Donald Trump und J.D. Vance beim Nominierungsparteitag der Republikaner / picture alliance

Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance - Vom „Never-Trumper“ zum Trump-Helfer und -Vordenker

Mit der Wahl von J.D. Vance zum „Running Mate“ hat Trump einen möglichen Vizepräsidenten neben sich, der die Welt so sieht wie er – nur konsequenter. Für die Europäer und die Ukraine ist das eine herbe Nachricht.

Autoreninfo

Shantanu Patni studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin. 

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Donald Trump hat bereits Erfahrung in der Auswahl eines geeigneten Vizepräsidentschaftskandidaten für den Wahlkampf. Als es bei seiner ersten Wahl 2016 um den „Running Mate“ ging, suchte Trump eine relativ moderate Person aus dem Establishment der Republikaner. Er wollte dadurch sein eigenes Bild als Außenseiter und Scharfmacher mäßigen für diejenigen Wähler, die „Außenseiter“ und „Scharfmacher“ nicht unbedingt als positive Merkmale betrachten. 

Um einen Teil der alten Garde der Partei zurückzugewinnen, hatte er sich zunächst an John Kasich gewandt, damals Gouverneur von Ohio, den liberalsten der republikanischen Kandidaten in den Vorwahlen. Kasich, der als anständiger Mensch gilt, lehnte Trumps Angebot ab, zumal es zu diesem Zeitpunkt als unwahrscheinlich galt, dass Trump überhaupt gegen Hillary Clinton gewinnen könnte. Schließlich fand Trump mit Mike Pence dann doch noch genau, was er gesucht hatte: einen klassischen Repräsentanten der Grand Old Party (GOP), der zwar erzkonservative soziale Ansichten vertrat, aber mit einer ruhigen Ausstrahlung der stürmischen Art und Weise eines Trump den perfekten Kontrast verschaffen konnte. 

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Mario Felizzi | Di., 16. Juli 2024 - 16:15

"Für die Europäer und die Ukraine ist das eine herbe Nachricht."

Ganz im Gegenteil. Es ist eine gute Nachricht für alle. Denn endlich kehrt Frieden zurück.

und ihn danach als Präsident folgen wird. Kluge und vor allem unideologische Politiker braucht nicht nur Amerika, weil die Politik der Republikaner der Ideologie der Demokraten haushoch überlegen ist. Auch wenn von unseren Eliten wohl wieder nur der erhobene Zeigefinger eine Rolle spielen wird, weil sie dem nichts entegen zu setzen haben. Vielleicht versucht es R. Habeck gleich zu Jahresbeginn 25 mit einem Antrittsbesuch als Möchtegernkanzler ("I am a chief").

Klaus Funke | Di., 16. Juli 2024 - 17:01

Vance ist jung und er kann zubeißen. Selensky und seine Spießgesellen sollten aufpassen. Vance wird die Ukrainepolitik der USA neu ausrichten, auch die mit der NATO, mit Russland und der EU. Er hat schon erkennen lassen, wohin die Reise geht. Trump wird ihm die Beendigung des Ukrainekrieges ans Herz legen. Und das wird er tun, wie es tatkräftige junge Männer tun. Die Zeit des Mauschelns mit der Ukraine ist vorbei. Selensky weiß das, ihm wird jetzt der Allerwerteste auf Grundeis gehen. Auch der NATO wird er Beine machen, deren "Flucht" nach Deutschland wird nichts nützen. Vance könnte der übernächste Präsident werden. Das sollte man in Westeuropa bedenken. Insgesamt erwarten uns grundlegende Wandlungen. Orban wird eine führende Stellung einnehmen. Das sollte die EU beachten. Ihnen wird der Anti-Ungarn-Kurs jetzt auf die Füße fallen. Auch mit den Medien wird anders umgegangen werden. Dort ist ein eiserner Besen gefragt. Ich denke, die Kriegsgefahr rückt weiter weg. Hoffentlich.

Heidrun Schuppan | Mi., 17. Juli 2024 - 16:48

Antwort auf von Klaus Funke

für Waffen, aber auch für Wiederaufbau und sontige zivile Aufgaben), aber auch in der EU (nicht nur v.d.Leyen will, das der Krieg weiter läuft, weil Selenskij es so will, sonst ist er wohl bald die längste Zeit Präsident gewesen) mit der neuen Situation umgehen? Dass Biden die Wahl verlieren wird, zweifelt niemand mehr an, auch wenn Scholz noch so sehr die Daumen drückt.

Karl-Heinz Weiß | Di., 16. Juli 2024 - 19:32

Ist die Position des designierten Vize zum Ukraine-Krieg tatsächlich so unrealistisch? Problematischer erscheint die zu erwartende Rolle von Peter Thiel. Nach Sebastian Kurz und anderen durchaus einflussreichen Personen hat er mit Mr. Vance ein weiteres politisches Schwergewicht für die Umsetzung seiner Agenda in Stellung gebracht.

Klaus Funke | Mi., 17. Juli 2024 - 09:14

Die Westeuropäer und Selensky sollten sich warm anziehen. Trump wird seinen Vize fürs Grobe und für Europa einsetzen. Mangelnde Erfahrung wird er mit Forschheit kompensieren. Noch vor Weihnachten wird er im Auftrag Trumps den Ukrainekrieg beenden. Mittels Verhandlungen wie er schon ankündigte. Sollte Selensky sich weigern, gibt´s kein Geld mehr. Auch das hat er schon verkündet. Trump behält sich China und Nordkorea vor. Die NATO nimmt er an die kurze Leine. Da nützen Stoltenbergs "Vorkehrungen" nichts. Deutschland? Who the fuck is Germany? Wir stehen da, mit all unseren Problemen, und... saufen ab. Wir werden an der Migrantenfrage, an der Deindustrialisierung und der gesprengten Nord-Stream-Leitung restlos abrutschen. Verarmung und Wohlstandsverluste werden die Folge sein. Da wird auch ein Regierungswechsel nichts ändern können. Das haben wir vor allem der SPD und den Grünen zu verdanken. Aber keiner wird uns helfen. Die USA? Die werden abwinken. The Germans? We'll let them sink.

Ich habe Ihren Hoffnungen und Prognosen nichts hinzuzufügen. Ich habe eine Rede von diesem designierten Vize Vance gehört, in der er kluge Sachen sagt - und to the point! Es sind auch meine Hoffnungen, dass Trump zuvorderst diesen perfiden Schweinekrieg beenden möge und ich weiß, er ist der Einzige, der das vermöchte! - Aber abwarten, werter Herr Funke! Wir wissen doch: unsere Feinde sind tatsächlich zu allem bereit - zu Allem! Denn für sie steht sehr, sehr viel auf dem Spiel! Sie haben zu viel in die schillernden Aktien der Zersetzung, des Hasses und der Zerstörung investiert: Bevölkerungsaustausch, Corona- und Klimapanik, Energiedesaster, galoppierende Enteignung, denunziatorisches Stasi-Regime, ... Daher schrecken die vor keiner False Flag Operation, vor keiner Lüge, nicht einmal vor Massenmord zurück. Deutschland ist am Ende - sei's drum. Mittlerweile hab ich mich auch damit abgefunden. Aber der 3. Weltkrieg ist noch längst nicht vom Tisch.

Klaus Funke | Mi., 17. Juli 2024 - 09:15

Die Westeuropäer und Selensky sollten sich warm anziehen. Trump wird seinen Vize fürs Grobe und für Europa einsetzen. Mangelnde Erfahrung wird er mit Forschheit kompensieren. Noch vor Weihnachten wird er im Auftrag Trumps den Ukrainekrieg beenden. Mittels Verhandlungen wie er schon ankündigte. Sollte Selensky sich weigern, gibt´s kein Geld mehr. Auch das hat er schon verkündet. Trump behält sich China und Nordkorea vor. Die NATO nimmt er an die kurze Leine. Da nützen Stoltenbergs "Vorkehrungen" nichts. Deutschland? Who the fuck is Germany? Wir stehen da, mit all unseren Problemen, und... saufen ab. Wir werden an der Migrantenfrage, an der Deindustrialisierung und der gesprengten Nord-Stream-Leitung restlos abrutschen. Verarmung und Wohlstandsverluste werden die Folge sein. Da wird auch ein Regierungswechsel nichts ändern können. Das haben wir vor allem der SPD und den Grünen zu verdanken. Aber keiner wird uns helfen. Die USA? Die werden abwinken. The Germans? We'll let them sink.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 17. Juli 2024 - 09:29

Was hat man über Trump schon alles geschrieben. Ähnlich wie bei Putin, wurden auch ihm alle nur erdenklichen persönlichen Schlechtigkeiten unterstellt und eben auch bis hin zur Bezeichnung "Diktator" beim Wähler jede Menge Ängste geschürt. Und hat es genützt? Tja, man kann politische Gegner "bekämpfen" oder sanft "einkaufen". Mir ist dieser Vance bislang nicht bekannt gewesen und ich lese in den Msm und auch hier das erste Mal von ihm. Angeblich hätte lt. Focus Ricarda Lang schon mal mit ihm zu tun und "warnt" jetzt alle, die es wissen oder nicht wissen wollen vor ihm. Ob Vance "geläutert" wurde und deshalb jetzt "Trump-Fan" ist oder ob ihn pures politisches Kalkül denken und handeln lässt? Für mich erscheint diese Nominierung clever. Eine ehemaligen Kritiker abhängig gemacht und ein hohes Amt in Aussicht gestellt. Und zum anderen kann Trump jetzt vielleicht den moderateren Kandidaten geben und Vance betätigt sich als politische Axt. Es sieht jedenfalls für UA in Zukunft nicht gut aus.

Jochen Rollwagen | Mi., 17. Juli 2024 - 10:35

J.D. Vance hatte übrigens schon diverse Auftritte im russischen Propaganda-Fernsehen (Rossia 1).

Zufall.