- Mit Disziplin und Ressentiment
Zwei Amtszeiten als indischer Premier hat er hinter sich, die nächste gilt als sicher – bei den Parlamentswahlen liegt Narendra Modi in Führung. Doch die Bilanz des Hindunationalisten bleibt hinter seinem Anspruch zurück.
„Ich bin ein armer Mann, der dem Congress die Macht genommen hat“, sagte Narendra Modi 2017 bei einer Wahlkampfveranstaltung in einer Replik an die Congress-Partei, die das Land jahrzehntelang regiert hatte. „Und sie sind sehr wütend auf mich. Sie glauben, dass sie ihnen gehört, als hätten sie sie geerbt. Ich bin ein Chaiwala, ich verkaufe nur Tee. Ich werde niemals die Sünde begehen, das Land zu verkaufen!“
Seit drei Jahren war er zu dem Zeitpunkt bereits Premierminister von Indien. Es war ein weiter Weg dorthin. Modi wurde am 7. September 1950 als drittes von vier Kindern geboren. Sein Vater kochte in einem kleinen Laden Tee, den der Sohn am Bahnhof an Zugpassagiere verkaufte. Untere Mittelschicht nennt man das in Indien.
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"Doch die Bilanz des Hindunationalisten bleibt hinter seinem Anspruch zurück." - Das mag sein, dennoch hat er gute Hoffnungen auf eine 3. Amtszeit.
Bezüglich des Anspruchs des Herrn neben Modi und inwieweit er diesen eingelöst hat nach nur einer halben Amtszeit, wollen wir besser schweigen. Selbst eine 2. Amtszeit kann der sich gänzlich abschminken - er muss sogar damit rechnen, dass er nach seiner 1. Amtszeit endlich vor ein Gericht gestellt wird wegen Korruption und Begünstigung, sowie wegen der Behinderung der Staatsanwaltschaft und der Verschleppung und Sabotierung von Untersuchungen.
Nationalismus in Indien, Nationalismus in China - zwei Länder mit 2,8 Milliarden Einwohnern. Und Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern ist das bevölkerungsreichste Land im sich maßlos überschätzenden Europa. Neue Bescheidenheit ist angesagt, nicht nur bei der angeblich mächtigsten Frau der Welt. Schon die Schönschreiber der unkontrollierten Grenzöffnerin lagen mit dieser Beschreibung gründlich daneben.