- Balanceakt auf dem Grenzzaun
Obwohl die Sympathie für die Ukraine in der israelischen Bevölkerung groß ist, verhält sich die Regierung neutral. Denn die Realität im Nahen Osten macht gute Beziehungen mit Moskau zur Notwendigkeit. Und doch gibt es Anzeichen, dass die Hilfe für die Ukraine verstärkt werden könnte.
„Der Friede ist das Meisterstück der Vernunft“, heißt es bei Immanuel Kant. Im mittlerweile einjährigen Ukrainekrieg arbeitete der damalige israelische Premierminister Naftali Bennett – auf Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – in den ersten Wochen nach der russischen Invasion intensiv an Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau. Ein Waffenstillstand soll damals – bei erheblichen Zugeständnissen von beiden Seiten – in greifbarer Nähe gewesen sein. Doch laut Bennett hätten vor allem Großbritannien und die USA den Prozess beendet und auf eine Fortsetzung des Krieges gesetzt.
„Entscheidende Hindernisse für einen Waffenstillstand waren bereits aus dem Weg geräumt – durch Verzicht auf einen Nato-Beitritt der Ukraine, Regelungen zur Zukunft des Donbass und der Krim sowie die von Kiew geforderten Sicherheitsgarantien“, sagt Uri Avidan, ehemaliger Brigadegeneral der israelischen Streitkräfte (IDF) und Unterhändler bei den Friedensverhandlungen mit Ägypten. „Frankreich und Deutschland waren eher pragmatisch eingestellt, doch London und Washington vertraten aggressive Positionen.“
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... und die meisten arabischen Staaten es bei der ausgewogenen Haltung belassen. Wie der russisch-ukrainische Krieg ausgeht, ist höchst ungewiss. Und ein Engagement Israels dürfte kaum ausschlaggebend sein.
Demgegenüber stehen hohe Risiken bei einer Beteiligung Israels. Im ungünstigsten Fall behauptet sich Russland mit chinesischer und iranischer Hilfe und der Westen kassiert die nächste militärische Niederlage. Im Gegensatz zum Irak und Afghanistan dürfte diese dann aber so einschneidend sein, dass sich das Kräfteverhältnis im Nahen Osten endgültig zugunsten der Achse Türkei-Russland-Iran mit chinesischer Unterstützung ändert.
Israel würde dann auf der Seite der US-geführten Verlierer in Europa stehen. Keine gute Ausgangsbasis, um sich im 21. Jahrhundert im Nahen Osten zu behaupten.
Da wäre schon längst Frieden möglich und GB und die USA haben nicht mitgemacht. Israel hat selbst genug eigene Probleme, wie wir alle wissen und ist und war bereit mit Diplomatie zu helfen und dann scheitert so etwas an der Borniertheit und der Uneinsichtigkeit zweier Staaten, die selbst den Krieg nur aus der Ferne sehen, kein eigenes Volk und Territoriums Angriff fürchten müssen. Und dann will man Israel "zwingen" zu den Guten zu gehören und macht damit die Möglichkeit zunichte, das dort vermittelt werden kann. Die NATO/EU wären besser auch neutral geblieben, hätten humanitär geholfen und ansonsten versucht zu vermitteln. Am Anfang gab es gute Chancen und jetzt ist die Karre in den Dreck gefahren und PUTIN natürlich in der Situation, nicht mehr klein beigeben bzw. einen Kompromiss akzeptieren zu können, der ihn zwingt dort hinzubringen, wo er am Anfang dieses völkerrechtswidrigen Einmarsches stand. Und wer das offen ausspricht ist ein Putin Versteher und USA Hasser.
... wenn ich daran denke, wie es gekommen ist, dass unsere staattragenden Medien so geschlossen in die Selenski-Propagandafront eingegliedert werden konnten. Wer hat das mit welchen Mitteln bewirkt?
Es wird sehr lange dauern, bis wir Nachrichten-Endverbraucher das erfahren werden, zumal es ja gar nicht sicher ist, dass die Beteiligten jemals bereit sein werden, Licht in diesen Abschnitt deutscher Geschichte fallen zu lassen.
Die Chancen für eine ehrliche Aufklärung sind sehr schlecht. In Israel gehen 500.000 Menschen für die Verteidigung der Demokratie auf die Straße, während in Deutschland ...?
Militärisch steht Russland vor einer Niederlage. Es geht um Diktatur versus Demokratie. Da kann ein Demokrat nur aufseiten der Demokraten stehen. Die Ukraine kann Israels Know-how beim Iran Dome gut gebrauchen. Bei dem Schrott, den Russland mittlerweile auf das Land abschießt, sind Iris T und Patriots viel zu teuer. Ein Jahr nach seinem Überfall verbluten Reservisten und Zwangsrekrutierten an der Front, die Raketen gehen aus und statt Armata gibt es aufgearbeitete T-62. Selbst die Munition für die Artillerie wird knapp. Nach 50 Jahren explodieren sie auch schon mal im Rohr. Wenn das die groß angekündigte Offensive war, was wir in den letzten Wochen gesehen haben, dann bestätigt sie den Eindruck, den Russlands Armee insgesamt hinterlassen hat. Wir werden sehen, ob die westlichen Panzerlieferungen die Lage ändern. Irgendwann steigt in Moskau der Druck im Kessel. Das wird der Tag sein, an dem sich mancher Unterstützer Putins wundern wird und manches neutrale Land ebenso.