Sue Gray
Staatssekretärin Sue Gray verfasste den Bericht über Lockdown-Partys in Downing Street / dpa

Großbritannen - Boris Johnson macht trotz „Partygate“-Bericht weiter

Im Bericht über illegale Partys während der Covid-Lockdowns im Regierungssitz von Boris Johnson fehlen heikle Details. Auf zwölf Seiten kritisiert die Beamtin Sue Gray Trinkkultur und Führungsversagen in der Regierung. Trotzdem dürfte Johnson sein „Partygate“ zumindest bis zum Abschluss des polizeilichen Berichts überleben.

Tessa Szyszkowitz

Autoreninfo

Tessa Szyszkowitz ist Londoner Korrespondentin des österreichischen Wochenmagazins Profil. Im September 2018 erschien „Echte Engländer – Britannien und der Brexit“. Foto: Alex Schlacher

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„Einige dieser Zusammenkünfte hätten nicht erlaubt werden sollen“, schreibt Sue Gray in den Schlussfolgerungen ihres Berichts über illegale Parties in Boris Johnsons Regierungsitz während der von ihm verhängten Covid-Lockdowns 2020 und 2021. Und: „Es gibt bedeutende Erkenntnisse, die sofort quer durch die Regierung angesprochen werden sollten. Damit sollte man nicht auf das Ende der polizeilichen Ermittlungen warten.“

Sue Gray hat am Montag ihren mit Hochspannung erwarteten Bericht zu den illegalen Parties in Downing Street während der Covid-Lockdowns abgeliefert. Ihr Fazit: „Es handelt sich um ein Führungsversagen.“ Sue Gray selbst nannte die übergebenen Seiten nur eine „Aktualisierung“ des eigentlichen Berichts, von dem die Opposition hofft, dass er irgendwann vollständig publiziert werden kann.

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Enka Hein | Di., 1. Februar 2022 - 13:57

...macht einfach weiter.
Sonst noch ein paar richtige auf der Insel?
In D sieht nicht besser aber schlimmer aus.
-Trotz Cum Ex und Lüge ein BK.
-Trotz Lüge und Fälschung in der Vita an ins AA.
-MP Runde wegen Corana beschließt ohne GG Legitimation.
-Illigale Grenzöffnung durch AM und Plünderung unserer Sozialkassen durch Scheinasylanten. Kein Rücktritt obwohl Eid geschworen Schäden vom Volk abzuwenden.
Die 1000 Zeichen reichen nicht.
Und da kommen Sie mit Boris' Party.
Mann oh Mann.
Herr Paul Herr Krischke übernehmen sie.
Danke. Bitte. Ab dafür.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 1. Februar 2022 - 14:33

eventuell nicht mithalten, obwohl wir doch festhalten sollten, dass es sich für die Queen um das Begräbnis ihres Gatten handelte, in der Downingstreet jedoch um geselliges Beisammensein.
Zur Trauer fällt mir nur ein, dass ich selbst besser nicht angesprochen werde, wenn ich trauere.
Meiner Umgebung habe ich je mein Schweigen angedeutet.
Wie halten es die Engländer generell mit der Geselligkeit in Coronazeiten?
Calvinisten sind die Anglikaner doch wohl nicht?
Mir ist klar, dass das Vorleben der Politiker einen hohen Rang hat in Krisenzeiten, wie also waren die Vorsichtsmassnahmen bei diesen Treffen?
Ich bin zugegeben eher nicht dafür, wenn Politiker darüber stürzen, dass sie keine Heilige sind.
Entsprechend wenig halte ich davon, den politischen Raum moralisch-religiös aufzubauschen.
Allerdings fällt mir auch nur als "Entschudligung" ein, dass manche Personen evtl. gern mit sich alleine sind.
Die Engländer werden hoffentlich
ohne "Inquisition" diese bedauerlichen Vorfälle beurteilen.

Romuald Veselic | Di., 1. Februar 2022 - 15:01

„Einige dieser Zusammenkünfte hätten nicht erlaubt werden sollen.“
Hätten, werden, sollen.
Diese Aussage, ist für Volljuristen ohne belang.

Mich wundert, dass sich die D-Presse damit beschäftigt.
Was geht mich das an? Partys am Arbeitsplatz, nach dem Fireabend, find ich absolut okay. Hab selber mitgemacht. Und erlebt, wie Frauen dabei zu Sexistinnen wurden. ?

Ansonsten wird mein Leben dadurch nicht besser o. bereichert, wenn ich erfahre, dass Boris J halbe Flasche Yamazaki Whisky leerte. Cheers! ?
Was mich mehr interessieren würde, ist die Tatsache, wie viele Kämme gibt's im Boris J Haushalt?

Wesentlich schlimmer ist die Tatsache, dass BK Olaf S, als er noch RBM in HH war, sich nicht an 47 Mio. € erinnern kann, die Marburger Bank unterschlug, indem man die Rückzahlungsfrist verjähren ließ. Ohne Pandemie...

Ernst-Günther Konrad | Di., 1. Februar 2022 - 15:46

Da ist er nicht allein. Weltweit haben Politiker gegen ihre eigenen Regeln verstoßen und selten bis gar nicht zog das einen Rücktritt nach sich. Nein, ich halte Johnsons Verstöße nicht für eine Kleinigkeit, aber auch nicht für kriminell, so wie sdas formulieren Frau Szyszkowitz. Auch wenn Sie offenkundig sich von Herzen wünschen, das Johnson scheitert, so ist er meiner Meinung nach schon durch seine Entschuldigung, wenn auch halbherzig, längst dem medialen Druck entronnen und lenkt von seinen Verfehlungen mit der Aufhebung der Corona Maßnahmen von seinem Fehlverhalten ab. Und selbst, wenn er gelogen haben sollte, wen interessiert das noch? Die Lüge ist ein Teil politischer Einstellung zu Sachthemen, sonst müsste allein hier D die gesamte Regierung zurücktreten. Seit Tagen wird Boris schon niedergeschrieben und was hat es konkret gebracht? Richtig. Viel Wind um nichts. Jetzt feiern die Angestellten eben demnächst woanders und die "Verräter" werden aussortiert. Die Zeit läuft für Boris.

Gerhard Lenz | Di., 1. Februar 2022 - 15:56

Er hat die meisten Tories in der Tasche, und der durchschnittliche, bevorzugt auch bildungsferne Engländer sieht in "Boris" noch immer den Kumpel aus dem Volk, mit dem man auch mal ein Bier trinken könnte. Unabhängig dessen elitären Hintergrundes, den der gemeine Johnson-Wähler halt mal vergisst.

Da hat Johnson eben ein paar mal über die Strenge geschlagen, so what? Auffällig sind die Parallelen zu Trump, der glaubt(e), sein Land könne auf ihn nicht verzichten. Auch Johnson glaubt daran, er habe eine "Mission" zu erfüllen: Den ersten Teil hat er mit dem Austritt aus der EU ja auch erreicht. Aber dazu musste er das Volk nur mit Unwahrheiten, Lügen und falschen Versprechungen bombardieren - der Rest war Formsache.

Jetzt geht es darum, GB wieder zu einem gleichberechtigten Player unter Großmächten zu machen. Und da stehen die Chancen schlecht. Auch wenn sich Johnson für einen zweiten Churchill hält.

Siehe da: Die Amis schicken Truppen gen Osten, die Briten folgen brav...

Ich telefonierte soeben mit Tochtern in London.
Dies und das qua neuem Job und pipapo.

Ein Schlenker zu BoJo ist immer dabei!
Das übliche Lachen!
"Soweit ich das mitbekomme, ist ja die Mehrheit der deutschen Regierung verlogen bis dort hinaus und lächelt das weg, oder?"
"Richtig Tochtern."

"Aber dazu musste er das Volk nur mit Unwahrheiten, Lügen und falschen Versprechungen bombardieren - der Rest war Formsache."
schreiben Sie Herr Lenz.
(s. o.)
Das will ich nicht bestreiten.
Man erinnere diese roten Doppeldeckerbusse mit den plakatierten Unwahrheiten sowie Nigel Farage.

Oder damals Silvio Berlusconi mit seinen Bunga-Bunga-Parties incl Minderjähriger.

Politik ist ein knallhartes Geschäft - survival of the strongest.

Sicherlich erinnern Sie Jörg Haider. Er fuhr seinen Mega-Audi volle Kanne alkoholisiert gegen die Wand. Warum?

Ob BoJo ein zweiter Churchill sein will weiß ich nicht. Vielleicht eher eine zweite "iron lady"?
Die Frisur dürfte kein Problem sein, oder?

Schöne Woche!

Klaus Ramelow | Di., 1. Februar 2022 - 18:07

Die Diskussion um illegale Parties in Boris Johnsons Regierungssitz eigen sich allenfalls als Soap-Opera.
Es ist der schlecht verbrämte Versuch, Johnson zu stürzen um ihn mit WEM(?) zu ersetzen.
Das bloße "Wadlnbeißen" bringt nichts !

Die bloße Hatz vieler treibt den Fuchs nicht unbedingt aus dem Bau !