Cicero im November Moskauer Machtkampf Russland ist keine unbedeutende „Regionalmacht“, wie Barack Obama einst meinte. Es ist sehr wohl relevant, was im Kreml geschieht. In unserer November-Ausgabe geht es um die große Frage: Was kommt nach der Ära Wladimir Putin? VON ALEXANDER MARGUIER
Propaganda aus dem Kreml : Moskaus schmutzige Informationsbombe Russland beschuldigt die Ukraine, eine „schmutzige Bombe“ einsetzen zu wollen – um dann dem Kreml die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es ist eine weitere russische Volte des Informationskriegs. VON MORITZ GATHMANN
Ukraine-Krieg : Das Scheitern der russischen Propaganda Statt angesichts der Ergebnisse der Pseudo-Referenden in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten in Jubel einzustimmen, betrauern Tausende russische Familien ihre getöteten Angehörigen. Und viele Männer fliehen aus Russland, um Putins Teilmobilmachung zu entgehen. Der russische Präsident hat sein Land in eine Lage geführt, aus der er es nicht mehr herausbewegen kann. VON THOMAS JÄGER
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch II : Die Elefanten von Salzburg oder Salzburgs Verrat an der Offenheit der Debatte Im zweiten Teil seines Bayreuth-Tagebuchs blickt Axel Brüggemann gen Süden zu den parallel laufenden Festspielen in Salzburg. Deren Eröffnung wurde überschattet vom Skandal um die Kreml-Verstrickungen des Dirigenten Teodor Currentzis und seines Orchesters MusicAeterna. Die Verantwortlichen der Festspiele blocken jegliche Kritik ab. Sogar Pianist Igor Levit, der mit dem Orchester auftritt und sonst nie um einen regierungstreuen Kommentar verlegen ist, hüllt sich in Schweigen. VON AXEL BRÜGGEMANN
Ukraine-Krieg : Putins verblendeter Imperialismus Seit den 90er Jahren galt Russland offiziell als Verfechter einer sogenannten multipolaren Weltordnung. Also einer, die nicht in erster Linie vom Westen, insbesondere von den USA dominiert wird. Die russische Unterstützung für eine multipolare Ordnung war aber stets mehr rhetorischer Natur. Denn die von Moskau tatsächlich angestrebte strategische Zielsetzung war und bleibt eine andere. VON ALEXANDER DUBOWY
Russen in Estland : „Nie wieder so ein Horror“ In Estland sind 25 Prozent der Bevölkerung ethnische Russen, viele haben auch einen russischen Pass. Im Cicero-Interview spricht einer von ihnen über die Situation der russischen Minderheit in Estland – und unter welchen Bedingungen er sich vorstellen kann, nach Russland zurückzukehren. INTERVIEW MIT EINEM RUSSISCHEN STUDENTEN AUS TARTU
Ukraine-Krieg : Abnutzungskrieg im Donbass In der deutschen Debatte um den Ukraine-Krieg hat man manchmal den Eindruck, dass einige deutsche Panzer mehr oder weniger den Lauf des Krieges entscheidend verändern würden. Dabei ist der Krieg deutlich festgefahrener, als es bisweilen den Anschein hat. Und die entscheidende Hilfe kommt aus den USA, nicht aus Deutschland. VON NATHAN GIWERZEW
Ukraine-Krieg : Beginn der Donbass-Offensive Der Krieg in der Ukraine tritt in eine neue Phase ein: Ersten Berichten zufolge hat die Donbass-Offensive der russischen Streitkräfte begonnen. Ein Überblick über die bislang bekannten Fakten. VON NATHAN GIWERZEW
Ukraine-Krieg : Putins System frisst seine Kader Der von Russland als „Spezialoperation“ etikettierte Überfall auf die Ukraine läuft aus Kreml-Sicht nicht gerade optimal. Weil dem so ist, hält der russische Präsident Wladimir Putin daher längst nach Sündenböcken Ausschau – und sein Radius wird dabei immer enger. Nun streut ein Ex-Oligarch sogar das Gerücht, der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu sei vergiftet worden. Klar ist: Selbst beim russischen Geheimdienst ist man nicht mehr sicher vor Putins Säuberungsaktionen. VON NATHAN GIWERZEW UND BEN KRISCHKE
Wohin steuert Russlands Außenpolitik? : „In Moskau wurden die Folgen des Falls Nawalny unterschätzt“ Covid-19, Proteste, Nawalny und Wirtschaftskrise: Es ist ein turbulentes Jahr für den Kreml. Doch anders als in anderen Krisen hält er sich diesmal zurück. Experten sprechen von einer strategischen Wende in der Außenpolitik. Doch stimmt das wirklich? VON SIMONE BRUNNER, WIEN
Lebenszeichen von Kalesnikawa : Die Macht der Frauen Die verschwundene Oppositionelle Maria Kalesnikawa lebt. Sie soll auf Lukaschenkos Anweisung verschleppt worden sein. Dieser Vorgang ist in Belarus nicht unüblich. Aber diesmal wurden die Regimekritiker unterschätzt – sogar von der älteren Opposition im eigenen Land. VON INGO PETZ
Giftanschlag auf Nawalny : „Nowitschok heißt Putin“ Nachdem bei Alexej Nawalny eine Substanz der Nowitschok-Gruppe nachgewiesen wurde, ist für seinen engsten Mitstreiter Leonid Wolkow klar: Hinter dem Anschlag steckt der Kreml. Hier schreibt der Oppositionspolitiker über den Dilettantismus der Täter und darüber, was er nun von der internationalen Gemeinschaft erwartet. EIN GASTBEITRAG VON LEONID WOLKOW
Giftanschlag auf Nawalny : Die Suche nach den Hintermännern Nachdem Mediziner der Charité festgestellt haben, dass Alexej Nawalny mit einem Nervenkampfstoff aus der Familie Novichok vergiftet worden ist, beginnt die Spekulation über Täter und Hintermänner. Wer hat Zugang zu dem tödlichen Gift? VON MARK GALEOTTI
Todkranker Kreml-Kritiker in Berlin : Was hatte Nawalny im Tee? In der Charité in Berlin kämpfen Ärzte um das Leben des mutmaßlich vergifteten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Erst auf politischen Druck hat ihn Russlands Präsident Putin ausfliegen lassen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Kanzlerin. VON ANTJE HILDEBRANDT
Machtkampf in Belarus : Moskaus vier Optionen Der Kreml hat genug von Lukaschenko, schreibt Dmitri Trenin vom Carnegie Center in Moskau. Er täte nun gut daran, nicht die Fehler von 2014 zu wiederholen, mit denen Russland die Ukraine zu seinem unerbittlichen Feind gemacht hat. VON DMITRI TRENIN