Der Bonner Virologe Hendrik Streeck / dpa

Replik auf FAZ-Beitrag über „Nachbeben“ - Unbequeme Wahrheiten

In der FAZ wurde jüngst das neue Buch des Virologen Hendrik Streeck besprochen. Herausgekommen ist eine Kritik, die zeigt, dass der Autor unbequeme Wahrheiten nicht verträgt – und lieber gängige Narrative mit Händen und Füßen verteidigt. Eine Replik.

Autoreninfo

Dr. med. Christian Haffner ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Manuelle Therapie/Chirotherapie in Frankfurt am Main. 

So erreichen Sie Christian Haffner:

In der FAZ ist kürzlich eine Besprechung des Buches „Nachbeben – Die Pandemie, ihre Folgen und was wir daraus lernen können“ erschienen. Geschrieben hat es der Virologe Hendrik Streeck. Schon die Überschrift dieser Besprechung von Christian Schwägerl – „Aufrichtigkeit? Schön wär’s!“ – lässt allerdings erahnen, dass der Verfasser nicht ganz unvoreingenommen an das Werk herangegangen ist. 

Statt Denkimpulsen zum Thema Aufarbeitung der Pandemie hätte sich der Autor von Streeck offenbar eine Art „Gang nach Canossa“ gewünscht. Für einen solchen jedoch besteht gerade im Rückblick auf die letzten Jahre keinerlei Anlass, hat sich doch längst herausgestellt, dass der Bonner Virenforscher in vielerlei Hinsicht, besonders in Bezug auf die nicht ausreichende Berücksichtigung von Kollateralschäden von Pandemie-Maßnahmen, recht behalten hat.

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Ingbert Jüdt | Mi., 9. Oktober 2024 - 07:48

Und wird weiter betrieben von denselben Medien, die sich bei Corona zu Verlautbarungsorganen der Regierungslinie gemacht haben. Darum fällt jede Kritik am Maßnahmenregime auch auf diese Medien selbst zurück. Das ist zwar psychologisch verständlich, aber auf Redaktionen, die man erst in Therapie schicken muss, bevor sie wieder arbeitsfähig sind, kann die Republik verzichten. Der kritische Bürger darf sich also auf eine Fortsetzung des Informationskriegs einstellen, mit dem üblich gewordenen Missbrauch von Begriffen wie »Desinformation« und »Verschwörungstheorie«. Nun ja. Lassen wir FAZ und andere Verlautbarungsmedien weiter an ihren Grabstellen arbeiten, im alten Ägypten haben sich die Menschen dafür ja auch viel Zeit genommen. Der Vertrauensverlust in den Zombie-Journalismus (Marcus Klöckner) ist irreparabel, und die alternativen Medien sind mittlerweile gut aufgestellt. Die Aufklärung hat auch eine längere Vorlaufzeit gebraucht, bis die demokratische Revolution kam.

Brigitte Miller | Mi., 9. Oktober 2024 - 08:54

hat sich meiner Meinung nach wohltuend abgehoben vom mainstream in der Coronazeit.

Was mir aufgefallen ist: er äusserte sich sehr vorsichtig, wohl wissend, dass bei "schärferer" Beurteilung der desaströsen Vorgänge er ebenso schnell "gecancelt" würde
wie andere Fachleute, die plötzlich aus der politisch geförderten "Wissenschaft" ausgestossen wurden.

Gerhard Lenz | Mi., 9. Oktober 2024 - 09:20

bes. in den üblichen Postillen zuweilen frenetisch als Aufklärer oder Aufdecker gepriesen, ist nicht irgendein Arzt. Er hat auf Veröffentlichung der Corona-Protokolle des Corona-Expertenrates geklagt. Die allerdings, abgesehen von überzogenen Politikerreaktionen (z.B. eines Herrn Spahns), keine wirklichen Überraschungen enthielten - schon gar nicht die von Leugngern u. Covidioten regelmässig ins Spiel gebrachte große Manipulation zum Erreichen ganz anderer Ziele (The Great Reset usw.).
Wer heute behauptet, man hätte damals alles wissen müssen, was man gar nicht wissen konnte, ist ein Heuchler. Jeder, der der sich aufrichtig an der Diskussion beteiligte, musste sich früher oder später schon mal korrigieren, Herr Streeck übrigens inbegriffen.
Und in der Tat: In einer Diskussion, die nur noch fragt, wer wann was gesagt hat, weil manche eben doch keine Aufarbeitung, sondern ein Tribunal fordern, scheinen Nebenwirkungen schwerer als die Opfer des Virus zu wiegen, da hat die FAZ recht!

Jens Böhme | Mi., 9. Oktober 2024 - 09:28

"Schwarz oder Weiß", das ist die Frage, die sich Schwägerl stellt, wenn es um die Diversität der Farben geht. Das gesellschaftspolitische Bild ist ähnlich. Und das von politischen Entscheidungen sowieso. Der FAZ-Journalist merkt nicht, dass er den Boden für Absolutheiten nährt (das politische Totschlagargument "alternativlos"). Der Klassenkampf in der sogenannten politischen Mitte ist schon abgeschlossen, so tief ist dieser bereits in den Köpfen verwurzelt. Streeck ist ein streitbarer Wissenschaftler, der sich nicht vor alternativloser Corona-Wissenschaft - die auf nichts beruhte, siehe RKI-Protokolle - beugte.

Christa Wallau | Mi., 9. Oktober 2024 - 10:10

daß dieses Buch von Herrn Streeck so wenig objektiv in der F. A. Z. besprochen wird.
Dort hat man ja auch stets den Regierungskurs in Sachen Corona-Maßnahmen verteidigt.

Ich kenne nur wenige Mitmenschen, die bereit sind, ihre Falschbeurteilungen im Nachhinein einzuräumen und denen Recht zu geben, die sich konträr geäußert und deren Aussagen sich später mehr oder weniger bewahrheitet haben .

Diese vorherrschende Unfähigkeit, Fehler einzuräumen und dafür um Entschuldigung zu bitten, bewirkt immer wieder und überall, daß notwendige Lernprozesse und Korrekturen unterbleiben.

Sehr viele Menschen fühlen sich leider mehr ihrem eigenen EGO verpflichtet als der Wahrheit.
Das ist die Hauptursache für das Fortbestehen
falscher Erzählungen - trotz überzeugender Beweise für das Gegenteil.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 9. Oktober 2024 - 10:32

Dr. Haffner ein?
MUTIG und doch wahrscheinlich völlig selbstverständlich für sie.
DANKE
Ich muss nicht deren Meinung sein, aber ich bin glücklich, dass sie sie zu äußern wagen.
Wohin sind wir gekommen?

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