Axel-Springer-Hochhaus mit Progress Pride Flagge (r.) / picture alliance

Stellenabbau und Kurswechsel - Verzwergungsoffensive bei „Bild“

Seit Marion Horn neue „Bild“-Chefin ist, tut sich einiges beim Boulevardblatt. Das Talkformat „Viertel nach Acht“ steht wohl vor dem Aus, ein großer Personalabbau kurz bevor. Im Gegenzug gibt es künftig mehr Klimajournalismus.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Kürzlich im Neubau des Axel-Springer-Verlags in Berlin, wo unter anderem die Redaktion der Welt ihr Zuhause hat. Die Vorstandschaft des Konzerns hat zum Come-Together geladen. Eine Stunde lang erzählen einmal reihum diverse Verantwortliche verschiedenen Medienvertretern, wie toll sich der Verlag entwickelt. Es geht unter anderem um Künstliche Intelligenz und wie sie den Journalismus des Konzerns prägen wird. Dazu gleich mehr. 

Groß plaudern über dieses Treffen ist an dieser Stelle nicht möglich. Man traf sich lediglich zum Hintergrundgespräch, „unter drei“, wie das im Journalismus heißt. Doch so viel sei verraten: Anschließend gibt es Häppchen und Drinks auf der Dachterrasse. Und je später der Abend wird, desto kälter wird es auf dem Hochhausdach. Der Wind pfeift, die geladenen Gäste frösteln. 

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Peter William | Mo., 19. Juni 2023 - 16:03

soll Frau Horn doch ein wokes Blatt aus der BILD Zeitung machen. Die Gleichschaltung muss weiter gehen. Die männlichen Interessierten werden sich dann halt ein Blatt suchen, dass keine Brigitte Kopie ist. Vielleicht wäre es an der Zeit das der Playboy eine Tageszeitung rausbringt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 19. Juni 2023 - 16:32

Sie war immer aktuell, hat auch immer Ross und Reiter genannt und der Talk bei BILD war sehenswert. Man mag über die BILD denken wie man will. Sie hat einen durchaus erstklassigen Sportteil ist aber inzwischen auch mit seinen vielen sexualisierten Artikeln und Videos, seiner immer sich gleich lesenden "Schlagzeilen", die reißerisch und überskandalisiert versuchten, Leser zu gewinnen, von den Werbetrailern ganz zu schweigen. Ich lese sie mit der entsprechenden Vorsicht finde vieles schlecht, manches dennoch gut und wichtig. Die BILD störte insgesamt im woken Märchenland und wird jetzt von innen heraus gekapert. Mals sehen was geschasste Mitarbeiter nach ihrem Rausschmiss so alles an Interna berichten werden und wer gar bei Julian Reichelt anheuert. Und da er Geburtshelfer des BILD-Talks ist wird er vielleicht auch deren Auffanglager werden, für die vielen "ungeliebten" und "gefährlichen" Kollegen und Gäste, die er mit in sein Boot nehmen könnte. KI gibt eben keine Wiederworte.

Tomas Poth | Mo., 19. Juni 2023 - 16:38

Wir brauchen nicht mehr vom Selben, das ist doch breit abgedeckt durch ÖRR und Mainstream im Printbereich. warum soll da noch jemand in das gleiche Horn tuten?
Oder plant die BILD wirklich Aufklärerisches und offenbart die Widersprüchlichkeiten, die unterdrückten wissenschaftlichen Arbeiten die zu anderen Ergebnissen kommen.
Warten wir es ab, allein mir fehlt der Glaube das Tante Friede und Matthias die richtige Kurve kriegen.

Chris Groll | Mo., 19. Juni 2023 - 16:41

Vielleicht klingt es sonderbar, daß ich als Frau das sage, aber überall wo Quotenfrauen in führende Positionen hochgepuscht werden, geht es (auch moralisch) abwärts.
Sei es im politisch medialen Komplex oder sonstwo. Frauen, die durch eigene Kraft und ihr Wissen in diese Positionen gekommen sind, haben meinen ganzen Respekt und deren Leistung ist auch demenstsprechend.
Von Springer habe ich nie ein Produkt abonniert oder gelesen. Allerdings ein paar Folgen des
Polit-Talks „Viertel nach Acht“ habe ich mir angeschaut und fand sie auch recht gut, da nicht einseitig.
Leider ist ein kleiner Teil der Gesellschaft so ideologisiert, daß sie die Regenbogenfahnen und dieses LGBsonstwas allen anderen aufoktroyieren wollen.
Produkte von Firmen, die mit diesem bunten Logo werben, boykottiere ich. Ebenso die Produkte von Unternehmen, die nur noch POC Personen in der Werbung einsetzen.
Bei Springer allerdings fällt mir das boykottieren
nicht besonderes schwer.

@Frau Groll: Führungspersönlichkeiten bedürfen keiner Quoten. Der 1999 in der FAZ verkündete Putsch Angela Merkels gegen Helmut Kohl ist ein besonders prägnantes Beispiel. Was bei Springer auffällt: das ambivalente Verhalten von Herrn Döpfner, das dem Werdegang von Frau Horn von der Yellowpress bis zur künftigen BILDungszentrale des Großbuchstabenjournalismus entspricht. Vielleicht kann da KI sogar qualitätssteigernd wirken.

....und volle Zustimmung, werte Frau Groll.
Egal wo man hinschaut geht mir der Quotenunsinn auf den Geist.
Mittlerweile glaube ich das die Frauen die am lautesten danach schreien im richtigen Leben nichts auf die Reihe bekommen.
Und was die POC Werbung angeht, sagte mir schon vor 4 Jahren ein Rumäne das "ihr Deutschen ganz schön bescheuert seid."
Auch ich boykottieren diese Firmen.

Hallo @Enka Hein. Ich denke manchmal, die Firmen sind auf das Geld der "normalen Menschen" nicht angewiesen. In den uSA haben sich die Kunden dagegen gewehrt und die Produkte boykottiert.
Habe aber vor kurzem einen Bericht gelesen, daß, wenn die Unternehmen sich nicht so woke geben, es schwierig ist Kredite zu bekommen und auch sonst hintangestellt werden. Weiß nicht, ob das so stimmt, könnte aber sein.

Jeder Ihrer Aussagen stimme ich zu, werte Frau Groll.
Mir schwillt angesichts dieses inflationären Quotenwahns fast täglich mehr der Kamm. Angesichts der schier nicht abnehmenden Flut an sogenannten Expert* i n n e n, von denen man bis gestern oder vorgestern noch nie etwas gesehen oder gehört hat(sicher nicht ganz ohne Grund), könnte man meinen, diese Quotenpräsentanten seien entweder bislang geheim gehalten worden oder lebten bisher auf dem Mars. Obwohl bei Einigen scheint mir Letzteres wahrscheinlicher;-)
Und das Thema deutsche Werbung ist ohnehin ein Kapitel für sich. Die "Gesellschaft", die dort mittlerweile überwiegend abgebildet wird, mutet abwechselnd so an, als sei der Spot entweder für den afrikanisch-arabischen Raum gedacht, oder für ein fiktives Land in dem immer Karneval herrscht. Absurd im Quadrat. Die Mehrheitsgesellschaft jedenfalls findet nicht mehr statt, wir sind unsichtbar und ohne jede Wertschätzung, offenbar. Und DAS ist kein Alleinstellungsmerkmal der Werbung.

Hans-Hasso Stamer | Mo., 19. Juni 2023 - 17:10

... falls BILD 'ne weitere woke Marke werden soll, viel Glück, Frau Horn! Ich habe das Blatt schon mit dem Weggang von Julian Reichelt abbestellt und seit der Einstellung meiner Lieblingsabendunterhaltung "Viertel nach Acht" können die mich ... ach, lassen wir das.

Frau Brockhaus habe ich zu ihrer Entscheidung gratuliert. Sie wird sich sicher selbstständig machen wie so viele vor ihr, die die traditionellen Medien verlassen haben und heute erfolgreicher denn je im alternativen Bereich sind. Vorbilder gibt es ja genug, ich bin sicher, Frau Brockhaus bald wiedersehen zu können.

Und BILD? Get woke, go broke. ich bin sicher, die Nutzer der Zeitung werden nicht mitziehen.

Thomas Hechinger | Mo., 19. Juni 2023 - 17:22

Es gibt die „Freien Medien“, bei denen man Dinge erfährt, die anderswo schöngeredet oder gar verschwiegen werden. Und dann gibt es noch den „Cicero“. Er ist ein Zwitter. Er gehört irgendwie zu den „Systemmedien“, ist dort geduldet, aber nicht wohlgelitten. Denn bei ihm liest man auch Dinge und bekommt Meinungen präsentiert, die bei den „Systemmedien“ sonst als „toxisch“ gelten. Insofern gehört er auch zu den „Freien Medien“. Bin mal gespannt, wie lange das noch gutgeht und der „Cicero“ sich entscheiden muß, sich entweder wie „Bild“ anzupassen und unterzuordnen oder sich selbst treu zu bleiben, selbst wenn seine Vertreter nicht mehr bei „Maischberger“ oder beim „Presseclub“ eingeladen werden. Ich mag den „Cicero“, wie er ist. Ich mag zum Beispiel Herrn Brodkorb, der meist treffliche Analysen macht, aber die Konsequenzen daraus scheut. Das gibt Reibungspunkte, und gerade das ist das Salz in der Suppe einer gepflegten Diskussion. Hoffentlich wird der „Cicero“ nicht auch mürbe gemacht.

Wojciech Kacpura | Mo., 19. Juni 2023 - 20:23

Es kommen interessante Zeiten auf uns- Bild als Parteiorgan der Grünen und der Linken. Als ich das Abo der "Welt" kündigte, habe ich auf die Standardfrage "was können wir verbessern?"-
" seien Sie wieder ein konservatives Blatt" geschrieben. So wenig und für die meisten Medien doch unerreichbar.

Sabine Jung | Mo., 19. Juni 2023 - 20:38

wer gegen den Staat agiert, wird abgeschaltet, zumindestens für den Talk "Viertel nach acht". Hier traten neben Politikern auch ehemalige Chefredakteure des ÖR auf, wie Peter Hahne vom ZDF. Er hatte einfach den Kanal vom ZDF und seinen Reglularien voll. Sein Grundsatz ist, Journalismus muss kritisch sein, immer hinterfragen und neutral. Tja und wo sind wir heute damit? Es wird nur noch der angehört, welcher die vorgegebene öffentliche Meinung vertritt, alles andere sind Querdenker. Es geht sehr vielen Prominenten so wie Peter Hahne, ich denke da z.B. an den Sachsen Kabarettist Uwe Steimle. Vom MDR damals ausgeschlossen wegen angeblichen rechten Gedankengut und jetzt bei seinen eigenen Auftritten immer wieder wird er in die rechte Ecke gedrängt und bekam sogar schon Auftrittsverbote in einigen Städten.
So geht das heute, wer unbequem ist, wird abserviert.
Schade ebenfalls für die Bild-Talk Show.

Sabine Lehmann | Mo., 19. Juni 2023 - 21:00

Herrlich. Der Letzte fällt dann auch noch um. Vor lauter Wokeness und Anbiederung ans Establishment können die sich ihr neues Bild-Portfolio demnächst samt Flagge und Tena-Lady-Binde dahin schieben, wo die Sonne nie scheint. Denn das wird ihr Untergang sein. Der typische Bild-Leser wird diesen Bullshit nämlich nicht mehr konsumieren.

Ronald Lehmann | Mo., 19. Juni 2023 - 21:19

Langsam verstehe ich, dass außer männlich-weiblich es noch mehr Geschlechter geben soll

Die neuen Hõllen-Frauen der Macht,
die bei jeden konservativen Mann eine Gänsehaut auslöst, obwohl sonst Praline' Frau - ER, der MANN - der Weiblichkeit den allergrößten Respekt huldigt, oft sogar anbetet & gegenüber der ehrhaften Frau allergrößten Respekt wie Ehr erweist & als perfekter Gentleman wie ein kleiner Diener zur Verfügung steht.

Jedoch gehörte diese Gebaren zu den alten Zeiten des Gentleman der Werte, Regeln & des Anstandes, des Respektes & der Verantwortungs-Übernahme.
Es war die Zeit, wo man noch Märchen von Grimm, Andersen & Hauff in Büchern gelesen hat.

Heutzutage ist "Frau" Machthungrig, aber wesentlich gerissener & hintertriebener wie ein Mann, weil Frauen schon immer kriegslistig & sich oft wie eine Gottesanbeterin benahm

Sorry, liebe Cicero-Frauen, ich schätze euch sehr & ihr seit Gott sei Dank nicht mit einer Frau Merkel, Roth, Baerbock, Giffey, Lang, Faeser &&& vergleichbar

Achim Koester | Di., 20. Juni 2023 - 10:09

auf die BILD zeigt sich deutlich, zunächst durch den fragwürdigen Hinauswurf Julian Reichelts, und jetzt geht es weiter mit Klima, Klima, Klima. Die letzte Bastion der großen Tageszeitungen ist gefallen, nur gut, dass es noch den Cicero gibt.

ich hoffe noch sehr lange, dass es den Cicero gibt. Das bis jetzt für mich einzige Magazin, welches auch "querdenkt", also so denkt, wie es die Masse der Deutschen auch tut. Auch einmal kritisch was hinterfragen und an einer "unbequemen" Sache dran bleiben.
Vielen Dank Cicero.

Christoph Kuhlmann | Di., 20. Juni 2023 - 10:26

ist der Zug längst abgefahren. Merkel war mit ihrer Modernisierung der CSU das beste Beispiel. Ich habe nie Bild gelesen und werde es wohl in Zukunft auch nicht tun.

Gisela Hachenberg | Di., 20. Juni 2023 - 13:03

Ich bin auch der Meinung von Frau Groll. Frauen an die Macht?
Nein, meine Meinung, obwohl auch weiblich. Ich erlebe das auch bei einer anderen Zeitschrift, die ich immer gerne gelesen habe. Nun gibt es eine neue Chefredakteurin, jung, und ja, was noch? Dort gibt es jetzt auch nur noch Klima, nachhaltig usw. Die früher immer leckeren Gerichte sind jetzt vegan. Dazu eine Story mit einer Schauspielerin, die auch vegan und wahnsinnig gesund lebt! Ich glaube, das war‘s dann mit der Zeitschrift. Bei der FAZ fällt mir auch auf, dass die neuen und jungen Redakteurinnen alle auf der „Klimawelle“ schwimmen. Außer Julia Löhr, die immer sehr neutral berichtet. Was ist nur mit den Weibern los? Und jetzt auch noch Klima, Klima bei der BILD? Ich glaub‘s nicht! Ob die damit die noch verbliebenen Restleser erreichen? Bin gespannt!!!