200 Jahre Beethovens Neunte Die missbrauchte Symphonie Die 9. Symphonie von Beethoven wurde von allen vereinnahmt: deutschnationalen Romantikern, Stalinisten, Nazis, der EU und jüngst der Ukraine. Schuld ist Beethoven selbst, der die ursprünglich harmlos-freudige Botschaft Schillers in die Nähe bombastischen Kollektiv-Kitsches rückte. VON ALEXANDER GRAU
Kultur-Kanon : Goethe gehört zu TikTok Unter dem Hashtag Booktok erreichen Influencer und Influencerinnen mit ihren Buchtipps eine Millionenklientel: Die Generation Z liebt Literatur und hasst den Kanon. Und der Kanon? Braucht die Generation Z. Ein Vermittlungsversuch. VON DANIEL HAAS
Klassik in Berlin : Auf den Kopf gestellt Ob Staatsoper, Komische Oper oder Konzerthausorchester und Deutsche Oper: In der deutschen Hauptstadt steht die Klassik-Szene vor einem kompletten Paradigmenwechsel. VON AXEL BRÜGGEMANN
Klassik-Vorschau : Das Jahr des Übergangs Nach 30 Jahren im Amt ist Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden zurückgetreten. Für die Klassikwelt ist das aber nur der erste Akt einer umfassenden Transformation und des Umbruchs. Ein Ausblick auf das Kulturjahr 2023. VON AXEL BRÜGGEMANN
Deutsche Klassiker haben es schwer an Gymnasien : Goethes „Faust“ wird ausgemustert Seit Jahren gerät die klassische deutsche Literatur in den Lehrplänen der Gymnasien ins Hintertreffen. Schuld an dieser Verflachung ist eine fragwürdige Vorstellung von Gerechtigkeit, die Schülern aus bildungsfernen Schichten nichts Anspruchsvolles zumuten will. Aber auch die Vorbehalte gegenüber unserer Nationalkultur haben diesen Trend gefördert. Dabei wäre ein verbindlicher Literaturkanon dringend geboten. VON RAINER WERNER
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch Teil VI : „Götterdämmerung“: Brünnhilde am Bauzaun oder Apocalypse Mau Der Musikjournalist Axel Brüggemann dokumentiert für Cicero seine Eindrücke der Wagner-Festspiele. Mit der „Götterdämmerung“ ging die „Ring“-Inszenierung von Valentin Schwarz zu Ende - unter Buh-Rufen des Publikums. In der Tat ist in diesem „Ring“ wenig zusammengewachsen: zu viel schiefe Symbolik, zu viel Selbstzweckhaftes, zu wenig Humor. Und Dirigent Cornelius Meister sorgte zudem für matschige Klangfarben. VON AXEL BRÜGGEMANN
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch Teil V : Siegfreak und der Kampf gegen den Meister Der Musikjournalist Axel Brüggemann dokumentiert für Cicero seine Eindrücke der Wagner-Festspiele. Die „Ring“-Inszenierung von Valentin Schwarz bleibt auch im „Siegfried“ in inzestuösen Verwandtschaftskonstruktionen und Fragen, die niemand gestellt hat, stecken. Lichtblick: der Tenor Andreas Schager, dessen Siegfried den Dirigenten Cornelius Meister ins Schwitzen brachte. VON AXEL BRÜGGEMANN
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch Teil IV : „Walküre“: Bayreuths Wagner-Sudoku oder Wotans krachender 11.000-Euro-Eames-Chair Der Musikjournalist Axel Brüggemann dokumentiert für Cicero seine Eindrücke der Wagner-Festspiele. In der „Walküre“ stimmte gesanglich und inszenatorisch alles, es war der bisher poetischste Höhepunkt der „Ring“-Inszenierung. Und doch zündet das Ideen-Feuerwerk allein aus Selbstzweck. Dieser „Ring“ ist ein „Ring“ für Klugscheißer. VON AXEL BRÜGGEMANN
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch Teil III : „Rheingold“: Hagen, der Systemsprenger oder In Walhall klemmt die Garage Der Musikjournalist Axel Brüggemann dokumentiert für Cicero seine Eindrücke der Wagner-Festspiele. Im dritten Teil seines Bayreuth-Tagebuchs nimmt er sich die „Rheingold“-Inszenierung von Valentin Schwarz vor: Eine Reihe genialer Ideen, die allerdings nicht aufgehen und den „Ring“ über Gebühr zu einem Kreis biegen. Den Göttern jedenfalls ist fad. VON AXEL BRÜGGEMANN
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch II : Die Elefanten von Salzburg oder Salzburgs Verrat an der Offenheit der Debatte Im zweiten Teil seines Bayreuth-Tagebuchs blickt Axel Brüggemann gen Süden zu den parallel laufenden Festspielen in Salzburg. Deren Eröffnung wurde überschattet vom Skandal um die Kreml-Verstrickungen des Dirigenten Teodor Currentzis und seines Orchesters MusicAeterna. Die Verantwortlichen der Festspiele blocken jegliche Kritik ab. Sogar Pianist Igor Levit, der mit dem Orchester auftritt und sonst nie um einen regierungstreuen Kommentar verlegen ist, hüllt sich in Schweigen. VON AXEL BRÜGGEMANN
Brüggemanns Bayreuth-Tagebuch Teil I : Die Tristan-Scheibe oder Wenn Claudia Roth die Flasche aus der Hand fällt Der Musik-Journalist Axel Brüggemann dokumentiert für Cicero seine Eindrücke der Wagner-Festspiele. Teil 1 seines Bayreuth-Tagebuchs: Die Premiere von „Tristan und Isolde“ – ein gut organisierter Rausch mit Zwischentönen, leider auch solchen aus der Politiker-VIP-Lounge. VON AXEL BRÜGGEMANN
Dirigentenbesetzungen : Götterdämmerung der Haudegen An den Pulten der Orchester etabliert sich ein neuer Ton: weniger autoritär, weniger Establishment – mehr Begeisterung. Der Mythos Maestro ist im Wandel, und der Rausschmiss von Valery Gergiev in München war mehr als nur ein politisches Zeichen. VON AXEL BRÜGGEMANN
Der Flaneur : Nostalgie allerorts Wir gehen schnellen Schrittes in die Zukunft. Immer mehr Menschen sehnen sich daher nach der Vergangenheit - dem Klassischen. Unser Kolumnist Stefan aus dem Siepen fragt sich, was bereits Klassiker sind. KOLUMNE: DER FLANEUR VON STEFAN AUS DEM SIEPEN
Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven : Weltgeist am Flügel Kein anderer Komponist ist derart überhöht worden wie Ludwig van Beethoven – sei es als Mythos der tragischen prometheischen Figur, sei es im Namen naiver Heldenverehrung. Doch wer war er wirklich? VON CHRISTINE EICHEL
Christian Drosten hält Schillerrede : Die epidemiologische Erziehung des Menschen Am 10. November hält der Virologe Christian Drosten eine Rede auf einen großen Kollegen. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat ihn angefragt, die jährliche Laudatio auf den Theaterdichter und Mediziner Friedrich Schiller vorzutragen. Unseren Blick auf das Coronavirus könnte das verändern. VON RALF HANSELLE