Fischerdorf Rönnäng, Schweden / dpa

Gescheiterte Stromverbindung - Wir Schweden wollen nicht mehr für Deutschlands falsche Energiepolitik bezahlen

Ein Unterseekabel von Norddeutschland nach Südschweden sollte die deutsche Energiewende retten. Doch das Projekt ist gescheitert. Unser Gastautor, ein schwedischer Fachjournalist, erklärt, weshalb.

Autoreninfo

Pontus Nyman ist Energie- und Wirtschaftsreporter des schwedischen Unternehmermagazins Tidningen Näringslivet.

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Die schwedische Regierung hat beschlossen, keine Genehmigung für die geplante Gleichstromverbindung Hansa Powerbridge zwischen Schweden und Deutschland zu erteilen. Die Regierung schreibt, dass diese Entscheidung kein generelles Verbot einer neuen Verbindung zwischen Deutschland und Schweden darstelle, „wenn sich die Voraussetzungen in Zukunft ändern sollten“. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass die schwedische Regierung Druck auszuüben versucht, um Deutschland von seiner sehr schlechten Energiepolitik abzubringen, die die gesamte europäische Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.

Ich glaube, Schweden hat mehrere Gründe, die Hansa Powerbridge abzulehnen. Ein Grund, den die Regierung auch in ihrer Pressemitteilung deutlich anführt, ist, dass Deutschland nicht in Strompreiszonen unterteilt ist. Untersuchungen zeigen, dass der Strom in Norddeutschland billiger wäre als in Süddeutschland, wenn das Land solche Zonen einführen würde. Für uns wäre das positiv. Denn dann würden die hohen Strompreise seltener bis nach Südschweden durchdringen. Schweden hat zwei Preiszonen. Daher denke ich, dass die schwedische Regierung versucht, Deutschland dazu zu drängen, ebenfalls Strompreiszonen einzuführen. Die deutsche Regierung scheint das nicht zu wollen – vermutlich, weil sie die starke Industrie in Süddeutschland vor noch höheren Energiepreisen schützen will.

Schwedische Regierung will deutsche Bevölkerung aufwecken

Allerdings würden wir, auch wenn der deutsche Strommarkt in unterschiedliche Preiszonen aufgeteilt werden sollte, nicht der Tatsache entkommen, dass das Wetter in Europa oft in mehreren Ländern ähnlich ist und dass wir für Zeiten, in denen wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint, regelbare Stromerzeugung benötigen. Wenn diese regelbare Energie teuer ist, werden die Strompreise bei uns wahrscheinlich trotzdem steigen. Die Entscheidung der schwedischen Regierung gegen die Hansa Powerbridge hat daher auch eine Signalwirkung in Richtung der deutschen Bevölkerung: Sie zeigt, dass Deutschland energiepolitisch auf einem sehr rutschigen, abschüssigen Weg ist.

Das wirtschaftlich stärkste Land des Kontinents hat sehr schlechte energiepolitische Entscheidungen getroffen, unter deren Auswirkungen nicht nur Deutschland selbst, sondern ganz Europa leidet. Sie passen nicht zu dem europäischen Ziel, Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Kernkraft ist ein sehr effizienter Weg, fossile Brennstoffe zu verdrängen, wie Länder wie Schweden und Frankreich bereits in den 1970er und 1980er Jahren bewiesen haben. 

Wir sind von einem der weltweit führenden Ölverbraucher (pro Kopf) zu einem fast fossilfreien Stromsystem übergegangen, indem wir innerhalb von etwa einem Jahrzehnt zwölf Reaktoren gebaut haben. Wir haben die Früchte dieses Systems bis heute geerntet, obwohl wir zeitweise auf demselben destruktiven energiepolitischen Weg waren, auf dem Deutschland sich derzeit befindet. Die neue Regierung in Schweden hat Ambitionen, dies zu ändern, und hat bereits durch mehrere politische Entscheidungen den Weg zu einem Ausbau der Kernkraft eingeschlagen. Ich hoffe, Deutschland tut dasselbe.

Vergleicht man Schweden, Frankreich und Deutschland auf dem Datendienst Electricity Maps, der die Treibhausgasemissionen in den europäischen Stromsystemen in Echtzeit darstellt, hatte Frankreich im Jahr 2023 durchschnittlich 53 Gramm Treibhausgasemissionen pro Kilowattstunde im Stromsystem und Schweden 25 Gramm. Deutschland hatte 400.

Abhängigkeit von Gas und Kohle

In seinem Eifer, die Kernkraftwerke abzuschalten, hat Deutschland sich in eine Abhängigkeit von fossilem Gas und Kohle verstrickt. Ich sehe keine Möglichkeiten für das Land, in den kommenden Jahrzehnten fossilfrei zu werden. Selbst dann nicht, wenn es nur um das Stromsystem geht und nicht um den gesamten Energiebedarf, also auch den für Verkehr, Heizung und Industrie. Es sei denn, Deutschland macht eine komplette Kehrtwende in seiner Energiepolitik. 

Während Schweden und Frankreich ständig niedrige Emissionen hatten, musste die deutsche Bevölkerung jahrelang für die teure Energiewende bezahlen und dennoch ist Deutschland meilenweit von einem Übergang zum fossilfreien Energiesystem entfernt. Von Schweden aus betrachtet, frage ich mich, wie lange die deutsche Bevölkerung diese radikale und einseitige Energiewende-Politik noch akzeptieren wird. Die Bauernproteste und die Ergebnisse der Grünen bei der Europawahl in Deutschland zeigen, dass es nicht ewig gutgehen wird. Die Politiker sollten wissen: Man spielt nicht mit Energie; sie ist die Grundlage allen Wohlstands, und wenn die Energiepreise steigen, wird alles teurer. Inflation, gefolgt von Zinserhöhungen und einer Rezession, sind das Ergebnis.

Schwedische Gießerei durfte nur noch nachts arbeiten

In Schweden hatten wir dank reichlich Wasserkraft und Kernkraft lange Zeit günstige Strompreise, was dazu geführt hat, dass unsere Industrieunternehmen bereits heute viel fossilfreien Strom in ihren Prozessen verwendet. Wenn Deutschland eine ähnliche Umstellung vornehmen möchte, könnte es eine gute Idee sein, zunächst sicherzustellen, dass man das ganze Jahr über rund um die Uhr stabile, fossilfreie und erschwingliche Grundlastkraft hat.

Ich habe kürzlich Åkers Sweden besucht, eines der ältesten Unternehmen Schwedens. Die frühere Kanonengießerei aus dem Jahr 1580 stellt heute großen industrielle Walzen her, die weltweit exportiert werden. Man schmelzt dort Metallschrott mit großen Mengen fossilfreiem Strom. Diese Art von Industrie braucht das ganze Jahr über rund um die Uhr zuverlässig Strom, und nicht nur, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Aber während der Energiekrise im Winter 2022/2023 wurden sie gezwungen, nur noch nachts zu produzieren, damit Schweden Strom auf den Kontinent exportieren und das deutsche Stromsystem unterstützen konnte, um dort die Gaskraftwerke zu schonen.

Notwendige Ernüchterung

In Schweden heizen wir unsere Häuser mit elektrischen Wärmepumpen oder mit Fernwärme, und wir exportieren fossilfreien Stromüberschuss, ebenso wie Frankreich, unter anderem nach Deutschland. Frankreich und Schweden waren 2023 die größten Stromexporteure Europas. Jetzt versucht Deutschland, andere Länder dazu zu bringen, noch mehr regelbare Energie anzubieten. Das gescheiterte Projekt Hansa Powerbridge ist ein Beispiel dafür. Robert Habeck will, dass Schweden das 300 Kilometer lange Unterseekabel baut, aber aus schwedischer Sicht würde es nur die Strompreise in Schweden erhöhen und möglicherweise die Ernüchterung verzögern, die in Deutschland unvermeidlich kommen muss. Je früher – desto besser.

Ein Problem für Deutschland ist es auch nicht nur, wenn die wetterabhängigen Energiequellen keinen Strom liefern, sondern auch dann, wenn sie zu viel produzieren. Denn Strom muss genau in dem Moment verbraucht werden, in dem er produziert wird. Wenn die Sonne aufgeht, steigt die Produktion aus Solarenergie allmählich an und erreicht ihren Höhepunkt in wenigen Stunden am Mittag – wenn der Bedarf relativ niedrig ist. Die Strompreise werden dann oft stark negativ, was bedeutet, dass die Stromproduzenten bezahlen müssen, um ihren Strom loszuwerden. Die Kraftwerke, die herunterfahren können, tun dies dann nach gesundem Marktverhalten, während diejenigen, die dies nicht können, den finanziellen Schlag hinnehmen müssen. Diese Überproduktion schadet dem Anreiz, in neue Kraftwerke zu investieren, die benötigt werden, wenn die Sonne nicht scheint.

Deutschland kann seinen Überfluss an Solarenergie auch nicht alleine bewältigen. Er füllt die Exportkabel und große Teile des europäischen Stromsystems müssen bei der Regelung helfen. Tatsächlich hat sich unser normalerweise südwärts gerichteter Stromfluss in Schweden oft in einen nordwärts gerichteten Stromfluss während der Sonnenstunden verwandelt, da der Import von Solarenergie so umfangreich geworden ist. Ich habe mit Wasserkraftwerksbetreibern gesprochen, die gezwungen waren, ihr Wasser durch Überläufe zu leiten, anstatt es durch Turbinen fließen zu lassen, weil die Speicherkapazität erschöpft war. Dies kann hauptsächlich auf Solarenergie aus Deutschland und den Niederlanden zurückgeführt werden, die lukrative Fördersysteme für die Installation hatten.

Keine Möglichkeiten zum Abregeln

Es gab Situationen in diesem Frühjahr, in denen das gesamte dänische Stromsystem aufgrund von Importen aus Deutschland, verstärkt durch eigene Produktion, keine Möglichkeiten zum Abregeln der Stromerzeugung mehr hatte und gezwungen war, den Strom weiterzuleiten, unter anderem nach Schweden. Dort wurden die Abregelkapazitäten ebenfalls knapp. Abgesehen davon, dass es sehr teuer wird, diese zu aktivieren, bedeutet es auch, dass der Systemoperator gezwungen sein könnte, die Notbremse zu ziehen, also manuell Anlagen abzuschalten, wodurch auch Verbraucher in diesen Gebieten vom Netz getrennt werden könnten.

Und das ist nur eines der Probleme. Ein anderes: Da es einen so großen Anteil an wetterabhängiger Produktion gibt, wird das Stromsystem sehr empfindlich gegenüber falschen Wettervorhersagen. Ein ziemlich ernster Vorfall ereignete sich kürzlich, am Montag, den 3. Juni, als die Produktion aus Solarenergie im Voraus falsch eingeschätzt wurde und 8 Gigawatt (entspricht 8 Kernreaktoren) niedriger war, als es der Markt in den Day-Ahead-Auktionen am Vortag erwartet hatte. Wolkenbildung wird als Ursache angesehen. Dies ließ den Intraday-Preis in Deutschland auf das maximale Niveau von 9.999 Euro pro Megawattstunde steigen und setzte das europäische Stromsystem stark unter Druck.

Ich glaube, Deutschland muss eine komplette Kehrtwende in seiner Energiepolitik machen. Es muss aufhören, wetterabhängige Energiequellen zu subventionieren, damit es vernünftige Proportionen im Strommix gibt, und es muss die stillgelegten Kernkraftwerke so schnell wie möglich wieder in Betrieb nehmen. „Die deutschen Kernkraftwerke, und insbesondere die letzten drei, waren die sichersten Reaktoren der Welt und die am besten gewarteten“, erzählte mir Ingemar Engkvist, Vorstandsmitglied von Vattenfall und ehemaliger CEO der World Association of Nuclear Operators, im vergangenen Jahr. Und er sollte es wissen, da diese Organisation die Sicherheit von etwa 450 Reaktoren weltweit überwacht.

Abwanderung der Industrie aus Deutschland droht

Deutschland war lange der Motor der europäischen Industrie und einer von Schwedens wichtigsten Handelspartnern. Aber wie die Dinge derzeit stehen, fürchte ich leider, dass die deutsche Industrie in andere Länder und Kontinente abwandern wird, die eine vernünftigere Energie-, Klima- und Wirtschaftspolitik verfolgen. Und wenn deutsche Unternehmen nach China ziehen, wird es weder für das Klima noch für die europäische Wettbewerbsfähigkeit ein Gewinn sein. Aber das ist unbestreitbar der Weg, den Deutschlands Energiepolitik derzeit einschlägt.

Deutsche Politiker scheinen zu glauben, dass andere Länder in Europa nichts lieber täten, als ihren Strom nach Deutschland zu schicken. Dies mag für einige einzelne Stromerzeuger zutreffen, aber die schwedischen Unternehmen und Privatpersonen, die die Stromrechnungen bezahlen, haben genug davon. Und ich glaube, die Regierung hat das verstanden, weshalb sie sich entschied, Schweden nicht noch stärker dem deutschen Einfluss auszusetzen. Es ist an der Zeit, dass Deutschland aufwacht, seine Energiepolitik wieder nüchtern betreibt und dann das wirtschaftliche Comeback schafft, das ihm schon einmal gelungen ist – und auf das wir anderen Länder warten und hoffen.

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Armin Latell | Di., 25. Juni 2024 - 14:03

Wissen, ohne Allgemeinbildung, geschweige denn spezielle Bildung, sondern nur ideologisch verstrahlt, ein Land regieren, ist es diesen vollkommen egal, wie am Ende das Resultat faktisch aussieht, wichtig ist nur, dass das Weltklima gerettet wird. Dass genau das Gegenteil des behaupteten Effktes eintritt, wie hier auch beschrieben, dringt nicht in deren Blase, in der sie leben, ein. Und das, obwohl sie krampfhaft versuchen, die, schon lange absolut erkennbar, gescheiterte "Energiewende" mit unseriösen Kniffen und Tricks zu retten. Ein Symptom von Ideologen: absolut unbelehrbar, lernresistent. Allerdings, das muss man eben auch sagen, gilt das auch für den deutschen Wähler, deshalb muss das Glas bis zum ganz bitteren Ende ausgetrunken werden.

Mit Erdgas direkt aus der Pipeline und Atomwerke länger laufen lassen hätten wir weniger Probleme. Analog dazu mit Verstand und Augernmaß Erneuerbare aufzubauen wäre der richtige Weg gewesen. Bei uns wird aber aus dem Bauch und mit Ideologie regiert da hat der Verstand keine Chance. Allein der Ressourcen und Energieverbrauch weltweit der aufgewendet werden muss um die Produkte herzustellen die wir brauchen um Klimaneutral zu werden belastet die Umwelt und das Klima in sehr hohem Maße, von der umweltgerechten Entsorgung dieser Produkte ganz zu schweigen (allein nur die Windräder, Solarpanele und Autobatterien).

Urban Will | Di., 25. Juni 2024 - 14:12

(also Gemeinte)
Ihr Lieben Deutschen (Schlafmützen)! Kapiert endlich, dass ihr die größten Idioten an die Regierung gewählt habt, die es je gegeben hat!
Schickt die Ampel und alles, was damit zusammenhängt endlich in die Wüste!!

Hört auf, euch vorschreiben zu lassen, wen ihr zu wählen habt!
Schaut genau hin, was sie sagen, Altparteiler!
Glaubt nicht, dass die Brandmauer – Christen etwas ändern werden!

Glaubt endlich wieder an euch selbst und lasst euch nicht einreden, „rechts(radikal)“ zu sein, bloß weil euch etwas an eurem Land liegt.
Es wurde genug zerstört in den letzten ca. 20 Jahren, fangt endlich an, wieder aufzubauen!

Wir Schweden werden nicht die einzigen sein, die aufhören, euren Blödsinn mitzutragen.
Wir sind es satt, euch auszulachen, denn nicht einmal das habt ihr verdient, wenn ihr nicht endlich mal aufwacht!

Henri Lassalle | Di., 25. Juni 2024 - 14:14

Die deutschen Wähler haben der Grünen-Partei vertraut. Man braucht in diesem Land nur das Wort "Atom" zu verwenden und schon können hysterische Angstreaktionen um sich greifen. Demagogische Grüne haben das ausgenutzt und haben Angela Merkel in die fatale Richtung dirigiert. Auch Frankreich liess sich von der Grünen-Sekte beeinflussen, wie unter der Regierung Francois Hollande. Jetzt rudert man zurück - oder versucht es. Man hat man den Irrtum eingesehen. Heute spielen die Grünen dort keine politische Rolle mehr, aber der Schaden ist noch spürbar.
Stupide Dogmatik in Sachen Energiepolitik, Rechthaberei in politischen Diskussionen.....Man sieht die Talfahrt, in die sich die deutsche Wirtschaft manövriert - aus ideologischer Dummheit.
Energie ist neben Kapital das Blut der Wirtschaft.
Extreme Anämie führt zum sicheren Existus.

Möglich war das aber vielleicht auch, weil Merkel die Grünen strategisch schon einplante, obwohl sie nicht in der Regierung waren?
Es wäre kein Problem gewesen, in einer Koalition mit Liberalen oder SPD eine überschaubare und händelbare Energiewende hinzulegen?
Aber bei den Grünen lockte eventuell der "olive" (Precht) Beigeschmack, der so mit den Sozialdemokraten jedenfalls nicht zu machen gewesen wäre?
Aber das war abzusehen, lief es gut, war es Merkel, lief es schlecht, waren es die anderen?
Mir war gar nicht klar, von welch funktionierendem EU-geflecht Deutschland abhängig ist, um seine Energiewende zu gestalten.
Ich fände das beschämend, obwohl die EU-Abhängigkeit von Deutschland der Bundesrepublik sicher Spielraum lässt.
Aber den nicht selbst zu stemmen, das macht mich nachgerade fassungslos.
Für was gilt eigentlich diese Idee vom SAPERE AUDE?
Also wenn in der EU ein Gleichgewicht der "Schrecken" massgeblich werden könnte...
Nun, es klingt eher nach Differenzen unter Freunden:)

Christoph Kuhlmann | Di., 25. Juni 2024 - 14:26

Die Subvention kostspieliger und unzuverlässiger Energiequellen wird zur Deindustrialisierung Deutschlands führen. Die Energie entsteht nicht dort, wo sie gebraucht wird und muss über weite Strecken zum Verbraucher gebracht werden. Eine gigantische Fehlallokation durch garantierte Gewinne der Windkraftinvestoren. Man kann nur hoffen, dass in einem Jahr der ideologische Spuk der Grünen keine Rolle mehr bei den Entscheidungen der Bundesregierung spielt. Sonst sieht es mit dem Wohlstand breiter Massen im Hochlohnland Deutschland schlecht aus.

Kurt Walther | Di., 25. Juni 2024 - 14:53

Pontus Nyman beschreibt schonungslos die schädlichen Folgen der deutschen Energiepolitik für andere EU-Länder.
Schweden ist also nicht mehr bereit, negative Auswirkungen deutscher Politik auszugleichen. Das gilt zumindest für das Gleichstromkabel "Hansa Powerbridge", das abgelehnt wurde.
 
Es ist genau diese Art von unaufgeregter Sachdiskussion, die mir seit Jahren in der deutschen polit. Diskussion und in den Medien fehlen.   Das begann schon  mit der Einführung des Euro und den Überschuldungs-Exzessen der EU-Südländer, insbes.  Griechenland, die entscheidend zur Gründung der AfD, damals noch "Professoren-Partei", führte.
Das Für und Wider von Entscheidungen der Politik wurde kaum diskutiert. Politik und Medien bilden eine geschlossene Front wie einst in den  kommunistischen Diktaturen.    Das führte zwangsläufig zur Gründung neuer  Parteien mit Aufsteiger-Potenzial. Gut, dass es die AfD, BSW und WerteUnion gibt. Die weitere Deindustrialisierung unseres Landes  muss gestoppt werden.

Heidemarie Heim | Di., 25. Juni 2024 - 14:56

Auch dem Cicero gebührt ein Extralob, der Journalisten wie Herr Nyman außerhalb unseres bescheidenen deutschen Klimakosmos ;) eine Plattform bietet! Allein solche für jedermann verständliche wie eingängige Beiträge auf dem für uns gewohnten Cicero-Niveau;-) tragen dazu bei das Vertrauen in Journalismus zu erhalten. Wie heben sich diese doch ab von dem, was die ebenfalls hier zu Wort kommenden Politiker und in Teilen nicht ganz so politisch neutralen Autoren mit immerhin Wichtig! offen gelebten Parteizugehörigkeiten;) absondern und sozusagen die Schlacht am Büfett hier im Forum eröffnen. Oder im "intellektuellen Sandkasten;) wie ein geschätzter Mitkommentator letztens meinte. Zum Thema deutsche Sonderwege bzw. elektrisches Lastenfahrrad-Trittbrettfahren? auch in Sachen Energie und der schon etwas länger disziplinär ausgeführten Methode unserer Regierungen "Dünnbrettbohren leicht gemacht" oder "Sag` die Wahrheit, aber erst als Manager in Pension!", soll man als Bürger da noch sagen? MfG

roswitha lasser | Di., 25. Juni 2024 - 15:12

damit sind die Grünen total gescheitert und sie reissen uns alle mit in den Abgrund...
Deutschland hat den Abgrund schon einmal gesehen und unsere Eltern haben den totalen Absturz erlebt. Die Boomer- Generation hat es offensichtlich versäumt, ihren Kindern wirtschaftliche Fakten zu erklären, von der Deutschlehrerin kann man das ja nicht erwarten.
Heute sitzen diese Kinder im Parlament und basteln fröhlich lachend am Untergang dieses Landes, sie selbst fliegen auf unsere Kosten durch die Welt und erklären China Moral oder die Ukraine zum Kern deutscher Politik, egal was die Baerbock- Wähler dazu sagen. In unseren Universitäten schwadronieren sie von der Transformation der Energie, weil Physik offensichtlich nicht mehr gelehrt wird in diesem Land.
Es braucht mehr solche Stimmen, am besten täglich, damit die Menschen verstehen, dass uns die Ampel im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand fährt.

sven svensson | Di., 25. Juni 2024 - 15:25

Sehr geehrter Fachjournalist,
Schweden hat drei (3) Preiszonen.
Nicht zwei.

Maria Arenz | Di., 25. Juni 2024 - 15:30

auf die Folgen des deutschen Kilamrettungswahns auch auf unserere Nachbarländer und das absehbare Ende der Party. . Darüber liest, sieht und hört man man hierzulande viel zu wenig. Dieses Problemszenario war in Fachkreisen aber auch schon von Beginn an -EEG 2002-bekannt. Das kommt dabei heraus, wenn am deutschen Wesen mal wieder die Welt - diesmal das Weltklima- genesen soll und man ideologisch vernagelte Blindwurze an die Schaltstellen von hochkomplexen Systemen lässt, von deren Wirkungsradien und -Mechanismen sie nicht die geringste Ahnung haben. Mit den in diesem Interview und anderen Beiträgen zum Thema angesprochenen Fakten gehört Habeck jeden Tag öffentlich konfrontiert. Aber die Herrschende Klasse der Wohlgesinnten in ÖR und den sog. Qualitätsmedien kämpft lieber gegen Rechts und zeigt Haltung. Hauptsache man kann sich am zurückgehenden CO 2- Ausstoß freuen und es gibt Strom für Föhn und Kosmetikspiegel unserer Hupfdohle aus Hannover -Pattensen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 25. Juni 2024 - 15:48

So richtig diese Analyse ist, so richtig die Forderungen sind, die sie zurecht formulieren Herr Nyman, das interessiert grüne Ökofaschisten nicht. Die haben schon bei Corona nicht auf Schweden gehört, vielmehr die Schweden als "verrückt" erklärt und ihren Chef Virologen zum Schwurbler erklärt und die werden auch bei diesem Thema nichts ändern. Die haben eine AKW Phobie und die leben sie voll aus. Die haben eine ökofaschistische Ideologie zu erfüllen und der folgen sie unaufhörlich. Menschen wie Sie, die diese Politik kritisieren, so fundamental ihre Argumente sind, werden eher für verwirrt erklärt, wären sie hier im Land tätig, würde man sie schnell für "rechts" erklären. Alles was Sie schreiben, wird auch von kritischen Wissenschaftlern und Fachleuten gesehen, die blendet man aber aus, läßt sie nicht zu Wort kommen oder erklärt zu Rechtspopulisten. Ob der Druck aus Schweden irgendetwas bewirken wird wage ich deshalb zu bezweifeln. Diese rot-grüne Khmer ist schmerzfrei.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 25. Juni 2024 - 16:46

Diese Regierung und auch die größte Oppositionspartei werden an dieser Energiepolitik nichts ändern und mag sie noch so sehr in die irre führen. Da spielt es auch keine Rolle mehr, ob die sog. „Erneuerbaren“ (physikalischer Nonsens) gegen die Erderwärmung helfen oder diese gar befeuern. Solarfelder heizen ihre Umgebung auf bis zu 120°C auf (und töten ggf. dadurch Vögel und Insekten?), Windräder bremsen die Luftbewegungen und behindern kühlende Meeresluft.

Ist das Ganze eine große wissenschaftliche Lüge? Die Frage darf nicht gestellt werden in unserem „Land der Wissenschaften“. Aber helfen uns dabei Politikwissenschaften und Gender-Studies? Die Ingenieurs- und Naturwissenschaften verkommen zu einem Nischendasein. Sie waren einmal Grundstock unseres Wohlstands. Vorbei sind die Zeiten, heute bestimmen die Experten der NGOs, was DIE WISSENSCHAFT sagt. Kritik daran oder eine andere Meinung sind nicht erlaubt, sie sind „undemokratisch“.

Romuald Veselic | Di., 25. Juni 2024 - 17:11

was Sie schreiben.

Wir haben die schlechteste Regierung; wenn ich die Periode 1933-45 & DDR 1949-89 ausklammere, seit dem Ende des 30J-Krieges/1648.

Es ist eine endlose Galerie aus Dummköpfen, die ihre Fantasie-Welten dem Realdenkenden Bürger, mit allen Mitteln aufzwingen wollen, obwohl es für den letzten Halbblinden klar ist, was für ein Giga-Humbug, als Menschheit-Erlösung gezeichnet wird. Es ist sehr schlimm, wenn Phantasmagorien der grünen, ungebildeten Fanatikern, als Fortsetzung des Daseins, mit anderen, nicht funktionierenden Mitteln, durchgepeitscht werden sollen.

Das Jahr 1929 muss sich wiederholen, damit diese Polit-Scharlatane auf die Polit-Müllhalde weggefegt werden und die Menschen in ihrem Leben, leben u arbeiten lassen.

Die Grünen/Linke sollen zuerst an sich selbst ihre "Errungenschaften" ausprobieren/testen, damit sie wissen, was für 1 Mist, sie da erzeugen. Ich halte sie für hochkriminell u ideologisch bedingt, unfähig ihre sozio-ökonomische Zerstörung zu erkennen.

S. Kaiser | Di., 25. Juni 2024 - 17:50

Auch die Energieexperten in Frankreich sind sauer. Leider werden solche Sachverhalte in den großen Medien nicht ausreichend thematisiert und dargestellt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit gar nicht ahnt, dass die dtsch Energiepolitik sich auch auf das Preisgefüge in den Nachbarländern ausschlägt, und diese not amused darüber sind.
Zu wenige bekommen mit, wie im Hintergrund Heinzelmännchen am Werk sind, um die Stromversorgung unter diesen widrigen Umständen sicher zu stellen.
Und so wähnt man sich immer noch auf dem richtigen Pfad, schreitet voran, feiert sich selbst und will in seiner Hybris nicht erkennen, warum andere partout immer noch nicht folgen wollen. Habecks Auftritt in China und dessen "Vermarktung" durch den ÖRR und die Presse spricht Bände.

sind sauer. Der Strom war einmal in F sehr preisgünstig, das ist längst vorbei. Brüssel-Europa und die Grünen-Sekte haben gegen den Verbraucher gearbeitet.

Marco B. | Di., 25. Juni 2024 - 21:49

Schön, dass es in Deutschland wenigstens noch ehrlich berichtende Journalist:innen gibt. Man hört in den ö.-r. Medien nichts von dieser Sache. Man sollte bei der Dt. Regierung nicht vergessen, dass Demokratie auf einem Mehrheitsdenken der Bevölkerung beruht. Dies kann sich quasi "über Nacht ändern", wenn die Belastung für die Bürger:innen zu viel wird. So viel Sicherheitskräfte um dann wieder Ordnung rein zu bringen hat kein Land der Welt. Schon gar nicht wenn rundum auch Feindstaaten lauern.

Hans-Hasso Stamer | Di., 25. Juni 2024 - 23:40

Diese Artikel sollte Pflichtlektüre für jeden Grünen – Wähler sein. Damit er endlich mal begreift, was für ein Verbrechen die Abschaltung der AKWs war.

Sie haben Deutschlands sichere Energiezukunft einem gewissen Jürgen Trittin als ideologischee Pensionierungsgeschenk geopfert.

Wo bleibt das Karma, wenn man es mal braucht.

Jochen Rollwagen | Mi., 26. Juni 2024 - 11:06

"Wir [...] wollen nicht mehr für Deutschlands falsche Migrations/Wirtschafts/Sicherheits/Klima/Gender/Sozial/-Politik zahlen !"

(ausgenommen die Länder, die Empfänger der Target-2-Geschenke sind, das wären hauptsächlich Frankreich und Italien - da zahlt nämlich Deutschland. Die Deutschen merken das nur nicht. Hihihi).

Gerhard Hellriegel | Mi., 26. Juni 2024 - 12:14

Es gibt eine ganze Reihe von europäischen Ländern ohne Kernkraftwerke, darunter Dänemark, Italien, Österreich. Und seltsam, ganze zwei AKWs sind in Europa im Bau. Wo doch die reine Vernunft das Konzept gebietet. Also, wir tauschen doch alle möglichen Waren aus, warum also nicht auch Strom? Und wenn die Regelungen schlecht sind, dann muss man DIE ändern, nicht den Strommix.
Wir wissen alle, dass Kernkraft nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile hat. Die offensichtlich den Autor nicht interessieren.
Ich selbst bin für deutsche AKWs als Übergangstechnik, nehme aber zur Kenntnis, dass derzeit die Mehrheit sie ablehnt.
Es gibt halt auch Menschen, für die nicht die Ökonomie der Maßstab aller Dinge ist.