen Wochen vor Weihnachten, in denen es meist nicht nur beim allmorgendlichen Blick in den Badezimmerspiegel sehr trüb ausschaut, sondern auch noch der graue Himmel so tief über dem Feldrand steht, dass man meint, er fiele einem gleich auf's spärliche Haupthaar;-), so gerne entführen. Das Niveau braucht dabei nicht allzu hoch ausfallen. Und wenn ich das ewige Kind in mir begeistern möchte, dann freue ich mich auch auf Filme wie "Nachts im Museum", "Ghostbusters" oder "Versprochen ist Versprochen". Wer kann schon einem betrunkenen Rentier widerstehen, das zusammen mit Arnie als frustriertem Familienvater ein Dosenbier weg bechert;)