Identitätspolitik : Das Elend der Gleichmacherei Wenn das identitätspolitische Gift von den Universitäten in Medien und Schulen sickert, zerrinnt uns nicht nur die Bürgergesellschaft zwischen den Fingern. Sondern es steht die Demokratie selbst zur Disposition. Denn die identitätspolitischen Kämpfe zerstören einen Pfeiler unserer liberal-demokratischen Ordnung: die Meritokratie. VON MICHAEL SOMMER
Linke und rechte Identitätspolitik : Das Geschäftsmodell der Opfer-Wut Beim Projekt der woken Wutkultur geht es nicht darum, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sondern um die Lust an der inflationären Empörung. Wer sich gekränkt fühlt und es schafft, seiner individuellen Kränkung allgemeine Gültigkeit zu geben, darf seine Wut öffentlich ausleben. Und wird dafür sogar noch belohnt. VON BERND STEGEMANN
Ruf nach einer „Zweiten Aufklärung“ : Die Sehnsucht der neuen linken Rechten Die amerikanische Philosophin Judith Butler ruft dazu auf, „Freiheit zu überdenken“, und die Grünen sprechen von einer „zweiten Aufklärung“. Es sind Vorstöße, mit denen der Individualismus durch einen neuen Kollektivismus ersetzt werden soll. Das Ziel ist eine Gemeinschaft, welche nur jene schützt, die sich ihr unterworfen haben. VON FRANK A. MEYER
Allensbach-Studie zur Meinungsfreiheit : „Intoleranz im Namen der Toleranz bleibt Intoleranz“ Bloß 45 Prozent der Befragten einer Umfrage geben an, sie haben das Gefühl, ihre politische Meinung frei äußern zu können. Der Wissenschaftler Thomas Petersen sagt, auch in Deutschland verstärkt sich zunehmend der Druck der Anpassung, der von einer kleinen Minderheit ausgeübt wird. INTERVIEW MIT THOMAS PETERSEN
Identitätspolitik in Fußballstadien : Niederknien? Nur vor Orban In Ungarn wurde die irische Nationalmannschaft ausgebuht, weil ihre Fußballer auf die Knie gingen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die UEFA lässt das zu. Dabei ist kaum ein Ort ungeeigneter als ein Stadion, um identitätspolitische Grundsatzdiskussionen anzuzetteln. VON ANTJE HILDEBRANDT
Streit ums Transsexuellengesetz : „Das ist reiner Aktivismus, der uns Transmenschen schadet“ FDP und Grüne wollten das 40 Jahre alte Transsexuellengesetz reformieren. Künftig sollte jeder Bürger sein Geschlecht selbst bestimmen können. Im Bundestag sind sie damit gescheitert. Zum Glück, sagt der Transmann Till Amelung. Die Forderungen gingen an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei. INTERVIEW MIT TILL AMELUNG
Lesbenfrühling 2021 : Mein erstes Mal Der „Lesbenfrühling 2021“ war dieses Jahr eine hochumstrittene Veranstaltung. Denn ein bestimmter Teil der Lesben will Trans*frauen mit Penissen einfach nicht als „echte“ Frauen akzeptieren. Unser Autor Mathias Brodkorb hat sich als „Uschi“ am Wochenende ins Festival-Getümmel gestürzt. VON MATHIAS BRODKORB
Heftiger Streit um „Lesbenfrühling 2021“ : Die Cancel Culture verdaut sich selbst Über ein traditionsreiches Treffen lesbischer Frauen ist dieses Jahr heftiger Streit entbrannt: Den Organisatoren des „Lesbenfrühlings 2021“ wird vorgeworfen, ein „menschenverachtendes, rassistisches und transfeindliches“ Programm auf die Beine gestellt zu haben. Die Begründung klingt bizarr. VON MATHIAS BRODKORB
Antisemitische Kundgebungen in Deutschland : Wo bleiben die Berufs-Empörten? Wenn jetzt vor Synagogen gegen Juden gehetzt wird, ist es plötzlich dröhnend still im Lager der selbsternannten Anti-Rassisten. Wie kann das sein? Die Antwort ist ganz einfach: Die bedauerlichen „Vorfälle“ passen nicht ins antirassistische Geschäftsmodell. VON REINHARD MOHR
Sachbuch im Mai : Und die nächste Opfergruppe Nach dem Rassismus kommt jetzt der „Klassismus“. Er beschreibt die Diskriminierung gegenüber Einkommensschwachen. 14 Autoren schreiben in einem Sammelband dagegen an – mit mäßigem Erfolg. VON JENS NORDALM
Identitätspolitik : Mit Napoleon gegen Cancel Culture Emmanuel Macron hat mit seinem Napoleon-Gedenken ein Zeichen gesetzt gegen die Zumutungen der heutigen Denkmalstürzerei. Ein Präsident im Kampf gegen den Zeitgeist. VON JENS NORDALM
Ärger um Leipziger Buchpreis : Was erlauben Jury?! Die diesjährigen Nominierungen zum Preis der Leipziger Buchmesse werden in einem Offenen Brief scharf kritisiert: zu weiß, Ausdruck systematischer Diskriminierung schwarzer Literatur. Das überzeugt nicht. VON JENS NORDALM
Sahra Wagenknechts neues Buch : Auferstanden aus Ruinen Nach ihrem Rückzug vom Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag vor zwei Jahren erschien Sahra Wagenknecht eher als Medienfigur denn als aktive Politikerin. Jetzt hat sie sich zurückgemeldet. Mit der erneuten Kandidatur für den Bundestag und einem Buch, in dem sie ihrer Partei die Leviten liest. VON RAINER BALCEROWIAK
Listenplatz trotz heftiger Kritik : Warum tut sich Sahra Wagenknecht das noch an? Trotz heftiger innerparteilicher Kritik hat sich Sahra Wagenknecht bei der Nominierung für den Bundestag in NRW durchgesetzt. In ihrem neuen Buch schreibt sie gegen jene Parteigenossen an, die das Eintreten für soziale Gerechtigkeit durch Diversität und Lifestyle-Politik ersetzen wollen. VON RAINER BALCEROWIAK
Identitätspolitik und Generationenkonflikt : Was Herzogin Meghan und Wolfgang Thierse trennt Zwei Prominente äußern sich zu Themen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Auf den zweiten Blick haben beide denselben Kern. Und der zeigt die Ursache der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft. VON JULIEN REITZENSTEIN