Mariana Harder-Kühnel von der AfD, Mitglied des Deutschen Bundestages, verlässt nach einer Pressekonferenz zur ihrer gescheiterten Wahl als Vizepräsidentin des Bundestages den Konferenzbereich
„Ich bin es gewohnt, dass es hoch hergeht. Ich lass das nicht an mich herankommen“, sagt Mariana Harder-Kühnel / picture Alliance

Mariana Harder-Kühnel - Die Vorzeigepopulistin

Die AfD-Abgeordnete Mariana Harder-Kühnel wollte endlich Bundestagsvizepräsidentin werden, doch auch im dritten Anlauf hat es nicht geklappt. Wer ist die familienpolitische Sprecherin der Partei? Lesen Sie noch einmal unser Porträt

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Sie ist jetzt ganz oben. Unter ihr der Reichstag, über ihr nur noch der Himmel. Es ist schon dunkel, als die familienpolitische Sprecherin der AfD, Mariana Harder-Kühnel, auf Stilettos durch die gläserne Kuppel nach oben stöckelt. Sie liebt diesen Platz. Den Blick auf die nächtlich erleuchtete Stadt. Sie sagt: „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich hier mal landen würde.“ 

Hier, das ist ihr neuer Arbeitsplatz. Harder-Kühnel, 44 Jahre, Rechtsanwältin, verheiratet, drei Kinder, sitzt seit September für die AfD im Bundestag. Hochgewachsen, das Gesicht klassisch geschnitten. Eine Frau, die leise spricht und „man“ sagt, wenn sie „ich“ meint. Für ihre Vorsicht gibt es gute Gründe. Ihre Partei hat sie als Bundestagsvizepräsidentin nominiert. Es ist ein Amt, das jeder Fraktion zusteht, so steht es in der Geschäftsordnung des Bundestags. 

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Christa Wallau | Mo., 18. Februar 2019 - 17:48

... die Ablehnung von Frau Harder-Kühnel
als Parlamentarier noch begründen?
Eindeutig: Nein.
Weder gegen die Partei AfD als solche noch gegen die Person, die den Sitz im Parlamentspräsidium bekommen soll, können Gründe vorgebracht werden, die einer Prüfung durch ein Verfassungsorgan standhalten. Mit welchem
R e c h t also maßt sich mehr als die Hälfte der
Volksvertreter an, Frau Harder-Kühnel nicht zu
wählen?
Was wir hier im deutschen Bundestag erleben, ist
ein arrogantes Verhalten vieler Abgeordneten nach Gutsherrenart. Motto: "Mir gefällt die Person nicht, also verweigere ich ihr den ihr zustehenden Sitz im
Präsidium."
Wirklich eine tolle Auffassung von ihrem Amt und ihrer Funktion in der Demokratie, die diese
Abgeordneten haben!!!

ich fürchte es ist noch schlimmer. Die AfD könnte den Papst aufstellen ,er würde nicht gewählt werden. Es ist ganz egal wen die AfD aufstellt ,man sieht die Person doch gar nicht an. Alle neu Nominierten für den Vize-Posten werden das selbe Schicksal erleiden .Es ist die Partei die man treffen möchte,obwohl demokratisch gewählt und zumindest im Bundestag, auch demokratisch handelnd. Das sage ich als nicht die AfD Wählende.

Hallo Frau Wallau,
genau was Sie schreiben, eine sachliche Begründung für die Ablehnung: Nicht gegeben!
Einfach nur der "falschen Partei" angehörend! Für eine "Demokratie" ein Armutszeugnis.
Hätten die anderen Parteien trifftige Gründe, könnten man es vieleicht noch nachvollziehen.
Streiten sich manschmal im Parlament wie die Kesselflicker. Aber wenn es gegen die AfD geht, herscht auf einmal eine seltene Eintracht-einfach beschämend, dass Verhalten der anderen Parteien! Einfach Nein sagen.
Ich glaube, die anderen Parteien haben einfach keine plausiblen Antworten mehr, auf Themen der Afd. Klein kriegen (s.a. Wahlergbnisse)sie die auch nicht mehr! Also Ultimo ratio: Diskriminiéren. Oder beobachten lassen durch den BfV. Irgendwas wird schon hängenbleiben? Und der gem. Wähler glaubt auch noch daran.
Gute Nacht - Demokratie.

Gerhard Lenz | Di., 19. Februar 2019 - 10:01

Antwort auf von Roland Völkel

Welche waren das noch mal? Flüchtlinge? Migration? Und was noch? ...ach ja, Kritik an Merkel....Schmusekurs gegenüber Russland..

Und sonst? Da fallen mir und den meisten Deutschen schlicht nix mehr ein.

Merke: Eine Partei wird dadurch, dass sie demokratisch gewählt wurde, nicht automatisch selbst in Charakter und Ausrichtung demokratisch.
Beispiele, auch in Deutschland, gab es genug.

Petra Führmann | Di., 19. Februar 2019 - 17:25

Antwort auf von Gerhard Lenz

die AfD nur dieses eine Thema hätte: Es ist das, was mich primär interessiert und welches nur von dieser Partei in der Form angegangen wurde und wird. Die CDU befleißigt sich doch schon deren Forderungen, da darf das auf einmal gesagt werden. Kommt mir vor wie der Feuerwehrmann, der selbst das Feuer gelegt hat uns es nun löschen will.

Gerhard Lenz | Di., 19. Februar 2019 - 23:49

Antwort auf von Petra Führmann

..ist beileibe nicht genug, um in diesem und für dieses Land Verantwortung zu übernehmen.

Weiß denn der Wähler, was für eine Wirtschafts- oder Sozialpolitik er bekommt, wenn er sich wegen der Flüchtlingspolitik für die AfD entscheidet?

Nein, das weiß er eben nicht. Das macht die Partei schlicht nicht wählbar.

Was können wir erwarten, wenn beispielsweise die grünen Knalltüten mitregieren?
Dass die derzeitige Koalition durch herausragende Fähigkeiten glänzt, stellt sie immer wieder unter Beweis!

Es sollte Ihnen aber schon klar sein,dass allein die Verhinderung der maßlosen Migrations-, Energiewende- und Europolitik dem Bürger jährliche Belastungen in Form von Steuern und Preissteigerungen von ca. 120 Mrd € aufbürdet und zwar wie folgt:
-Migration und Integration ca. 40 Mrd
-sogenannte Energiewende ca. 30 Mrd
- Sparerenteignung durch künstl. Niedrigzins ca. 30 Mrd
- Immobilien- und Mietpreissteigerung wegen fehlenden Anlegeralternativen ca. 20 Mrd
Allein diese Verhinderung könnte die Sozial-, Investitions- und Privatkassen üppig ausstatten. Schon deshalb überlagert dies alle politischen Bereiche.
Darüber hinaus stehen Kohleausstieg 40 Mrd, Schuldenerlass Griechenland ca. 100 Mrd sowie noch nicht quantifizierte Agrar- und Verkehrswende ins Haus. Außer der AfD gibt es leider kein politisches Gegengewicht zu diesem Irrsinn.

Helmut Müller | Di., 19. Februar 2019 - 17:41

Antwort auf von Gerhard Lenz

Herr Lenz,
Sie haben den (vorbehaltlichen) Ausstieg aus dem Euro vergessen, weiterhin die Überprüfung der "Energie-Wende", die kritische Stellung zur EU-Kommission, die direkte Demokratie, die Abschaffung der GEZ-Zwangsgebühr, die Abschaffung der staatlichen Kirchenfinanzierung, ein Ende der automativen Diätenerhöhung (gerade wieder aktuell), die Reformierung der Altersversorgung der Abgeordneten, eine Steuerpolitik, die gerade kleine und mittlere Einkommen entlastet, und, und..
Sprechen Sie mit Menschen in der AfD - dort hat auch jeder "sein" Thema - so wie in anderen Parteien auch. Mir liegt z.B. die technische Umsetzung der direkten Demokratie am Herzen - als Voraussetzung für die Teilhabe der Menschen an Entscheidungen, die sie ganz wesentlich betreffen. Die Geschichte vom elitären Wissen der Abgeordneten können Sie sich sparen - das war nie so, und wird nie so sein. Demokratie lebt mehr aus der Vielzahl denn der Repräsentation.
Seien Sie alternativ gegrüßt.

Gerhard Lenz | Di., 19. Februar 2019 - 23:47

Antwort auf von Helmut Müller

..ist aber noch lange kein vollständiges politisches Programm, sondern lediglich eine Sammlung von Partikularinteressen - ganz richtig, wie Sie es nennen, es geht lediglich um Interessen bestimmter Gruppen innerhalb der AfD.
Nun ist die "Prüfung der Energiewende" noch lange keine Energiepolitik, die Abschaffung des gebührenfinanzierten Fernsehens noch keine Medienpolitik, in der Europapolitik gibt es wie beim Euro sehr viel "wenn und aber", die Forderung nach Abschaffung der Kirchensteuer (die die FDP schon viel früher forderte) keinesfalls Parteilinie, und die letzte Diätenerhöhung hat die AfD einstimmig mit verabschiedet.
Wichtiger: Es fehlen, sogar in Ansätzen, wirtschafts- und sozialpolitische Ziele, es fehlt ein Rentenkonzept - und nein, die AfD ist längst keine junge Partei mehr. Auch, was die Forderung nach Volksentscheidungen angeht, scheint es sich dabei nur um Flüchtlingspolitik und die EU bzw. den Euro zu handeln..

Reiner Jornitz | Di., 19. Februar 2019 - 19:12

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sehr geehrter Herr Lanz,
Sie sollten einmal das Parteiprogramm von der AFD lesen oder unverbindlich eine Kennen lern Veranstaltung besuchen, es wäre mit Sicherheit sehr hilfreich für sie.
Da finden sie durchweg Menschen wie sie und ich , fast ausschließlich aus dem mittleren oder gehobenen Mittelstand mfg. Jornitz

ist für jeden im Internet verfügbar. Wer sich damit befasst kommt schnell zu dem Ergebnis, dass "lückenhaft" ein noch eher schmeichelhaftes Urteil ist, es liefert zu wesentlichen Fragen (Renten, Soziales usw.) weder Impulse noch wirkliche Meinungen. Daran ändert auch der Bildungsstand der Mitglieder des "gärigen Haufens" (Zitat Gauland) wenig.

Elisabeth Zillmann | Mi., 20. Februar 2019 - 14:25

Antwort auf von Gerhard Lenz

Herr Lenz,machen Sie sich doch einfach mal die —kleine — Mühe und lesen Sie das Parteiprogramm,vielleicht gerät Ihr nächster Kommentar nicht gar so einfältig.

Gerhard Lenz | Mi., 20. Februar 2019 - 17:04

Antwort auf von Elisabeth Zillmann

..was Sie in das AfD-Programm hineinlesen, aber klären Sie mich doch mal über die sozial- und wirtschaftspolitischen Ansätze der AfD.

Offenbar haben Sie Hintergrundwissen, welches aus dem Parteiprogramm nicht ersichtlich ist.

Holger Stockinger | Sa., 6. April 2019 - 21:50

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sehr geehrter Herr Lenz,

Wüten & Toben war noch nie hilfreich. Dass der "deutsche Michel" sehr anfällig ist für jede Art von Links- und Rechthaberei scheint sein Charakter zu sein.

NACHDENKEN ist schwer als Schulfach vorzuschreiben.

Aber man/frau kanns auch lassen ... Ich lese HOMER etwa auf der Gender-Toilette wegen des schwulen Odysseus? ...

Juliana Keppelen | Di., 19. Februar 2019 - 10:52

Antwort auf von Roland Völkel

Das Verhalten der "etablierten" Parteien ist äußerst dumm und wahrscheinlich eher kontraproduktiv. Da fällt mir nur ein "Denken ist Glücksache, aber Glück hat halt nicht jeder".

Liebe Frau Wallau,

Ihr äußerst guter Kommentar, trifft wie immer, den Nagel auf den Kopf.
Frau Harder-Kühnels Parteizugehörigkeit macht sie zur "persona non
grata". Obwohl jeder verfolgt diese bei gesunder Objektivität, daß die
"noch etablierten A L T E N PARTEIEN die AfD plagiieren. Hoffentlich
erkennen die ostdeutschen Bundesländer, welcher Partei die plötzlichen Wohl-
versprechen zu verdanken sind. Im positivem Sinn ist eine Frau Harder-Kühnel
nur störend. Nun ja. Frauen wie Roth usw.. sind für mich Negativwörter.
Zynismus pur:: "Aus Angst" wage ich nicht die Partei zu benennen. Die AfD.
Nun oute ich mich als Rechtsorientierte. Oder?

Die lehnen sie nicht ab, weil man ihr als Person irgendetwas vorwerfen könnte, sondern nur, weil sie in der AfD ist. Das reicht.
Linke Logik geht nämlich so:
Aus deren Sicht ist die AfD eine „Nazipartei“. Das wird einfach so festgesetzt. Alle in ihrer Filterblase sehen das schließlich so, und das ist für sie Beweis genug.
Folglich muß jemand, der freiwillig in die AfD eintritt, ein überzeugter „Nazi“ sein. Ob derjenige jemals etwas dahingehend getan/gesagt hat, spielt gar keine Rolle, denn wäre er kein „Nazi“, würde er ja nicht eintreten. Man ist im eigenen Blickwinkel förmlich gefangen.
Da also, so ist man sich sicher, nur „Nazis“ eintreten, können folglich auch nur „Nazis“ drin sein, womit man die eigene Prämisse (die AfD sei eine „Nazipartei“) wunderschön „bewiesen“ hat.
Das ist ein Zirkelschluß, ein klassischer logischer Anfängerfehler.
Aber wie erklärt man das Leuten, die sich selbst für die Elite des Landes halten, und sich wohlig in der Rolle des "Nazibekämpfers" sonnen?

Heidemarie Heim | Mo., 18. Februar 2019 - 18:15

sind die aufrechten Demokraten von der eigenen Glaubwürdigkeit entfernt. Und sollte bei verfassungswidrigem Verhalten mal wieder mit zweierlei Maß gemessen werden, wird es für die Verteidiger unserer Verfassung und Geschäftsordnungen in der Tat brenzlig. Die parlamentarisch unterschiedlichen Verfahrensweisen konnte man auch beim letzten offiziellen Hammelsprung beobachten, wo im Gegensatz zu einem von der AfD ausgelösten, der Präsident alle zeitschindenden innerhalb 5 Minuten hinausscheuchte und somit den nötigen "Mehrheitsalarmrundruf" torpedierte. Ja, gibt aufmerksame PHOENIX-Gucker, die noch oder leider? solche "Kleinigkeiten bemerken;-)! Anstelle der Partei und seitens der Abgeordneten Frau Harder-Kühnel würde ich dieses bisher beschämende Beispiel der Ausgrenzung von Millionen Wähler und Wählerinnen kurz vor einer in diesem Herbst stattfindenden Wahl im Osten ansetzen! Da werden solche "Schauspiele" sicher besser gewürdigt liebe "Nichtpopulisten"! MfG

Dieses Hinauszögern der Abstimmung dadurch, dass die Abgeordneten einfach nicht den Saal verlassen haben, ist mir gut in Erinnerung! Ich glaube, es war Thomas Oppermann als Sitzungspräsident, der da nicht sofort eingewirkt hat.

Auch Wolfgang Kubicki schaut bei der Redezeit der AfD genau auf die Uhr, während er bei anderen Parteien großzügiger ist.

Oder Claudia Roth, die sich bei jedem Redner nach der Rede mit der Nennung dessen Namen bedankt: "Vielen Dank Kollege...". Bei einem AfD-Redner habe ich die Namensnennung noch nie gehört.

Bernd Meyer | Mo., 18. Februar 2019 - 22:11

"die jetzt durch die Kuppel zurück nach unten läuft und gar nicht merkt, wie der Boden im Wind leicht unter ihren Füßen schwingt, weil ihr in ihren Stilettos die Bodenhaftung fehlt".
-Nun, das war jetzt aber für mich ganz wichtig, dieses zu wissen...

Ich vermute hinter dieser merkwürdigen, trivialliterarischen Textpassage eher die subtile Absicht zu suggerieren, dass dieser Frau (und mit ihr gleich ihrer ganzen Partei) generell die Bodenhaftung fehlt. Schwach.

Mit Verlaub, durch den Beitrag zieht sich - für mich - ein roter Framingfaden und ist zudem einigermaßen seltsam (von einer Frau) vulgo kläglich formuliert (keine Stilettoträgerin?).

Es müssen doch nicht immer die Birkenstocks sein und/oder sollte man den gläsernen Boden aus Ehrfurcht lediglich barfuß betreten dürfen? Übrigens, mit Stilettos ergibt sich beim Laufen auf dem Fußballen ein feineres Bodengefühl plus etc.

Ich bedauere es außerordentlich, dass anhand dieses Porträts die AfD wieder als „ungebührliche“ Partei dargestellt wird. Im demokratischen Selbstbedienungsladen waren dieses Mal die famosen (Schein-)Argumente eines Herrn SPD Oppermann im Sonderangebot. Schade, Cicero!

Ernst-Günther Konrad | Di., 19. Februar 2019 - 06:54

die Damen und Herren des deutschen Bundestages, wenn eine Partei, die ausgegrenzt und diffamiert wird, beginnt sich auf ihre Art zu wehren. Herr Oppermann also stellt aufgrund von Beschwerden seiner Kollegen fest, die AFDler rufen bei Reden dazwischen und haben die etablierten Parteien "schlecht" aussehen lassen? Der Umgang mit Frau H.-K. sieht aber nicht schlecht aus, das ist politischer Arbeitsalltag? Die permanenten Zwischenrufe von Grünen und SPDlern findet nicht statt, die sieht man auf Phönix gar nicht? Einen Kahrs, Schulz und eine KGE dürfen fast erfolgreich vertuscht, vom Leder ziehen und bekommen dafür noch Applaus. Eine AFDlerin als Bundestagsvize könnte ja dazu führen, dass nunmehr die Störenfriede der anderen Parteien auch mal gemaßregelt werden. Das sich die AFD erfindungsreich zeigt, die ständigen Attacken der anderen Parteien zu kontern und zu unterlaufen spricht für deren Intelligenz. Die bisherige Verhinderung der Wahl von Frau H.-K. zeigt die Dummheit der Altparteien.

Armin Latell | Di., 19. Februar 2019 - 08:01

Ich hatte Gelegenheit, Frau Harder-Kühnel persönlich zu erleben. Eine sympathische Frau, bodenständig, natürlich, unaufgeregt, nicht hysterisch, sachlich, fast so wie im Artikel beschrieben."Dass sie möglicherweise gewählt worden wäre, wenn..." ist heuchlerisch und einem Oppermann angemessen. Muss wohl an seiner Partei liegen. Es ist vollkommen egal, wen die AfD als Kandidaten vorschlägt, er wird von den Funktionären der Blockparteien abgelehnt werden, selbst wenn's der liebe Gott wäre (dann wohl erst recht). Die "Vorzeigepopulistin"-ein ganz besonderes Lob, Frau Hildebrand, auch wenn es so möglicherweise nicht gemeint war. Ich fühle mich durch sie vertreten. Wenn eine Roth oder Pau als Vize anerkannt wird, kann man ermessen, welche Bedeutung Demokratie in den Blockparteien wirklich hat. Im bayrischen Landtag hat man übrigens den Kandidaten der AfD ebenfalls durchfallen lassen - bis heute gibt es keinen Vize der AfD.

Dass die ganz Aufgeregten, die ganz offensichtlich der AfD mindestens nahestehen (wenn nicht gar angehören) der Partei und auch Frau Harder-Kühnel mit solchen Schmähschriften einen Bärendienst erweisen, ist unübersehbar.
Wer die demokratischen Parteien im Bundestag abseits der AfD mit dem gleichgeschalten DDR-SED-Wurmfortsatz gleichstellt, verlässt die Ebene vernünftiger und vor allen Dingen fairer Diskussion und kann nicht im Gegenzug die geforderte Behandlung erwarten.
Denn: Sofort fühlen sich jene bestätigt, die in der AfD mindestens in Teilen einen Hort gefestigt Rechter bzw. Rechtsextremer sehen.
Zu den Opfern gehören dann auch angebliche Gemässige, wie Frau Harder-Kühnel.

Dietmar Deibele | Di., 19. Februar 2019 - 15:39

Antwort auf von Gerhard Lenz

aber austeilen! Es stimmt nun mal, die Parteien sind sich einig darin der AfD Steine in den Weg zu legen, ähnlich wie die Blockparteien Einigkeit zeigten. Ich weiß nur nicht, warum sie der AfD nicht mit Argumenten begegnen, wenn sie doch von ihrem Kurs überzeugt sind?! Das sage ich als Demokrat, basta!

..das will ich nicht ertragen.

Mehr noch: Jemand, dem an einem ehrlichen Diskurs interessiert ist, sollte das auch nicht ertragen.
Davon abgesehen:
Die demokratischen Parteien als Blockparteien zu verunglimpfen, ist kein Argument, es ist schlicht Diffamierung.
Vielleicht beginnen Sie mal, darüber nachzudenken, ob die Gründe für die geballte Ablehnung vielleicht im Auftreten der AfD zu finden sind.

Gerhard Lenz | Mi., 20. Februar 2019 - 14:29

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Warum habe ich von Ihnen nichts anderes erwartet, als dass Sie mit dem missbräuchlichen Gebrauch des Begiffes "Blockparteien" kein Problem haben?

Vielleicht weil Sie in jedem zweiten Kommentar mindestens indirekt für die AfD werben?

Paul Liesner | Mi., 20. Februar 2019 - 22:41

Antwort auf von Gerhard Lenz

Über den Begriff "Blockparteien" lässt sich natürlich trefflich streiten, Herr Lenz. Deshalb halte ich mich bei meiner Beobachtung der Debatten auf Phönix lieber an die zu beobachtenden Fakten. Sie werden doch kaum abstreiten können, dass fast alle von der AfD vorgetragenen Anträge geschlossen von allen anderen Parteien abgelehnt werden, mögen diese auch noch so sinnvoll sein, oder Herr Lenz? Argumente werden einfach ignoriert und die Anträge werden aus reiner ideologischer Sicht abgelehnt. Unter Demokratie und freier Meinungsäußerung mit Argumentation und Gegenargumentation stelle ich mir ganz was anderes vor, Herr Lenz.

Ist denn der Sitz des Vizepräsidenten nicht einklagbar? Und wenn nicht - kann man dann nicht die ganze "Institution" der Vizepräsidenten per Klage lahmlegen?
Alleine schon aus diesem Grund/Verhalten werde ich keine der ach so demokratischen Altparteien mehr wählen.
Eine Claudia Roth durchwinken und eine Harder-Kühnel nicht, sagt eigentlich alles über diese Altparteien.

Gerhard Lenz | Mi., 20. Februar 2019 - 00:03

Antwort auf von Giesela Kramski

Natürlich kann die AfD nichts einklagen. Es steht nämlich nirgends geschrieben, dass irgendeine Partei einen Rechtsanspruch auf den Posten des Vizepräsidenten hat.

Vielmehr gab es bislang die Tradition, jeder im Parlament vertretenen Partei einen solchen Posten zuzugestehen. Allerdings ging es dem Kandidaten der Linken, als diese erstmals ins Parlament einzog, genauso: Er wurde in mehreren Wahlgängen abgelehnt, bis dann allerdings ein Alternativkandidat der Linken akzeptiert wurde.

Mit anderen Worten: Die anderen Parteien können nicht dazu gezwungen werden, einen AfDler als Vizepräsidenten zu akzeptieren. Ähnliches passierte übrigens bei der Besetzung der verschiedenen Ausschussvorsitze - um die AfD nicht zu völlig zu brüskieren, hat man ihr schliesslich dreimal den Posten des Vorsitzenden zugestanden - obwohl auch da die vorgeschlagenen AfDler höchst umstritten waren. Anders beispielsweise beim Kulturausschuss: Da wurde De Jongen klar abgelehnt.

Gabriele Graunke | Di., 19. Februar 2019 - 09:49

Was haben eigentlich die Stilettos von Frau Harder-Kühnel, mit denen sie angeblich nach oben "stöckelt", mit der Beschreibung ihres politischen Wirkens zu tun? Das is doch unter dem Niveau von CICERO!

Nur am Rande die Frage, ob die Schuhe eines männlichen Politikers auch so interessant wären!?

Walter Ranft | Di., 19. Februar 2019 - 18:15

Antwort auf von Gabriele Graunke

Ich wollte Ihnen nicht antworten, Frau Graunke. Nur zustimmen. Die seltsame Auftaktbemerkung kennzeichnet Ton und Diktion des gesamten Artikels. Unangemessen, zu fragen, in welchen Pantinen Frau Hildebrandt bei dieser Gelegenheit durch die Pampa gelascht ist? In diesem Zusammenhang eigentlich nicht. Aber die Antwort wäre genau so uninteressant. - Sollte der Autorin wirklich entgangen sein, dass es bei der Besetzung von Bundestagsvizepräsidentenposten primär nicht um Karrieren von Abgeordneten, sondern vor allem um die Besetzungsrechte der Fraktionen geht? Entgangen auch, dass die erforderliche parlamentarische Zustimmung von Willkür kaum zu unterscheiden ist? Entgangen auch, dass Herr Glaser Fragen gestellt hat, die mit der Wendung von der 'Infragestellung der Religionsfreiheit für Moslems' keinesfalls zutreffend gekennzeichnet sind? An welcher "Bodenhaftung" immer es hier fehlen mag: Frau Hildebrandt haftet für derartige Artikel.

Urban Will | Di., 19. Februar 2019 - 09:50

Frau Harder - Kühnel… macht genau das richtige, diese „Nicht – Wahl“ entspannt zu sehen, wirft dies doch einen weiteren Schatten auf die Altparteien und deren „Demokratie“ - Verständnis.
Wenn man sich bei diesen Parlamentariern auf eines verlassen kann, dann auf ihre Arroganz.

Vielleicht sollte Frau Harder - Kühnel... laut „Deutschland verrecke“ oder „Deutschland du mieses Stück Scheiße“ skandierend durch den Reichstag oder Berlins Straßen spazieren. Sicherlich hätte sie dann mehr Sympathien auf Seiten der Linken, also fast des gesamten Hauses.
Bei Frau Roth hat das zumindest nicht geschadet. Sie wurde brav wieder durchgewunken.

Karin Zeitz | Di., 19. Februar 2019 - 19:48

Antwort auf von Urban Will

sind eigentlich einer Bundestagsabgeordneten und sogar einer Bundestagsvizepräsidentin nicht würdig. Offenbar stört sich niemand daran, was ich unglaublich finde.

Jürgen Keil | Di., 19. Februar 2019 - 10:20

Dieses infantile Verhalten zeigt nur die Hilflosigkeit der Altparteien. Diese ganze Moralisiererei wird nur noch mehr Menschen AFD wählen lassen. Zum raueren Ton im Bundestag Frau Hildebrandt, sei Ihnen der Blick auf die Bänke der Grünen empfohlen, wen ein AFD- Abgeordneter spricht. Hasserfüllte Gesichter bei Roth , Göring- Eckhardt und Haßelmann, hoch erzürnte Moralhüter. Was den rauen Ton betrifft, verweise ich gern auf ein Zitat von J. M. Keynes: „Worte sollen ruhig etwas wild sein, da sie der Angriff der Gedanken auf die Gedankenlosen sind.“

Jens Rotmann | Di., 19. Februar 2019 - 11:49

Die parlamentarische Demokratie, was sie sich da wieder als Wortschöpfung für den doofen Michel ausgedacht haben ! Hat aber mit Demokratie im ursprünglichen Sinn nicht viel zu tun. Eher was mit Kumpanei !

Jürgen Lehmann | Di., 19. Februar 2019 - 16:20

Ein sehr guter Beitrag von ANTJE HILDEBRANDT.
Die Bemerkungen wie:
„auf Stilettos durch die gläserne Kuppel nach oben stöckelt“.
„nicht merkt, wie der Boden im Wind leicht unter ihren Füßen schwingt, weil ihr in ihren Stilettos die Bodenhaftung fehlt“
sind albern und haben mit der Thematik nichts zu tun.

Wenn Thomas Oppermann, Bundestagsvizepräsident der SPD, darüber klagt, dass durch die AfD das Klima rauer geworden wäre, dann bestätigt er damit, dass die Debatten bisher eher Kaffeehauscharakter hatten und keine echten Auseinandersetzungen stattfanden.

Gisela Fimiani | Mi., 20. Februar 2019 - 14:30

Antwort auf von Jürgen Lehmann

Mir bleibt nur die Zustimmung zu Ihrem Kommentar, HerrLehmann. Der meine ging in eine ähnlich kritische Richtung, wurde jedoch nicht veröffentlicht. Zuviel Kritik mag unerwünscht sein.

Gerhard Lenz | Mi., 20. Februar 2019 - 14:41

Antwort auf von Jürgen Lehmann

zwischen lebhafter Diskussion und einem rauen Klima. Lebhaft ging es in der Vergangenheit durchaus zu - die politischen Kontrahenten waren in ihren Ausssagen durchaus zuweilen deutlich. Das adjektiv "rau" dürfte sich dagegen eher auf das Auftreten und Verhalten der AfD beziehen und garantiert nicht durch eine inhaltliche Belebung.
Davon abgesehen: Deutschland steht vor vielen bedeutenden Problemen, vom zunehmend unsicheren aussenpolitischen Rahmen, über die wirtschaftlichen Herausforderungen durch China und andere bis zu den Aufgaben im Zusammenhang mit dem menschengemachten Klimawandel. Den meisten Deutschen ist die Frage, ob die AfD auch einen Vizepräsidenten im Parlament stellen darf völlig egal; man könnte angesichts des geltenden politischen Klimas sogar annehmen, dass die Mehrheit der Deutschen die Ablehungen jeglichen AfD-Kandidaten für gut heisst.

… von Ihnen, wenn Sie sagen:
"Lebhaft ging es in der Vergangenheit durchaus zu…
… Den meisten Deutschen ist die Frage, ob die AfD… völlig egal…
… im Zusammenhang mit dem menschengemachten Klimawandel…

Das ist alles nur Ihre bloße Annahme und Vermutung.
Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, daß Sie da falsch liegen könnten, das Sie der Geisterfahrer sind?
Nur weil "Haltung" jetzt die neue Religion ist, muß sie ja nicht richtig ✔ sein.

Ingrid Gathmann | Di., 19. Februar 2019 - 16:34

Es ist doch vollkommen klar, dass Frau Harder-Kühnel, die ich persönlich sehr gut kenne, nur deshalb nicht gewählt wurde, weil sie Abgeordnete der AfD ist. Ihr ist nichts vorzuwerfen, auch nicht, dass sie eine Populistin ist.
Es ist eine Schande, dass eine Person wie Claudia Roth als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages agieren darf, aber eine Marianna Harder-Kühnel nicht.
Und was haben die Schuhe einer Parlamentarierin mit ihrem Amt zu tun? Das ist Populismus.
Armes Parlament, arme Demokratie, armes Deutschland.

Norbert Heyer | Mi., 20. Februar 2019 - 07:17

Die AfD ist eine demokratische Partei. Ansonsten wäre sie verboten. Die Altparteien versuchen wirklich alles, um diese Partei auszugrenzen: Beobachtung durch den Verfassungsschutz, mehrmalige Verweigerung bei der Wahl zum Bundestags-Vizepräsidenten, Ablehnung von Gesetzentwürfen der AfD, keine angemessene Präsenz in den Medien, ständige unsachliche Kritik durch Vertreter der „Haltungs“-Fraktion. Das dadurch auch alle Wähler dieser Partei ausgegrenzt und diskriminiert werden, scheint den Jüngern der wahren Lehre nicht aufzugehen. Es ist wirklich schon peinlich, dass es keine Nachrichtensendung, keine Diskussion, kein Leitartikel gibt - von wenigen Ausnahmen abgesehen - in dem die AfD nicht herabwürdigend und verächtlich fertiggemacht werden soll. Dabei hat diese Partei etwas zu bieten, was man bei den Allianzparteien vermisst: Fachkenntnis und Kompetenz, erworben durch vollendetes Studium und anschließende Tätigkeit in einem realen Beruf, ganz ohne Gender und sozialer Verblendung.

genau meine Meinung. In der AFD gibt es Fachkräfze, welche die Haltungs-Parteien ja dringend fordern, weil es ihnen selbst an diesen mangelt. Nur, die wollen diese Fachkräfte aus dem Ausland, obwohl wir sie ja bereits haben. Es zeigt immer wieder das eigentliche Problem. Die wollen einfach ihre Pöstchen behalten und eine Partei die gegen Diätenerhöhung gestimmt hat und eine Halbierung des Bundestages fordert stört da.

Gerhard Lenz | Mi., 20. Februar 2019 - 17:27

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Es stimmt nicht, was Sie da schreiben. Die AfD hat nicht gegen die Diätenerhöhung gestimmt.

Grüne und Linke dagegen schon.

Uwe Schelske | Fr., 5. April 2019 - 12:03

Antwort auf von Gerhard Lenz

Die Bundestagsabgeordneten erhalten jeweils zur Jahresmitte eine automatische Anpassung ihrer Diäten, die sich an der allgemeinen Lohnentwicklung orientiert. Die Erhöhung erfolgt ohne Aussprache und Abstimmung, weil das Parlament die automatische Anpassung für die gesamte Dauer der Wahlperiode beschlossen hat.
Der Bundestag hat im Dezember 2017 mit 504 zu 152 Stimmen dem von CDU/CSU, SPD und FDP eingereichten Antrag zur automatischen Anpassung der Abgeordnetendiäten zugestimmt.
Nur Linke und AFD stimmten vollumfänglich gegen diesen Antrag.
Mein Fazit: Meinungen soll und darf man vertreten, solange reale Fakten nicht verfälscht werden.

Dann sollten Sie auch erwähnen, dass gleichfalls Linke und Grüne gegen die Diätenerhöhung gestimmt haben.
Ferner sollten Sie, der Vollständigkeit halber, erwähnen, dass sich die AfD bei den Besprechungen in den Ausschüssen zuvor mal wieder verweigert hatte.
Es ist auch wichtig, zu wissen, dass Grüne, Linke und FDP im Juli gegen die Parteienfinanzierung geklagt haben. Wer war nicht dabei? Die AfD.

Bitte lesen Sie nochmals meinen Text: Es stimmt eben nicht, dass die Grünen gegen die Diätenerhöhung gestimmt haben; sie waren vielmehr nahezu 100 % für die Erhöhung.
Falsch liegen Sie jetzt auch noch bei der Parteienfinanzierung. Diese wurde nur mit den Stimmen von CDU und SPD beschlossen. Die gesamte Opposition -auch die AFD (ob es Ihnen nun recht ist oder nicht)- war gegen diese. By the way: Konnten sie ja auch beruhigt sein, da der positive Beschluss ohnehin feststand.

Sie schreiben: "Es ist auch wichtig, zu wissen, dass Grüne, Linke und FDP im Juli gegen die Parteienfinanzierung geklagt haben. Wer war nicht dabei? Die AfD."

Linke und Grüne kündigten in der Tat bereits nach der Abstimmung im Bundestag diese Klage an. Für eine sogenannte Normenkontrollklage braucht es aber ein Viertel der Abgeordneten. Daher haben diese beiden Fraktionen die FDP mit ins Boot geholt, die AFD aber außen vorgelassen. Deshalb war die AFD nicht dabei. Das hätten Sie sich doch aber auch selbst beantworten können, oder?

Antal Sebes | Mi., 20. Februar 2019 - 10:03

Ich bin gespannt, was für Gründe noch die Etablierten ersinnen um eine vernünftige Lösung zu torpedieren.