Vor 100 Jahren wurde Marlon Brando geboren : Superstar, Egomane, Avantgardist der Popkultur Mit seinem Schauspiel hat Marlon Brando nicht nur ganze Generationen von Kollegen geprägt, sondern auch die westliche Alltagskultur. Denn die Zerrissenheit und Zwiespältigkeit, die er symbolisierte und lebte, spiegelte die Zerrissenheit und Zwiespältigkeit unserer Zivilisation. VON ALEXANDER GRAU
Sandra Hüller : Das Chamäleon Endlich hat Deutschland mit Sandra Hüller einen internationalen Filmstar. In den Kinos ist sie seit dieser Woche im bedrückenden Drama „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer zu sehen. Dort spielt Hüller die Gattin des KZ-Kommandanten Rudolf Höß. VON DIETER OSSWALD
Kritik an „Napoleon“ : Ridley Scotts Waterloo Wenn sich ein Brite ein französisches Nationalheiligtum vorknöpft, stieben schnell einmal die Funken. So auch im Film „Napoleon“ von Ridley Scott. Der ist so voller historischer Fehler, sodass er in Frankreich nun sogar zum Politikum geworden ist. VON STEFAN BRÄNDLE
Ridley Scotts „Napoleon“ : Dieser Film ist ein Desaster Ridley Scotts „Napoleon“ häuft nicht nur zahllose historische Fehler an. Scott hat auch kein Gespür für seine Hauptperson. Von dem Charisma, der Intelligenz und Brillanz Napoleons keine Spur. Und auch filmisch funktioniert dieses Epos nicht, da es das Leben Napoleons in lose Fragmente zerhackt. VON ALEXANDER GRAU
Gespräch über Film und Gesellschaft : „Die Ambitionslosigkeit kennt in Deutschland keine Grenzen“ Der Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt spricht über Blockbusterkino, den Einsatz von KI, die Probleme deutscher Filme, Ideologie, Identitätspolitik und Empörungskultur, die Macht der sozialen Medien und warum es schlecht um die Hochkultur steht. INTERVIEW MIT WOLFGANG M. SCHMITT
60 Jahre „Die Vögel“ : Der Film zu unserer Gegenwart Im Herbst 1963 kam Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ in die Kinos. Ein Film von bedrückender Aktualität. Denn er ist eine geniale Studie über unseren Umgang mit Katastrophen. Angesichts der schweigenden Bedrohung versagt unsere kommunikative Vernunft. KOLUMNE: GRAUZONE
Oppenheimer und die Bombe : Die Arbeiter des Teufels Mit seinem Film „Oppenheimer“ hat Christopher Nolan die Debatte um die Atombombe in die Gesellschaft zurückgebracht. Begriffen haben wir sie bis heute nicht. Das „Manhattan-Projekt“ ist die Quintessenz der modernen Naturwissenschaften. VON JOCHEN KIRCHHOFF
Premiere von Christopher Nolans „Oppenheimer“ : Mahnung an Silicon Valley Das heute in den deutschen Kinos anlaufende Drei-Stunden-Epos „Oppenheimer“ von Christopher Nolan über den Leiter des für den Bau der ersten Atombombe verantwortlichen Wissenschaftlerteams ist auch ein Menetekel für die Gegenwart. Wie umgehen mit Künstlicher Intelligenz? VON RONALD D. GERSTE
Feminismus : Barbie: Popkultur is a bitch Einst war Barbie die Quersumme aus mildem Feminismus, aggressiver Beautypflege und mobilem Ehrgeiz am Arbeitsmarkt. Im neuen Barbie-Film von Greta Gerwig ist von all dem nur noch ein wokes Zitat geblieben. Morgen läuft der Film in den deutschen Kinos an. VON DANIEL HAAS
Saralisa Volm : Psychologische Tiefenbohrungen Die Regisseurin und Schauspielerin Saralisa Volm spürt Abgründen nach, eigenen wie fremden. Nun hat sie ein Buch über den gnadenlosen Blick auf Frauenkörper geschrieben. VON ULRIKE MOSER
Oscars für „Im Westen nichts Neues“ : Ohne Zweifel ein Triumph Über das Elend des deutschen Films ist alles gesagt. Geändert hat sich nichts. Doch der Erfolg von „Im Westen nichts Neues“ macht Hoffnung. Denn amerikanische Streamingdienste geben deutschen Filmschaffenden endlich die Möglichkeiten, die sie hierzulande nicht haben. KOLUMNE: GRAUZONE
„Holy Spider“ im Kino : Eine göttliche Mission gegen Frauen Der Film „Holy Spider“ erzählt die wahre Geschichte einer iranischen Journalistin, die einem religiös motivierten Serienmörder gegen alle Widerstände des patriarchalen Systems auf der Spur ist. Ein psychologisch packender Thriller, der zu keinem besseren Zeitpunkt hätte in die Kinos kommen können. VON LENA MIDDENDORF
Weinstein-Film „She Said“ : „Er nahm mir die Stimme“ Er missbrauchte, vergewaltigte und verleumdete. Und Hollywood schwieg zu den Taten des einst so mächtigen Produzenten Harvey Weinstein. Nun hat die deutsche Regisseurin Maria Schrader mit „She Said“ einen bewegenden Film über die Enthüllungen zweier Journalistinnen gemacht, die den Weinstein-Skandal aufdeckten – und kann dafür auf einen Oscar hoffen. VON ULRIKE MOSER
Doku über Leonard Cohen : Das heilig-gebrochene Halleluja Die Doku „Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song“ verknüpft die Biografie des Songwriters mit der Geschichte eines seiner größten Lieder. Sie läuft nun im Kino. Die Doku zeigt, was Cohens „Hallelujah“ den zahlreichen Coverversionen voraus hat. VON ULRICH THIELE
Identitätspolitik in Hollywood : Woke Filmproduzenten übernehmen die Macht Auch Branchenriesen wie Amazon und Disney können sich dem woken Diktat der „Diversität“ nicht entziehen – und wollen es auch gar nicht. Allerdings führt das in manchen Fällen zu massiven Protesten von Fans der Originalvorlagen. Wie etwa bei der Neuverfilmung einer Fantasy-Reihe von J.R.R. Tolkien. VON EVA C. SCHWEITZER