Flüchtlinge stehen an der griechisch-türkischen Grenze an.
Für die türkische Bevölkerung sind die männlichen syrischen Flüchtlinge vor allem eins: feige / picture alliance

Syrer in der Türkei - Alles andere als willkommen

In der Türkei waren syrische Flüchtlinge 2011 noch willkommen. Acht Jahre später möchte die türkische Bevölkerung die 3,6 Millionen Menschen zurück in ihr Heimatland schicken. Was ist da passiert?

Autoreninfo

Emine Akbaba ist freie Fotografin und Dokumentarfilmerin. Sie berichtet über Frauenrechte im Nahen Osten.

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Ich bin in der luxuriösen Situation, zwei „Heimaten“ zu besitzen: Deutschland und die Türkei. Für ein Fotoprojekt bin ich gerade in der Türkei unterwegs und recherchiere über die hohe Femizidrate in dem Land. Femizide sind Morde an Frauen. Im Fall meiner Geschichte wurden sie durch ihre Partner oder Ex-Partner umgebracht. Dieser Fakt beschäftigt mich sehr, in meiner fotojournalistischen Arbeit habe ich mich auf Frauenrechte im Nahen Osten spezialisiert.

„Du siehst aus wie eine Syrerin“

Bei meiner jetzigen Reise durch die Türkei ist mir jedoch etwas anderes aufgefallen: der gestiegene Rassismus gegen syrische Flüchtlinge. Den ausgrenzenden Worten sind mittlerweile Taten gefolgt. In einem Vorort von Istanbul warf eine Gruppe von Männern mit Steinen auf syrische Läden. Es kursierte das Gerücht, dass ein Flüchtling ein türkisches Mädchen belästigt hätte. Das stellte sich jedoch als Falschnachricht heraus. 

Unwissentlich habe auch ich diese Ausgrenzung zu spüren bekommen. In Istanbul wurde ich im Bus permanent angestarrt. Eigentlich ist das nichts Außergewöhnliches in dieser Millionenstadt. Doch dieses Mal wurde ich das Gefühl einfach nicht los, dass etwas anders ist. Als ich ausstieg, sagt die Freundin, mit der ich verabredet war: „Du siehst aus wie eine Syrerin“. Sie begrüßt mich mit einem irritierten Blick – bevor wir uns überhaupt umarmen. Ich trage ein bodenlanges Kleid. Dieses Kleid ist in einem ähnlichen Stil wie die „Dschallabija“, ein Kleidungsstück aus dem arabischen Teil des Nahen Ostens. Anscheinend reicht dieses Kleid schon aus, um den Hass meiner Mitmenschen zu schüren.

Alltägliche Ablehnung

Im Zug nach Mersin, einer Stadt im Süden des Landes und nahe der syrischen Grenze, ist etwas ähnliches passiert. Am Ticketschalter steht eine Gruppe junger Backpacker hinter mir, die sich auf Arabisch unterhalten. Mit ihren großen und knallbunten Rucksäcken wirken sie wie die klassischen Backpacker. Ihr Arabisch hat einen eindeutigen ägyptischen Einschlag. Arabisch ist nicht gleich Arabisch, die verschiedenen Dialekte sind leicht zu unterscheiden. Die Umstehenden im Zug aber reagieren auf den Klang der Sprache mit genervten Blicken. Die Situation ist plötzlich angespannt. 

Wie aus dem Nichts schallt es: „Seid doch mal endlich leise!“. Eine Türkin aus dem Waggon brüllt: „Das sind doch Syrer?“ fragt sie. „Die wissen nicht, wie man sich zu benehmen hat.“ Ihr Gesicht ist wutverzerrt. „Was habe ich euch gesagt?“, fährt sie zwei junge Frauen aus der Backpacker-Gruppe an. Sie steht inzwischen direkt vor ihnen und gestikuliert wild mit ihren Händen vor deren Gesichtern. Die beiden schauen irritiert. Im Weggehen beschwert sich die Türkin: „Euretwegen kann ich meine Zeitung nicht lesen!“

Angespannte Situation

„Was ist denn hier los?“, fragt einer der Backpacker. Die Backpacker zucken mit den Schultern. „Wir kommen aus Ägypten“, erzählte mir einer, als ich ihn darauf anspreche. Er deutet mit dem Finger auf seine Freundin: „Aber ihre Mutter ist Türkin“. In diesem Moment steht sie auf und spricht die Pöblerin an: „Aber wir machen nichts Schlimmes. Wir unterhalten uns in normaler Lautstärke.“ Das schien die Frau aber nicht zu interessieren: „Ich habe euch gesagt, leise zu sein. Euretwegen kann ich meine Zeitung nicht lesen!“, wiederholte sie. Sie war außer sich vor Wut. Keiner der einheimischen Fahrgäste schritt ein. Sie schienen genauso zu denken. 

Dieses Verhalten ist heute in vielen Teilen der Türkei zu beobachten. Wer hier Arabisch spricht, wird schnell für einen Syrer gehalten – mit allen rassistischen Vorurteilen, die damit verbunden sind. Ungefähr 3,6 Millionen registrierte Kriegsflüchtlinge halten sich im Land auf. Ungefähr eine Million sollen dort illegal leben. Jetzt möchte die Türkei sie wieder loswerden, die gesellschaftliche Situation ist angespannt. In der türkischen Bevölkerung wächst die Wut auf Syrer: Ob im Taxi, in der Bahn oder auf der Straße. Gefühlt führt jede Unterhaltung letztendlich zum Flüchtlingsthema. Zu den 3,6 Millionen Kriegsflüchtlingen kommen zusätzlich noch 500.000 Menschen aus Ländern wie Pakistan, Afghanistan und Irak. 

Schluss mit Willkommen

2011 wurden die syrischen Schutzsuchenden noch herzlich willkommen geheißen – auch weil man dachte, dass der Krieg schnell vorbei sein würde. Jetzt hat sich die gesellschaftliche Meinung gewandelt: Die Syrer seien alle Feiglinge, die ihre Heimat dem Feind überlassen und geflohen seien, anstatt zu kämpfen. Besonders die Männer werden so wahrgenommen und verurteilt.

Die steigende Arbeitslosigkeit und der sinkende Wohlstand in der Türkei tragen verstärkt zu den Unruhen bei. Obwohl die Kosten für die Flüchtlinge größtenteils durch EU-Gelder gedeckt sind, empfinden die Menschen, dass sie als Bürger durch die syrischen Flüchtlinge in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden. Syrer hätten zudem oftmals Vorrang – vor allem in Gesundheitswesen. Viele Türken sind davon überzeugt, dass deren medizinische Kosten durch ihre Steuergelder gedeckt werden.

Hohe Arbeitslosenquote

Natürlich ist der Großteil der Anschuldigungen völlig übertrieben. Und doch: Ich finde die Wut der Menschen ein Stück weit verständlich. Viele Syrer können aufgrund von Sprachbarrieren nur einfachen Arbeiten nachgehen. Die sind oft auch schlecht bezahlt. Nur sind das momentan auch von Türken begehrte Jobs. Die Arbeitslosenquote ist fast so hoch wie vor 2011. Trotzdem rechtfertigt das nicht die momentane Stimmungsmache gegen syrische Flüchtlinge.

Mit unserer neuen Serie bei „Cicero“ wagen wir einen „Blick in die Welt“, der vielen von uns verwehrt bleibt. Andererseits haben sich Tausende Deutsche aufgemacht in andere Länder. Sie können uns erzählen, was sie gerade vor Ort erleben. Sie berichten uns, wie die Menschen, die sie in ihrer neuen Heimat kennengelernt haben, fühlen, denken und leben.

Wiederum andere Menschen aus aller Welt haben ihren Weg nach Deutschland gefunden. Und so erzählen uns diese Leute, nun hier lebend, wie sie auf ihre ehemalige Heimat blicken – ob mit Freude, Sorge oder Zuversicht. 

Nachdem der in Hongkong lebende Deutsche Robert Porsch den Anfang machte und über sein Leben in Fernost berichtete, folge der Kelvin Tsui. Ein Exil-Hongkonger, der seine Heimat aus Deutschland heraus betrachtet

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Johan Odeson | Di., 13. August 2019 - 15:49

Schon Konrad Lorenz hat weiland in seinem Buch "Das sogenannte Böse" die Ablehnung alles Fremden, als in der menschlichen Natur angelegt liegend bezeichnet. Das lässt sich zwar in der Sozialisierung der Personen überformen, aber nicht vollständig negieren. Die Menschen organisieren sich in Solidargemeinschaften vom Kleinen ( Familie) bis zum Großen (Landsmannschaft). Die Solidarität nimmt mit weiterer Entfernung ständig ab und das ist völlig natürlich. Eine grenzenlose Solidarität ist keine. Die Solidarität bei Unglücksfällen oder Kriegen speist sich aus Mitleid, aber nicht aus Solidarität. Mitleid verbraucht sich aber sehr schnell, insbesondere dann, wenn das zum Dauerzustand werden soll. Das wollen die Universalisten nicht wahr haben. Insbesondere wenn Flüchtlinge entweder keine solchen sind und aus anderen Motiven kommen wie der Arbeitsaufnahme oder Einwanderung in die Sozialsysteme. Von Flüchtlingen wird erwartet, dass sie irgendwann auch wieder zurück gehen. Weltweit zu beobachten

Da stimme ich Ihnen zu Herr Odeson! Sie überfordert die Menschen im Handeln.
Natürlich kann man darüber gut schwätzen. Würde es aber konkret werden, die Schwätzer müssten alle für ihre Worte, mit ihren Hab und Gut einstehen. Wären viele schnell geheilt.
Es ist selbst bei der eigenen Blutverwandtschaft so, dass man gerne für sie einsteht. Sie gern zu Gast hat. Aber auch froh ist wenn sie gehen. Und man sich wieder seinen eigenen Problemen widmen kann.

So - simpel - ist es Herr Odeson.
Und wenn es denn so ist darf/muss, angesichts des öffentlich-hysterischen Umganges damit, auf Intelligenzgrad Beteiligter, systemische Verschlingungen plus menschlichem Faktor geschlussfolgert werden.

Bernd Muhlack | Di., 13. August 2019 - 16:25

Zitat: "Arabisch ist nicht gleich Arabisch, die verschiedenen Dialekte sind leicht zu unterscheiden." - Ende
Das sagten vor etlichen Jahren bereits Peter Scholl-Latour sowie Bassam Tibi.
Bis zum Bamf und unseren Ausländerbehörden hat sich das wohl nicht herum gesprochen. Hier darf jeder sein, was er zu sein behauptet.
Ein Friese spricht ja auch nicht bayrisch und umgekehrt, oder?

3,6 Millionen Syrer in der Türkei, weitere Millionen im Libanon sowie in Jordanien. es dürfte klar sein, dass dies im Chaos enden wird.
Schiiten, Sunniten, Aleviten, Drusen, Christen, Armenier, Kurden etc - Haribo-Colorrado: für jeden ist etwas dabei.
Die Offenbarung: Und dann kam das vierte, das fahle Pferd und der auf ihm saß hieß der Tod. Und er raffte dahin den dritten teil allen Lebens und ihm folgten Heulen und Zähneklappern! (sinngemäß zitiert).
All das wird von unseren Allesverstehern, Weltrettern ignoriert, weggelächelt!
3,6 Millionen Syrer in der Türkei und alle Türken sind jetzt Rassisten?

Robert Müller | Mi., 14. August 2019 - 10:49

Antwort auf von Bernd Muhlack

Natürlich muss das falsch und rassistisch sein, denn wäre es anders, dann müssten auch wir unsere "Syrer" zurück schicken können. Wobei, bei den Afghanen machen wir das bereits und zwar immer nur etwa 20 pro Monat. Würde die Bundesregierung bei den Syrern sicher auch nicht anders machen. Warum? Nur so klappt es demnächst mit der Koalition mit den Grünen. Wobei sowohl SPD als auch Union das anstreben. Ich erinnere an die Grünwerdung der CSU, also auch da macht man sich bereits schick. PS: Ich glaube momentan kommen in der Größenordnung von 10.000 bis 20.000 pro Monat neue Einwanderer nach Deutschland.

Robert Müller | Mi., 14. August 2019 - 14:08

Antwort auf von Robert Müller

Sorry, die Zahlen sind gänzlich falsch, habe gerade auf Welt.de die für 2018 gefunden. Insgesamt sind 2018 von außerhalb der EU 526.000 Personen gekommen, aus Syrien 43.500. Selbst aus dem Irak kommen noch fast 20.000, obwohl da kein Krieg mehr ist. Übrigens, der zweitgrößte Posten sind die Türken mit 33.000 Zuwanderern, wovon 7.8% auch gleich einen Job gefunden haben. Bei Syrern war diese Zahl 0,2% oder 103 Personen. Das waren dann die hochqualifizierten Syrer, die in der Presse immer vorgezeigt werden.

Christa Wallau | Di., 13. August 2019 - 16:43

Als der Krieg in Syrien tobte, bekamen die Türken die Not ihrer Nachbarn hautnah mit, und sie waren daher - aus der sicheren Lage ihres Landes heraus - willens, den Flüchtlingen Schutz zu gewähren.
Jetzt, da der Krieg (bis auf wenige Gebiete) beendet ist, sieht die Situation ganz anders aus: Zurecht erwarten viele Türken nun, daß die Syrer zurückkehren in ihr Land, um es wieder aufzubauen. Es kommt hinzu, daß sich in der Türkei die wirtschaftliche Lage verschlechtert hat u. hohe Inflation sowie Arbeitslosigkeit herrschen, so daß sich die Mehrzahl der Bevölkerung weniger leisten kann als noch vor einigen Jahren. Die Reaktion der türkischen Bevölkerung auf (immer noch) Millionen von Syrern im Land kann ich daher nachvollziehen. Natürlich treffen ablehnende, aggressive Handlungen meist die Falschen, aber das ist leider immer so.
Für Deutsche wie Türken (und alle Menschen) gilt: Sie wollen sich nicht ausgenutzt fühlen! Sonst schlägt j e d e Hilfsbereitschaft schnell in Ablehnung um.

Kurt Walther | Di., 13. August 2019 - 16:49

Frau Akbaba schreibt, dass sich in der Türkei
die Volksmeinung gewandelt habe: "Die Syrer seien alle Feiglinge, die ihre Heimat dem Feind überlassen und geflohen seien, anstatt zu kämpfen." Das gelte besonders für die Männer. Einen adäquaten Standpunkt, seit 2015 vielfach im Internet geäußert, vertrete ich für die Mehrheit der von DE aufgenommenen männlichen Migranten aus dem afro-asiatischen Raum. Und wenn dann die Zahl der seit 2015 eingeströmten Migranten im wehrfähigen Alter auch noch die Zahl unserer Sicherheitskräfte überschreitet, dann macht sich so mancher weitere Gedanken. Wo soll das noch hinführen? Die Polizei ist unterbesetzt, die BW marode und mit den noch funktionierenden Resten im Ausland aktiv. Die Reservistenzahlen gehen zurück, da keine Wehrpflicht mehr. Ohne Wehrpflicht wird die BW zur Söldnerarmee. Hat nicht auch das Alte Rom sich von germanischen Söldnern gegen die anstürmenden germanischen Stämme verteidigen lassen? Das endete 476 nicht gut.

Petra Horn | Di., 13. August 2019 - 17:02

Beim Kampf um die knappen Resourcen ist sich jeder selbst der nächste. Das ist völlig normal und menschlich. Genauso wie Clanbildung mit denen, die einem nahestehen, seien es familiäre oder kulturelle Bande. Man stützt sich gegenseitig. Die Hysterie in der westlichen Welt kommt aus der Verblendung, man würde darüber stehen und daß man, wenn man andere als Rassisten beschimpft, ein besserer Mensch wäre. Nach meiner Erfahrung sind solche Leute diejenigen, die selbst als letzte etwas abgeben. Es ist die gleiche Heuchelei wie beim "Flugschämen" und sicher auch beim Steak-Essen. Die am lautesten Moral predigen, sündigen am hemmungslosesten.

Ernst-Günther Konrad | Di., 13. August 2019 - 18:06

habe ich mir zur Maxime gemacht.
Ich kann Ihnen alle bis zu Frau Horn nur sehr beipflichten. Alle Ihre Argumente sind treffend und beschreiben die Sachlage ungeschminkt und ehrlich.
Ich würde sagen, da waltet der gesunde Menschenverstand im Forum.
In der Türkei sind die gleichen Probleme wie bei uns durch die Magration entstanden, mit Ausnahme der Tatsache, dass nicht die Türken zahlen, sondern Deutschland.
Erdogan hat die Syrier als Faustpfand gegen Merkel und ich möchte nicht wissen, wieviel wirklich gezahlt wird und was davon bei den Flüchtlingen ankommt.
Jetzte stellt sich natürlich die Frage, warum gehen die Syrer nicht wieder nach Hause?
Nun, es geht ihnen durch Deutschland finanziert in den Lagern letztlich besser als in ihrer Heimat, so muss ich annehmen.
Die Frage ist, was haben sie für ein Heimatverständnis? Da sie lt. Merkel alles Fachkräfte sind, die halt in der Türkei leben, wären sie gerade in Syrien nötig oder?
Bekommen die Syrer dort Sprachkurse? Wenn ja in deutsch?

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 13. August 2019 - 18:25

könnten überwiegend Sunniten sein, Shiiten gibt es im Iran und im Irak, von daher bestand also evtl. weniger Reibung.
Ich schaue auf die Bevölkerungsdichte in der Türkei, die sehr hoch ist und die relativ hohe Anzahl der Kriegsflüchtlinge.
Von den Bedingungen ihres Unterkommens in der Türkei weiss ich nichts, ob sie die innersyrische Verbundenheit eher auflösen oder verfestigen.
Vorhaltungen will ich keine machen, die Gastfreundschaft mag unsere evtl. bessere Einhaltung von Menschenrechten aufwiegen.
Das Problem ist nur, dass die syrischen Sunniten evtl. nicht in das alte Syrien zurückkehren wollen, weil sie sich dort nicht sicher fühlen.
Was heisst schon, dass der Krieg vorbei ist, das war doch wohl, evtl. auch von vielen Seiten unterstützter Bürgerkrieg.
Will Syrien überhaupt diese Kriegsflüchtlinge zurück oder befürchten sie ein Wiederaufflackern des Bürgerkrieges.
Ich denke nach wie vor, dass eine Teilung Syriens doch besser wäre.
Wenn ""Bayern gehen will"", darf es das!

Heiner Hannappel | Di., 13. August 2019 - 19:00

Man kann eben keine Gesellschaft, ob eine türkische oder deutsche überfordern, auch wenn die Bundesregierung meint das tun zu können.Bald wird die stille Mehrheit an den Wahlurnen nicht mehr so still sein, da eine nicht mehr zu fassende Ignoranz das Handeln der Bundesregierung prägt. Fleischsteuer, Klimasteuer, Zigarettenkippensteuer, Caffee to go Bechersteuer, täglich wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben, um die Hauptsorge der Deutschen lautstark zu übertönen, nämlich den Zuwachs der Migranten von zurzeit 2.2 Millionen auf jährlich weitere 180.000!

Albert Schultheis | Di., 13. August 2019 - 23:21

Der Bericht deutet mit Fingern gegen die Türkei, dabei dürfte die Stimmung in Deutschland durchaus ähnlich sein. Die Arbeiter, die in präkären Jobs Beschäftigten, die Pensionäre und die Alten, die Eltern mit Kindern, die in den Kindergarten oder zur Schule gehen, die Mieter, die sich keine bessere Wohnung leiszen können - sie alle haben längst die Schnauze voll von "Flüchtlingen", die in der Mehrzahl und in Wirklichkeit gar keine sind. Zu einem solchen Zeitpunkt noch immer weiter aktiv und zielgerichtet Migranten ins Öand zu holen, kann man nur als höchst verantwortungslos, ja als skrupellos bezeichnen. In jedem anferen Land würde sich rechtmäßiger, Vernunft basierter Protest erheben. Nicht so in Deutschland. Hier haben nur noch Psychopathen das Sagen. Und diejenigen, die diese Entwicklung von Anfang an gesehen und kritisiert haben, werden gesellschaftlich kaltgestellt.

In unserem Land wird „recht“mäßiger auf „Vernunft“basierter Protest als „rechts“ abgetan, damit, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden, sich Wenige so einem Protest anschließen. Und die, die es doch wagen laufen Gefahr von den regierungsnahen Medien öffentlich an den Pranger gestellt zu werden
Aber es bröckelt an der Gutmenschenfront. Merkels Glück über drei Legislaturperioden hinweg war eine stabile Wirtschaftslage mit hohen Steuereinnahmen dies ändert sich.
Dann schaun mer mal was passiert.

Tomas Poth | Mi., 14. August 2019 - 00:41

In diesem Zusammenhang sollte man nicht unerwähnt lassen dass Al Qaida/DAESH auch Unterstützung seitens der Türkei hatte und die Türkei im Norden Syriens (Afrin) einmarschiert ist.
Der nahe/mittlere Osten ist ein hochgradiges Pulverfass.

Jens Rotmann | Mi., 14. August 2019 - 08:36

Die Kosten der Migranten für die Türkei sind durch die EU Gelder gedeckt. Und die Gelder die von der EU verteilt werden sind durch ein "paar Vollpfosten" gedeckt die täglich morgens zu Arbeit gehen und vom Finanzamt und über Abgaben an die Gemeinden ausgelutscht werden. Ich gehöre auch dazu !
Deutschland finanziert die ganze Party - im Land und drum herum !

paar Jahren dar?
Dabei sind schon wieviele Syrer in der EU?
Ich bin gespannt, ob man die EU weiter öffen wird, um die Türkei weiter zu entlasten.
Ich überlege, ob dies die Absicht war schon vorher.
Deshalb auch der Migrationspakt, denn Flüchtlinge und Türkei bedeutet nicht unbedingt willkommene Migration?
Der Ansatz, um Kriege herum Menschen zu verteilen/anzusiedeln, ist sicher auch ein Baustein z.B. neben Asyl, Kriegsflüchtlingen und nicht abreissender Diplomatie, sowie der "Globalisierung der Menschenrechte" (Precht).
Da fasse sich doch Frau Merkel ein Herz und lege das vor der KAS dar, gewissermassen als ihr Vermächtnis für die CDU.
Geschrieben wurde dazu doch schon soviel, es müßte also gehen.
Mein allererster Tipp wäre, Länder behutsam in diese Globalisierung der Menschenrechte mitzunehmen, damit man nicht Gefahr läuft, sie zu destabilisieren.
Chaos/Terror sind evtl. nicht die sinnigsten Begleiter für willkommene Migration?
Evtl. gab es "stille Pläne" # OFFENHEIT

Wolfgang Fischer-Bossert | Mi., 14. August 2019 - 08:46

Die Autorin verwendet einen Begriff, der zur Zeit inflationär gebraucht wird: Rassismus. Es fragt sich, ob das angemessen ist. In der Reaktion der Türken liegt ja kein abstrakt rassistisches Konzept, sondern zunächst nur Überforderung und eine daraus allmählich erwachsene Antipathie. Kein Wunder also, daß die Autorin einräumen muß, diese Reaktion teilweise verstehen zu können: Der Konkurrenzkampf um die einfachen Arbeitsplätze ist in der Türkei hart geworden. Warum aber benutzt sie dann den Begriff Rassismus? Es ist ein politischer Kampfbegriff, der auf diese Weise rasch abgenutzt wird. Bald wird sich niemand mehr über die echten Rassisten aufregen...

Romuald Veselic | Mi., 14. August 2019 - 09:49

ist ausgeträumt.
Nichts dauert ewig.
Auch die Hobbys der dt. Nomenklatura, wie Migration und Klimaschutz, dessen Hysterie mich an früheren Rassenwahn erinnert, und nirgends solche Intensität besitz, wie in Deutschl. Gibt's hier speziell Menschengruppen, die sich leichter fanatisieren lassen, als anderswo? Pech für D. ist, dass es mit 9 Ländern gemeinsame Grenze hat, so viel, wie kein anderes Land in Europa. Die Mehrheit dieser 9 Staaten, resp. die Bevölkerung dieser Ländern, lässt die deutsche Variante des sog. Klimaschützes/Migration niemals zu. Dt. Vorreitermanie, interessiert keinen. Im schlimmsten Fall werden die Polen die deutschen Ostprovinzen + Berlin "besetzen", ohne jeden Schuss abfeuern zu müssen. Dt. besitzt nicht die Mechanismen, dass zu verhindern. Die einzig richtig kampfbereite Truppe in D., ist die Antifa.

Wolf-Dieter Hohe | Mi., 14. August 2019 - 10:17

... tatsächlich werden wir schon als Rassisten geboren. Erste, öffentlichen Einordnungen folgend, Verhaltensauffälligkeiten liefert uns gerade unser Hund.

Thorsten Kiefer | Mi., 14. August 2019 - 12:18

Das ist so nicht ganz richtig. Ich habe die Situation in der Türkei eine zeitlang verfolgt und konnte schon vor Jahren mehrere Umfragen finden, in denen eine Mehrheit von 85%-90% in der Türkei Flüchtlinge so schnell wie möglich wieder in die Heimat schicken wollte. Dass das Thema die ganzen Jahre kaum Aufmerksamkeit erlangt hat, liegt zum einen an den Milliarden von der EU und an Erdogan, der syrische Flüchtlinge gern zu seinem großtürkischen (bzw großislamischen) Reich zählen würde und deshalb "flüchtlingsfreundlich" eingestellt ist.

der Türkei am Syrien-Krieg und vielleicht auch, dass Erdogans Beliebtheit abnimmt?
Ich weiss nicht, wie groß sich evtl. Frau Merkel die EU dachte, bis Afrika incl.?
Ich vermute schon, dass sie Pläne hat, aber "bis die nicht in irgendeiner Zeitung stehen" lässt sie nichts verlautbaren?
Aber dann wäre Erdogan fast ein strategischer "Waisenknabe" gegen Frau Merkel, weil wenigstens etwas realistischer.
Sollte ich mir so den irgendwo Netanjahu in den Mund gelegten Satz erklären, Merkel möge sich in Israel heraushalten?
Insgesamt will ich die guten Absichten der dann aber vielleicht nicht öffentlich gemachten Pläne gar nicht in Abrede stellen, aber sie sollten öffentlich diskutiert werden und auch, wozu sie evtl. bis dato geführt haben.
Erdogan wollte SEINE Syrer?
Er hat sie jetzt, nur nicht Syrien dazu?
Inwiefern die "Rebellen" mit Erdogan evtl. zusammenarbeiten, kann ich nicht beurteilen.
Nach Ihrem Kommentar befürchte ich, dass Politik lange tot ist.
Wo lebt Weltpolitik weiter?

Benno Pluder | Do., 15. August 2019 - 12:12

dass sich die syrischen Flüchtlinge mit großer Selbstverständlichkeit als Migranten betrachten und ein dauerhaftes Bleiberecht beanspruchen.
Wer spricht schon darüber und prüft, ob die Fluchtgründe überhaupt noch bestehen?
Das muß zwangsläufig zu Unmut führen.