Der neue SPD Generalsekretär Matthias Miersch im Gespräch mit Bundeskanzeler Olaf Scholz / dpa

Matthias Miersch wird Nachfolger von Kevin Kühnert - Scholz-Kritiker als SPD-General

Der neue SPD-Generalsekretär will auch künftig mit dem SPD-Regierungschef streiten. Bei seiner Vorstellung im neuen Amt sagte Matthias Miersch, er werde nicht zum „Ja-Sager“ gegenüber Olaf Scholz. So tickt die SPD: Sie liebt ihre Kanzler selten oder nie.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Matthias Miersch hat die Ärmel hochgekrempelt und liest von seinem Handy Online-Kommentare vor: „Wir werden belogen von vorne bis hinten.“ Der neue SPD-Generalsekretär mutet sich einiges zu, ist sich nicht zu schade, sich auch mit scharfem Gegenwind auseinanderzusetzen. Auf verschiedenen Social-Media-Plattformen ist er unterwegs, dreht Videos und hält dagegen. Er verteidigt die Wärmepumpe, erklärt seine Sicht auf die Energiewende, und auch dem Lüge-Vorwurf stellt er sich. Es sind Qualitäten, die er für seinen neuen Job braucht. Erklären und zuspitzen, das kann Miersch. 

Stil und Tonlage von Matthias Miersch stehen dabei im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger Kevin Kühnert, der den Habitus des Juso-Vorsitzenden nie ganz losgeworden ist. Mehr Hemden mit Kragen statt schwarzer Autonomenkluft – optisch gesehen rückt die SPD mit Matthias Miersch schon deutlich in die Mitte. Miersch ist bislang stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag und ist unter anderem zuständig für Klimaschutz und Energiepolitik. In seinen Erklärvideos wirkt er manchmal schon fast wie die sozialdemokratische Variante von Robert Habeck.

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Günter Johannsen | Di., 8. Oktober 2024 - 18:34

Mit ihm wird die SPD wohl weiter nach links-außen abdriften. Und die Prozente werden damit weiter fallen. Nur wenn er den Souverän ernst nimmt und die daneben gegangene Migrationspolitik umdreht und zurückdreht, wird er eine Chance haben. Ich habe da aber wenig Hoffnung!

Maria Fischer | Di., 8. Oktober 2024 - 18:50

Einfach zu kontern.
Die Esken-Miersch SPD vereinigt all das, wovon die Menschen in der Bundesrepublik die .......... voll haben.
Weitere Überwachung und Regulierungen durch den Staat, weitere Ausgaben für Migration.
Miersch steht für Wärmepumpen, das sollte reichen.

Klaus-Peter Götze | Di., 8. Oktober 2024 - 19:56

linker Flügel, Energiewende-Erklärer,
Klimaschützer: so wird das nichts mit der SPD. Bis zur Wahl im nächsten Jahr -falls es nicht vorher dazu kommt- ist die Industrie kaputt und die Partei erledigt.
Er wird wohl prächtig mit Saskia Esken zurechtkommen.

Tomas Poth | Di., 8. Oktober 2024 - 19:56

Das Gegenstück zur CDU mit ihrer Kanzlertreue über Jahrzehnte, sh. Kohl oder Merkel.
Die SPD ist und bleibt ein Revoluzzerhaufen, die Träume der reinen Lehre kämpft gegen das was die Realität ermöglicht.

Brigitte Simon | Di., 8. Oktober 2024 - 22:06

Drei auf einem Schlag:

"Ich, Scholz , kann immer noch
Bundeskanzler!

"Ich, Pistorius, konnte schon
immer Bundeskanzler!

"Ich, Miersch, bin bereits der
Bundeskanzler aller
Bundeskanzler usw.

Stefan Jarzombek | Di., 8. Oktober 2024 - 23:38

"Und dafür ist er jetzt zuständig: die SPD von der Verliererstraße herunterzuholen."
Das hat Kevin Kühnert auch bei drei Landtags.-u.einer Europawahl versucht.
Das Resultat ist bekannt.
Neue Besen kehren zwar gut - aber die Alten kennen die Ecken.
Um einen Kanzlerkandidaten jedenfalls werden sie sich bei der SPD wohl nicht kümmern müssen,da heißt es für Miersch lediglich die Werbetrommel zu rühren.
Und wer weiß, vielleicht kommt die nächste Wahl früher als gedacht.

S. Kaiser | Mi., 9. Oktober 2024 - 09:21

„Die SPD-Spitze betonte, ihr Ziel sei, dass die SPD als stärkste Partei aus der nächsten Bundestagswahl hervorgeht. Im Moment liegt sie in Umfragen auf Platz drei mit 16 Prozent.“
LOL ….
Geh‘ wieder schlafen, Tantchen. Alles gut.

Hans Page | Mi., 9. Oktober 2024 - 09:52

Die SPD ist frei ihre Politik ohne an die Wähler zu verfolgen. Ich als Wähler bin frei diese Politik zu wählen oder abzulehnen.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 9. Oktober 2024 - 10:12

Die erkennbare Strategie erinnert verdächtig an den "Professor aus Heidelberg". Mit "Olaf dem Schweiger" könnte sich das aber als Rohrkrepierer erweisen. Und nach "Mütze" bekommt der Kanzler einen weiteren Dauerkritiker an seine Seite.

Walter Bühler | Mi., 9. Oktober 2024 - 10:31

Die Kehrtwende vom queer-linken Ideologen zum halbwegs realistischen Pragmatiker, die Kühnert um des Machterhalts willen so schmerzhaft durchmachen musste, steht jedem anderen verholzten A-so (wie z. B. Miersch) natürlich ebenfalls bevor, wenn er nicht schon längst sowieso ideologisch völlig versteinert ist und jede politische Bodenhaftung verloren hat.

Gewöhnliche queer-linke Ideologen sind in ihrer Mehrzahl völlig unfähig zur Selbstkritik. Viele konstruieren sich lieber ihre "Teufel", denen sie routiniert die Schuld zuschieben, und die sie (juristisch oder verbal) verprügeln können, ohne sich intellektuell anstrengen zu müssen.

Also stellt er neben den altgewohnten AfD-Teufel noch die Merz-CDU als Zweitteufel.

So schreiten A-Sos und Grüne wohl bald wieder mal Seit an Seit in den Sonnenaufgang einer neuen Zeit!

Es leben die rot-grüne Ampel!:

Gotthard Steimer | Mi., 9. Oktober 2024 - 11:05

.. mit abgeschlossener Schulausbildung, mit Studium und Examen sowie mit beruflicher Praxis...Chapeau!

Volker Naumann | Mi., 9. Oktober 2024 - 11:28

Gestern konnte ich den neuen "General" zum ersten Mal im TV sehen, er ist nicht der Typ des "Wadenbeissers" wie schon andere Generalsekretäre vor ihm, auch bei der CDU gab es schon starke kämpferische Personen (Abteilung Attacke!).

Man kann den Eindruck gewinnen, es wurde bewußt und sehr schnell ein "Neuer" installiert, der die beiden Vorstände Klingbeil und Eskens nicht total in den Schatten stellt.

Die SPD hat ja schon genug Personalprobleme mit einem schwachen Kanzlerkandidaten Scholz, einem Pistorius, der noch nicht so recht weiss, was er will und einem Klingbeil, der gern möchte, sich aber noch nicht aus der Deckung traut. Da ist der "ungefährliche" Miersch gut passend.

Das Ausrufen eines neuen politischen "Feindbildes" (die Merz-CDU) halte ich für totalen Schwachsinn. Mit wem, wenn nicht mit der Union, will denn die SPD jemals wieder in eine Regierungsverantwortung kommen.

Zu Klarstellung, ich möchte persönlich auf keinen Fall eine Wiederholung der GroKO aus Union und SPD.

MfG

Brigitte Simon | Mi., 9. Oktober 2024 - 19:42

Antwort auf von Volker Naumann

Auch ich tat mir gestern unseren SPD-Übermensch General Miersch an. Ein Generalsekrtetär allererste Güte. Eine gelungene Hommage auf sich. Hervorzuheben: "Ich bin ein sympathischer Mann". Für mich eine schlechte Bewerbung eines Allrounders und Übermensch.

Nietzsches Definierung :
"Der Übermensch dient dazu, alle Menschen auf dem Niveau von Herdentieren zu halten". Kommt mir sehr bekannt vor.

Hans Schäfer | Mi., 9. Oktober 2024 - 12:30

Volker Resing, Spezialist für Kirchenfragen & für die Union. Er weiß nicht nur wie die CDU funktioniert, sondern jetzt auch noch wie SPD wie funktioniert.
Experten, überall Experten, die aber nicht erkannt- ich glaube allerdings nicht erkennen wollten, wohin in das Schiff in den letzten zwei Legislaturperioden steuert. Dass der vom Steuerzahler hart erarbeitete Wohlstand im Meer verschwindet. Nicht nur der Wohlstand geht den Bach runter. In allen Bereichene geht es bergab. Unsere Kinder werden bildungsmäßig geopfert. Die Infrastruktur ist in weiten Teilen marode. Das zu beseitigen kostet alleine Billionen und nimmt Jahrzehnte an Zeit in Anspruch. Der Wohnungs-, der Gesundkeitsmarkt, das Rentenproblem muss gelöst werden usw. Und die Pappnasen diskutieren nur über einen Verbot der AfD Die diese Sch...e nicht zu verantworten haben. Kein Problem wäre gelöst, wenn die AfD verboten werden würde.
Schon mal darüber nachgedacht, Herr Spezialist.
Darüber schweigt der Experte.

Kein Problem lieber Herr Schäfer. Ich absolviere seit Jahren einen Tiefseetaucher-Kurs. Er wird immer gefährlicher. Bei unserer Flüchtlingspolitik brauche ich immer mehr Luft. Die Knoten der Schläuche werden immer enger.

Henri Lassalle | Mi., 9. Oktober 2024 - 15:40

In Wirklichkeit halten die alle zusammen, auch um Besitzstände zu wahren, gerade in dieser kritischen Zeit für linke Parteien.
Die SPD ist ein Auslaufmodell, daran wird auch ein neuer Parteichef nichts ändern. Geschichte lässt sich nicht aufhalten, siehe Linkspartei.

Heidemarie Heim | Mi., 9. Oktober 2024 - 17:40

Was hoffentlich nicht das Einzige ist was st..., ähm Sorry! das hervorstechendste Merkmal bleibt;)! Bloß keine Hintergedanken;), die Lage der alten Tante SPD ist ernst! Und nie war eine Aufgabe anspruchsvoller als die, die der gute Herr General Miersch zu stemmen hat. Nicht nur sein eigenes rot-grüne o. mehr grün-rote? Profil stehen ihm vielleicht im Weg Stich(Un)wort Wärmepumpe, sondern er hat es mit den gleichen Nervtötern/innen in den eigenen Reihen zu tun wie sein Vorgänger? Ein kurzer Einspieler mit Saskia oder Nancy, und er braucht mindestens eine volle Runde bei Illner, Miosga und Lanz um Schadensbegrenzung zu betreiben;) Ebenfalls spannend dürfte die Auseinandersetzung mit dem neuen "Grünenfresser" aus Bayern sein, der beim kleinsten Hauch Grün, und Herr Miersch scheint mehr als nur etwas davon sein eigen zu nennen, rot sieht. Ja geehrter Herr Resing, dies wird noch was geben bis zur nächsten BT-Wahl. Zumal wir außer mit dem Personal sonst weiter keine Probleme haben;)oder? MfG

Brigitte Simon | Mi., 9. Oktober 2024 - 22:41

Sie lieber Herr Miersch und ihr niedersächsischer Duzfreund Scholz, haben viele Fragen, die
Sie sich gegenseitig nicht beantworten können oder wollen. Oder Angst einer öffentlichen Entlarvung?

Dr. Alice Weidel und Friedrich Merz müssen Sie sich vorstellen lassen. Peinlich, peinlich. Kein guter Einstieg für den aktzeptierten General-und Sekretär Scholz.

Bei Problemen wenden Sie sich an Herrn Resing. Er hat für Sie immer entsprechene Eingebungen im Kampf gegen die Merz CDU und der hervorragenden Dr. Alice Weidel AfD.