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Superwahljahr 2021 - Rot-grün-schwarzer Einheitsbrei?

CDU, SPD und Grüne kämpfen im Superwahljahr um die „Mitte“. Aber ist dort genug Platz für alle? Oder geht es am Ende nur darum, die Macht über die Definition der Mitte zu behalten?

Autoreninfo

Annette Rollmann ist freie Journalistin. Sie arbeitete zuvor bei der FAZ und für „Studio Friedman“.

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Generalsekretäre sind verantwortlich für die Abteilung Attacke. Modell dafür war lange Heiner Geißler, der den Job für die CDU bis 1989 zwölf Jahre machte. Über die rüstungskritische SPD sagte er, sie sei „die fünfte Kolonne Moskaus“, über den pflichtbewussten SPD-Chef Vogel: „Die SPD betreibt eine typische Wischiwaschi-­Politik, und Hans-Jochen Vogel ist der Parteivorsitzende zwischen Wischi und Waschi.“ Zack. Das saß. Im Polarisieren war Geißler ein Meister. Er hat den Lagerwahlkampf erfunden.
Paul Ziemiak ist Nachfolger von Heiner Geißler. Zwischen den beiden liegen aber nicht nur drei Jahrzehnte. Ziemiak sagt: „Die klassischen Lager gibt es nicht mehr.“ 

Die Konkurrenz der Parteien verläuft heute in der Mitte, und da wird es eng. Enger, je mehr auch die Grünen dort Fuß fassen. Die sind inzwischen eine Partei der Gutsituierten, ihr einstiges Rebellenimage ist nur noch Folklore, die auf Jubiläumsfeiern zelebriert wird. Aus dem einstigen Motto der beiden Grünen-­Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck, „Radikal ist das neue Realistisch“, ist der nicht ausgesprochene Slogan „Realistisch ist das neue Radikal“ geworden. Die Grünen wollen mitregieren. Beim Wählerpotenzial von Union und Grünen ergeben sich ungeahnt große Schnittmengen. In Bayern hat die CSU-Führung die Erkenntnisse von Wahlforschern darüber, wie viele Bürger sich vorstellen könnten, Christsoziale oder Grüne zu wählen, mit Schrecken zur Kenntnis genommen. 

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Andre Möller | So., 4. April 2021 - 09:29

gut zusammengefasst und bewertet. Habe ich mit Gewinn gelesen. Was ich der herrschenden Politik vorwerfe, ist dass sie sich nur um Deutungshoheit Sorgen macht, anstatt endlich die Wirklichkeit als Gradmesser für das Herangehen an echte Probleme zu nehmen und echte Probleme einer nachhaltigen Lösung zuzuführen (Rente, Energie, Bürokratie, EU, Außenpolitik...). Die Wirtschaft wird langsam, aber sicher gegen die Wand gefahren - ohne Not, aber mit Absicht. Nichts Konstruktives ist zu erwarten. Von keiner Partei. Grüne, Linke und SPD ähneln eher einer Sekte. Die Union hat Gefühl wie Flasche leer. Die AfD ist auch keine echte Alternative. Was könnte man noch wählen? Die Parteien und ihr derzeitiges Personal samt ihren derzeitigen "Programmen" sind für mich unwählbar. Brinkhaus hat recht, ich sehe aber keinerlei Bewegung in die richtige Richtung. Die Merkelisten aller Parteien werden nachhaltige Änderungen verhindern.

Anstelle der ganzen nicht-sagenden Polemik, könnte der Cicero auch einen Artikel mit einem spieltheoretischen Ansatz bieten, warum eine grosse Partei sich in der Mitte positioniert. Aber wahrscheinlich zu anspruchsvoll für die Redaktion und das Forum.

Erstaunlich aber, dass erst vor Kurzem noch das Wahlprogramm der Grünen hier als völlig linksextrem und unrealistisch zerrissen wurde und nun alles doch der selbe Brei in der Mitte sein soll?
Aber, wenn ein grunddemokratisches Verständnis und die Akzeptanz des Sozialstaats jenseits von rechtem Gedankengut als Einheitsbrei interpretiert wird, dann ist klar nur die AFD jenseits der „gleichen“ Mitte.

Einen NEUBEGINN
Hat für mich zwei Seiten in diesem Erdenspiel:

Die eine Seite:
Ja, wie bei Simulationsspielen oder Monopoli
Die Batterie wird leer. Noch 50 Jahre weiter mit Wachstum & Gier & die Erde bekommt einen Kollaps, die Kräfte können nichts mehr ausgleichen.

Die andere Seite:
Ausgerechnet die Hirten, die die Menschheit auf diesen materiellen Pfad der Gier & falschen Versprechungen gelockt, geblendet & bestochen haben mit falschen Worten & Fata Morgana, Macht & materiellen Werten, sollen jetzt unsere Erlöser sein.
Das bezweifle ich stark, zumal meine christliche Anschauung mir im Herzen was anderes sagt.
Und gäbe es eine höhere Intelligenz hier auf dieser Welt. Auch diese wären "nur" Geschöpfe des Schöpfers Gottes.
So sehe ich persönlich diese sichtbare Welt hier auf Erden.

Anbetung & Rechenschaft der Menschen sollten nur gegenüber des Herrn /Schöpfer/Gott bestehen, ohne eine Institution & falschen Pharisäern dazwischen.

Erst wenn wirkliche Nachhaltigkeit & wirkliches Bio

Andre Möller. Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie schreiben, dass Linke, Grüne und SPD eher einer Sekte gleichkommen. Genau so ist es. Aber auf diese Liste gehört auch die CDU, auch wenn es das kleine Korrektiv Werte-Union gibt. Die Kanzlerin ist eine Rote, die noch viel röter wäre, wenn sie denn könnte. Nicht wenige gewichtige Persönlichkeiten haben den Verdacht, dass sie als ehemalige FDJ-Sekretärin für Propaganda und Agitation geistig die DDR niemals verlassen habe. Man könnte geradezu sagen: Merkel ist die letzte Rache der DDR. Kurzum, auch die CDU hat in großen Teilen Sektencharakter. Wie sollte man denn ihre Migrationspolitik, ihre Energiewende, die Vernachlässigung der Bundeswehr, die Euro-Schuldenvergemeinschaft anders als sektiererisch nennen? Die FDP hingegen ist nichts anderes als orientierungslos und fällt als hohle Nuss in der Parteienlandschaft komplett als Alternative aus. Mit Ihrem Satz "Die AfD ist auch keine echte Alternative" machen Sie es sich zu leicht. Siehe Dänemark

Annette Seliger | So., 4. April 2021 - 09:31

...wertschöpfender Arbeit leben. Die "Politik" Merkels hat eine neue Schicht, der "Gutsituierten" geschaffen. Menschen die an der "Migrationsindustrie", der "Klimakrise" und auch an der "Coronakrise" verdienen. Die Bezahlung dieser erfolgt durch Umverteilung, denn keine der "politischen Entscheidungen" und hausgemachten Krisen hat einen nachhaltigen Nutzen für das Land oder kann sich aus eigener Arbeit ernähren. Je stärker sich das Missverhältnis von Menschen in wertschöpfender Arbeit und Geldempfänger aus dieser entwickelt, um so mehr kommt das ganze Konstrukt ins Wanken. "Gutsituierte", die sich um Flüchtlinge kümmern sind natürlich daran interessiert dass der Zustrom anhält und wählen "Grün".
Um die Futterplätze zu sichern, diffamieren allen voran SPD und CDU, zunehmenden Unmut aus der wertschöpfenden Mitte mit dem Kampfbegriff "Nazis" und installieren mit Steuergeld bezahlte NGOs mit Schreiberlingen, die im Auftrag das Narrativ der alternativlosen Entscheidungen verbreiten.

.... kann sich aus eigener Arbeit ernähren. Hä?
"Menschen die an der "Migrationsindustrie", der "Klimakrise" und auch an der "Coronakrise" verdienen..." Hä?
Gut, lassen wir die übliche rechte Rhetorik mal beiseite, nähern wir uns dem Thema vernünftig und sinnhaft.
Die AfD ist, wie man sieht, für demokratisch gesinnte Menschen, keine Option. Wer jedoch alles links der AfD als irgendwie "mittig" und damit als mindestens ähnlich bezeichnet, wiederholt deren ödes Spiel. Die völkischen Rechtsextremisten bezeichnen bekanntlich alles zur Linken irgendwie als links, grün, sozialistisch..ausgenommen vielleicht ein paar Rechtsausleger in den Reihen von CDU und FDP, zu finden hauptsächlich im dunkleren Teil Deutschlands.
Wer die gewohnte Forenblase jedoch hinter sich lässt und Parteiprogramme liest, wird feststellen, dass es zwischen den demokratischen Parteien, die Linke schliesse ich mal mit ein, in Sachfragen noch immer fulminante Unterschiede gibt - in Bereichen wie Wirtschaft, Bildung etc.

Karl-Heinz Weiß | So., 4. April 2021 - 10:05

Das sind allesamt interessante Überlegungen, im Stil von “sowohl als auch“. Nur: wer löst nach der bleiernen letzten Amtsperiode von Frau Merkel den 16-Jahre-Merkel-Knoten ? Wenn nun plötzlich bisherige Merkel-Freunde wie Herr Reitzle oder Unionisten wie Herr Brinkhaus einen Drang zur “Revolution“ entwickeln, müsste man sich verwundert die Augen reiben. Aber seit der Wandlung des Hardliners Söder zum Grünenversteher ist das Maß an Scheinheiligkeit nicht mehr zu toppen.

Jens Böhme | So., 4. April 2021 - 10:08

Die Mitte sind heute nur noch die Rentner. Die jüngeren Generationen der Mitte biegen immer mehr nach extrem links (Grüne) und extrem rechts (AfD und Nachfolger) ab. Der verkorksten 16-jährigen Merkel-Kanzlerschaft kann man dies nicht unbedingt anrechnen. Es ist die Gesellschaft, die das sehenden Auges und mit geleerten Geldbeuteln zuliess. Mittlerweile sieht man keinen Ausweg mehr als extrem zu wählen. Wenn man das Bundesprojekt unter Merkel "Demokratie leben" anschaut, allerlei extremistische Organisationen und Vereine dort sich tummeln und angeblich Demokratie vorleben, ist die deutsche Geschichte der Demokratie bereits gegessen.

Urban Will | So., 4. April 2021 - 10:32

Schon als ich zu Beginn die Ziemiakschen Wahlkampf – Slogans gelesen habe, musste ich lachen. Wohlstand, Sicherheit und Zusammenhalt.
Und das sagt einer aus einer Partei, die seit Ewigkeiten regiert. In genau diesen drei Bereichen hat seine Partei ruinös gewütet. Das ist Realitätsverlust. Und genau das ist es, was die sogenannte „Mitte“ mehrheitlich prägt.
Deutschland ist mittlerweile so weit verkommen, dass bereits ein Nennen der Fakten, ein Aussprechen der Wahrheit, der Ruf nach offener Diskussion üble Konsequenzen haben kann.
Siehe Kausa Thierse. Oder AfD.
Die Altparteien – Einheitsbrei – Großkoalition möchte das nicht.
Es gibt eine verbliebene Trennlinie in D und die verläuft zwischen dieser Einheitsbrei – Truppe und den Blauen.
Und daher fürchtet man die wie der Teufel das Weihwasser und lässt nichts unversucht, sie wieder loszuwerden.
Ein zunehmender Teil d Bev durchschaut diese Schmierenkomödie.
Diese Großkoalition wird die Realität nicht auf Dauer verwischen können.

Ja, werter Herr Will, da muss ich Ihnen einfach zustimmen.

Mir fällt dazu das Zitat von Abraham Lincoln ein:

"Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen."
Milwaukee Daily Journal, 29. Oktober 1886

Die Jahre der Täuschung sind vorbei.

Da das Aufwachen aber so schmerzhaft ist, wird es von vielen Verantwortlichen zu verhindern versucht.

Hans Jürgen Wienroth | So., 4. April 2021 - 11:06

Sorry für meine drastischen Worte, aber so wenig Geistreiches habe ich selten gelesen. Da fällt mir als Erstes ein: Trau keiner Statistik, ….Was war die Definition von „0“ und „100“ oder durften das die Befragten selbst entscheiden? Wozu braucht unser Land 4 Parteien in der Mitte, die ein ähnlich nichtssagendes Programm haben? Eines, von dem der Wähler vorher schon ahnt, dass nach der Wahl das meiste keine mehr Gültigkeit hat!
Wozu wählen gehen, wenn der Wähler ohnehin nichts zu entscheiden hat. Das ist Demobilisierung der Wähler, solange es keine Alternative gibt. Das hat allerdings auch nichts mehr mit Demokratie zu tun, sondern ist eine Parteienoligarchie, ähnlich dem „System Blockparteien“ in der DDR. Sind wir wieder so weit, haben aus der jüngeren Vergangenheit nichts gelernt? Wer hilft diesem Land, dieser EU, wenn sie (wie alle sozialistischen Staaten) in Armut und Hunger verfällt? Sicher nicht die Globalisten, die wegen des guten Lebens hier sind und dann weiterziehen.

Dirk Bangert | So., 4. April 2021 - 12:24

Diesen gelungenen Artikel zu lesen, hat meine Meinung vertieft, dass die politischen Parteien sich in relativ belanglosen Detailfragen verheddern.
Die Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen mag ja ein toller Aufreger für Familienfeiern sein. Die einen sind so stark dafür, wie die anderen dagegen sind. Aber ist diese Frage wahlentscheidend? Der Kampf um die "Mitte" scheint doch eher ein Ausdruck weitgehender Inhaltslosigkeit zu sein: die ganz großen Fragen tauchen nämlich gar nicht mehr auf. Vielmehr ist die "politische Mitte" ein Ort der etablierten Langeweile. Ich würde mir wünschen, dass alle Parteien wieder mehr von ihrem eigentlichen Profil zeigen: Was heißt "Links" oder "Grün" oder "Sozialdemokratisch" oder "Christlich" oder "Liberal" oder "Alternativ"? Da müssen große Erzählungen her: Visionen für das Land. Damit der Wähler auch wirklich was entscheiden kann! Dazu gehört aber der Mut sich zu unterscheiden. Frohe Ostern!

helmut armbruster | So., 4. April 2021 - 13:03

Einen Parteien-Einheitsbrei und einen Kampf um die Mitte brauchen wir nicht. Weil gerade das uns nicht retten wird.
Denn unser Kurs führt uns seit einiger Zeit nach unten (auch wenn viele das noch nicht bemerkt haben). Wir können das erreichte Niveau nicht mehr halten und verlieren sogar an Substanz.
Und Parteiengezänk und hohles Phrasendreschen führen uns nicht wieder nach oben.
Wir bräuchten Politiker, die den Ernst der Lage voll erkannt haben und die fähig und willens wären uns wieder auf den richtigen Weg zurück zu führen.

hat wohl ein F. Merz? Der die Renten in D, die jetzt schon in der EU laut OSZE das Schlusslicht bilden, noch weiter senken, noch mehr besteuern und die Rentner, die jetzt schon in der EU zu denen gehören, die länger arbeiten als die meisten anderen Rentner in der EU, noch länger arbeiten lassen will? Sehr innovativ – ungefähr so innovativ wie ein A. Laschet bezüglich der Berliner Corona-Strategie.

Günter Johjannsen | So., 4. April 2021 - 13:17

Kann man Themen klauen, wenn alles beliebig ist? Oder lohnt es sich gerade deshalb, weil m an mit Themen-Klau ungestraft davon kommt?
"Wenn alles gleich gültig ist, dann ist alles gleichgültig" schrieb Peter Hahne in einem seiner Bestseller. Und so ist es. Ich habe den Eindruck, es ist alles gleich, weil jeder Politiker dasselbe erzählt; weil alle Medien - sorry fast alle! - dasselbe berichten. Hauptsache links der Mitte, das dann als Mitte ausgegeben wird. Aber nein: es gibt sie noch: Mitte - Links - Rechts ... nur dass die Linke sich als die einzig menschlich-humane Wahre ausgibt und alle, die nicht links sind, als rechts (und damit als Nazi) identifiziert! Wer also nicht als Nazi gesehen und behandelt (!) werden will, muss sich als links outen, sonst ... ?!
So dominiert eine rot-grüne Minderheit eine große Mehrheit, die nicht weiß, was ihr geschieht. Meine These: Weil sich die alten Seilschaften aus RAF & MfS 1989 zusammenschlossen, fühlt sich heute unser Land an wie DDR 2.0 ?!

Brigitte Simon | Mo., 5. April 2021 - 00:02

Antwort auf von Günter Johjannsen

man Themen-Diebstahl ungestraft vornehmen kann, lieber Herr Johjannsen, dies zu beantworten empfehle ich Ihnen: "Frag nach Merkel". Dieser Diebstahl bildet das Fundament der maßgeschneiderten Wahlkampfstrategie ihres demoskopischen Beraters und politischen Wegbereiters Matthias Jung: "Die asymmetrische Demobilisierung".

Unter taktischen Erfolgsüberlegungen ist diese für Merkel clever. Sie offenbart aber auch, was sie wirklich von der Wahl und Teilhabe der Bürger an der res publica hält. Sie degratiert die Wahl fast zur Formalie, obwohl sie für den Wähler die einzige Mög-lichkeit der Teilhabe ist. Das kommt einer Veröhnung des Grundgesetzes nahe, "alle Macht geht vom Volke aus".

Daran, daß Merkel seit 2009, 2013, 2017 so verfahren konnte, trägt die Opposition ein hohes Maß an Mitschuld. Sie verweigerte angstvoll - aus Gründen einer Koalitions-beteiligung, die Fehler und Unterlassungen der Regierungspolitik bloßzustellen.
Uns droht ein noch schlimmeres Fiasko, ein Waterloo 2021.

Bernd Muhlack | So., 4. April 2021 - 15:24

Ja, der Geißlers Heiner. Er wandelte sich in der Tat vom Saulus zum Paulus.
Ob seiner Rhetorik war ich immer ein Fan vom ihm.
Wie auch Peter Scholl-Latour besuchte er ein jesuitisches Gymnasium und beendete viele seiner Sätze mit "... nicht wahr, nicht wahr?"
In den Anfangszeiten der GRÜNEN bezeichnete Dr. Geißler diese als "Friedenshetzer!"
Ist das nicht ein tolles Wort, gar ein Oxymoron?

Er wechselte letztlich bekanntlich zur Altersmilde. Einen Herrn Ziemiak mit ihm zu vergleichen grenzt an Blasphemie!

Der Wahlkampf wird ein ganz übles Hauen und Stechen werden!
Wir sind ja bereits im Delirium des perfekten Framings, Nudgings angekommen; was nicht passt wird passend gemacht!
Dazu gesellt sich bei etlichen Zeitgenossen die geballte Inkompetenz, welche man jedoch mittels Textbausteinen und Worthülsen kompensiert.
Da tauchen schon mal Kobolde auf oder man erfährt dass auch die Einwanderung in unsere Sozialsysteme eine Bereicherung sei (KGE).

In diesem Sinne nochmals FROHE OSTERN!

Ingo frank | So., 4. April 2021 - 17:17

Es tut mir leid, wesentliche Unterschiede der etablierten Parteien sind für mich NICHT erkennbar.

Und noch ein weiterer Aspekt: „nach dem Fall der Mauer stellt sich die Systemfrage nicht mehr“

So so, um nur einen Aspekt zu nennen: Mietepreis-
bremse. Die hatten wir schon einmal 40 Jahre in D.
Und, um zu wissen wohin dies führt ,sollte man Simone Solga bei H. Nuhr´s letzter Sendung gut zu hören. Es war wirklich so !!! Und das wollen wir. Ernsthaft?
Na dann, wählt die Parteien der nationalen Front = neue Mitte die 98.6 % Zustimmung erhalten werden.

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

nach dem Vorbild des Staatsorgans DDR-Fernsehen am 17. Oktober 1976. In der „Aktuelle Kamera“ werden die „spannenden“ Wahlergebnisse verkündet: Bischofswerda 98,2 %; Oschatz 98,9 %; Ilmenau 99,1 %; Stralsund sogar 99,51 %. Ein Kommentator versicherte den Zuschauern dann am nächsten Abend, „dass in der DDR „in der Wahlvorbereitung keine Show abgezogen, die Bürger nicht durch Reden und Versprechungen in die Irre geführt und hinterher auch noch verspottet werden...“ Die Analyse eines weiteren Kommentators erklärte „die Wahlen in der BRD widerspiegelten die tiefgehende und breite Unzufriedenheit der Wähler, dennoch hätten Sorgen über den Weg, den eine CDU/CSU-Regierung außenpolitisch nehmen würde, überwogen.“ Spannende Zahlen und tiefgreifende Lügen: DAS bedeutet Kommunismus!

Dr.Andreas Oltmann | So., 4. April 2021 - 18:51

Zustimmung zum Artikel und Herrn Bangert.
Warum wollen alle Parteien in die Mitte? Alle wollen regieren, ohne sich festzulegen und Position zu beziehen. Eigentlich braucht keiner die Mitte, weil sie immer einen faulen Kompromiss darstellt und auch die Wähler nicht zu einer Entscheidung für oder gegen zwingt. Obwohl sich, hoffe ich, viele nach klaren Standpunkten sehnen, an denen man sich abarbeiten kann und sich engagieren kann für oder gegen Ideen und Perspektiven.
15 Jahre ohne Plan und auf Sicht fahren haben uns abgewöhnt, Programme kritisch zu hinterfragen.

Rob Schuberth | So., 4. April 2021 - 20:01

Die Mitte ist ein Punkt und kein beliebig dehnbarer Bereich.
Das ist nur eine Erfindung derjenigen die ihr "Heil" ihren politischen Erfolg dort einfach definieren u. so finden wollen.

Leider hat die recht schwache Kanzlerin, die gerne wartet anstatt zu Handeln, diese freien Dehnungen einfach hingenommen (oder gar gerne gesehen?).

Entstanden ist dadurch dieser Kunst-Raum, der nun allseits als Mitte definiert wird, es aber gar nicht ist.

In nahezu jeder Partei hat ads auch zu Graben- od. besser Flügelkämpfen geführt.

Politik sollte nicht länger mit re. li. Mitte definiert werden, sondern wieder durch Adjektive ersetzt werden.

Parteien sollten sich wieder ihrer Liberalität, ihrem Hang zum Sozialen (od. gar Sozialismus), zur Ökologie u. a. zum Konservatismus bekennen.

Ohne die Ächtung einer Partei die, gemessen an 10 J. alten Wahlprogrammen der Union, nur konservativ wäre, aber heute rechtsextrem bez. wird, gäbe es eine gr. konservative Mehrheit.

Helmut Bachmann | Mo., 5. April 2021 - 13:46

die Konfliktvermeidung und Dauerharmonisierung dient Machterhalt und Postensicherung. Sie ist weder glaubwürdig noch sinnvoll. Denn bei allen Themen, die parteiübergreifend gelöst werden können, gibt es gerade jetzt sehr viel existenzielle Themen bei denen debattiert werden muss, wenn wir die Demokratie erhalten wollen. Soll es weitergehen mit dem Zentralismus, der Auflösung Deutschlands, der Planwirtschaft auf der einen, der Ökonomisierung des Menschen auf der anderen Seite. Wie umgehen mit linker Gewalt? Ist die nun ok, ebenso wie linker Totalitarismus? Was ist mit dem Islam(ismus)? Eine Religion wie andere? Wichtige Themen! Streitet euch!!

Norbert Heyer | Di., 6. April 2021 - 09:25

Politik mit linkem, rechtem und liberalem Alleinvertretungsanspruch gibt es nicht mehr. Diese Politik ist tot, ausgelöscht. Heute sind alle im links-grünen Einheitswahn. Um den Anstrich des Radikalen zu vertuschen, schieben sie sich alle in die Mitte, um die Resterampe einer einst überwiegend bürgerlichen Gesellschaft auch einzuverleiben. Wir arbeiten ganz gezielt auf die normierte Einheitsgesellschaft der untergegangenen DDR zu. Auch da war es genauso, wie es heute bei uns ist: Bayern München wird immer Fußball-Meister und Frau Merkel bleibt solange Kanzlerin, wie sie es letztendlich will. Wenn jetzt noch unser förderales System - das Gestaltungsrecht der Bundesländer - geschliffen wird, haben wir endlich die Wiedergeburt des Sozialismus verwirklicht. Nach den Erfahrungen aus Kaiserreich und Diktaturen mit brauner oder roter Ausrichtung hatte ich lange gehofft, dass diese schlimmen Erfahrungen uns weiser gemacht haben. Leider ist das nicht der Fall, es scheint wieder soweit zu sein.

Walter Bühler | Di., 6. April 2021 - 09:48

Man kann das Phänomen der politischen "Mitte", das von Frau Rollmann dargestellt wird, zunächst aus der Perspektive der Parteien beschreiben. Die mediokren Berufspolitiker (fast) aller Parteien verdanken ihre berufliche Karriere heute denselben Netzwerken der "Zivilgesellschaft". Weil dieselben Netzwerke auch die Medien beherrschen, entsteht der beschriebene Einheitsbrei.

Andererseits hat sich in der Mehrheitsgesellschaft eine Infantilisierung verbreitet, eine vorpolitische, moralisch-kindliche Sicht auf die Welt, die aber gleichzeitig mit einem kindlichen Omnipotenzgefühl assoziiert ist. "Mutti Merkel", Greta und die Medien haben diese Entpolitisierung durch Katastrophenszenarios der Netzwerke und durch den Satz "WIR schaffen das!" populär gemacht.

In dieser infantilisierten Mehrheitsgesellschaft müssen politische Diskussionen in kindgerechter, einfacher Sprache geführt werden. Der Einheitsbrei wird so zur Babynahrung für den deutschen Staatsbürger.