- Liebe in Zeiten des Dickpics
In „Daddio – Eine Nacht in New York“ spielt Sean Penn einen in die Jahre gekommenen Taxifahrer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Mit seiner schonungslosen Sicht auf die Männerwelt desillusioniert er seine Mitfahrerin, Dakota Johnson, die hier beweist, dass sie auch schauspielern kann.
Taxis sind immer wieder beliebte Schauplätze für Kinofilme. Man denke nur an Martin Scorseses „Taxi Driver“, Jim Jarmuschs „Night on Earth“ oder die französischen Actionkomödien der Reihe „Taxi“. Auch die amerikanische Regisseurin Christy Hall wählte für ihren Debütfilm „Daddio – Eine Nacht in New York“ dieses Verkehrsmittel und lässt hier – ähnlich wie in Jarmuschs Arthouse-Klassiker – die gesamte Handlung spielen. Doch ein 100-minütiges Kammerspiel, reines Dialogkino ist kein leichtes Unterfangen – trotz doppelter Starbesetzung.
Der Plot ist leicht erzählt: Eine attraktive Frau in den Zwanzigern (Dakota Johnson), steigt nachts am New Yorker Flughafen JFK in ein Yellow Cab. Sie hat ihre Halbschwester in Oklahoma besucht und möchte nun zurück in ihre Wohnung in Manhattan. Fahrer Clark (Sean Penn) verwickelt sie in ein Gespräch, das nach und nach an Substanz und Offenheit gewinnt. Clark ist wesentlich älter, wirkt freundlich, etwas schmierig, stammt aus dem New Yorker Stadtteil Hell’s Kitchen, fährt seit 20 Jahren Taxi und brüstet sich mit seiner Menschenkenntnis. Dass die namenlos bleibende Mitreisende (im Abspann als „Girlie“ genannt) überhaupt mit ihm redet, weckt seine Sympathie und Neugier. Fast alle anderen Fahrgäste starrten immerzu abwesend auf ihre Smartphones.
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