„Bild“-Logo an einem Zeitungskiosk / dpa

„Bild“-Zeitung und Corona - Unsere Demokratie braucht die Beißhunde des Boulevards

Die „Bild“-Zeitung wird scharf angegriffen, weil sie die Corona-Politik der Bundesregierung in Frage stellt. Dabei verteidigen Chefredakteur Julian Reichelt und seine Leute nur das, wofür unsere Vorfahren lange gekämpft haben: die Pressefreiheit. Eine Replik auf Antje Hildebrandt.

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

So erreichen Sie Daniel Gräber:

Dies ist die Gegenposition zu Antje Hildebrandts gestern erschienenem Kommentar „Den Arsch gerettet“ über die Berichterstattung der Bild-Zeitung während der Corona-Pandemie

Während der Flüchtlingskrise ab 2015 reihte sich die Bild-Zeitung in den medialen Chor der Willkommens-Schreiber ein. Die von der Springer-Zeitung gestartete Aktion „Wir helfen #refugeeswelcome“ schaffte es sogar auf die Regierungsbank im Deutschen Bundestag. Der damalige SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel trug den Bild-Button während der Generaldebatte zum Haushalt gut sichtbar am Jackett. 

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Rob Schuberth | Do., 12. August 2021 - 12:13

Hätte nie gedacht mal diesen Satz zu schreiben, aber nun ist es richtig sich so zu positionieren.

Im Grunde war ja klar, dass die linksgrünen, meist auch noch regierungstreuen, MSM sich nun auf die BILD stürzen.

In D ist es - leider - immer noch so, dass, wer Merkels Politik anzweifelt, bei den MSM als Verräter gilt.

Hoffentlich ändert sich das ab Sept. d. J.

Bild gefällt sich seit geraumer Zeit in der Rolle des Kritikers von Corona-Maßnahmen. Das alleine macht das Käseblatt automatisch am rechten Rand zu mutigen Verteidigern der Pressefreiheit und Hohepriestern des wahren, ungetrübten Journalismus!

Wie einfach doch so manche(r)s gestrickt ist! Stimmt die politische Richtung, muss auch die Schlagzeile die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit ausdrücken!

Aber Vorsicht: Die gegenseitige Zuneigung kann sich ganz schnell eintrüben. Auch Bild scheut nicht davor zurück, mal eben die Unappetitlichkeiten eines AfDlers auf der Titelseite auszuschlachten.
Einzig die Auflage zählt!

Und so wundert es auch nicht, dass Bild der klare deutsche Meister ist, was die Anzahl der Rügen angeht:
https://de.statista.com/infografik/2588/publikationen-mit-den-meisten-r…

Nebenbei: Tichy hat zu keiner Zeit Correctiv INHALTLICH in die Schranken gewiesen. Nur: Correctiv-Prüfsiegel auf Facebook - das war dem OLG KA zu viel..

Klaus Damert | Do., 12. August 2021 - 12:33

Danke! Es passt ins Bild, dass die BILD unfair angegangen wird. Mein persönlicher Eindruck: Frau Merkel braucht unbedingt eine allen Leuten Angst machende "Pandemie". Nur so kann sie sich durch Demonstrationsverbote vor der berechtigten Kritik der "Straße" schützen. Es gibt viele Kritikpunkte, der nächste ist in Arbeit, bzw. auf dem Luft- und Landweg aus Afghanistan unterwegs. Da ist Öffentlichkeit, die man nicht kontrollieren kann, im Weg. Demokratie sieht m. M. anders aus. Also DANKE, BILD.

Gerhard Hellriegel | Do., 12. August 2021 - 12:34

Schließlich verteidigen sie die Pressefreiheit.
Das setzt allerdings voraus, dass die Pressefreiheit in Gefahr ist. Wo denn, wie denn, was denn?

Fragen Sie mal den Journalisten Boris Reitschuster Herr Hellriegel, der früher für den Focus schrieb und denen zu kritisch wurde. Seine regelmäßigen Übertragungen der Bundespressekonferenz mit Politikern oder Pressesprechern werden von YOUTUBE regelmäßig gesperrt, nur weil er im Original die Fragen und Antworten an die Minister oder Sprecher aufzeichnet und deren Antworten, danach entsprechend kommentiert und das sehr sachlich. Der Mann den man bei der letzten DEMO in Berlin namentlich angesprochen ohne Grund mehrfach durch die Polizei wegschubste, weil er Übergriffe filmte und ins Netz stellt. Wäre das der ARD oder ZDF passiert, hätten wir wochenlang Geschrei in den Medien. Fragen Sie TICHY, der mehrfach Artikel gesperrt bekam und sich jedesmal bei Gericht durchsetzen musste, damit die Pressefreiheit hoch hält. Mir reichen die Zeichen nicht. Aber ich denke, dass wollen Sie alles gar nicht wissen. Ist ja eh nur als Verschwörungstheorie und außerdem werden da eh nur "Rechte" behindert.

Hallo Herr Konrad,
auch meine hochwichtigen Kommentare werden durch die gemeinen Cicero-Zensoren immer mal wieder gesperrt. Auf die Idee allerdings, dass dadurch die Pressefreiheit in Gefahr sei, bin ich noch nicht gekommen. Ich habe Pressefreiheit noch nie so verstanden, dass man ÜBERALL seine journalistische Meinung veröffentlichen könne.
Youtube und Facebook berufen sich wie Cicero auf das Eigentümerrecht. Wenn also die Pressefreiheit überhaupt gefährdet ist, dann durch die Konzentration, damit einhergehend auf mächtige Eigentümerinteressen (siehe Springer). Und Tichy hat vor Gericht regelmäßig verloren. Ja, einmal hat er - ich glaube gegen Correctiv - auch gewonnen.

...Herr Hellriegel.
Tichy hat die genannten in die Schranken verwiesen. Nachzulesen bei TE. Wenn man will.
Schönen Gruß.

Was wollen Sie uns jetzt damit sagen? Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass? Nein, es gibt die alte Pressefreiheit nicht mehr. Das Bundespresseamt entscheidet, was gut und was richtig ist. Und wenn ich den Seibert erlebe, mein Gott, ich könnte... Merkel war, wie Sie vielleicht gehört haben, FDJ-Agit-Prop-Sekretärin bei der Akademie der DDR-Wissenschaften, nicht etwa Wissenschaftlerin! Dass ist eine Biografie-Mär. Sie versteht ihr Handwerk und hat als erste Amtshandlung als Kanzlerin im Jahre 2005 die wichtigsten Medienhäuser zu sich eingeladen, zu Kaffee und Kuchen, so wie jüngst das BVG. Schauen Sie, wie auch Herr Konrad empfiehlt, die Beiträge des Herrn Reitschuster häufiger an. Da können Sie live erfahren, was in diesem Lande Pressefreiheit bedeutet...

Ronald Lehmann | Fr., 13. August 2021 - 01:11

Antwort auf von Klaus Funke

Es wiederholt sich alles. Und die gleichen Strickmuster, Antworten, Beteuerungen, Lügen & Ausreden wie damals zu DDR-Zeit.
PS: Herr Johannsen - Das Buch "Das rote Meer ..." werde ich auch mir zulegen, um die Geschichtsvergessenheit ein wenig aufzuhellen & ihren charaktervollen Weg zu beleuchten. Ihnen alles Gute & Gott schütze Sie.

Hallo Herr Hellriegel!
Sie scheinen Ihre Kommentare tatsächlich für hochwichtig zu halten oder wie sonst kommen Sie auf den Gedanken das diese etwas mit Presse oder Pressefreiheit oder gar Journalismus zu tun haben?
Ein Kommentarschreiber ist kein Journalist oder Zeitungsherausgeber und ein Leserkommentar kein journalistische Arbeit dessen Veröffentlichung oder Nichtveröffentlichung auch nur Ansatzweise mit Pressefreiheit in Verbindung gebracht werden kann.

Mir sind nur drei Verfahren bekannt. In der Sache Roth hat TE ebenso verloren wie in der Sache Chebli.
Was die Sache Correctiv angeht, so hat das OLG Karlsruhe lediglich eine Verknüpfung auf facebook als "missverständlich" beanstandet, nicht die Aussagen der Faktenchecker an sich, die nach wie vor online sind.
Ich stimme Ihnen grundsätzlich zu. Was die Ciceronen bemängeln, ist dass man inzwischen die Gefahr erkannt hat, die von Portalen wie TE ausgeht; ganz zu schweigen von den Dingen, die sich in den "sozialen" Medien abspielen, wo Hasskommentare und mehr oder minder verklausulierte Mordaufrufe an der Tagesordnung sind und wo systematisch Desinformation betrieben wird, nicht selten gesteuert aus dem Ausland.
Es ist kurios: Viele sog. "Selbstdenker", die den z. B. den ÖRR für eine Neuauflage des "Schwarzen Kanals" halten, übernehmen das, was sie in Revolverblättern wie TE oder auf irgendwelchen abstrus-dubiosen facebook-Auftritten lesen, völlig unkritisch.

"Uffbasse!"

Ernst-Günther Konrad | Fr., 13. August 2021 - 19:41

Antwort auf von Kai Hügle

Nicht das erste Mal Herr Hügle, dass Sie hier nachprüfbare Unwahrheiten verbreiten oder meine und Aussagen anderer Foristen versuchen zu diskreditieren. Sie haben sich, da habe ich mich anfangs doch geirrt, stramm an Lenz'sches Niveau angepasst. Tichy hat mehrere Verfahren gewonnen, wegen seiner Berichterstattung zum Schlepperwesen der Seawatch und den selbsternannten "Fakten Cheker", wo mehrfach versucht wurde, die Berichterstattungen zu verhindern, zu unterdrücken und ganz zu löschen. Das letzte Urteil gegen die Fakten Checker und Facebook habe ich verlinkt. Mag sich jeder Leser selbst sein Urteil bilden. Jedenfalls hatte das juristisch fatale Folgen für Facebook und den Faktenchekern wurde bescheinigt, das diese Tichys Aussagen verdreht und unrichtig wiedergegeben haben, um deren Wahrheitsinhalt zu verdrehen.
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/keine-loesch-und-korrektu…
Da Sie immer Belege fordern. Welche Sache Roth und Chebli hat Tichy verloren?

"Mir sind nur drei Verfahren bekannt".

1) Chebli: einstweilige Verfügung gegen TE

https://www.berliner-zeitung.de/news/sawsan-chebli-gewinnt-ersten-recht…

2) Roth: Sie darf TE zu "den neurechten Plattformen [zählen], deren Geschäftsmodell auf Hetze und Falschbehauptungen beruht".

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/olg-stuttgart-roland-t…

3) correctiv: "Das OLG revidiert mit seinem Urteil eine Entscheidung des Landgerichts Mannheim vom Januar, das den Vorgang für zulässig erklärt hatte. (...) Die Richter in Karlsruhe urteilten nun, der Prüfeintrag sei für den durchschnittlichen Facebook-Nutzer 'missverständlich' gewesen.

https://www.sueddeutsche.de/medien/tichys-einblick-correctiv-verloren-g…

Dass ausgerechnet Sie die Frechheit besitzen, mir die Verbreitung von Unwahrheiten zu unterstellen, ist schon ein starkes Stück!

Yvonne Stange | Do., 12. August 2021 - 12:53

Leider tut das - bis auf die alternativen Medien - im Moment nur die Bild. Ein Jammer. Wirklich ein Jammer. Und auch an Julian Reichelt hat man sich schon abgearbeitet, man unterstellte ihm allerlei geschmacklose Dinge - die keinem anderen wirklich auf die Füße gefallen wären, aber wenn man dann noch das "Falsche" sagt.... *hüstel*
Mal sehen, ob man die Bild auch wieder auf Kurs bringt? Ich warte darauf, der Faschismus verbietet und drangsaliert alle Gegner und schaltet gleich. Corona ist nur ein Thema. Langsam stimmt man uns schon auf Millionen aus Afghanistan ein. Die Taliban "schwimmen in der Bevölkerung" las ich - wieso kommen die dann alle her und machen auf Flüchtling?? Ach wegen all inclusive, stimmt ja, ich Dummchen. - Aber auch das wird der Michel hinnehmen, hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder uswusf. .... es ist im Deutschen drin bis zum bitteren Untergang. Nur diesmal sehe ich schwarz für die Zukunft. Upps, darf man das denn noch sagen...??

Enka Hein | Do., 12. August 2021 - 12:59

...von Journalismus und dem Verständnis von Demokratie.
Danke Herr Gräber.
Der Mief der Frau Hildebrandt ist weggeweht.
Man atmet förmlich Freiheit.
Nur zur Orientierung. Bin kein Bildkäufer oder Leser.
Genauso habe ich dem ÖR abgeschworen.
Und ja, dem Bürger auf's Maul schauen und nicht den paar Quasseltanten die im BT sitzen und meinen sie wären die Mehrheit.
Wenn die Bild so weitermacht könnte sie wieder DAS Medium werden.
Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Nochmals Dank für ihre Worte.

Christa Wallau | Do., 12. August 2021 - 13:10

Den Aphorismus
"Die Beißhunde des Boulevards sind wichtiger als die Schoßhündchen der Macht"
sollten Sie sich patentieren lassen, lieber Herr Gräber.

Selbstverständlich (!) gehört es zur Demokratie, daß KRITIK an j e d e r Regierung geübt wird. Es ist ihre Aufgabe, sich damit s a c h l i c h auseinanderzusetzen und nicht etwa ihre Kritiker moralisch abzuwerten. Letzteres geschieht aber im "Merkelland" inzwischen tagtäglich und bei fast allen Themen. Und die Schoßhündchen wedeln eifrig mit ihren Schwänzen dazu.

Daß dieser Zustand immer mehr Menschen unerträglich wird, kann man nur inständigst hoffen.
BILD ist jedenfalls offenbar schon mal vom früheren Schoßhündchen zum Beißhund mutiert.

Gott-sei-Dank! Endlich!

Hans Page | Do., 12. August 2021 - 13:17

Aber dass geschrieben werden musste zeigt wie tief wir schon in die alternativlose Republik gerutscht sind. Es gibt nur eine Regierungsform in der Alternativlosigkeit zelebriert wird und es ist völlig egal ob sie sozialistische, grüne, faschistische oder religiöse Farben trägt. Ihre Auswirkung ist immer die Alternativlosigkeit, die soziale Ausgrenzung Andersdenkender, die wirtschaftliche Strangulierung der Opponierenden. Natürlich mögen die „Herrschenden“ es nicht wenn man ihre Aktionen in Frage stellt, wenn sie sich rechtfertigen müssen, wenn sie sich um Unterstützung ihres Kurses bemühen müssen. In einer wirklichen Demokratie ist das ein konstituierendes Merkmal. Persönliche Machtkontinuität über eine halbe Generation führt gewollt oder ungewollt zur Autokratie da es dann zu viele Menschen gibt die von dieser Macht gefördert/abhängig sind. Deshalb brauchen wir den Boulevard als Gegengewicht und Begrenzung des/r Kanzlers/in auf zwei Legislaturperioden.

..ist eine Beschränkung der Regierungsdauer und eine finanzielle Unabhängigkeit der Politiker von ihren Ämtern. Wie sie schon richtig gesagt haben, wächst mit der Dauer im Amt auch die Zahl der Nutznießer, Mitläufer und Günstlinge, und zwar nicht nur in den politischen Ämtern, sonder generell.

Klaus Funke | Do., 12. August 2021 - 13:27

Aber in den Redaktionsstuben hat man im Gegensatz zu fast allen anderen keine Angst vor dem Volk. Man weiß dort, was "das Volk" bewegt und was es lesen und hören will. BILD war mal der Meinungsführer der deutschen Presselandschaft. Und es ist im Grunde heute noch so. Die BT-Abgeordneten mussten die BILD gelesen haben, ehe sie in die Sitzungen gingen. Die anderen Zeitungen schrieben von BILD ab. Ich denke, dass es den Merkel-Agitatoren nicht gelingen wird, die BILD auf (ihre) Linie zu bringen. BILD weiß, Quote und die Anzahl der Leser entscheidet. Wenn BILD aufgibt, können sie zumachen. Aber zugleich ist es Tatsache, dass die BILD immer auch einen Trend einleitete. Ich hoffe, dass BILD genau das jetzt bewirkt. Komisch, ich hätte nicht gedacht, dass ich mal für die BILD Partei ergreifen würde. Habe das Revolverblatt bisher nicht gelesen. Trotzdem, man muss gelegentlich mit dem Teufel zu Tisch sitzen: "Er ist ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft!"

gabriele bondzio | Do., 12. August 2021 - 13:40

ist es auch nicht, Schoßhündchen der Mächtigen zu sein."...ein Satz, der mir gut gefällt, Herr Gräber.
Und den ich gerne öfter hören würde.
Mit Corona hat aber offensichtlch, die Panikmache im Journalismus und auch in der Politik die Oberhand gewonnen. Weitsicht, Besonnenheit, waren gestern.
Flüchtlinge, das Klima, Corona...alle 3 Themen werden nur noch aus einer Sicht betrachtet, ...nur ein Weg ist gangbar. Das spaltet natürlich die Gemüter im Volk ungeheuer. Die Menschen werden von (nicht wenigen) Politikern und Journalisten regelrecht aufeinander gehetzt.
Es geht nur noch um Macht, Positionen und Geld.
Die Wahrheit ...ist aber diesen nicht verpflichtet.

Auch stimme ich ihnen vorbehaltlos zu, ..."Dass die Corona-Politik unserer Regierung ins Totalitäre abgleitet ...".

"Ein Coronavirus macht mir keine Angst. Es ist die Angst der unbedachten Menschen, welche die ungesunde Panik mit sich bringt und damit vernichtender wird als das Virus selbst."
Klaus Uschold

Ernst-Günther Konrad | Do., 12. August 2021 - 13:58

Ich lese mit Beginn meiner Foristen Zeit hier im Cicero auch täglich die BILD und andere Msm Medien, sowie alternative Medien. Nein, nicht jeden Artikel. Ich schrieb schon früher, wer wissen will, was die jeweilige Gegenseite denkt, muss sich auch den Spiegel, die TAZ, Süddeutsche usw. wenigstens anlassbezogen antun. BILD ist für mich ein Gradmesser dessen, wie Sie richtig bemerken Herr Gräber, was das Volk an der Basis denkt und lesen will. Sie hat sich seit Julian Reichelt tatsächlich von einer nach links getaumelten Zeitung wieder in die Mitte gewandelt. Jeder Leser mag selbst entscheiden, was er da für sich übernimmt, was er nicht lesen will, wo er andere Meinung vertritt. Der Focus existiert 2/3 nur von Texten der BILD und frönt sonst der Corona Hysterie und dem AFD-Bashing, huldigten den GRÜNEN und neigt gerne zur Übertreibung. Dennoch lese ich den täglich, besonders die kritischen Kommentare, die man dort plötzlich wieder zulässt. Selbst ein Fleischhauer darf dort schreiben.

Noam Chomsky sagte einst: “Der schlaueste Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten ist, dass Spektrum an akzeptabler Meinung streng zu beschränken, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen - sogar die kritischeren und Ansichten der Dissidenten zu fördern. Das gibt den Menschen ein Gefühl, das es ein freies Denken gibt, während die Voraussetzungen des Systems durch die Grenzen der Diskussion gestärkt werden. “
Sieht ganz so aus, daß Merkels geistige Väter eine neue Marschrichtung in puncto AGITPROP ausgegeben haben könnten.

Danke für das Zitat. Es passt wirklich. Allein der Öffentlich-Rechtliche Apparat, der >> 8 Mrd. € jährlich verschlingt, ist ein Instrument der Verengung des Diskussionsspektrums im Sinn der Regierenden.
Der Bundespressesprecher bestimmt dann auch, wer als Journalist im Flieger der Kanzlerin sitzt. Ich erinnere mich noch, wie stolz Stephan Detjen (DLF) in einem Podcast darüber berichtete. Wer aus der ganzen Riege des Hauptstadtbüros traut sich dann noch eine kritische Bemerkung zu Frau Merkel?

Rainer Mrochen | Do., 12. August 2021 - 14:36

wie wohltuend ihre Replik auf den gestrigen Beitrag von Frau Hildebrandt ist. Tue ich aber nicht. Sie kommen nur ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht nach. Ich hoffe doch nicht,
das es sich bei den beiden Beiträgen, um eine abgesprochene Variante contra und pro handelt.
Wie dem auch sei. Seit Beginn Corona/Covid kommentiere ich, daß nicht der Anlass entscheident ist, sondern was man daraus macht. Wir erleben 1:1 wie eine prinzipiell geplante Agenda umgesetzt wird. Erschreckend das neg.Bsp. Frankreich. Aber keine Sorge. Im Rahmen der Europ. Integration werden wir auch in Dtl. genau dort ankommen. Schon jetzt ist abzusehen, daß ein digitaler Gesundheitsstatus das Mass der Dinge sein wird. Schönen Gruss aus China. Wer jetzt noch, in diesen Zusammenhängen, an irgend etwas Positives glaubt, der verkennt die Verlockungen und Begehrlichkeiten in einer digitalen Welt. Das ist kein Pessimismus sondern lediglich, gesetzten Tatsachen, ins Auge zu sehen.
Freiheit am Ende. Kein Alptraum.

Brigitte Miller | Do., 12. August 2021 - 14:42

und überaus realistischer Text über die eigentliche Aufgabe der Medien. Danke.
"..deutschen Medien damit ganz wesentlich dazu beitragen, dass diese Krise kein Ende findet". So ist es. Aber nicht nur die deutschen.

Bettina Jung | Do., 12. August 2021 - 14:50

In der Schweizer Weltwoche war gestern zu lesen "Deutschland redet ständig über Demokratie. Vermutlich, weil so wenig davon übrig ist." Es wird Zeit, dass die Medien wieder aus dem Gesäß der Regierenden rauskommen. Die sitzen leider nicht nur auf dem Schoß

Dirk Bangert | Do., 12. August 2021 - 15:28

Lieber Herr Gräber, vielen Dank für den ausgewogenen Artikel.

Hanno Woitek | Do., 12. August 2021 - 15:32

natürlich kann ein Boulevard Blatt wie Bild dem Volk aufs Maul schauen und soll es auch .Verwerflich wird es dann, wenn es mit Lügen und Halbwahrheiten und Parteien Bevorzugung gemacht wird. Und das ist bei Bild der Fall. Nicht umsonst hat unser Bundesverfassungsgericht ausdrücklich geurteilt, man dürfe dieser Zeitung des Lügens bezichtigen.

Petra Horn | Do., 12. August 2021 - 16:28

Antwort auf von Hanno Woitek

würde man auch bei anderen Medien und insbesondere gegenüber Politikern gewinnen. Mitglieder der AfD kämen ja aus dem Prozessieren gar nicht mehr heraus, wenn sie gegen jede über sie veröffentlichte Lüge vorgehen würden.

Manfred Sonntag | Do., 12. August 2021 - 15:37

Herr Gräber, dies ist ein wohlausgewogener, mit spitzer Feder geschriebener Artikel, im Stil der guten alten Zeit unter Herrn Schwennicke und Kissler. Ich kann an dieser Stelle nur an die deutsche Demokratiegeschichte und ihren Anfängen nach den Napoleonischen Kriegen erinnern. Es ist schon erstaunlich wie heute viele Bürger Freiheit, Demokratie und gesellschaftlichen Frieden verachten und dafür ideologische Gräben ausheben um darin militaristisch Haltung zu beziehen und anschließend den vermeintlichen Gegner mit woken Identitätssüßholz zu bewerfen. Ich kann diesen Herrschaften nur empfehlen eine Bildungsreise zu den Wurzeln der deutschen Demokratie, zum Hambacher Schloss, der Frankfurter Paulskirche sowie den Hauptstädten der friedlichen Revolution von 1989, Leipzig und Dresden in Bälde zu planen und auch dorthin zu reisen. Die Mainstream-Medien liefern alle die gleichen Texte, nur in unterschiedlicher Wortfolge. Wo ist da Wettbewerb? Auch deshalb wünsche der Bild Zeitung viel Erfolg.

Manfred Sonntag | Do., 12. August 2021 - 16:06

Herr Gräber, dies ist ein wohlausgewogener, mit spitzer Feder geschriebener Artikel, im Stil der guten alten Zeit. Ich kann an dieser Stelle nur an die deutsche Demokratiegeschichte und ihren Anfängen nach den Napoleonischen Kriegen erinnern. Es ist schon erstaunlich wie heute viele Bürger Freiheit, Demokratie und gesellschaftlichen Frieden verachten und dafür ideologische Gräben ausheben um darin militaristisch Haltung zu beziehen und anschließend den vermeintlichen Gegner mit woken Identitätssüßholz zu bewerfen. Ich kann diesen Herrschaften nur empfehlen eine Bildungsreise zu den Wurzeln der deutschen Demokratie, zum Hambacher Schloss, der Frankfurter Paulskirche sowie den Hauptstädten der friedlichen Revolution von 1989, Leipzig und Dresden in Bälde zu planen und auch dorthin zu reisen. Die Mainstream-Medien liefern alle die gleichen Texte, nur in unterschiedlicher Wortfolge. Wo ist da Wettbewerb? Auch deshalb wünsche der Bild Zeitung viel Erfolg.

Petra Horn | Do., 12. August 2021 - 16:25

Davon gibt es ganz viele, die beim Mainstream mitschwimmen und von ihm genutzt und dadurch unterstützt werden. Seien es "Correctiv", irgendwelche naßforschen "Faktenchecker", die TAZ, die Frankfurter Rundschau, das Personal, welches über die Amadeu-Antonio-Stiftung an Staatsknete kommen. Diese aggressiven Helfershelfer machen jeden mundtot, der sich ihrer Meinungshoheit nicht unterordnen will. Wenn Geschreie, Drohungen und Verleumdungen nicht mehr helfen, schlagen dann auch mal die Trupps zu. Spontan fallen mir Magnitz aus Bremen, Uwe Junge aus Mainz, der Vorsitzende der Gewerkschaft Zentrum Automobil in Stuttgart und Kemmerich von der FDP Thüringen ein. Reitschuster und andere Journalisten werden ja von den Tilo Jungs nicht nur verbal angegangen. Es handelt sich um ein brutales Spiel aus Vorherrschaft, Dominanz, Macht.
Wenn jetzt endlich wieder die Bild Dinge ausspricht, die sich andere nicht

christoph ernst | Do., 12. August 2021 - 19:11

Das tat dringend Not, nach dem Erguss der Kollegin Hildebrandt gestern, der ein erschütterndes Dokument journalistischer Selbstkastration ist.
Hätte mir vor zehn Jahren einer gesagt, dass ich mal die BILD als Stimme der Freiheit loben würde, hätte ich ihm vermutlich den einen oder anderen Vogel gezeigt. Aber so weit sind wir nach der bleiernen Zeit im Gruselkabinett der Dr. Merkel, dass der Mut zum Widerspruch, selbst wenn er von BILD kommt, die Seele erfrischt. Und deshalb war Ihr Verteidigung der journalistischen Tugenden auch essentiell und eine ähnliche Labsal.
Deshalb DANK!

Romuald Veselic | Do., 12. August 2021 - 19:22

wenn ich Vergleiche anstelle und als Kind mich erinnere, wie mein Vater Radio Free Europe oder Voice of America sich oft am Abend anhörte, um zu wissen, wie/was im Realsozismus gelogen wurde. Nicht unähnlich dem BBC im 3.Reich.
Pressefreiheit kann man mit ungehinderter Mobilität im mentalen Element vergleichen, indem die Gedanken frei niedergeschrieben werden können, ohne Arbeitslager/Repressalien zu fürchten.
Nach 40J Deutschland, erkennen ich die ersten Symptome dessen, was man für immer loshaben wollte. Der nie stattgefundene Kommunismus wurde durch Klima, Gender, LGBTIQ,... ersetzt. Mit einer Rasanz, die durch mediale Errungenschaften ermöglicht wurde. Wo mehr über moralische Spitzfindigkeiten meditieren wird, als über die Tatsachen, dass mit 10 Mld. Menschen, keiner sich freilaufende Hühner leisten kann, um alle satt zu machen.
BILD in meiner Wahrnehmung ist eine Print-Operette, als Gegenstück der Wagnerschen Horror-Opern-Zyklen, der mehrheitlichen D-Medien.

Sehr gut geschriebener Kommentar, Glückwunsch Herr Veselic!

Die propagierte Sehnsucht nach einer heilen Welt inmitten großer Veränderungen nimmt wirklich groteske Züge an, um sich der realen Welt nicht stellen zu müssen. Ihre Jünger privatisieren eigentlich unter einem grünen Denk-Gewölbe und bilden sich Relevanz ein.

Die Print-Operette "Bild" liefert seit langer Zeit, praktisch seit Bestehen der BRD, mal so, mal so, die dramaturgischen Leitlinien. Ob sie zum Mord an Rudi Dutscke aufheizen oder nun ohne Not für Pressefreiheit kämpfen, Sie kämpfen immer für irgendwas. "Seid nett zueinander!", war auch so eine Losung.

Hubert Sieweke | Do., 12. August 2021 - 22:26

Das Ganze wird erst rund, wenn darüber berichtet wird, warum die großen Zeitungen und vor allem Bertelsmann, der ja die Hälfte besitzen, so extrem zur Regierung stehen. Man sollte die wenigen Eigentümer auflisten, die heute das Pressegeschehen beherrschen und daran reichlich verdienen. Mit RND oder dem Recherchedienst, der die Gelder für die SZ rettet, die ansonsten in der Isar schwimmen würde.
Es sind nur wenige, die mal wirklich beleuchtet werden müssten. Vielleicht müsste man Bertelsmann, die die meisten Regierungsaufträge und Studien verbreiten - gegen Entgelt - stutzen.... Die Staats TV Anstalten werden weiter extrem politisch beherrscht, In D, nicht in Polen oder Ungarn!! Hier existiert kein FOXNEWS! Deshalb ist es Zeit, dass BILD diesen Monat das BILD TV startet, als TV Sender.

Arno Ehret | Do., 12. August 2021 - 23:01

Beißhunde kommen nicht als solche auf die Welt, sondern werden dazu abgerichtet. Dabei wird ihnen beigebraucht, wann sie wen zu beißen haben.
Schade, dass in dem Artikel so wenig davon die Rede ist, wer die Hunde abrichtet und im geeigneten Moment auf bestimmte Leute hetzt.
Beißhunde haben mit Demokratie ähnlich viel zu tun wie Schlägertrupps mit Meinungsfreiheit.

Wolfram Fischer | Fr., 13. August 2021 - 07:58

... für diesen Kommentar von D.Gräber im "Spiel" (sorry für den Euphemismus, denn es geht ja schon um ernste Angelegenheiten) gegen A.Hildebrand!!!
Ich bin wahrlich kein Bild-Fan, gleichzeitig muss ich sagen, es braucht Medien wie Bild, die - durchaus auch mal zugespitzt - gegen den breiten zumeist linken Zeit(Un)geist anschreiben und so Diskussionen anschieben, die ansonsten leider nicht geführt würden! Dafür sollte man dankbar sein.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 13. August 2021 - 09:18

Nach all den Lobgesängen auf BILD möchte ich an "Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Böll erinnern, der die Rolle dieses offenbar neuen "Sturmgeschützes der Demokratie“ richtig einordnete. Seit der Nähe von Herrn Diekmann zu Kohl und Wulff hat keine journalistische Weiterentwicklung stattgefunden. BILD stimmt nur auf die Abrechnung mit 16 Jahren Merkel ein.

Norbert Heyer | Fr., 13. August 2021 - 09:23

Ich habe lediglich eine Zeitlang die BAMS gelesen - wegen des Sportteils. Ansonsten hatte ich keine Berührungspunkte mit der Bild. Jetzt überrascht doch die harsche - gerechtfertigte - Kritik an der Politik der Bundesregierung. Ob vielleicht die ständig abnehmende Leserschaft letztendlich den Ausschlag gegeben hat? Es ist ganz, ganz wichtig, dass die auflagenstärkste Tageszeitung so auf Konfrontation zu der nicht mehr vermittelbaren Politik geht. Es tut mir als liberal-konservativem Mensch sehr gut, dass meine Meinungen und Ansichten jetzt auch in einer Zeitung Gehör und Berücksichtigung findet. Bin mal gespannt, ob die Bild diese Linie weiterfährt oder ob sie - von wem auch immer - zurückgepfiffen wird. Außerdem sollte das Vorpreschen des Marktführers auch bei den anderen Zeitungen/Zeitschriften dazu führen, endlich eine offende Diskussion auszulösen, ohne das abweichende Ansichten mit negativen Folgen belegt werden. Bitte, Bild - weiter so, dass ist ein notwendiges Durchlüften.

helmut armbruster | Fr., 13. August 2021 - 13:45

weil mir die Effekthascherei und die großen und farbigen Balkenüberschriften auf die Nerven gingen.
Heute hat sich die Bild aber ein großes Kompliment verdient und könnte als Vorbild und Beispiel für die restliche Zeitungslandschaft in D dienen.
Eine freie Presse, die notfalls auch gegen den Zeitgeist schreibt, ist unbedingt erforderlich in unserem Land.
Dass ausgerechnet Bild hier die Vorreiterrolle übernommen hat, ist überraschend, nimmt ihr aber nichts von der verdienten Achtung für eine solche Tat.