Teilnehmer tragen am 05.01.2015 bei einer Anti-Pegida-Kundgebung in Hamburg Schilder mit Aufschriften wie "Dankbar für Vielfalt" oder "Bunt statt braun".
Teilnehmer der Tegida-Demonstration („Tolerante Europäer gegen die Idiotisierung des Abendlandes“) / picture alliance

Pegida trifft Antifa - Hanseatische Groteske

Seit einigen Wochen stehen sich in Hamburg Merkel-Kritiker und Linksextreme von der Antifa gegenüber. Selbst befreundete Journalisten geraten bei der Bewertung der Demonstrationen in Streit, wie Ulrich Thiele feststellen musste

Ulrich Thiele

Autoreninfo

Ulrich Thiele ist Politik-Redakteur bei Business Insider Deutschland. Auf Twitter ist er als @ul_thi zu finden. Threema-ID: 82PEBDW9

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Meine Wahlheimat Hamburg hat jetzt ein eigenes Pegida-Format. So steht es jedenfalls in verschiedenen Zeitungen geschrieben. „Pegida auf hanseatisch“ lautete zum Beispiel eine Überschrift in der Frankfurter Rundschau. Der Hintergrund: Seit einigen Wochen versammeln sich montagabends bis zu 200 Demonstranten mit Anti-Merkel-Plakaten und Deutschlandfahnen am Gänsemarkt nahe des Jungfernstiegs. Alles fing damit an, dass sich eine Frau mit einem „Merkel muss weg!“-Schild auf den Jungfernstieg stellte, woraufhin sich ihr immer mehr Menschen anschlossen – darunter auch solche von der Identitären Bewegung und anderen Strömungen der Neuen Rechten. Der Hamburger Pegida-Ableger wirbt inzwischen auch offiziell für die Demonstration.

Deswegen gehen nun die sogenannten Antifaschisten von der Antifa auf die Barrikaden, sodass den 200 Demonstranten während der letzten Demo mehr als 800 linke und linksextreme Gegendemonstranten gegenüberstanden. Die Initiatorin hat sich mittlerweile zurückgezogen, weil ihr Haus in Harburg attackiert wurde. So sei zum Beispiel ein Glas mit Farbe durch eine Fensterscheibe ins Kinderzimmer geflogen und auch die Hauswand mit Farbe beschmiert worden. Seitdem nimmt sie Personenschutz in Anspruch. 

Wer in Hamburg wohnt, dem sei an dieser Stelle empfohlen, an einem Montagabend in Richtung Jungfernstieg/Gänsemarkt zu gehen und sich aus sicherer Entfernung zu beobachten: Rechtskonservative demonstrieren gegen eine CDU-Kanzlerin (!) und die linksextreme Antifa attackiert die Anti-Regierungs-Demo. Grandios! Eine solche Groteske hätte vor 50 Jahren nicht einmal der kühne Autor Friedrich Dürrenmatt spinnen können.

Die Entblößung

Dramatischer Stoff also, wie auf dem Silbertablett für Journalisten serviert, denke ich – und frage bei einem Treffen zwei Journalisten-Freunde, ob sie für ihre Zeitungen darüber berichten. Es handelt sich wohlbemerkt um Freunde, die ich trotz aller politischen Differenzen sehr schätze und mag, und die mich auch sehr schätzen und mögen, obwohl ich für den eher konservativen Cicero schreibe. 

Was denn da genau los sei, fragen sie mich, man habe das nicht so richtig mitgekriegt. „Zusammengefasst“, antworte ich, „ist eine Frau alleine mit einem ‚Merkel muss weg!‘-Schild am Jungfernstieg losgezogen. Das hat mehr Leute angezogen, auch Leute von der Neuen Rechten, und deswegen geht die Antifa nun auf die Barrikaden und attackiert die Demonstranten. Die Initiatorin haben sie offenbar auch schon privat angegriffen, sie hat sich mittlerweile zurückgezogen.“

Freund 1 rollt mit den Augen: „Kein Wunder…“

Ich: „Warum? Weil sie Merkel kritisiert?“

Freund 2: „Komm schon, wie flach ist das denn bitte, sich mit einem „Merkel muss weg!“-Schild auf den Jungfernstieg zu stellen?“

Ich: „Moment mal! Auf Demos werden eben keine wissenschaftlichen Abhandlungen auf die Plakate geschrieben. Und die Anti-Kapitalismus-Parolen während der G20-Demos haben auch nicht gerade vor Tiefgang gestrotzt.“

Freund 2: „Hmm, vielleicht sollte man einfach mal mit dieser Initiatorin reden. Der muss man nur die richtigen Fragen stellen, dann stellt sie sich selbst bloß.“

Ich: „Alles, was du bis jetzt über sie weißt, ist doch nur, dass sie mit einem Anti-Merkel-Plakat losgezogen ist…“

Kein Kommentar. Stattdessen Freund 1: „Das ist wie mit der AfD. Wenn man sie nicht ausgrenzt, dann können sie sich nicht mehr zu Märtyrern stilisieren und entblößen sich früher oder später sowieso selbst.“

Absurde Zukunft

Ich bin immer noch etwas verdutzt, habe aber immerhin drei goldene Erkenntnisse gewonnen:

1. Merkel-Kritik ist per se verdächtig und ohnehin absurd.

2. Ich kann nun nachvollziehen, warum wir Journalisten bei der Bevölkerung so unbeliebt sind, wenn wir den Leuten reflexhaft mit der arroganten Grundhaltung begegnen, sie bloßstellen zu wollen.

3. Man muss einfach vom Absurdesten ausgehen, was man sich vorstellen kann, wenn man sich ein realistisches Bild von der Zukunft machen will.

Also versuche ich letzteres gleich mal: Ich prophezeie, dass die Grünen in 50 Jahren völkische Homogenität predigen und jeden moralisch verurteilen werden, der daran etwas auszusetzen hat. Die linksliberale Bevölkerung wird währenddessen die Medien anprangern, weil diese ihrer Auffassung nach absichtlich die Straftaten von Deutschen verheimlichen. Unsinn? Abwarten – in einem halben Jahrhundert wird man mich womöglich für meine prophetische Weitsicht rühmen.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels wurde nahegelegt, dass die Antifa teilweise vom Staat finanziert wird, basierend auf einem Artikel aus der tageszeitung. Tatsächlich war der alte Artikel als Satire gedacht, wurde aber nicht von allen verstanden, und hat auch unseren Autor beim Blick ins Archiv gefoppt. Wir bitten wegen des Fehlers um Entschuldigung (CW)

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Walter Meiering | Mo., 26. Februar 2018 - 13:17

In 50 Jahren dürften die Grünen durch die mehrheitlich herrschende Islamische Partei Deutschlands längst verboten sein.

Nicht verboten, sondern übernommen. Die Farben können ja beibehalten werden.

Dann zeigen diese Leute wie groß ihre Toleranz gegenüber uns Ungläubigen ist, u. die linken Realitätsverweigerer werden die ersten Opfer sein (man braucht sich nur die Zustände in den Heimatländern unser Neubürger anschauen). Daß Erdogan bei den schon lange hier lebenden Türken eine größere Zustimmung hat als in der Türkei, sollte auch den letzten Träumer zum Nachdenken bringen...

Genau das wollte ich auch schreiben. Ihr wart einfach schneller, aber schön zu wissen, dass es Gleichgesinnte gibt.

Reiner Jornitz | Mo., 26. Februar 2018 - 13:19

Wie sagte Asterix zu Obelix " ich Glaube die Römer die spinnen" wirklich etwas wahres dran. Wo bleibt die Meinungsfreiheit , warum lasst sich die Antifa ideologisieren für Scheinbar Antideutsche. Ist das der Nachlass der 68 er ,ich Glaube ja! Sie Leben von den Zuschüssen vom Staat und der von unseren Steuergelder und greifen die an die die Steuergelder bezahlen! Was für ein Schwachsinn. Und die Polizei ? Sie schützt nicht die demokratisch Protestierenden und hinterlässt ein ideologisches Chaos . Deutschland werde vernünftig und noermal

Franz Uhl | Mo., 26. Februar 2018 - 13:40

Sehr geehrter Herr Thiele,
eine sehr gute Beschreibung, die ich voll nachvollziehen kann. Ihre Vorausschau wird nach meinen Befürchtungen auch eintreten. Ein kath. Priester,welcher im Ruhestand ist und mit diesem habe ich viele soziale Fälle während meines Berufslebens bearbeitet, hat in einer kleinen Ansprache
vor 1 1/2 Jahren gesagt: In 30-40 Jahren werden
die Muslime 50% der Bevölkerung ausmachen und
wir Christen haben dann nichts mehr zu sagen.
Ich werde dies nicht mehr erleben, aber es wird
so kommen.

Fritz Gessler | Mo., 26. Februar 2018 - 13:44

pflicht sein. und die alten omas von der femi-antifa werden dann auch sicher gleich eine begründung dafür liefern: männliche* belästigung wird dadurch erschwert, wenn nicht verunmöglicht.
...
wäre ich verschwörungstheoretiker, ich meinte, die tapfere hamburger antifa sei eine frontorganisation der jungen CDU :))
oder die tapfere 'merkel-muss-weg!'-dissidentin ist die letzte vorsintflutliche linke.

die Mädels von heute können dann nach 50- jahren sagen: die Manner früher waren viel Schlimmer, zur Zeit aber könnte man sich ganz sicher Bewegen ohne begrabscht zu werden. Ja, Traurig ist es auch ohne Verschwörungstheoretiker.
Alles Gute, Herr Gessler.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 26. Februar 2018 - 13:47

Auf der einen Seite "Merkelkritiker" auf der anderen Seite gleich "Linksextreme"?
Ich kann den Autor allerdings verstehen.
Ich äussere mich im Prinzip fast nurmehr hier beim Cicero und bin froh, wenn Merkel politisch gesehen endlich Vergangenheit ist.
Ich hatte mit vielem gerechnet, als die Mauer fiel, nicht aber mit Merkel, was mir dann allerdings überspitzt gesagt im Nachhinein die DDR erklärte und den unbedingten Willen eines gewissen Teils der Bevölkerung - es waren ja nicht Alle - diese DDR loszuwerden.

Olaf Voß | Mo., 26. Februar 2018 - 16:00

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Ignazio Silone sagte einmal: Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: "Ich bin der Faschismus." Nein, er wird sagen: "Ich bin der Antifaschismus." Genau dies erleben wir im Deutschland Anno Domini 2018.

"Fontamara", hatte es aber eigentlich auch so gelesen, dass dort der Faschismus eher als eine Form der politischen Möglichkeiten eines "Dorfes" gesehen wird, die aber Gottlob überwunden wird.
"Wenn" bedeutet also evtl. nicht gleich "im Anschluss".
Wir haben immer und zu allen Zeiten andere Möglichkeiten, wenn wir auf kluge Leute hören.
Es bedeutet aber politische Arbeit und nicht den Schlaf der sich gerecht Wähnenden.

Stefan Klatt | Mo., 26. Februar 2018 - 13:55

...ist eine Lehrstunde darin, wie man Sachverhalte zwecks Skandalisierung (bzw. zwecks Simulation eines Nachrichtenwertes) in die gewünschte Richtung bürsten kann.

Klaus Damert | Mo., 26. Februar 2018 - 14:07

Dieser Beitrag ist einfach nur herrlich - leider brachte er für mich keinerlei neue Erkenntnisse über die Mehrzahl unserer Journalisten. Trotzdem Danke!

Michaela Diederichs | Mo., 26. Februar 2018 - 14:18

„Merkel braucht keine Belehrungen." Volker Bouffier. Kritik auch nicht, behaupte ich mal. Und ein "Merkel-muss-weg-Schild" grenzt an Majestätsbeleidigung. Das die Antifa mal zu ihrem mobilen Einsatzkommando werden würde, hätte ich noch vor Jahren für einen Witz gehalten. Heute ist das Realität.

Tomas Poth | Mo., 26. Februar 2018 - 14:26

haben wir es hier vielleicht mit staatlich unterstützter Bandenkriminalität zu tun? Ich frage deshalb weil Teile der Antifa demokratisch legitimierte Demonstrationen blockiert, sh. letzthin in Berlin. Hierzu das - Gesetz über Versammlungen und Aufzüge (Versammlungsgesetz)
§ 21

Wer in der Absicht, nicht verbotene Versammlungen oder Aufzüge zu verhindern oder zu sprengen oder sonst ihre Durchführung zu vereiteln, Gewalttätigkeiten vornimmt oder androht oder grobe Störungen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.-

Olaf Voß | Mo., 26. Februar 2018 - 14:27

Wenn ein Regime seine Kinder aussendet (siehe Foto), dann ist das Land eh verloren. Die selbstgemalten Plakate geben einen sehr guten Eindruck, wie es um den Intellekt der Neujugend bestellt ist. Autokratien bedienen sich immer der jungen Generation, weil diese sich nach den Wünschen der Ideologen formen läßt - an den Schulen und Universitäten wird tagtäglich der auf linksgedrehte Gehorsam gelehrt. Zwei Diktaturen stehen hierfür Pate; es braucht also nur kopiert werden. Die abgebildeten Kinder hätten ebenso "beseitigt die Demokratie" auf ihre Schildchen malen können, es hätte kumuliert den gleichen Inhalt ergeben.

Dimitri Gales | Mo., 26. Februar 2018 - 14:33

prophetische Weitsicht und denken an Frau Merkel, Bundeskanzlerin. Die denkt nur an sich, an Merkel und ist damit weit gekommen. Also mein Rat: denken Sie nur an sich selbst, an Ihre Wohlergehen, an ihr Einkommen, an Ihre Karriere. Weitsicht, dazu auch noch prophetische, ist derzeit nicht gefragt.

Markus Michaelis | Mo., 26. Februar 2018 - 14:37

"Ich prophezeie, dass die Grünen in 50 Jahren völkische Homogenität predigen und jeden moralisch verurteilen werden, der daran etwas auszusetzen hat."

Das ist jetzt wenig prophetisch und wird keine 50 Jahre dauern. Das Problem der Grünen und Linken im Moment ist, dass sie das Richtige und die Wahrheit, sozusagen universelle Werte, vertreten. Viele dieser Menschen werden tief enttäuscht sein, wenn sie feststellen, dass die allermeisten Menschen ihren Ideen nicht folgen - nicht nur die AFD, sondern auch die allermeisten Migranten und auch die allermeisten Erdenbürger, die es nicht bis D geschafft haben. Sie werden nicht deswegen nicht folgen, weil sie eine bessere Wahrheit haben, sondern weil die Welt recht bunt ist. Diese Erkenntnis - nicht für die Menschheit zu sprechen, nicht für das eine Gute zu kämpfen - wird bei vielen einen Rückzug in homogene Gruppen Gleichgesinnter auslösen. Soweit zumindest eine naheliegende Möglichkeit.

Heinrich Niklaus | Di., 27. Februar 2018 - 11:00

Antwort auf von Markus Michaelis

Sie behaupten; „Das Problem der Grünen und Linken im Moment ist, dass sie das Richtige und die Wahrheit, sozusagen universelle Werte, vertreten.“

Woran machen Sie das fest?

Als „Wahrheit“ wird im Allgemeinen das Übereinstimmen einer Aussage oder Behauptung mit der Wirklichkeit verstanden.

Dass die Grünen und Linken im politischen Raum „das Richtige und die Wahrheit vertreten“ ist eine Behauptung, die mit der Realität nicht übereinstimmt.

Denn stimmte sie mit der Realität überein, würden doch sehr viel mehr Menschen diese Parteien wählen. Tun sie aber nicht.

Sind alle anderen zu „blöde“, die Wahrheit der Grünen zu erkennen?

Hans-Hasso Stamer | Mo., 26. Februar 2018 - 14:37

Ich bin sprachlos. Selbstverständlich ist mir aufgefallen, dass über die Merkel-muss-weg-Demo nicht berichtet wurde. Und zwar von ganz links bis zur konservativen „Welt“.

Aber dass die Journalisten tatsächlich davon nichts wissen, das überrascht mich nicht nur, das entsetzt mich. Denn das würde bedeuten, dass sie wirklich in einer ideologisch abgedichteten Blase leben: sie lesen offenbar weder den Blog von Vera Lengsfeld, noch „Achse des Guten“, noch „Tichys Einblick“, um nur einige zu nennen.

Umso mehr werde ich in der Ansicht bestärkt, dass das Lesen dieser Blogs inzwischen zur Plicht gehört, wenn man an einer ausgewogenen Berichterstattung interessiert ist. Denn die anderen „Qualitätsmedien“ verschweigen, was nicht in ihre Agenda passt. Überall dort ist die Aktion von Frau Oglivie bereits Thema gewesen. Der besagte Schaden, den die Initiatorin erleiden musste, beträgt übrigens 30.000 €.

Michael Wolf | Mo., 26. Februar 2018 - 15:48

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

Eine ausgewogene Berichterstattung gibt es nicht mehr, seit Jahren. Diskurs auch nicht. Die Ex-DDRler kennen das noch. Mit der Moralkeule wird jeder erschlagen, der etwas weiter in die Zukunft schaut. Moral geht über alles, dann fühlt sich Lieschen Müller gut. Lieschen Müller reduziert sich nicht auf das weibliche Geschlecht, summarisch ca. 50% der Bevölkerung. Leider!

Hans-Hasso Stamer | Mo., 26. Februar 2018 - 19:29

Antwort auf von Michael Wolf

Diese bezog sich auf das tatsächliche Nichtwissen der Journalisten. Daß diese sich innerhalb des Redaktionsrahmens konform verhalten müssen, ist ja noch verständlich, schließlich gibt es den gerichtlich festgeschriebenen „Tendenzschutz“ der Presseorgane. Wer da zu oft gegen den Stachel löckt, wird aussortiert.

Aber so wird aus der Vermutung der Selbstreferentialität eine Gewissheit. Sicherlich hat es auch damit zu tun, dass bei ohnehin sinkenden Honorarsätzen zu viel Wahrheitsliebe karriereschädigend sein könnte, das dürfte die Kritiklust entscheidend dämpfen.

Was Lieschen Müller betrifft, würde ich diese Dame nicht unterschätzen. Sie erreicht zwar kein hohes Abstraktionsniveau und komplizierte Zusammenhänge bleiben ihr fremd, aber sie ist unübertroffen geerdet und erlebt die Lebenspraxis eines Durchschnittsdeutschen täglich.

Das unterscheidet sie zum Beispiel von Journalisten und Politikern. Sie kann sich nur nicht so gut dagegen wehren, über den Tisch gezogen zu werden.

Wolfgang Tröbner | Mo., 26. Februar 2018 - 16:12

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

beträgt übrigens 30.000 €.

Da die Antifa-Truppen, die diesen Schaden verursacht haben, nicht zum arbeitenden Teil der Bevölkerung gehören, sondern sogar noch von der Obrigkeit alimentiert werden, werden sie mit der Schadenshöhe nicht viel anfangen können. Dafür aufkommen müssen sie in unserem Staat sowieso nicht.

Manfred Laurenz | Mo., 26. Februar 2018 - 16:15

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

...sehr geehrter Herr Stamer, w a r einmal konservativ, heute ist sie ein Mainstream-Medium wie viele andere, auch ehemals bürgerlich-konservative Blätter wie z.B die FAZ.
Viele konservative Journalisten, die früher Teil dieser Medien waren, haben heute entweder eigene Blogs, eigene Magazine oder schreiben dafür.
Und das ist auch gut so!

Tomas Poth | Mo., 26. Februar 2018 - 14:43

Wie man an dem Bild erkennt sind es wohl gerade überwiegend sehr junge Menschen, hier Frauen die sich in Stellung bringen lassen um ein "Weiter So" zu unterstützen. Schüler und Studenten die noch nicht im Joch prekärer Beschäftigungen stehen?

die wird die Realität auch noch einholen und sie haben noch länger an den Folgen der Veränderung Deutschlands zu leiden. Dumm gelaufen, kann man dazu nur sagen

Johannes Luig | Mo., 26. Februar 2018 - 14:45

Nach wochenlanger Berichterstattung im Netz nun endlich auch ein guter Beitrag im CICERO.
Besser spät als nie.

Sandra Hofmann | Mo., 26. Februar 2018 - 15:13

diese arrogante, von der eigenen Grundhaltung so überzeugte Art und Weise ist es, die mich den Journalisten kritisch gegenüber sein lässt und zwar soweit, dass ich nicht jeden Schreiberling mehr Journalist nenne. Es haben nämlich all die nicht verdient mit diesen Leuten in einen Topf geworfen zu werden, die neutral an eine Geschichte rangehen. Es sind zwar sehr wenige, aber es gibt sie noch. Und der eine Schreiberling hier von bloß stellen redet, dann sollte er mal anfangen und zwar bei Linken, Grünen etc pp. Man könnte 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und etliche Monate damit verbringen, die Doppelmoral und Heuchelei, etliche FakeNews und ihre dumpfen Parolen und hohlen Phrasen offenzulegen und mal diese Seite bloß stellen. Da gäbe es genug zu tun. Da die meisten Schreiberlinge aber selbst in dieser Blase sind, fällt ihnen der ganze Schwachsinn nicht auf, der aus den eigenen Reihen so abgesondert wird.

Mathias Trotdorf | Mo., 26. Februar 2018 - 15:37

Groteske klingt mir zu verharmlosend.
Es ist ein Drama, wie linke Gewalt in Deutschland toleriert und ja teilweise auch noch gefördert und sogar subventioniert wird.

Tomas Poth | Mo., 26. Februar 2018 - 15:41

wie es immer wieder von der Antifa vorgeführt wird erscheint mir mir eher als Ausgrenzung oder gar Rassismus gegenüber den "Nicht-Bunten". Es ist schon verflixt blöd in unseren Landen, das ein gesunder Realismus des gesellschaftlich/wirtschaftlich möglichen durch den Deutschen Idealismus, der Weltenumarmung, der Weltenrettung, uns immer wieder in und an Abgründe führt die wir nicht bewältigen können. Nationalismus sei angeblich Mist, aber die Vereinigten Staaten von Europa wären auch nichts weiter als ein Nationalstaat, das wollen die "Bunten" nicht begreifen.

Rudolf Bosse | Mo., 26. Februar 2018 - 16:20

Es wird sich von niemandem beweisen lassen, daß die Antifa kein staatsbezahltes Unternehmen ist.

Heinrich Niklaus | Mo., 26. Februar 2018 - 19:25

Antwort auf von Rudolf Bosse

Diese Danksagung schrieb der Tagesspiegel zur "Verteidigung einer Subkultur".

https://www.tagesspiegel.de/berlin/chaoten-oder-heilsbringer-danke-lieb…

Wenn eine anerkannte überregionale Tageszeitung sich derart "lobend" über Gewalttäter auslässt, reicht die Akzeptanz innerhalb links-grüner Politikerkreise möglicherweise auch schon sehr weit.

Man möge einmal nachschauen, wie man sich in der Weimarer Zeit bei Demonstrationen gegen linke Gegner abschirmte. Hoffentlich kommt es nicht so weit.

Konrad Perfeud | Mo., 26. Februar 2018 - 17:11

... ist das Gespräch mit den Journalistenkollegen. Mein Eindruck ist, dass die aktuelle Journalisten-Generation mehrheitlich glaubt, sie verteidige die Demokratie. Nur vesteht sie die Demokratie gar nicht.

Enrico Stiller | Mo., 26. Februar 2018 - 17:25

Es war keineswegs so, wie im Artikel dargestellt. Die ursprüngliche Demo gegen Merkel hatte gar nichts mit AfD oder Pegida zu tun. Die Antifa hat trotzdem sofort ihre Rollkommandos geschickt, Haus und Auto der Frau beschmiert, sogar einen schweren Gegenstand ins Kinderzimmer geworfen. Erst danach haben sich Afd und Pegida eingeklinkt. Es ist eben NICHT so, dass die Antifa auf Pegida oder AfD reagiert hätte. Sie haben von Anfang an gegen eine unabhängige Anti-Merkel-Demo Gewalt eingesetzt. Die setzen Gewalt gegen alles ein, was ihnen nicht passt. Dass einige Medien nicht faktengerecht darüber berichten, sind wir in Deutschland ja mittlerweile gewöhnt. Deshalb gibt es ja den schönen Ausdruck für diese Art Presse, den ich hier wohl nicht wiederholen muss.

In diesem Punkt ist der Artikel falsch. Die Antifa macht jeden mit der falschen Meinung fertig. Siehe z.B. derzeit die Essener Tafel.
Ansonsten finde ich die Wiedergabe im Artikel OK:
"„Zusammengefasst“, antworte ich, „ist eine Frau alleine mit einem ‚Merkel muss weg!‘-Schild am Jungfernstieg losgezogen. Das hat mehr Leute angezogen, auch Leute von der Neuen Rechten, und deswegen geht die Antifa nun auf die Barrikaden und attackiert die Demonstranten. Die Initiatorin haben sie offenbar auch schon privat angegriffen, sie hat sich mittlerweile zurückgezogen.“"
Nur dieses "deswegen" ist falsch. Sie greifen die Frau nicht wegen der AfD an. Sondern weil "Merkel muss weg" mittlerweile automatisch als gegen die "Merkelsche Flüchtlingspolitik gerichtet" und somit als rechts gilt.

"Die ursprüngliche Demo gegen Merkel hatte gar nichts mit AfD oder Pegida zu tun."

Korrekt. So, wie auch Pegida ursprünglich nichts mit Rechtsradikalismus zu tun hatte (und auch heute nicht "extremistisch" ist ). Lange Zeit sah man dort ältere Frauen, Rollstuhlfahrer und Väter mit Kleinkindern auf den Schultern. Daß die AfD jetzt hier wie dort Gesicht zeigt, ist zunächst einmal ehrenwert, denn erstens ist das Thema dieser Veranstaltungen ebenfalls ihres und zweitens verdankt sie auch der "Straße" ihren Aufstieg. Wenn sich NPD und noch radikalere Gruppen hinzugesellen, so mag man das bedauern, aber es ist unvermeidlich. Schließlich hatten die vor Jahren gewissermaßen das Monopol.

Es ist offensichtlich so, daß die Hauptstrom-Medien dort, wo es nicht möglich ist, Kritik im Keim zu ersticken oder auszublenden, Ausschau nach einzelnen extremen Äußerungen oder fragwürdigen Teilnehmern halten, um damit dann die gesamte Veranstaltung zu diskreditieren.

Julius Fischer | Mo., 26. Februar 2018 - 17:41

Die Journalisten sollten einen neugierigen journalisten Blick auf die Sache haben. Stattdessen ist deren Meinung offenbar schon von vornherein in Stein gemeißelt. Und das wohlgemerkt gemäß der deutschen Einheitsmeinung. Das hat nichts mehr mit der Realität zu tun. Ich brauche mir keine Zeitungen zu kaufen, die eins zu eins die Sicht der herrschenden Regierung abbildet bzw. die aktuelle geistige Hegemonie dieser Tage wiedergibt.

was erwarten wir eigentlich? Es ist doch mittlerweile jedem bekannt, daß 7o bis 80 % der Journalisten rot/grün sind bis ins Mark! Und somit auch die Zeitungen. Die 68er mit den später hinzugekommenen Grünen und den Linken haben als Vertreter von Minderheiten zwar theoretisch nichts zu sagen aber wesentlich mehr Einfluß auf unser Leben als wir uns eingestehen wollen.

Auch weil Merkel alle Positionen von diesen 1o%-Parteien übernommen hat, die ihrem Machterhalt gedient haben. Und sie tut es noch immer. Sie scheut sich nicht einmal Positionen von der AfD als ihre eigenen auszugeben und für sich zu nutzen.

Die Medien stehen heutzutage nicht mehr für Objektivität, sondern befleißigen sich mit Erfolg im Vermitteln von links/grünen Ideologien. Man nennt so etwas auch Gehirnwäsche.

Thorsten Kiefer | Mo., 26. Februar 2018 - 17:41

"Der muss man nur die richtigen Fragen stellen, dann stellt sie sich selbst bloß."

Das ist genau die manipulative "Lügenpresse". Man provoziert so lange, bis man einen Skandal daraus stricken kann. Wenn es doch nicht klappt, wird die Meinung und der ganze Vorgang einfach ignoriert. Ich wünsche diesen Presseleuten noch viele weitere Rückgange der Auflagen.

Frank | Mo., 26. Februar 2018 - 17:57

Sehr geehrter Herr Thiele,
wenn Sie darüber verdutzt sind, muss man sich fragen in welcher Branche Sie in den letzten Jahren gearbeitet haben. Die offen feindselige, rücksichtslose Durchsetzung der eigenen Position der sogenannten Journalisten ist seit geraumer Zeit zu verfolgen. Allerdings ist es ein weiteres schlimmes Zeichen, wenn damit so offen umgegangen wird. Wir alle haben unsere Vorurteile, deshalb ist es ja so wichtig, bestimmte Normen und Verfahren einzuhalten, z.B. innocent until proven guilty. Man lese den prophetischen Houellebecq!

Martin Lederer | Mo., 26. Februar 2018 - 18:39

Mehr erwarte ich von den Medien gar nicht. Aber das schaffen die Mainstream-Medien normalerweise gar nicht mehr.
Wenn ich "Berichte" über irgendetwas lese, sind die meist so lächerlich einseitig, dass es einer Unverschämt gleich kommt.

Thomas Kloft | Mo., 26. Februar 2018 - 18:46

Ich bin schon seit langem der Ansicht, dass unser größtes Problem die unkritischen, zum großen Teil 68er u. linksgeprägten Medien sind, die sich ihrer Verantwortung komplett entziehen bzw. alles in die Rechte Ecke stellen, was nicht in ihre Denkweise passt. Wenn ich den Dialog mit Ihren schreibenden Freunden lese wird mir langsam mulmig zumute. Es scheint noch schlimmer als befürchtet.

Martin Lederer | Mo., 26. Februar 2018 - 19:13

Es werden so viele Zig Millionen Euro in hunderte oder tausende "Projekte gegen Rechts" gesteckt. Und irgendwo landet das Geld ja wohl. Wie wahrscheinlich ist es also, dass eine nicht geringe Anzahl der (gewalttätigen - gibt es auch nicht gewalttätige?) Antifa-Teilnehmer auf die eine oder andere Art Geld für ihre "Arbeit gegen Rechts" bekommen?

Sabine Schönfeld | Di., 27. Februar 2018 - 02:12

Die Erfahrungen des Autors kann ich gut nachvollziehen, habe ich doch selbst eigentlich ein altlinkes Umfeld, das in den letzten Jahren in einer Art pseudoreligiösen Wahn abgetaucht ist, der offenbar sämtliche intellektuellen Fähigkeiten der Betreffenden auf einmal lahmlegt. Da wird kein überprüfbares und beweisbares Argument mehr verstanden, nichts auf die Realität hin überprüft, man versteift sich auf Behauptungen von gut und richtig, die faktisch völlig unhaltbar sind. Und diese Behauptungen werden dann laut und emotional bekräftigt und durch absurde persönliche Angriffe unterlegt. Es ist als hätte hier ein Virus den IQ dieser Leute auf einen Schlag um 30 Prozentpunkte vermindert, es ist einfach nur noch zum Weinen. Nur dass meine Geduld hier nicht standgehalten hat, da scheint es mir noch sinnvoller, mich mit einem rosa Plüschhasen zu unterhalten. Alles hat Grenzen.

Alfons Kuchlbacher | Di., 27. Februar 2018 - 07:55

Also ich habe die Sache auch ein wenig verfolgt, unter anderem den Blogeintrag von Frau Ogilvie gelesen nachdem ihr Haus und ihr Auto (tiefergelegt heißt das bei der Antifa, wenn die Reifen zerstochen werden) beschädigt wurden. Und das Bild mit den hübschen Mädels mit bunten selbstgemalten Plakaten ist fast schon manipulativ. Die Teilnehmer rund um Frau Ogilive mussten unter Polizeischutz mit Autobussen aus der "Gefahrenzone" gebracht werden, sicher nicht wegen der hier abgebildeten jungen Frauen, oder? Die Antifa "verteidigt" (oder darf man sagen randaliert für?) eine CDU-Politikerin ... Deutschland 2018!

August Klose | Di., 27. Februar 2018 - 09:27

"Es heißt nicht: Wir bitten wegen des Fehlers um Entschuldigung." , sondern "...des Fehlers wegen..." sehr geehrte Journalisten.

Willi Mathes | Di., 27. Februar 2018 - 09:48

Vollverschleierung und Vermummung - offensichtlich der gleiche Schwachsinn - gut getarnt !

Freundliche Grüsse

Birgit Fischer | Di., 27. Februar 2018 - 10:22

Niemand sollte Antifanten ernst nehmen.

Josef Garnweitner | Mi., 28. Februar 2018 - 15:32

Antwort auf von Birgit Fischer

eine handvoll Mitläufer wären, hätten Sie recht, Frau Fischer.

Nur, wenn man Ihnen die Fenster einwirft und die Wände beschmiert, würde mich interessieren ob Sie noch immer sagen würden. man darf diese Antifanten nicht ernst nehmen. Angesichts eines Schadens von ca. 3o.ooo Euro, den Sie selbst übernehmen dürfen.

Birgit Fischer | Di., 27. Februar 2018 - 10:39

Auf vielen Antifanten-Plakaten steht: "Bunt statt Braun" Dümmer geht es nicht. Zunächst ist "bunt" kein Wert an sich. Zweitens ist dieses Land nicht nur "bunt", vielen Menschen ist es mittlerweile "zu bunt".
Kein anders Land in Europa hat soviel Fremdheit zu bieten, wie die BRD anno 2018. Die BRD hat sich abgewertet. Zuviel des Bunten ist eben kein Wert sondern Makel. Und Makel verderben Preise. BRD steigt ab.

Bernd Lehmann | Di., 27. Februar 2018 - 11:15

wird die Antifa und vorgelagerte Organisationen vom Staat finanziert. Über das Bundesfamilienministerium (im Kampf gegen Rechts), aber auch in den Bundesländern. Einfach mal Petr Bystron, AfD anfragen, der kann ihnen da über Bayern eine Menge Material zukommen lassen. Sowas wie Cafe Marat in München gibts in jeder großen Stadt.

Ruth Müller | Di., 27. Februar 2018 - 12:07

und Ihre aktuellen prominenten Protagonisten würden bis zur Selbstzerfleischung alles unternehmen um Ihren auf die Heimat projizierten Selbsthass auszuleben.
Zumeist kinderlos und hedonistisch oder im besten Fall einer zur Zeit privilegierten Opfergruppe zugehörig, alimentiert - Ihr klägliches Leben fristend.

Diese Menschen gab es schon immer. Alarmierend ist eigentlich nur das diese Menschen in den Schaltzentralen der Parteien und gesellschaftlich relevanten Organisationen - zur Zeit lautstark und manipulierend die Multiplikatoren Ihrer eigenen Sache sind und von alimentierten Hochmoral-Netzwerken gefördert werden.