Hähnchenmast in Deutschland / dpa

Parteitagssponsoren - Die Grünen und die Hühnchen

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft war der größte Sponsor des jüngsten Grünen-Parteitags. Was steckt dahinter? Und welche Rolle spielt Annalena Baerbock, die erst gegen Industriehühner in Brandenburg kämpfte und dann mit tiefgekühltem Hähnchenfleisch die Stromversorgung retten wollte?

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

So erreichen Sie Daniel Gräber:

Auch wenn es die Grünen mit ihren Transparenz-Versprechen nicht immer ganz ernst meinen, was die Fremdfinanzierung ihrer Parteitage angeht, üben sie sich in vorbildhafter Offenheit. Auf der Internetseite www.gruene.de/service/einnahmen-aus-sponsoring lässt sich detailliert nachvollziehen, welche Sponsoren welche Summen an die Ökopartei gezahlt haben.

Und dabei fällt auf: Der größte Spender des jüngsten Bundesparteitags war der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft. Er ließ 14.625 Euro springen, während andere Parteitagssponsoren wie der Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit 3.900 Euro oder Bund deutscher Baumschulen mit 4.000 Euro deutlich knausriger waren.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.





Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Karl-Heinz Weiß | So., 13. November 2022 - 17:59

Danke, dass der Autor die Netzstabilisierungs-Strategie der GRÜNEN einem breiteren Publikum bekannt macht. Jetzt ist mir auch klar, woher der Spruch " da lachen selbst die Hühner" herkommt.

Heidemarie Heim | So., 13. November 2022 - 18:14

Why not? Als Massentierzüchter muss man sich ranhalten. Wer weiß was die Grünen und andere nach jahrelangen Überlegungen und Umsetzungen wie dem mit Einschränkungen verbundenen Schredderverbot männlicher Küken noch so alles ausbrüten was dem Massentierhalter das wirtschaften erschweren könnte. Etwa wie beim Kohleausstieg die Gruppenkäfig-Haltung früher als beabsichtigt 2025, EU-weit 2027 anzugehen. Andererseits wird man bei den 2 Grad-reduzierten, in 2021 ca. 49,?Millionen Grundlastrettern Deutschlands kein Minus machen. Die verkaufen und exportieren wir entweder als Hühnerklein oder zum Sensationspreis ganzes Huhn unter 2 Euronen nach Afrika, wo eine unterbrochene oder um 2 Grad geminderte Kühlkette außer den afrikanischen Klein-Hühnerbaron keinen interessiert. Also wie immer. "Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!" MfG

Urban Will | So., 13. November 2022 - 20:06

diese Talkshow angeschaut und wär fast vor Lachen vom Sofa gefallen. Die hat das aber ernst gemeint mit dem weniger Kühlen, Netzstabilität und so. Kein Scherz.

Nun hat vermutlich jedes hier abgebildete Federvieh mehr Verstand als unsere nun halt im Außenministerium gelandete Ober - Henne, aber bei der Qualität dieser Regierung fällt auch das gar nicht mehr auf.
Vielleicht ruft sie demnächst Robert an und rät ihm, seinen „Schweinen und Kühen“, wo er ja „herkommt“ ordentlich blähendes Futter zu geben und die Biogas – Produktion auf andere Art in die Höhe zu treiben.
„Furzen gegen Putin“ würde auch gut auf grüne Wahlplakate passen, denke ich.
Was die Spendengelder der Hühnerindustrie angeht: Die haben sich vermutlich bedankt, dass sie ihre Viecher weiter so kühlen können, dass nicht ständig wegen Salmonellen oder anderem Zeug ihre Läden dichtgemacht werden.
Oder schon mal vorgesorgt. Wer weiß. Robert ist auch nicht schlauer als Lenchen und vielleicht kommt der ja auch auf dumme Ideen.

... man schafft es nur noch mit Humor und Satire, wie wahr.

Die Ampel allerdings, braucht dazu den Hanf, der ja zukünftig für alle frei verfügbar werden soll. Man schafft sich einen legalen Vorwand, um sich zukünftig für die eigene Politik heraus reden zu können: "Sorry, war leider bekifft gewesen."

Albert Schultheis | Mo., 14. November 2022 - 09:51

Es gibt das Sprichwort von den Kälbern, "die ihre Metzger selber wählen!" Der geistige Zustand unserer "Führer*Innen" in Industrie und Mittelstand hat mittlerweile einen Zustand des Cretinismus erreicht, der sogar noch meint, ihre eigenen Metzger nicht nur auszuwählen, sondern sie auch noch zu sponsoren und fett zu machen! Damit übertreffen sie besagte "Kälber" noch einmal um etliche Runden. Selbst die Heßlinge, die buckelnden Untertanen des späten Kaiserreiches waren vergleichsweise klüger, denn sie konnten Privilegien abgreifen für ihr Buckeln. Was diese Hünchenzüchter abziehen, noch schlimmer, was der VW-Konzern, immerhin ein 100-Milliardenkonzern, sich leistet, indem die sich eine ungezogene, bildungsdefizitäre und erfahrungslose Göre als Aufsichtsrät*In in den Pelz setzen, das ist an schierer Dummheit kaum noch zu unterbieten. Aber was schreibe ich - wir haben uns diese infantilisierten und verblödeten Cretins ja sogar in den Bundestag und die Regierung gewählt! ... Bankrott!

Gabriele Bondzio | Mo., 14. November 2022 - 10:29

nicht ihrer Kanzlerkandidatin das Energieressort überlassen haben...

Ich fand den Satz, werter Herr Gräber, sehr erheiternd. Nach all diesen "großartigen" Ideen, welche Frau Baerbock schon auf der Strecke Energie eingefallen sind.

Ich weis jetzt nicht so recht ob ich Habeck empfehlen sollte...sich von ihr eine Scheibe abzuschneiden.

Ich denke auch, dass Spenden nicht ohne Hintergedanken auskommen und das (vielleicht) das amerikanische Chlorhühnchen, im Hinterkopf, Pate stand.

Pfui,Pfui... und ist das Chlorhuhn nur der Vorbote weiterer Chemiekeulen in diversen Lebensmitteln? Das Chlordioxid-Bad tötet zwar Keime, wie Salmonellen und Campylobacter, im Fleisch von Broiler, Hähnchen und Poularde ab.
Aber möchten sie das essen?

Das Chlorhuhn stand ja vorallem auch, für die stellvertretende- ausschreitendende Genmanipulationen in den USA. Die ja auch Grund war zum radikalen Abbruch der TTIP-Verhandlungen.

Ein Fluß kann Dämme brechen.
© Julian Nasiri

Gerhard Lenz | Mo., 14. November 2022 - 12:43

"Robert ist auch nicht schlauer als Lenchen und vielleicht kommt der ja auch auf dumme Ideen."

Aber wir haben ja den klugen Urban, der sicher in gewohnter Lautstärke seine Kommentare dazu liefern wird.

Es wirkt in der Tat auf den ersten Blick seltsam, dass ausgerechnet die Geflügelindustrie einen Grünen-Parteitag mit Spenden beehrt. Schließlich kommt noch immer nicht jedes deutsche Hühnchen in den Genuss von Biofutter und entsprechendem Fußraum zur körperlich ertüchtigenden Bewegung. Andererseits: Die Grünen sind eine politische Partei, und solche Spenden sind nicht anrüchig.

Da sollten sich die AfD-Rechtsextremisten lieber mal aufraffen und nachschauen, wer zu großen Teilen ihren Wahlkampf vor zwei Jahren finanziert hat. Zwar hagelt es nur so Geldstrafen, aber entweder sind die Rechtsextremen zu doof oder schlicht nicht interessiert, den eigenen Spendensumpf - der angeblich zu einem Nazi-Verehrer in der Schweiz weist - aufzuklären.

Könnte auch wesentlich peinlicher werden...

Ronald Lehmann | Mo., 14. November 2022 - 19:28

Antwort auf von Gerhard Lenz

Und dies bei allen Parteien, egal welche Flagge, lieber Herr Lenz.

ABER ALLES SO GEWOLLT - GEPLANT!

Um so uns die neue Gesellschaftsordnung überzustülpen, ohne Souverän zu fragen. Sie erzählen, wir wollen die Demokratie abschaffen. NEIN - Wir fordern Sie ein & dieses schmeckt euch allen von der Macht nicht!
Das z.B. O. Schily als Befürworter der RAF im BT der CDU bei der Flickaffäre den Marsch blies, fand ich inhaltlich voll in Ordnung (& da hatten die Grünen recht), aber moralisch war dies für mich ein Unding, wie so ein Mensch im BT reden darf. Oder das Schäuble nach der Kofferaffäre .....
JA - in diesem ehrenwerten Haus ...
Und das die AFD nicht nur ein Splitter im Auge ist, sehen die allermeisten hier im Forum. Und da ist es mir (sicherlich auch uns) schiez egal, wie sie uns denunzieren, weil dies sowie so gesellschaftlich gegen ALLE geht, die nicht im Gleichschritt mitmarschieren & eine eigene Meinung haben.

Wer mal mächtig zum Thema ablachen will:
YouToube "Max & Moritz 2015"

Brigitte Simon | Di., 15. November 2022 - 23:40

Wer war zuerst da die Henne oder das Ei? Um mir diese Frage selbst beantworen zu können griff ich auf wiki zurück und erfahre Unglaubliches:

"Kann man also sagen: Hühner sind Dinosaurier? Nein - die Vögel sind eine eigene Gruppe von Tieren, aber sie stammen tatsächlich vom Dinosaurier ab und es ist damit nicht ganz falsch, sie als moderne Dinosaurier zu bezeichnen. Diese legten zuerst das Ei, aus welchem das Huhn schlüpfte. Es gibt...

Somit ist die Henne ein "Weltkulturerbe"
und das muß geschützt werden".